lerchenzorn hat geschrieben: ↑1. Jun 2021, 16:33 ... @Gartenplaner In den letzten drei Jahren haben zumindest hier in Ostdeutschland die einjährigen Kräuter in Rasengesellschaften enorm an Boden gewonnen. Die Dürren haben die Gräser geschwächt und teilweise absterben lassen. Die Lücken und die aus dem Zerfall frei gewordenen Nährstoffe konnten die kurzlebigen Kräuter optimal nutzen. Das betraf vor allem die Annuellen mit Winterrosetten, mag aber auch den erst im Frühjahr stärker wachsenden, zweijährigen oder kurzlebigen Arten geholfen haben.
Das könnte allerdings auch eine Rolle bei mir spielen.... Nährstoffgehalt bei mir geht kontinuierlich zurück und ich hatte immer Wiesenkerbel ganz oben an der Gartengrenze im Schatten der Hecken am Bahndamm, aber er blieb auch da.
Hier mal Bilder, man kann sehen, wie der Wiesenkerbel sich inzwischen so...."reinmogelt" - erst einzelne Pflanzen, die werden zu Gruppen usw.
Das war vor 2 oder 3 Jahren eine Pflanze
So sieht das ja ganz hübsch aus und (noch) harmlos.... So sieht es im neuen Gartenteil aus, seit ich den besitze und wohl schon davor :o
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“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Soweit ich mich erinnern kann, hatten wir allerdings von Anfang an weniger Wiesenkerbel als der Nachbar, aber ja, es kann schon sein, dass er weniger und/oder unsere Wiese etwas magerer geworden ist. Allerdings ist der Boden bei uns recht tiefgründiger Lehm, teilweise über 1m tief, von daher bin ich relativ skeptisch, dass eine Abmagerung so schnell (10 Jahre?) funktioniert.
Und was mir bezüglich dem Wiesenkerbel bei uns noch auffällt: Da wo das Gras extrem wüchsig ist, da gibt es ihn eigentlich nicht. Eigentlich müsste er da dann doch auch gut vorkommen, unter der Annahme, dass es da auch sehr nährstoffreich ist, oder?
Hallo Gartenplaner, hallo Wild Obst, wenn ich mir eure Wiesen so ansehe da steht das Gras samt Kerbel usw. ja so einen Meter hoch und das ganz ohne Düngung. Ich habe nur schweren Lehmboden (war früher ein Lehmabbaugebiet für Ziegel), das Gras samt Wiesenblumen ist aber nicht viel höher als 30 cm uns sehr schütter, ein Bauer hätte da keine Freude, ich aber schon. Mich wundert dass bei euch das Gras so üppig wächst.
An den Stellen auf den Fotos sind die meisten Gräser eher so 70-90 cm , die hohen Obergräser vielleicht schon auch mal 1-1,1m, der Wiesenkerbel so ungefähr genauso. Wo das Gras bei mir richtig gut wächst, ist es nochmal 20 cm höher:
Wild hat geschrieben: ↑31. Mai 2021, 14:54 ... Ich habe gestern mal nachgemessen, an den hohen Stellen ist der Glatthafer bei mir gerade 1,25-1,35 m hoch, Wiesenfuchsschwanz und Knäulgras bleiben etwa niedriger bei 1,20-1,25 m. Wo die genannten Gräser sonst in meiner Wiese vorkommen, sind sie niedriger, meist so 10-20 cm weniger aber auch da gibt es dann einzelne, die auch mal 1,10m schaffen. Am vermutlich auch eher nährstoffreichen Heckenrand kommt noch Quecke (etwa 1,0m, aber sehr dicht) und Rote Lichtnelke (Silene dioica, eher so 80-90 cm, hält die Queckenkonkurrenz seit Jahren gut aus). Im Rest der Wiese kommen diese wüchsigen Grasarten (bis auf die Quecke, die weit verbreitet ist, aber außerhalb vom Heckensaum und (früher mal) gehackten Baumscheiben nicht bestandsbildend) kaum vor und dort wachsen eher niederigere Gräser und mehr Kräuter/Wiesenblumen. An den dichten, wüchsigen Stellen kommt kaum etwas anderes außer Gras, mit Ausnahme von Wiesenpippau (noch bei etwa 0,8m) und diversen Ampfern (vermutlich Rumex obtusifolius (noch niedrig, nur Blätter) und acetosa (1,20-1,40m)), bzw. am Heckensaum die Rote Lichtnelke in der Quecke. ...
foxy hat geschrieben: ↑1. Jun 2021, 20:58 ...das Gras samt Wiesenblumen ist aber nicht viel höher als 30 cm uns sehr schütter, ein Bauer hätte da keine Freude, ich aber schon. Mich wundert dass bei euch das Gras so üppig wächst.
Du hattest mal geschrieben, dass du seit 40 Jahren abmagerst, oder? Ich denke, das spielt sicher eine Rolle, ich bin da jetzt erst 20 Jahre dabei, sogar erst 10 Jahre mit 2facher Mahd mit Schnittgutabtransport.... Und/oder es hängt sicher auch davon ab, wie stark die Fläche vorher gedüngt worden ist, Lehm ist ein vorzüglicher Nährstoffspeicher, bei mir hat der Landwirt, der seine Schafe immer wieder drauf weiden liess auch im Frühjahr immer üppig weiße Kügelchen verstreut - ich gehe stark von einem Stickstoffdünger aus.
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Hallo Gartenplaner, da hast du sicher recht, es braucht Jahrzehnte eine Wiese durch kontinuierliche Grasabfuhr abzumagern. Die Wiesenblumen werden von Jahr zu Jahr mehr, das Knabenkraut hat sich auch erst vor acht Jahren von selbst etabliert, heute sind es hunderte und sie vermehren sich noch immer. Bei so abgemagerten Wiesen kommt natürlich in den Schattenbereichen auch viel Moos, bei mir auch ein Vorteil, brauch nicht so oft mähen. Ich hab auch in einer Wiese einige hundert qm wo ich über ein Jahrzehnt den kompletten Baum und Strauch Schnitt verrotten hab lassen. Das ist jetzt gut zwanzig Jahre her, bis heute wächst hier das Gras viel dichter, Wiesenblumen sind auch noch keine drinnen.
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Am vorletzten und letzten Wochenende war hier Heuzeit. Die Flächen mit wenig Wiesenblumen und ohne Klappertopf mussten gesenst werden. Es gab Schweinchenheu in sehr großen Mengen, die Gräser standen durch das außergewöhnlich feuchte Frühjahr ungewöhnlich hoch. Bei Temperaturen bis 34 Grad war alles innerhalb von 2-3 Tagen trocken.
Die Wiesenflächen mit Dipsacus fullonum und Rhinanthus sp. bleiben vorerst stehen, ebenso wie in jedem Jahr die Wiese in der Einfahrt. Es war auch nicht alles auf einmal zu bewältigen. Geerntet sind 2 1/3 Bettbezug und 6 Kopfkissenbezüge voll lecker duftendem Schweinchenheus. Der zum Drittel gefüllte Bettbezug trocknet eben noch vor dem Haus, der Regen ist auf morgen verschoben, hoffentlich!
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht. Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)