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Wie (un)berechenbar ist Houttuynia cordata im Beet? (Gelesen 1797 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
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Wie (un)berechenbar ist Houttuynia cordata im Beet?
Ich kannte die Pflanze gar nicht wirklich, bekam sie von einer Freundin als kleinen Steckling geschenkt, weil sie mir in ihrem Garten so gut gefiel. Inzwischen hat sie sich auch gut “etabliert” bei mir im Beet, und ich mag sie eigentlich sehr (bis auf den Korianderduft beim Anfassen, igitt!), doch nun meinte eine Gartenbesucherin, ich solle zusehen, dass ich die Pflanze schnellstmöglich loswerde, da sie mir alle anderen Pflanzen im Beet kaputt machen würde wenn ich nicht aufpasse — stimmt das??? Im gleichen Beet stehen noch Farne, Rodgersia, Cimicifuga (weiter entfernt) und Hosta. Wie groß ist das Risiko, dass ich es bereue, wenn ich sie behalte? :o
»Im übrigen bin ich, nicht ungern, der Sklave meines Gartens. Es macht mich sehr müd und ist etwas zuviel, aber in alledem, was die Menschen heut tun, fühlen, denken und schwatzen, ist es das Klügste und Wohltuendste, was man tun kann.« – H. Hesse
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Re: Wie (un)berechenbar ist Houttuynia cordata im Beet?
Sie breitet sich gerne aus und Kleinzeugs wird auch überwuchert. Das sie aber andere Pflanzen vergiftet ist mir noch nicht untergekommen. Ich habe sie seit ein paar Jahren in einem öffentlichen Beetstreifen bei meinem Atelier. Da gibts einige Begleitflora die sich darum nicht schert.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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Re: Wie (un)berechenbar ist Houttuynia cordata im Beet?
Vergiftet vielleicht nicht, die Bekannte hat es eher so ausgedrückt als würden die Wurzeln der Houttuynia in die Wurzelballen der anderen Pflanzen eindringen und diese so langfristig schädigen, bzw. „ersticken“, speziell Pflanzen die keinen Wurzeldruck mögen. Sie führte speziell die Cimicifugen und Hosta als „bedroht“ an…partisaneng hat geschrieben: ↑14. Jul 2021, 21:43
Sie breitet sich gerne aus und Kleinzeugs wird auch überwuchert. Das sie aber andere Pflanzen vergiftet ist mir noch nicht untergekommen.
»Im übrigen bin ich, nicht ungern, der Sklave meines Gartens. Es macht mich sehr müd und ist etwas zuviel, aber in alledem, was die Menschen heut tun, fühlen, denken und schwatzen, ist es das Klügste und Wohltuendste, was man tun kann.« – H. Hesse
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Re: Wie (un)berechenbar ist Houttuynia cordata im Beet?
Glaube ich nicht wenn es keine Zwerformen sind. Das Hosta und Cimicifuga Wurzeldruck empfindlich sein soll kann ich nicht bestätigen. Aber das man mit Weitergabe solcher Ballen diese Beipflanze gern einfängt ist leider der Fall.
Außerdem passen dann die bunten Blätter schlecht in das Bild einer schönen Hostapflanzung, lässt sich auch extrem schwer dort entfernen.
Außerdem passen dann die bunten Blätter schlecht in das Bild einer schönen Hostapflanzung, lässt sich auch extrem schwer dort entfernen.
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Re: Wie (un)berechenbar ist Houttuynia cordata im Beet?
lissard hat geschrieben: ↑14. Jul 2021, 21:54
...die Bekannte hat es eher so ausgedrückt als würden die Wurzeln der Houttuynia in die Wurzelballen der anderen Pflanzen eindringen und diese so langfristig schädigen, bzw. „ersticken“, speziell Pflanzen die keinen Wurzeldruck mögen. Sie führte speziell die Cimicifugen und Hosta als „bedroht“ an…
Mir erging es anfänglich wie dir. Ich bekam die Pflanze von der Nachbarin, weil ich sie hübsch fand. Binnen 4-5 Jahren hatte sie das ganze Beet total unterwandert. d.h. wie deine Bekannte sagte zwängte sie sich in die Wurzelballen der anderen Pflanzen. Machte ich sie raus und übersah einen Zentimeter, gab es gleich wieder eine neue Pflanze. Die Ausbreitung ist auf diesem alten Herbstbild gut zu sehen.
Und so hübsch die Blätter, so unangenehm der Geruch der Wurzeln, wenn man sie rauszieht.
Um tolerant zu sein, muß man die Grenzen dessen, was nicht tolerierbar ist, festlegen. (Umberto Eco)
Mistakes are the portals of discovery. (James Joyce)
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Re: Wie (un)berechenbar ist Houttuynia cordata im Beet?
partisaneng hat geschrieben: ↑14. Jul 2021, 21:43
Sie breitet sich gerne aus und Kleinzeugs wird auch überwuchert….Da gibts einige Begleitflora die sich darum nicht schert.
Ich habe sie in einer Ecke mit „Wucherpflanzen“, eher schattig. Anfangs dachte ich, sie kann sich gar nicht behaupten. Inzwischen hat sie sich doch etabliert, hat aber ein paar Jahre gedauert. Sie ist aus dem Schatten raus mehr dem Licht zu gewachsen.
Vorne steht auch ein Farn ( Regenbogenfarn), und bei ihm hatte ich dieses Jahr das erste Mal das Gefühl, Achtung, Abstand halten!
Je nach Farn würde ich darauf achten, dass dort die Distanzregeln eingehalten werden.
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Re: Wie (un)berechenbar ist Houttuynia cordata im Beet?
Ein knackig kalter Winter ohne Schnee kann die Sache unverhofft bereinigen oder ziemlich reduzieren. Auch ein sehr trockener Sommer davor/danach hilft zusätzlich.
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Re: Wie (un)berechenbar ist Houttuynia cordata im Beet?
Puh, sonderlich beruhigend hört sich das alles ja nicht gerade an. Aufgrund Eurer Erfahrungen habe ich jetzt mal weiter im Internet recherchiert und einige ältere Beiträge gefunden, wo gesagt wird, die Pflanze würde (obwohl oberirdisch teils nur 50 cm breit) ihre Wurzeln bis zu 7 m weit schieben und so über kurz oder lang sogar Wege, Rasen und Gartengrenzen unterwandern, schlimmer als Giersch. :o Ehrlich gesagt, jetzt bekomme ich Angst... dabei gefällt sie mir optisch sooooo gut. Aber das hört sich an, als wenn der ästhetische Nutzen in keinem Verhältnis zum Risiko steht. Ich dachte jetzt spontan erst an Rhizomsperre, aber angeblich wurzelt sie so tief, dass selbst 50 cm tiefe Wurzelsperren unterwandert werden. So ein Mist... ich werde mal (wenn die Sintflut nächste Woche hoffentlich vorbei ist) vorsichtig buddeln und schauen wie es aussieht, wurzeltechnisch...
»Im übrigen bin ich, nicht ungern, der Sklave meines Gartens. Es macht mich sehr müd und ist etwas zuviel, aber in alledem, was die Menschen heut tun, fühlen, denken und schwatzen, ist es das Klügste und Wohltuendste, was man tun kann.« – H. Hesse
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Re: Wie (un)berechenbar ist Houttuynia cordata im Beet?
Allerdings beschreibst du da ja exakt die letzten 12 Monate, und bei mir hat sich die Houttuynia jetzt erst so richtig breit gemacht, NACH den diesjährigen extremen Kahlfrösten und dem Dürresommer davor...Krokosmian hat geschrieben: ↑15. Jul 2021, 06:44
Ein knackig kalter Winter ohne Schnee kann die Sache unverhofft bereinigen oder ziemlich reduzieren. Auch ein sehr trockener Sommer davor/danach hilft zusätzlich.
»Im übrigen bin ich, nicht ungern, der Sklave meines Gartens. Es macht mich sehr müd und ist etwas zuviel, aber in alledem, was die Menschen heut tun, fühlen, denken und schwatzen, ist es das Klügste und Wohltuendste, was man tun kann.« – H. Hesse
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Re: Wie (un)berechenbar ist Houttuynia cordata im Beet?
Gut, hier war der Winter kalt, aber mit reichlich Schnee.
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Wenn ich auf Arbeit aus dem Klofenster geschaut habe, dann sehe ich eine Ecke in der früher ein schöner großer Bestand wuchs. Davon ist heute nichts mehr da, ohne das irgendwer was getan hätte. Das Zeugs ist schon ein paar Jahre in Kultur und hat noch nicht von der Welt Besitz ergriffen. Es wächst halt, wenn alles passt. Wenn nicht, dann verschwindets auch mal wieder.
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Wenn ich auf Arbeit aus dem Klofenster geschaut habe, dann sehe ich eine Ecke in der früher ein schöner großer Bestand wuchs. Davon ist heute nichts mehr da, ohne das irgendwer was getan hätte. Das Zeugs ist schon ein paar Jahre in Kultur und hat noch nicht von der Welt Besitz ergriffen. Es wächst halt, wenn alles passt. Wenn nicht, dann verschwindets auch mal wieder.
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Re: Wie (un)berechenbar ist Houttuynia cordata im Beet?
Ich hatte mal gelesen, dass man Houttunia cordata auch an den Teichrand pflanzen kann. Es ging eine Weile gut allerdings hatte ich mir mehr Zuwachs vorgestellt. Am Ende war die Wuchskraft der anderen Pflanzen, insbesondere von Equisetum scirpoides, stärker so dass Houttunia völlig verschwunden.den ist.
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Im Nordosten Bayerns - kalt und Kalk.
Re: Wie (un)berechenbar ist Houttuynia cordata im Beet?
Wer zu Giersch und Schachtelhalm Quecke pflanzt,
kann die Houtte auch dazugesellen..................
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Gruß Arthur
Re: Wie (un)berechenbar ist Houttuynia cordata im Beet?
Krokosmian hat geschrieben: ↑15. Jul 2021, 09:17
Das Zeugs ist schon ein paar Jahre in Kultur und hat noch nicht von der Welt Besitz ergriffen.
Für „Schisshasen“ ;), Topfkultur als Möglichkeit. (Sie stand heute so dekorativ im GC.)
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Re: Wie (un)berechenbar ist Houttuynia cordata im Beet?
Bei uns hat er sich in alle Richtungen ausgebreitet. Daraufhin haben wollten wir ihn wieder loswerden. Aber noch heute finden wir ab und zu mal neue Austriebe. Allein schon Geruch reicht uns dass wir das Kraut sicher nicht mehr im Garten haben wollen.
nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
Re: Wie (un)berechenbar ist Houttuynia cordata im Beet?
Amur hat geschrieben: ↑19. Jul 2021, 11:16
Allein schon Geruch reicht uns dass wir das Kraut sicher nicht mehr im Garten haben wollen.
Beim nächsten Gartenbesuch gehe ich garantiert auf Schnupperexpedition! Bisher habe ich dort noch gar nichts wahrgenommen, aber ich habe ja auch noch nie an ihr rumgerupft.
Bei solchen Kandidaten wie Houttuynia- es war mir ja nicht unbekannt, dass sie wuchern kann- ist die individuelle Situation in einem Garten vielleicht nochmals umso wichtiger (ist ja immer wichtig). In dem Sinn, dass sie dich durch ihr Wachstum an den Rand der Verzweiflung bringen kann oder, die Begrenzung ist von Anfang an gegeben, das Wachstum hält sich in Massen und das Riechorgan wird nicht überstrapaziert. ;)
Was in zwanzig Jahren sein wird weiss ich aber auch nicht. Wo sie bei mir (eher zufällig) im Garten steht, wird sie nach hinten von Rodgersia ausgebremst. Die ist schon länger da als sie, und in deren Wurzelbereich hat sie sich nie gewagt. Hinten wäre dann auch noch die Gartenmauer, welche sie definitiv ausbremsen würde. Nach vorn ist die Bahn soweit frei, bis ich mit dem Rasenmäher komme. Aber so weit ist sie noch nicht. Und in einem tonigen Boden geht das Vorwärtskommen wohl auch nicht mit Leichtigkeit.
Also, ich bleibe mal optimistisch, was unsere gemeinsame Zukunft betrifft. Aber..., die Aufmerksamkeit ist geschärft. ;)