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Wiesen - Wiesenpflanzen (Gelesen 144972 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

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Wild Obst
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Wild Obst » Antwort #540 am:

Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube dieses Paper war es oder ein ähnliches.

Cameron, D.D., Coats, A.M. & Seel, W.E. (2006) Differential resistance among host and non-host species underlies the variable success of the hemi-parasitic plant Rhinanthus minor, Annals of Botany, Volume 98, Issue 6, December 2006, Pages 1289–1299, https://doi.org/10.1093/aob/mcl218

Falls der vorherige Link nicht geht, das Paper sollte auch auf Researchgate verfügbar sein.

Gräser und Wicken Viccia cracca ware effektive Wirte, Spitzwegerich (Plantago lanceolata) und Wiesenmargerite (Leucanthemum vulgare) reduzierten sogar die Klappertopfbiomasse als Wirte in "Topftests" im Vergleich zu einem Klappertopf ohne Wirt. Es wurde der Kleine Klappertopf, Rhinathus minor, untersucht.

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00The grasses (C. cristatus and P. bertolonii) and legume (V. cracca) were effective hosts for Rhinanthus in terms of the parasite's growth (Fig. 2A) and reproduction (Fig. 2B). In contrast, the two forb species (P. lanceolata and L. vulgare) were ineffective hosts, the parasite achieving significantly lower biomass than when grown without a host (Fig. 2A, B). Rhinanthus significantly reduced the growth of both grasses (hosts), but did not significantly reduce the biomass of the legume (host) or either forb species (non-hosts) (Fig. 3).
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Gartenplaner
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Gartenplaner » Antwort #541 am:

Vielen Dank für die Links!!
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Wühlmaus » Antwort #542 am:

Auch von mir ein Danke!
.
Es war mir wirklich nicht klar, dass der Kleine Klappertopf so viele verschiedene Pflanzen anzapft!
Hier wächst wohl der Große Klappertopf (Rhinanthus angustifolius). Es ist definitiv der Zottige Klappertopf, Rhinanthus alectorolophus, der offenbar etwas "zurückhaltender" ist.
Es sind auf jeden Fall spannende Pflanzen!

Edit: Artname geändert!
Es ist Murx, wenn man meint, ALLES auf dem Handy machen zu können...
WühlmausGrüße

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Wild Obst
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Wild Obst » Antwort #543 am:

Ich habe bei mir den Zottigen Klappertopf (R. alectorolophus), aber andere, mit denen ich Samen getauscht hatte, meinen, es sei eventuell auch der Große Klappertopf (R. angustifolius). Allerdings sind die meisten Klappertöpfe bei mir deutlich behaart und sollten damit meinem Verständniss nach Zottige Klappertöpfe sein.
Irgendwie sind viele der Studien zu Klappertopf in Wiese aus England/Großbrittanien und dort ist scheinbar R. minor der verbreiteteste Klappertopf. Den habe ich auh schon versucht bei mir anzusäen, aber ich habe ihn bei mir nicht gefunden. Aber ich vermute mal, egal welchen der drei häufigsten Klappertöpfe man bei sich ansiedelt, der Effekt dürfte irgendwie ähnlich sein.

In einer kleinen Ecke habe ich auch den Grannen-Klappertopf (Rhinanthus glacialis), aber der verbreitet sich nicht wirklich und ich muss den bei Gelegenheit auch einmal überhaupt wieder suchen. Er blüht sehr spät, bei mir oft erst Ende Juli bis September, und fällt zwischen den vereinzelten, sehr späten Nachblüten des Zottigen Klappertopfs nicht so auf, wenn man nicht genau hinsieht. Es ist auf jeden Fall eine ganz andere Klappertopfart, hat sehr große, mit Grannen besetzte Tragblätter und dunkle sehr viel kleinere Samen(max. halber Durchmesser vom anderen, etwa 2-3mm), als mein anderer Klappertopf (helle Samen, etwa 4-6 mm Durchmesser).

Danke Zwiebeltom für den Übersichtsartikel aus der Schweiz, eine schöne Zusammenfassung. Da steht auch, dass Klappertopf in zu wüchsigen Wiesen sich nicht etablieren kann, genau das, was ich bei mir auch beobachtet habe, dass er in den wüchsigsten Bereichen ich nicht etablieren kann:
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Klappertopf ist angewiesen auf genügend Licht und kommt daher nur in nicht allzu dichten Wiesen vor. Ameloot et al. 2006 schätzte, dass Klappertopf in einem Bestand mit weniger als 600g/m2 Biomasse sich etablieren und halten kann

Ich müsste mal wiegen, was bei mir so an den Stellen, wo kein/kaum Klappertopf vom Keimling zur erwachsenen Pflanze durchkommt, so die Biomasse/m² ist.
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Wild Obst » Antwort #544 am:

Ich habe auch hier noch einmal eine Studie gefunden:

Rhinanthus: a tool for restoring diverse grassland? James M. Bullock & Richard F. Pywell, Folia Geobotanica volume 40, pages 273–288 (2005)

Diese sollte auch frei verfügbar sein, wenn ich es richtig gesehen habe.

Es geht darin um genau das, wofür hier viele Klappertopf einsetzen wollen:
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00For a Rhinanthus species to be a practical restoration tool, we suggest it should demonstrate
the following characteristics.
(1) It is a species commonly associated with the target vegetation type.
(2) Seed is relatively low cost and easily obtainable for restoration projects.
(3) It reduces the vigour of competitive species and allows establishment and persistence of target species.
(4) It can colonize rapidly and persist in fertile grasslands.
(5) Excessive population size (which can lead to weed problems or extreme declines in yield for the farmer) can be controlled readily by commonly-used management practices.
We address these characteristics below.[/quote]

[quote]The Flora Europaea (TUTIN et al. 2001) lists 26 accepted Rhinanthus species. All of these are generally found in grasslands (TER BORG 1985). Three species that have been particularly well studied, R. minor, R. angustifolius and R. alectorolophus, are widespread in Europe and are common components of a range of grassland types (TER BORG 1985).
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Wühlmaus » Antwort #545 am:

Ich habe es oben geändert, denn ich habe hier den Zottigen Klappertopf, Rhinanthus alectorolophus.
.
Allgemein steht hier Interessantes (ein PDF) über die Bedeutung des Klappertopf für Wildwiesen und Heuernte (scrollen bis zum PDF über den Klappertopf).
.
Und für den Rhinantus minor steht hier eine unglaublich lange Liste an Pflanzen, die er parasitiert.
WühlmausGrüße

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Dornrose
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Dornrose » Antwort #546 am:

Gehört diese Margerite hierher???

"That's a crazy daisy!" habe ich von ihr gelesen und finde das Zottelköpfchen so niedlich.

Leucanthemum x superbum 'Old Court'


Dateianhänge
Leucanthemum x superbum Old Court Variety 2021-07-06 (1).JPG
Gruß aus der Eulenspiegelstadt
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Mufflon » Antwort #547 am:

Ich überlege gerade, einen Teil meines Rasen zur Wiese zu machen.
Eine Ecke meines Gartens wird nächstes Frühjahr wohl zur Stumpery umgearbeitet, wenn alles wie geplant läuft.
Den Rasenbereich davor könnte ich mir gut als Wiese vorstellen.
Es gibt nur 3 Probleme:
1. Da ist fetter Lehmboden mit einer ca. 3cm dicken Humusschicht
2. Die Sonne kommt dort vormittags von 10-12/13°° hin und nochmal 16/17-20°°
3. Der Bereich liegt unter einen alten, aufgeasteten Walnuss, der Boden ist leicht sauer.

Irgendeine Chance, dass das klappen könnte?
Welche (niedrigen) Wiesenkräuter könnten sich dort wohlfühlen?
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foxy
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

foxy » Antwort #548 am:

Ist der Boden trocken oder eher feucht?
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

lord waldemoor » Antwort #549 am:

wilde akelei könntest miteinsäen
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Mufflon » Antwort #550 am:

In normalen Jahren regnet es hier im Sommer relativ viel, dann hält der Boden auch recht lang die Feuchtigkeit.

Akelei fühlt sich hier wohl, das stimmt, an die Wildform hatte ich nicht gedacht, danke! :)
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Gartenplaner » Antwort #551 am:

Grundsätzlich sehe ich da nur (niedrig) als schwierig ;)
Es gibt spezielle Wiesenblumensamenmischungen für schattigere Bereiche:
Schattsaum ohne Gräser
Schattsaum
Schattige Wiese MERLINA oder Blumenhecke DIANE
Mischung 08: Halbschattenmischung

Aber allen gemein ist, dass es größtenteils eben doch recht hoch werdende Arten beinhaltet.
Wie Wiesenkerbel unter Walnuss ;)

Bild

Bei mir wächst Ajuga reptans auch in einem halbschattigen Bereich und bleibt recht niedrig ebenso wie Stellaria holostea und Cardamine pratense, Primula elatior, teilweise auch Primula veris, wenn der Boden nicht ganz trocken im Sommer wird, wären als Zwiebelpflanzen Leucojum vernum möglich und Schneeglöckchen natürlich.
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Gartenplaner » Antwort #552 am:

Alliaria petiolata, Geum urbanum und Arum maculatum würde ich mir ehrlich gesagt nicht einsäen wollen, die sind auf meinem Lehmboden sehr, sehr ausbreitungsfreudig und schwer zu jäten.
Anthriscus sylvestris auch, aber der scheint eh in keiner Mischung drin zu sein.
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Mufflon » Antwort #553 am:

Bei Arum stimme ich Dir zu, das war hier, als ich den Garten übernahm und beherrschte halbe Beete.
Ich habe ich jetzt zum Glück bis auf eine Ecke los, dort stört er nicht, soll aber bitte dort bleiben.
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Re: Wiesen - Wiesenpflanzen

Mufflon » Antwort #554 am:

Bei den Hofgartenlinks ist ein Problem teilweise die Menge.
Samen für 100€ brauche ich sicher nicht.
Die Fläche ist eher winzig, max 6x4m
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