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Schattenmorelle - noch zu retten? (Gelesen 1932 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Digger
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Schattenmorelle - noch zu retten?

Digger »

Hallo, ich bin neu hier und habe leider (noch) nicht sonderlich viel Ahnung von Obstbäumen.Wir haben hier eine Schattenmorelle im Garten, die lange sich selbst überlassen war (Grundstück war unbewohnt).Ich nehme an, dass der Baum an der Monila-Krankheit leidet (irgendwo im Netz gelesen), Blätter fallen ab, Fruchtmumien usw.50% der Früchte ist in diesem Jahr abgefallen, 25% sind am Baum als Fruchtmumie hängen geblieben, die anderen 25% waren aber sehr schön.Ausserdem weist der Baum diverse Beschädigungen auf, z.B. schält sich die Rinde an einigen Ästen. Ich werde nochmal Fotos davon machen.Das größte Problem ist wohl der Stamm. Anscheinend ist da mal ein Ast herausgebrochen. Die Stelle war dann mit Efeu überwuchert. Senkrecht im Stamm ist ein "Loch", in dem sich Erde befindet, in der auch Pilze usw wuchsen. Man kann eine dünne Metallstange ca. 30cm weit hineinstecken.Ansonsten ist der Baum ziemlich verwachsen. Auch davon poste ich noch ein Foto. Eines vom Stamm habe ich schon angehängt.Meine Frage an die Experten hier ist, ob und wie dieser Baum noch zu retten ist, oder ob wir ihn fällen müssen.Vielen Dank im Vorraus
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frankste
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Re:Schattenmorelle - noch zu retten?

frankste » Antwort #1 am:

... die Frage ist eher, was ihr wollt. Sollte der Baum bei einem Unwetter umfallen und dabei etwas treffen können (Lage bzgl. Haus, Schuppen, etc.), dann sollte man ihn vermutlich fällen aus Sicherheitsgründen. Ich vermute, dass man durch entsprechenden Schnitt die Statistik bzgl. tauglicher Kirschen verbessern kann. Das kommt auf den Gesamtzustand des Baumes an. Er wird vermutlich innen völlig zugewachsen sein (schlecht für den Luftzug, gut für die Pilze...). Nach einem (evtl. mehrjährigen) Rückschnitt trägt er vielleicht immerhin noch bis der Nachfolgebaum anfängt zu tragen. Solange Euch die Menge an Kirschen reicht, kann man ihn auch stehenlassen. Birgt natürlich das Risiko, dass er irgendwann dann doch umfällt und bis der dann evtl. gepflanzte Nachfolger Kirschen trägt, kann das dauern. Kann aber durchaus auch etwas malerisches haben, so ein alter Baum. Deshalb solltest Du einmal schildern, wie die Ansprüche an den Baum sind. Wenn er nur zu Produktionszwecken dienen soll, sollte man den Platz vermutlich besser sofort anders nutzen (also gleich fällen).Die Experten können in ein Bild des Gesamtbaums evtl. die Stellen eintragen, an denen geschnitten werden sollte.Gruß,Frank.
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Digger
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Re:Schattenmorelle - noch zu retten?

Digger » Antwort #2 am:

Hallo,nein, der Baum soll eigentlich nicht zu Produktionszwecken dienen. Die Menge an Kirschen reicht, es könnten auch ruhig noch weniger sein. Wenn man zwei der Äste kappt, dann kann der Baum zumindest kein Gebäude mehr treffen.Ich hab im Frühjahr und während der Ernte etwas drin "herumgeschnippelt" und einige der trauerweidenartigen Äste entfernt. Hoffe, dass war richtig.Wie gesagt, der Stamm ist innen voll Erde, ca. 30cm tief (siehe Foto erster Beitrag). Das bereitet mir etwas Sorge. Lässt man die drin, oder holt man die irgendwie heraus?Naja, hier erstmal ein paar Fotos:Gesamtansicht1-3_5.jpgGesamtansicht2-3_9.jpgAnsicht1.jpgAnsicht2.jpgAnsicht3.jpgAnsicht4.jpg
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kupu malam
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Re:Schattenmorelle - noch zu retten?

kupu malam » Antwort #3 am:

Hallo,das Problem 3 ist einfach, ableiten auf den unteren Ast auf Foto 3.Das Problem mit der Erde ist auch klar, die muß raus, denn die hält die Höhle ständig feucht, das geht so nicht. Wenn es nicht anders geht, bohre ich von außen ein Loch, dessen Verbindung mit der Höhle dann der tiefste Punkt bildet, so daß Wasser und Dreck dort abfließen können, zu Beginn muß man da natürlich nachhelfen, wenn alles frei ist, fließt das eindringende Wasser mit evtl. Dreckresten von allein ab, sonst hätte ich falsch gebohrt.Die Gabel, die Du mit einem Fragezeichen versehen hast sollte dadurch entfernt werden, in dem die rechte Zinke weg kommt. Ob ich dann die linke oder die mittlere Zinke stehen lassen würde, das kann ich so nicht sagen, im Normalfall würde ich die linke Zinke auch wegnehmen.Welche Äste ich sonst noch herausnehmen würde, kann ich, von einem abgesehen, so nicht einzeichnen, da ich aufgrund der Perspektive nicht sehe wie steil nach oben diese Äste wachsen.Sollten noch Fruchtmumien hängen, so müssen diese Sporenlager entfernt werden.Grüßekupumalam
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Digger
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Re:Schattenmorelle - noch zu retten?

Digger » Antwort #4 am:

Hallo.Ich habe noch zwei Fotos gemacht. Vielleicht kannst Du aus der Perspektive mehr erkennen.Ich würde den Baum gerne erhalten. Er ist halt viel zu hoch. Andererseits habe ich hier gelesen, dass man nicht zu viele von den Ästen, die Blätter tragen, wegnehmen sollte. Und wie sieht das mit dem Absägen dicker Äste aus?GesamtAnsicht3.jpgGesamtAnsicht4.jpg
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kupu malam
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Re:Schattenmorelle - noch zu retten?

kupu malam » Antwort #5 am:

Hallo Digger,ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich immern noch etwas Probleme habe die jeweiligen Äste mir mit der jeweiligen Negung vorzustellen, letzteres ist aber wichtig, schließlich sind hier nicht sonderlich viele Äste, so daß einfach wegschneiden nicht sinnvoll ist. Ist aber kein Problem, da nicht viele Äste.Wenn es an der Zeit ist, empfiehlt sich hier einfach den jeweiligen Ast zu fotografieren, und zwar so, daß man von der Seite her genau den Steigungswinkel sieht.Schneiden würde ich hier im März."Ich würde den Baum gerne erhalten. Er ist halt viel zu hoch. "Würde den auch nicht umsägen, einen Baum in einen Hochstamm umzuwandeln ist kein Problem, ihn dann wieder niedriger zu bekommen schon, kostet auch viel Zeit bzw. Jahre."Andererseits habe ich hier gelesen, dass man nicht zu viele von den Ästen, die Blätter tragen, wegnehmen sollte. Und wie sieht das mit dem Absägen dicker Äste aus?"Nun, der Baum trägt derzeit ja keine Blätter mehr, und im März auch noch nicht, so lange sind die Reservestoffe sicher in Stamm und vor allem den Wurzeln gespeichert.Dicke Äste würde ich, sofern sie weg müssen, auf Haken schneiden, sieht zwar alles andere als profimäßig aus, aber es gibt dem Baum die Zeit um Abschottungsgewebe zu bilden, so daß man 2-3 Jahre später mit gutem Gewissen auf Astkragen absägen kann.Man kann natürlich auch argumentieren, der Baum ist sowieso schon geschädigt, bis sich an der Schnittstelle eine mögliche größere Faulstelle oder Höhle bildet, ist der Baum dann sowieso nicht mehr weit von seinem Lebensende entfernt.Ist alles auch Einstellungssache.Grüßekupumalam
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