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Staudenaussaat (Gelesen 2183 mal)

Die verschiedenen Vermehrungsmethoden bei Stauden und Gehölzen, Abbau von Keimungshemmern, Sporenaussaat, Herstellen und Zusammensetzung keimarmer Aussaatböden etc.

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Gartenentwickler
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Staudenaussaat

Gartenentwickler »

Hallo,

ich möchte mir bei Jelitto Staudensamen bestellen und diese aussäen. Wie sind eure Erfahrungen, was benötigt man (Anzuchterde,Standort usw? ) Wollte im Sept Oktober aussäen . Es sollen Doroicu, Echinacea und Rudbeckia werden.
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Bauerngarten93
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Re: Staudenaussaat

Bauerngarten93 » Antwort #1 am:

Ich habe im Frühjahr bei Saatgutvielfalt bestellt...die haben Anleitungen dabei und Bezeichnungen an den einzelnen Arten wann. Es gibt ja Saatgut, welches direkt keimt und welches was durch Kälte erst keimbar gemacht werden muss. Quasi Herbst oder Frühjahrsaussaat.

Werde bald auch wieder bestellen...bei den Preisen und der Menge könnte man sich einen ganzen Park aussäen.
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RosaRot
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Re: Staudenaussaat

RosaRot » Antwort #2 am:

Bei Jelitto im Shop steht doch bei allen Pflanzen dabei, was wie auszusäen ist, unter Kulturtipps. Dazu gibt es eine Ziffer, und in I im Kreis. Klickt man auf I kommt man auf diese Seite

Ich säe sehr viel aus, in Töpfen, die im Freiland stehen. Substrat: 1 Drittel feiner Kies, 1 Drittel gute Aussaaterde, 1 Drittel Lavagrus( Winterstreugut), evtl. ein klein wenig Kompost, je nach den Pflanzenbedürfnissen.
Das meiste keimt und wächst, wenn auch manchmal dann, wenn ich es nicht mehr erwarte... ;)
Viele Grüße von
RosaRot
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Anubias
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Re: Staudenaussaat

Anubias » Antwort #3 am:

Wir kaufen als Firma Saatgut bei Jelitto und haben da bisher nur selten mal Blindgänger oder Fehllieferungen gehabt und Jelitto reagiert da idR sehr kulant.

Achte auf den Gramm-Preis, manchmal kostet ein Gramm kaum mehr als eine Portion, enthält aber ein vielfaches an Saatgut.

Für Kaltkeimer ist September/Oktober der richtige Aussaatzeitpunkt. Die Schnellkeimer würde ich lieber im Frühjahr ab Anfang April säen.

Ich säe lieber in Schalen oder große Töpfe als direkt ins Beet. Zum Aussäen verwende ich schwach gedüngte Erde, hab aber schnell und rasch wachsende Arten auch schon problemlos in normale Topferde gesät. Im Prinzip lassen sich Stauden auch nicht anders aussäen als Gemüse oder Sommerblumen.
Nichtstun macht nur dann Spaß, wenn man eigentlich viel zu tun hätte. (Noël Coward)

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Apfelbaeuerin
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Re: Staudenaussaat

Apfelbaeuerin » Antwort #4 am:

Mit Staudenaussaat hab ich wenig Erfahrung. Muss man denn die Freiland-Herbstaussaaten denn über Winter besonders schützen?
Liebe Grüße von der Apfelbäuerin


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Mathilda1
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Re: Staudenaussaat

Mathilda1 » Antwort #5 am:

ich hab bei Jelitto einmal einen größeren Schwung Saatgut bestellt, weil ich Aussaat einfach mal versuchen wollte, nachdem ich einmal was leicht keimendes hinbekommen hatte und mich vorher nie drüber getraut hatte :)
Die Samen sind alle sehr gut gekeimt, es war drin, was draufstand, war eine sehr positive Erfahrung. Die Anleitungen auf der Seite passen auch.
Würd ich wieder machen.
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Anubias
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Re: Staudenaussaat

Anubias » Antwort #6 am:

Apfelbaeuerin hat geschrieben: 30. Aug 2021, 09:41
Mit Staudenaussaat hab ich wenig Erfahrung. Muss man denn die Freiland-Herbstaussaaten denn über Winter besonders schützen?


Wilde Stauden schaffen es auch, sich durch Aussaat zu erhalten.
Irgendwas überlebt immer.
Es macht nur in meinen Augen wenig Sinn, wärmeliebende Aussaaten im Oktober zu säen und dann im Frühjahr die Reste zu besichtigen (was Schnecken und Mäuse halt so übrig gelassen haben).
Aber ich bin ja durch meinen Job darauf gedrillt, die größtmögliche Erfolgsquote bei Aussaaten zu erzielen.
Bei Frühjahrsaussaat der Wärme benötigenden Aussaaten erhält man halt mehr Überlebende. Und einen besonderen Wachstumsvorsprung gegenüber den Pflanzen der Frühjahrsaussaat erzielt man bei so später Aussaat auch nicht, denke ich.

September/Oktober ist ein guter Aussaatzeitpunkt für Kaltkeimer und für Arten, bei denen man nicht sicher weiß, nach welchen Bedingungen sie am besten keimen.
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Re: Staudenaussaat

Apfelbaeuerin » Antwort #7 am:

Das leuchtet alles ein, Anubias.

Anubias hat geschrieben: 30. Aug 2021, 09:55
September/Oktober ist ein guter Aussaatzeitpunkt für Kaltkeimer


Ja, eben. Das Verfahren an sich ist mir bekannt, aber mir scheint zu viel Winternässe ein Hauptproblem zu sein. Deshalb die Frage nach Schutz. Unter Dach aufstellen? Gewächshaus wäre natürlich optimal, hab ich aber nicht.
Liebe Grüße von der Apfelbäuerin


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MadJohn
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Re: Staudenaussaat

MadJohn » Antwort #8 am:

Wenn ich mal meinen Mostrich dazugeben darf: Unbedingt Sumpf oder Staunässe vermeiden, d.h. durchlässiges Substrat und Saatschalen mit extra Löchern versehen. Beim Unterstellen unter ein Dach, fehlt n.m.M. die natürliche Feuchtigkeit.
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Anubias
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Re: Staudenaussaat

Anubias » Antwort #9 am:

Ich bin inzwischen dazu übergegangen, die Kaltkeimeraussaaten nicht draußen, sondern im frostfreien Gewächshaus in den kalten Ecken aufzustellen (da hat es durchaus auch mal -2 bis -3 Grad)
Mäusefraß war (bei uns) bisher nur bei Stipa-Aussaaten ein ernstes Problem, aber draußen „fängt“ man sich zuviel Moos und Unkraut ein.

Ein Bekannter hat mir mal empfohlen, Aussaaten sehr widerspenstiger Kaltkeimer (Paeonia, Helleborus, viele Doldenblütler) mit Aquarienkies (ca. 2-6mm) 1-2cm hoch abzudecken.

Es lohnt wirklich, die Aussaatgefäße vorher gründlich sauber zu machen, einschließlich mit heißem Wasser ausschrubben - oder gleich neue zu verwenden.
Mir sind schon viele langwierige Aussaaten unter Lebermoos verstorben.

Staunässe ist wie Madjohn sagt auch ein heftiges Problem - aber auch ein „trocken werden“ in den ersten heißen Wochen des Jahres (meist so Ende April)

Man vergißt diese schwer keimenden Aussaaten so gern.
Sehr bockige Genossen säe ich am liebsten in funkelnagelneue 3ltr.-Töpfe, unten ein paar cm Drainage, die Aussaat dann mit dem Kies oder mit Blähtonsplitt (nicht so schwer) dick abgedeckt.

Unter Dach ist im Winter nicht schlecht, wird im Frühjahr dann aber gefährlich, wenn man sie vergißt.
Ich habs noch nicht getestet, aber vielleicht bringt es auch was, die Töpfe nicht bis oben zu füllen (also einen großen Gießrand zu lassen) und dann Tannenreisig als Abdeckung über die Aussaaten zu legen. Dann läuft ein Teil des Wasser vielleicht ab, aber der Topf kann auch nicht völlig trocken werden.
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APO-Jörg
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Re: Staudenaussaat

APO-Jörg » Antwort #10 am:

Ich behandele Kaltkeimer mit GA3. Bei Viola hat das Erfolg. Ich werde diese Technik weiter ausbauen. Als nächstes werde ich Dictamnus so aussäen.
Viola Aussaat Mai
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Gruß Jörg
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Anubias
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Re: Staudenaussaat

Anubias » Antwort #11 am:

Ich hab das bei Dictamnus noch nicht probiert. Aber mit gutem Erfolg bei einer ganzen Reihe von Doldenblütlern und bei einigen Gräsern.
Auch die Gruppe „9“ (Aussaatanleitung Jelitto) bekommt das von mir verpasst und seitdem keimts da sehr viel gleichmäßiger.

Sehr viele Kaltkeimer (unter anderem Dictamnus, aber auch viele Doldenblütler) keimen aber direkt nach der Ernte gesät schnell und problemlos. Wenn auch manchmal erst im folgenden Frühjahr, aber dann sehr üppig.
Je länger deren Saatgut trocken lagert, um so bockiger wird es.
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