Elias hat geschrieben: ↑18. Mai 2021, 11:05 So wie die fränkischen "Profis" ::) hier im Video sollte man eben NICHT ernten. Alle einige Tage zu früh. Die sind nicht richtig reif und haben noch nicht ansatzweise das Geschmackserlebnis. Ab 5:20 https://www.youtube.com/watch?v=vONozFIcWEo
Ja, der Film gehört eigentlich offline genommen - damit nimmt man den Leuten komplett das Geschmackserlebnis, wenn man ihnen suggeriert, dass man Feigen so früh ernten sollte. Da ist ja bei manchen noch der Milchsaft im oberen Drittel der Frucht. Traurig, wie wenig Kompetenz selbst ein Obstbauzentrum offenbar in Sachen Feigen hat. Von der Sortenkenntnis und Benennung mal ganz zu schweigen.
Weiß nicht, wir reden da offenbar von unterschiedlichen Feigen und ich komme selbst immer mehr zum Schluss, dass die diversen zur BT Gruppe gezählten Sorten mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten aufweisen. Bestimmt schmecken sie auch recht unterschiedlich. Die Einteilung ist wenig hilfreich.
Die klassische BT so wie Baud sie im Sortiment hat und ihr nahestehende Klone finde ich geschmacklich nicht aufregend. Ich bin einer, der die Feigen gerne lange hängen lässt, also vollreif pflückt. Ich hatte immerhin selbst eine über mehrere Jahre, das war meine Einsteigerfeige, habe auch von mehreren anderen Bäumen gekostet. Die Textur der BT ist für mich nie das Problem gewesen, die finde ich recht gut. Ich finde sie hingegen geschmacklich im unteren Viertel dessen was ich bisher gekostet habe und das ist recht viel: wässrig, flach, wenig aromatisch, stark von diesem typischen Feigenaromen dominiert (was manche Amis als "figgy" bezeichnen, hat etwas von einer nicht ganz gereiften Melone wie ich finde), wenig konzentriert. Ich kann da keine karamelligen Noten finden, schon gar nicht in den Brebas. Meine Einschätzung gilt, wenn auch weniger, für die Herbstfeigen. Besser als Importfeigen allemal, aber wenn ich daneben Negronne habe (um ein Beispiel zu nennen) liegen für mich fast 2 Klassen dazwischen und ich bin mit dieser Einschätzung nicht der einzige. Natürlich ist schon einmal das Geschmacksprofil komplett anders.
Sehr oft ist es ja so, dass die Blütenfeigen qualitativ unter den Herbstfeigen liegen. Insofern finde ich den Vergleich mit einer reifen Pastiliere (die auch für mich deutlich besser ist) wieder etwas "ungerecht" ;). Blütenfeigen begeistern mich nur bei wenigen Sorten, Negronne gehört dazu, ich hoffe auch zB GdSJ die ich vor 2 Wochen gepflanzt habe.
Vielleicht benötigt BT aber auch einfach spezielle Kulturbedingungen um Potenzial zu zeigen, trockene Verhältnisse und einen leichten Boden. Hier in Wien, besonders südlich der Donau, sind die Böden genau das Gegenteil: lehmig, fett, schwer mit gewisser Neigung zur Nässe. Das hat auch direkte Auswirkungen auf die Fruchtqualität der Dalmatie hier gehabt. Übrigens: karamellige Noten hatte ich bei LdA Herbstfeigen im trocken heißen Jahr 2018 und auch Noten von Ahornsirup.
Ich werde die BT-Brebas mit dieser vergleichen. Black Madeira vom 1.10.2020. ;D Ich beurteile einfach ob sie mir zusagt oder nicht, sprich ob der Baum ein anderes zu Hause findet oder bleibt. Vom Ertrag gehört BT sicher zu den besten. I(talian)-258 wartet bereits auf den Platz in Reihe 1 rechts vorne :) .
Polysarcus hat geschrieben: ↑18. Mai 2021, 11:10 Ja, der Film gehört eigentlich offline genommen - damit nimmt man den Leuten komplett das Geschmackserlebnis, wenn man ihnen suggeriert, dass man Feigen so früh ernten sollte.
Genau eine solche Qualität führt dazu, dass viele Leute Feigen nicht mögen.
rohir hat geschrieben: ↑17. Mai 2021, 22:30 Wie kann man die Winterhärte der Feige pushen? Hilft da düngen?
Mit Düngung kann man meiner Meinung nach sehr viel falsch machen. Es sei denn, man weiß genau, was man tut. Viele KaliumBETONTE Dünger haben auch Stickstoff und das ist für Freilandfeigen sehr ungünstig. Freilandfeigen nicht düngen ist der beste Winterschutz.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie gut sich Feigen Nährstoffe holen. Mein Pferdemist-Fiasko hat mir 2-3 Jahre lang extrem wüchsige Feigen beschwert, deren Spitzen unverholzt den milden Wintern zum Opfer fielen. Ich hatte nicht die Feigen gedüngt, sondern das Nachbarbeet für das Gemüse dort. Die Feigenwurzeln können das 3-fache Kronenausmaß erreichen und ich kann das nur bestätigen. In diesem Umkreis darf nichts stark gedüngtes sein.
Im Kübel schaut die Sache natürlich anders aus.
Ausgepflanzt: BT, Negr, RdB, M-10, Sultane, 2x LdA, DK, Dauphine, Green Michurinska, HC, Campanière, Gota de Miel
Ich werde dieses Jahr notgedrungen ein paar überschüssige Tomaten unweit von meiner neuen GdSJ Pflanzen müssen. Das sollte noch keine Auswirkungen haben, da das Wurzelsystem der Feige klein ist und noch nicht in den Bereich der Tomaten gelangen wird. Im nächsten Jahr kommen dann dort Rosmarin, Thymian und vielleicht ein paar Stauden hin, die einen abgemagerten Boden bevorzugen.
I concur with Philippus, I tasted a bunch of them from old mature trees in my neighborhood and none of them tasted great, I still don't understand why this cultivar is the most commonly found in nurseries, fall figs don't even get ripe here in Belgium. . .
Dies scheint mir ein vergeudetes Jahr für die Herbstfeigen zu sein. Die Hitze scheint mindestens zwei bis drei Wochen weg zu sein, und selbst wenn die Hitze da ist, wird es einige Zeit dauern, bis die Feigen genug sprießen, um Herbstfeigen zu bilden. Ein warmer Juli oder August beschleunigt die Reifung ebenfalls nicht wesentlich. Unser Brownturkey hatte die Feigen erst um den 1. Juli letzten Jahres gebildet, als wir mehrere Hitzewellen hatten, lange 30+ Grad und konstant 20+ den ganzen Sommer, und das war immer noch nicht genug, um rechtzeitig zu reifen. Also ja, für mich ist die Saison anscheinend vorbei. Sogar die frühen Sorten werden schwierig sein. traurig, sehr traurig, was für ein trauriges Jahr 2021, deprimierend. Lage: Inland NL (bei Düsseldorf).
Ich hatte noch nie Herbstfeigen selbst bei meiner frühen , runden, großen Grünen die schon Mitte Juni reif waren, ein Trumm von einem Baum 8)der nahe der Hauswand in einem warmen Innenhodf stand. Auch die Blaue Bozener und die Brown Turkey hatte nie Herbstfeigen ob wohes letzteJahr wohl irre heiss war incl. Frühjahr.Sie werden höchstens 3 cm groß ::)
Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein,wie Andere mich haben wollen.
Ich sehe es ähnlich wie Sub. Klar sehen die BT toll aus wenn sie reif sind, hat man ordentlich was in der Hand. Ich sehe das eher auf lange Sicht, ob ich jetzt 20kg BT oder 10 kg z.b. Negronne ernte ist mir am Ende egal. Deshalb gehe ich lieber auf Geschmacksempfehlungen, und da taucht BT eher selten auf. Aber vielleicht habe ich auch noch nie eine richtig reife BT gegessen.
@Arni: du wartest doch nur darauf sie auszusortieren - dein Vergleich mit einer BM ist nicht ganz fair, BT funktioniert bei uns BM normalerweise nicht ;D
Und Wetter ist echt naja, aber letztes Jahr waren wir schon sehr verwöhnt und nächstes Jahr wird sicher auch wieder anders... Vielleicht einfach mal für die Wälder und die Natur freuen :D Immerhin haben wir "schon April" ;D
@mikie Im Topf funktioniert JEDE Sorte, wenn man rechnen kann und weiß, wann man sie spätestens indoor aufwecken muss, um zB. Mitte August reife Herbstfeigen zu haben. Freiland natürlich nicht. ;D
Ich habe mir jetzt beim Starkl eine MddS und eine RdB gekauft. Leider sind sie als Bäume gezogen anstatt als Sträucher, aber och denke das wird langfristig vielleicht ohnehin mal anders sein. Was meint ihr, soll ich die MddS im Garten auspflanzen oder lieber das erste Jahr noch im Topf lassen? Der Baum ist ca. 160m und der Stamm 2,5cm stark.
Die RdB soll jedenfalls einstweilen im Topf bleiben.
Beim bellaflora hab ich noch einen Winzling von Peretta ergattern können ... der einzige dort der den Winter überlebt hat. Der bleibt heuer jedenfalls im Topf.