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Kartoffeln 2021 (Gelesen 22580 mal)
- thuja thujon
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Re: Kartoffeln 2021
Schorf ist hier tatsächlich kein wirkliches Thema dieses Jahr, das war 19/20 anders.
Schneckenschäden möchte ich auch gerne relativieren: wenn die das Braunfäulegeschädigte Laub wegputzen, empfinde ich sie durchaus als Nützling. Falls es zu trocken wird und sie nur noch unten mit den Knollen ihren Gourmetgaumen befriedigen können, dann hilft eh nichts mehr. Jedenfalls habe ich für Kartoffeln noch nie gezielt Schneckenkorn gestreut.
@Gänselieschen: braucht halt noch ein paar Wochen.
Schneckenschäden möchte ich auch gerne relativieren: wenn die das Braunfäulegeschädigte Laub wegputzen, empfinde ich sie durchaus als Nützling. Falls es zu trocken wird und sie nur noch unten mit den Knollen ihren Gourmetgaumen befriedigen können, dann hilft eh nichts mehr. Jedenfalls habe ich für Kartoffeln noch nie gezielt Schneckenkorn gestreut.
@Gänselieschen: braucht halt noch ein paar Wochen.
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Re: Kartoffeln 2021
Hallo,
meine Stuttgarter Kartoffeln sehen genauso aus wie bei Cydorian. Innerhalb von 5 Tagen von ersten Anzeichen von Fäule bis zum kompletten Befall aller Blätter. Baue seit ca. 5 Jahren Kartoffeln an und hatte bisher noch keinen Befall, was kann man nun machen?
Reicht es aus, erstmal alles Grün abzuschneiden und die Kartoffeln solange im Boden lassen, bis man sie braucht? Oder soll man sofort alle Kartoffeln (80 Pflanzen) ernten? Möchte natürlich vermeiden, dass die Knollen auch noch befallen werden (wie wahrscheinlich ist das?), jedoch fehlt mir leider eine gute Lagermöglichkeit, da unser Keller im Sommer auch immer mind. 20 Grad warm ist.
Die Tomaten sind auch alle hin, hatten wir seit etwa 45 Jahren Gärtnern noch nie so früh im Jahr.
Danke und Gruß
meine Stuttgarter Kartoffeln sehen genauso aus wie bei Cydorian. Innerhalb von 5 Tagen von ersten Anzeichen von Fäule bis zum kompletten Befall aller Blätter. Baue seit ca. 5 Jahren Kartoffeln an und hatte bisher noch keinen Befall, was kann man nun machen?
Reicht es aus, erstmal alles Grün abzuschneiden und die Kartoffeln solange im Boden lassen, bis man sie braucht? Oder soll man sofort alle Kartoffeln (80 Pflanzen) ernten? Möchte natürlich vermeiden, dass die Knollen auch noch befallen werden (wie wahrscheinlich ist das?), jedoch fehlt mir leider eine gute Lagermöglichkeit, da unser Keller im Sommer auch immer mind. 20 Grad warm ist.
Die Tomaten sind auch alle hin, hatten wir seit etwa 45 Jahren Gärtnern noch nie so früh im Jahr.
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- cydorian
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Re: Kartoffeln 2021
Je länger man wartet, desto wahrscheinlicher wird der Knollenbefall. Der Pilz wandert entweder mit den Stängel hinunter, wenn die Kartoffel einzieht oder die Sporen werden zu den Knollen geschwemmt. Bei manchen Sorten passiert das leicht. Ich erinnere mich an "Agria", die ja ziemlich wenig anfällig sein soll. Bekam es aber doch, ich erntete trotzdem viel gutaussehendes, was dann prompt verfaulte.
Habe das meiste geerntet. Eine reine Noternte. Nicht ausgereift, aber besser so wie gar nix. Eine Idiotenarbeit in dem schweren nassen Boden die man bei Regen eigentlich nicht machen sollte. Kann halt weder Regen noch Braunfäule ausknipsen...
Da brauchst du sowas: https://www.transgen.de/forschung/843.kraut-knollenfaeule-kartoffeln-cisgen.html :-)
Habe das meiste geerntet. Eine reine Noternte. Nicht ausgereift, aber besser so wie gar nix. Eine Idiotenarbeit in dem schweren nassen Boden die man bei Regen eigentlich nicht machen sollte. Kann halt weder Regen noch Braunfäule ausknipsen...
Da brauchst du sowas: https://www.transgen.de/forschung/843.kraut-knollenfaeule-kartoffeln-cisgen.html :-)
Re: Kartoffeln 2021
@cydorian
Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Werde dann heute wohl auch mal, trotz der nassen Erde (schwerer Lehmboden), die Ernte einbringen. Wollte eigentlich warten bis der Boden abgetrocknet ist, das würde aber wohl zu lange dauern und den Knollenbefall fördern.
Meine bevorzugte Sorte ist z. Z. die Charlotte. Kam am 16. April in den Boden und liefert jetzt dank ausreichend Regen immerhin ca. 800g/Pflanze. Letztes Jahr waren es wegen extremer Trockenheit nur 400g-500g/Pflanze.
Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Werde dann heute wohl auch mal, trotz der nassen Erde (schwerer Lehmboden), die Ernte einbringen. Wollte eigentlich warten bis der Boden abgetrocknet ist, das würde aber wohl zu lange dauern und den Knollenbefall fördern.
Meine bevorzugte Sorte ist z. Z. die Charlotte. Kam am 16. April in den Boden und liefert jetzt dank ausreichend Regen immerhin ca. 800g/Pflanze. Letztes Jahr waren es wegen extremer Trockenheit nur 400g-500g/Pflanze.
- cydorian
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Re: Kartoffeln 2021
Gewartet hätte ich auch gerne, aber die Wettervorhersage sagt, dass es zu lange dauert bis der Boden abtrocknen könnte.
Irre, was? Entweder vertrocknet oder verfault. 2017 und jetzt verfault, die übrigen Jahre ab 2013 vertrocket. Bewässerungswasser müsste man haben, dann wären wenigstens die Trockenjahre nutzbar. Aber ich darf hier nicht mal mit einer Giesskanne zum Bach laufen (der ohnehin nur mit mitte Juli läuft und dann trocken fällt), während die Kommerziellen mit riesigen Dieseln im Container Flusswasser pumpen dürfen bzw. müssen. Wobei die erlaubte Entnahmemenge ab Juli auch immer begrenzter wurde, scheint aber nicht streng kontrolliert zu werden. Lohnt sich hier auch nicht für sowas wie Kartoffeln, nur für hochpreisige Sonderkulturen.
Hatte dieses Jahr unter anderem die frühe Alexandra und Sunita. Alexandra mickerte von Anfang an, Sunita war schön und problemlos - bis jetzt. Werde das aber bis auf zwei Reihen frühe Frühkartoffen für die Pfanne aufgeben.
Schade. Am interessantesten waren für mich früher die, die man nicht oder nur mit Minderqualität kaufen kann, sowas wie richtig ehlig-sämige späte Sorten, die viel Stärke akkumulierten. Die, die man für gutes Pürree oder Schupfnudeln braucht. Geht nicht mehr. Und was man als mehlig kaufen kann, ist zwar oft dem Namen nach "mehlig", in Wirklichkeit aber nur brüchig-klebrig.
Irre, was? Entweder vertrocknet oder verfault. 2017 und jetzt verfault, die übrigen Jahre ab 2013 vertrocket. Bewässerungswasser müsste man haben, dann wären wenigstens die Trockenjahre nutzbar. Aber ich darf hier nicht mal mit einer Giesskanne zum Bach laufen (der ohnehin nur mit mitte Juli läuft und dann trocken fällt), während die Kommerziellen mit riesigen Dieseln im Container Flusswasser pumpen dürfen bzw. müssen. Wobei die erlaubte Entnahmemenge ab Juli auch immer begrenzter wurde, scheint aber nicht streng kontrolliert zu werden. Lohnt sich hier auch nicht für sowas wie Kartoffeln, nur für hochpreisige Sonderkulturen.
Hatte dieses Jahr unter anderem die frühe Alexandra und Sunita. Alexandra mickerte von Anfang an, Sunita war schön und problemlos - bis jetzt. Werde das aber bis auf zwei Reihen frühe Frühkartoffen für die Pfanne aufgeben.
Schade. Am interessantesten waren für mich früher die, die man nicht oder nur mit Minderqualität kaufen kann, sowas wie richtig ehlig-sämige späte Sorten, die viel Stärke akkumulierten. Die, die man für gutes Pürree oder Schupfnudeln braucht. Geht nicht mehr. Und was man als mehlig kaufen kann, ist zwar oft dem Namen nach "mehlig", in Wirklichkeit aber nur brüchig-klebrig.
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Re: Kartoffeln 2021
Schmecken sie wenigstens, trotz nicht wirklich ausgereift?
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Re: Kartoffeln 2021
Wir haben gestern alle Fruehkartoffeln geerntet - wegen der Wuehlmaeuse ist das immer ein bisschen frustrierend und die Ernte ist nicht mehr als dreimal der Einsatz der Saatkartoffeln, lecker trotzdem!
- cydorian
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Re: Kartoffeln 2021
thuja hat geschrieben: ↑18. Jul 2021, 10:02
Schmecken sie wenigstens, trotz nicht wirklich ausgereift?
Ja, das Aroma ist sehr gut. Gestern haben wir es gewagt, damit ein paar Kilo Pommes frites herzustellen, eine Pommesparty. Eigentlich nicht optimal, dafür nimmt man besser stärkereiche Kartoffeln. War aber erstklassig, sie hatten definitiv Eigenaroma (also nicht nur Röstgeschmack) und die Konsistenz war fast perfekt.
Und man kann auch mit vollem Pflanzenschutz hereinfallen, wie jetzt wieder zu sehen war. Kartoffen sind hier zwar eine seltene Feldkultur, aber abgeschwemmte Felder mit Erosionsschäden und freiliegenden Knollen habe ich auch wieder gesehen. Wenn das so weitergeht ist Ende Gelände mit Landwirtschaft auf vielen Feldern. Die Erde ist futsch. Es bleibt ein Steingarten.
- michaelbasso
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Re: Kartoffeln 2021
tomma hat geschrieben: ↑13. Jul 2021, 13:33
Rieke, verrätst Du uns, welche Kartoffelsorten Du gepflanzt hast?
Fast alle Sorten von Sarpo sind braunfäuleresistent. Sarpo Axona zum Beispiel.
Ich habe einfach gesammelte Samen ausgesät und die vermehrt die nicht krank waren. Seitdem hab ich keine Braunfäule mehr. Dieses Jahr habe ich nochmal Normalosorten geschenkt bekommen, die hab ich gepflanzt weil sie da waren, die sind jetzt alle krank. Meine nicht.
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Re: Kartoffeln 2021
Conni hat geschrieben: ↑6. Jul 2021, 20:35
:o Wow, die sehen wirklich phantastisch aus. :D So ein sattes, üppiges, dunkelgrünes Laub hatten Kartoffeln bei mir noch nie.
So sehen die immer aus :) sehr feste Blätter und straff aufrecht. Dafür etwas weniger üppiges Blattwerk, merkt man bei der Ernte aber nicht. Etwas nachteilig ist die blaue Farbe, wenns bei der Ernte feucht ist findet man sie schlechter.
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Re: Kartoffeln 2021
Gibts von den Sarpos auch Frühkartoffeln?
Re: Kartoffeln 2021
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Re: Kartoffeln 2021
Ich hab vorhin die Kartoffeln bis auf eine Sorte aus dem Boden geholt.
Innerhalb von einer Woche ist hier fast alles total abgestorben durch die Braunfäule. Kein Wunder bei unseren Regenmengen (530mm seit Mai). Zusätzlich sitze ich hier direkt neben dem Fluss wo es selbst in den wärmsten Nächten immer Tau gibt
Durch Erfahrung pflanzen wir immer schon nur frühe Sorten, denn es ist nicht das erste Mal dass wie schon Mitte Juli ohne Grün bei den Kartoffeln da stehen.
Anabelle brachte zumindest halbwegs brauchbare Mengen, Allerdings schon viele Knollen mit Verfärbungen ==> nicht lagerfähig.
Glorietta brachte etwas besseren Ertrag aber machte Kartoffeln oft weitab von der Pflanzung. Deshalb habe ich einen Graben fast wie zur Bundeswehrzeit ausheben müssen und es gab trotzdem viele angestochene Knollen.
Lilly brachte fast nur kleine Knollen, hatte aber auch den Randstreifen der teilweise unterm Apfelbaum liegt.
Purple Rain ist noch im Boden, da die noch relativ grün sind und man die dunklen Knollen im nassen Boden schlecht findet.
Innerhalb von einer Woche ist hier fast alles total abgestorben durch die Braunfäule. Kein Wunder bei unseren Regenmengen (530mm seit Mai). Zusätzlich sitze ich hier direkt neben dem Fluss wo es selbst in den wärmsten Nächten immer Tau gibt
Durch Erfahrung pflanzen wir immer schon nur frühe Sorten, denn es ist nicht das erste Mal dass wie schon Mitte Juli ohne Grün bei den Kartoffeln da stehen.
Anabelle brachte zumindest halbwegs brauchbare Mengen, Allerdings schon viele Knollen mit Verfärbungen ==> nicht lagerfähig.
Glorietta brachte etwas besseren Ertrag aber machte Kartoffeln oft weitab von der Pflanzung. Deshalb habe ich einen Graben fast wie zur Bundeswehrzeit ausheben müssen und es gab trotzdem viele angestochene Knollen.
Lilly brachte fast nur kleine Knollen, hatte aber auch den Randstreifen der teilweise unterm Apfelbaum liegt.
Purple Rain ist noch im Boden, da die noch relativ grün sind und man die dunklen Knollen im nassen Boden schlecht findet.
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Re: Kartoffeln 2021
Das ist wirklich ein frustiges Jahr für jegliche Ernte :-\
Meine eigentlich noch so schönen Kartoffeln in den Kübel haben seit gestern auch erste Flecken an Blättern und Stielen. Wie lange sie bei dem Murxwetter durchhalten? Keine Anhnung :-[
.
Wie weit sind denn die Kartoffeln in der Erde wenn sie blühen? In die Topferde kann ich nicht tiefer hinein fassen. Sie ist total dicht verwurzelt.
Meine eigentlich noch so schönen Kartoffeln in den Kübel haben seit gestern auch erste Flecken an Blättern und Stielen. Wie lange sie bei dem Murxwetter durchhalten? Keine Anhnung :-[
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Wie weit sind denn die Kartoffeln in der Erde wenn sie blühen? In die Topferde kann ich nicht tiefer hinein fassen. Sie ist total dicht verwurzelt.
WühlmausGrüße
"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
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