mavi hat geschrieben: ↑10. Jul 2021, 13:52
Sie sind wirklich total fruchtig im Geruch/Geschmack, aber der durchschnittliche Mitteleuropäer kann sie wohl eher nicht genießen.
Die aus der obigen Liste sicher, die meisten sind wenig oder nicht scharf. Nur wenige sind sehr scharf, Habanero Red Savina etwa. Aber das ist so ein hingeworfene Massenansammlung von Sorten, dass man kaum etwas dazu sagen kann. Vielleicht nur was grundsätzliches:
Chilis waren mal richtig in Mode. Das ist wieder abgeflaut. Der Grund liegt weniger im "zu scharf" (das haben viele Leute schon lange gelernt), sondern mehr in der banalen Tatsache, dass sich die Sorten geschmacklich lange nicht so sehr unterscheiden wie von Samenverkäufern und ein paar Fans suggeriert. Eine Blindverkostung legt den Hype und angebliche Aromadifferenzen schonungslos offen. Zudem sind die Erträge nicht gerade hoch und die aus der Habanero- und Jalapeno-Gruppe sind eigentlich Gewächshauspflanzen, im Freiland Mitteleuropas hatten sie selbst in Hitzejahren immer wieder Wachstums- und Ertragsprobleme. Das ist nicht immer erklärbar, ein Teil der Pflanzen mickert einfach, während sie ein paar Meter weiter gut wachsen. Oder sie kommen zu spät in die Gänge.
Habaneros finde ich eigentlich nicht fruchtig. Sie haben ein kräftiges Eigenaroma, aber "fruchtig" bedeutet für mich betonte Säure, ein anhaltendes Säurespiel wie bei einem durchgegorenen Weisswein. Das finde ich nicht in Habaneros, aber etwas kräftig moschusartiges (da kann man mir gerne widersprechen), das mir in Sossen nicht selten zu beherrschend ist. Natürlich reine Geschmackssache.