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Pilze im Rasen (mal anders) (Gelesen 833 mal)

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Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR

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HolgerA
Beiträge: 3
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Pilze im Rasen (mal anders)

HolgerA »

Hallo zusammen,

beim Stöbern durch das sehr informative Forum bin ich zwar auf einige Threads zum Thema „Pilze im Rasen“ gestoßen, jedoch leider keinen, der mein Problem aufzugreifen scheint.

Auf den Fotos könnt ihr sehen, mit welchen Pilzen ich täglich zu kämpfen. Im Eimer ist die Ausbeute der täglichen Zupfaktion zu sehen, die ich aktuell (auch bei Trockenheit durchführe).

Ausgangslage:

2 Jahre alter Rollrasen auf sehr lehmigen, harten Boden. Im Herbst, nach stärkeren Regenfällen bildet sich Staunässe. Gemäht wird täglich mit einem Robomäher, gewässert ca. alle 3 Tage für ca. 60 Min seit Ende Mai.

In diesem Jahr sind die Pilze nach der ersten Bewässerung im Mai aufgetreten und werden seitdem täglich mehr. Mittlerweile bin ich jeden Morgen 15 Minuten damit beschäftigt diese auszuzupfen (bei ca. 100 qm Rasenfläche).

Im vergangenen Jahr hatten wir das gleiche Problem, allerdings im geringeren Umfang, erst im Spätsommer und nur nach anhaltendem Regen.

Was habe ich meinem Rasen bisher (an)getan:

Nach dem Sichten der ersten Pilze habe ich elektrisch vertikutiert und aerifiziert, danach gedüngt und gesandet. Alles vermutlich nur so mittelprächtig, da es die ersten Versuche waren.

Den PH-Wert habe ich an drei Stellen im Boden gemessen. Dieser ist aber erstaunlicherweise ok. Trotzdem plane ich vor der nächsten Regenphase mal etwas Kalk auszustreuen.


Ich bin als Städter aufs Land gezogen und versuche mich zum ersten Mal am eigenen Garten. Mein Ziel ist keinesfalls ein „englischer Rasen“, sondern ein Spielrasen für die Kids, auf dem man auch Barfuß gerne läuft (was bei den Pilzen echt nicht der Fall ist).

Ich bin für jeden Tipp sehr dankbar, aktuell fürchte ich, dass das Problem nur noch schlimmer wird, gleichzeitig habe ich das Gefühl dem Rasen (Westseite) jetzt schon zu wenig Wasser zu geben, da sich immer mehr trockene Stellen bilden…

Vielen Dank für Eure Mühen und viele Grüße
Holger
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HolgerA
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Re: Pilze im Rasen (mal anders)

HolgerA » Antwort #1 am:

... Und hier noch ein Bild vom Rasen
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lonicera 66
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Re: Pilze im Rasen (mal anders)

lonicera 66 » Antwort #2 am:

Deine Pilze könnten Glockendüngerlinge sein. Die Entfernung stelle ich mir unmöglich vor, bin aber keine Fachfrau für sowas.
Du bekommst das Mycel nicht mehr aus der Erde raus und was oberirdisch wächst (der Pilz) ist nur die Frucht.
Warum nicht einfach abmähen?

Wenn der Lehmboden unter dem Rasen kein Wasser aufnimmt, sollte drainiert werden. Also mit langen Stäben Löcher rein und mit Sand auffüllen, dann kann Regenwasser besser in den Boden abfließen.

Wie und ob es dafür Maschinen gibt? Keine Ahnung, Google sollte das wissen.
liebe Grüße
Loni

Ich bin der Schatten, der die Nacht durchflattert und nicht "Everybodys-Darling"

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partisanengärtner
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Re: Pilze im Rasen (mal anders)

partisanengärtner » Antwort #3 am:

Die Düngerlnge sind auf Nachschub von Nährstoffen wie Mist angewiesen. Wenn der Rasen nicht organisch gedüngt wird verschwinden sie nach ein zwei Jahren von selbst, oder werden wenigstens sehr selten.
So zumindest meine Erfahrung.
Vermutlich kam die Grundlage mit dem aufgebrachten "Humus" in den Garten. Könnte mir Vorstellen das der durch alten Mist "verbessert" wurde. Eigentlich sind diese Pilze kein Problem. Vermutlich werden mit der Zeit gelegentlich andere Pilze auftauchen als Grasbegleiter. Ganz lässt sich das wohl nicht vermeiden. Manche sind sogar ganz lecker und essbar. Oft auch sind sie verdächtig bis giftig. Also keine Experimente.

Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
HolgerA
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Re: Pilze im Rasen (mal anders)

HolgerA » Antwort #4 am:

Hallo zusammen,

vielen Dank für die schnellen und hilfreichen Antworten, die für mich schon einmal etwas Licht ins Dunkel bringen.

Eine Rückfrage dazu noch: Könnte das Mulchen durch den Robo-Mäher eine gute Nährstoffquelle für die Pilze sein? Sprich, meint ihr, ein Umstieg auf einen Elektromäher mit Fangkorb könnte dabei helfen dem Pilz die Lebensgrundlage zu entziehen?

Da manche der Düngerlinge wohl auch giftig sein können und wir 2 kleine Kinder haben, möchte ich die Pilze keinesfalls durch den Roboter abmähen und auf dem Rasen liegen lassen.

Viele Grüße & nochmals vielen Dank für die Hilfe,
Holger
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thuja thujon
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Re: Pilze im Rasen (mal anders)

thuja thujon » Antwort #5 am:

Klar, Rasenschnitt ist organisches Material und wird auch von Pilzen zersetzt.

Ein Umstieg auf Mäher, die das Schnittgut abtransportieren, verringert nur das Angebot an abgestorbenen Grashalmen, verhindert aber nicht das anhäufen organischer Substanz wie zB Rasenfilz.
Es können also auch später noch Pilze aufkommen, obwohl man das Schnittgut abtransportiert und deshalb zwangsläufig auch öfters düngen muss.

Ob nun mineralische Dünger 3-4 mal im Jahr und Rasenschnitt wegfahren besser ist als ein Mähroboter der Kinderhände frisst und Pilze spriessen lässt, musst du selbst für dich beantworten.

Viele sind glücklich damit, wenn der Garten nicht aussieht wie ein Wohnzimmer. Die Kinder lernen meist auch recht schnell, dass die Pilze uninteressant sind.
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lonicera 66
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Re: Pilze im Rasen (mal anders)

lonicera 66 » Antwort #6 am:

Generationen von Kindern haben so etwas unbeschadet überstanden.
Kinder sind lernfähig und man muss mMn nicht wegen jeder Kleinigkeit ein Aufhebens machen.

Wenn es danach geht, sind noch ganz andere Sachen im Garten giftig:

Thuja, Koniferen, Eibe...


Aber jeder wie er mag.
liebe Grüße
Loni

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Apfelbaeuerin
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Re: Pilze im Rasen (mal anders)

Apfelbaeuerin » Antwort #7 am:

Wichtiges Lern-Thema für Kinder: "Man darf nichts in den Mund stecken, das man nicht kennt".
Im Garten und überhaupt ;D.
Liebe Grüße von der Apfelbäuerin


Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers aus der Vergangenheit.
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Quendula
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Re: Pilze im Rasen (mal anders)

Quendula » Antwort #8 am:

"Aber ich kenn doch nur Fliegenpilze :'(!"
Erwarte nichts, doch rechne mit allem!
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