Maulb hat geschrieben: ↑13. Jul 2021, 18:25Und ist ein gepfropfte oder ungepfropfte besser für den Endkunden der Früchte will?
Für den Endkunden in der praktischen Anwendung eigentlich egal. Der sorten echte Wiederaustrieb aus der Wurzel ist ein Argument für wurzelechte, nicht veredelte Pflanzen, wenn man denn wegen der Frosthärte Angst hat. Bei Morus alba und Hybridsorten sollte das irrelevant sein. Man könnte eine niedrig veredlte Pflanze auch entsprechend etwas tiefer pflanzen (oder anhäufeln). Bei Feigen (oder z.B. die großen Kiwi, A. deliciosa ua grenzwertig winterharte Arten) ist die Winter/Frosthärte für mich zum Beispiel ein Argument für wurzelechte Sorten. Aber andererseits veredelt auch praktisch niemand Feigen, um sie zu vermehren, da Steckhölzer so einfach anwachsen.
Eher ist es eine Frage, was für Vermehrungsmethoden der Baumschule besser passen, worauf sie eingerichtet ist, und der persönlichen Einstellung (des Baumschulers bzw. seiner Kunden). Es gibt ja z.B. Menschen, die Veredlungen als "unnatürlich" ablehnen, aus welchen (meist esoterischen) Gründen auch immer, während stecklingsvermehrte Pflanzen "gut" sind, egal wie viel technischer Aufwand dahinter steckt. Ich habe aufgegeben, das zu verstehen zu versuchen, vor allem, weil es tendenziell beliebig viele Meinungen gibt, wo den genau die Grenze zwischen "guten" und "bösen/unnatürlich" Pflanzen zu ziehen ist.
Ich persönlich habe sowohl wurzelechte Pflanzen als auch veredelte, je nachdem, welche verfügbar waren (gekaufte) Vermehrungsmethode einfacher bzw. praktischer ist (selbst vermehrte, über das Forum getauschte...)