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Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten? (Gelesen 308278 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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thuja thujon
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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

thuja thujon » Antwort #1395 am:

cydorian hat geschrieben: 8. Mär 2021, 21:47Man könnte zum Beispiel ein Gewächshaus nehmen, aber statt der Hohlkammerplatten Rahmen mit Netz bespannt. Am Eingang Reissverschluss. Innen eine Problemkultur wie z.B. Brombeeren.
Fast genau das war schon Gegenstand eines Versuches. Ergebnis: der Netztunnel kann den Befall nach hinten verschieben, aber nicht verhindern.
Download pdf:
Volleinnetzungsversuch an Brombeeren zur Abwehr der Kirschessigfliege
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Felcofan
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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

Felcofan » Antwort #1396 am:

ditt ist ja mal deprimierend...

also, das ganze Gefummel mit solchen Saftfallen (empfohlen vor ca. 4 Jahren?) von Beratungsstellen etc,

da kann ich mir sparen...

und sogar ein genetztes Haus nutzlos...



wie war das mit Pfirsichen, ist das eine Frage vom Befallsdruck, ob die Ernte was taugt?

eigentlich wollt ich mir auf den Herbst n Pfirsich, eine interspecies-Hybrid-Pflaume und noch Johannisbeeren bestellen,

rote Johannisbeeren gehen bisher noch
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thuja thujon
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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

thuja thujon » Antwort #1397 am:

Es gibt Jahre da geht mal was und dann gibts Jahre da geht halt vieles nicht.

Pfirsich ist nicht so schlimm wie Zwetschge.
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cydorian
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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

cydorian » Antwort #1398 am:

Ein seltsames Jahr mit neuen Erkenntnissen. Eigentlich hiess es immer, die Kirschessigfliege bevorzuge mässige Temperaturen und Feuchtigkeit. Über 30°C würden die Männchen unfruchtbar, Hitzwochen bremsen sie.

Nun zeigte sich dieses Jahr feucht und mässig, aber die Kirschessigfliege hat sich so lange wie seit Jahren nicht mehr nicht massenvermehrt. Sogar die ersten Zwetschgen waren unbeschädigt, das kam seit ihrer Invasion nicht mehr vor. Auch Brombeeren gingen lange gut. Tatsache ist, dass die trockene Hitze der letzten Jahre viel mehr Schäden durch den Schädling mit sich brachten.

Natürlich ist sie noch da und sie hat auch schon kräftig Schäden verursacht. Aber eben viel später wie sonst. Hier von einer heute abgezupften blauen Weintraube - das allseits bekannte Bild von gärendem Matsch voller Larven:

Bild
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555Nase
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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

555Nase » Antwort #1399 am:

Ist ja erschreckend eklig, zum Glück habe ich sowas bei mir noch nicht gesehen oder ich lebe unvegan und müßte mal zu Schielmann die Gläser polieren lassen. ;D
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cydorian
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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

cydorian » Antwort #1400 am:

Da musste nix gucken. Das schmeckst du. Garantiert. Sogar mit ganz geschlossenen Augen. Die Kirschessigfliege schafft es, innerhalb sehr weniger Tage oder sogar nur Stunden die Früchte zum gären zu bringen. Die bringt die dafür nötigen Keime gleich mit. Sachen wie angestochene Brombeeren, Sommererdbeeren schmecken dann eklig, obwohl die Frucht noch etwas Form hat, speziell an Brombeeren entsteht sehr früh auch Schimmel. Am Wein und Minikiwis bekommen die abgestochenen Beeren erst Gärgeschmack, blähen sich auf, zerplatzen zu schleimigem Glibber. Guten Appetit.
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555Nase
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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

555Nase » Antwort #1401 am:

Dann mal dankeschön für den Appetit. ;D Was sind die wenigen roten Kügelchen an schon schwarzen Brombeeren ? Irgendwie habe ich da aber nur ganz dunkel was an Erinnerung, daß das auch irgendwelches Viechzeuchs sein soll ? - Kann da aber nichts finden. Vorsichtshalber hab ich da nur das Schwarze abgebissen.
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

ringelnatz » Antwort #1402 am:

Hier in Berlin hat der Befall erst im Juli langsam Fahrt aufgenommen. Die Sauerkirschen im Juni waren noch fast komplett befallsfrei. Hilfreich war sicherlich sowohl ein spätes Frühjahr und hohe (30+ °C) Temperaturen im Juni. Dafür musste man dann die Brombeeren zügig ernten, also im August war definitiv Befallsdruck da. Es ging aber noch. Mein Eindruck ist schon auch, dass es einen Unterschied macht, ob wenige oder viele Eier abgelegt werden pro Frucht.

Letztes Jahr mit kühlem Juni war an den Sauerkirschen alles Schrott. Der heiße Juli/August hat dann aber eine gute, befallsfreie Ernte ermöglicht.

Zwetschgen (Ernte erst 1. Septemberwoche) sind hier gar nicht befallen..

Es scheint doch komplexer zu sein. Wer weiß wie sehr der kalte Winter sich ausgewirkt hat. Wobei es in den unbeheizten Lauben trotzdem nicht kälter als -5 Grad war. Vorteil Kleingarten: keine beheizten Gebäude im direkten Umfeld. Nachteil: massig ungeerntetes, am Baum/Busch verfaulendes Obst als Brutstätte.
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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

Flora1957 » Antwort #1403 am:

@555Nase: Was sind die wenigen roten Kügelchen an schon schwarzen Brombeeren ?
Schau mal unter Gallmilbe nach.

In den Jahren 2019 (Winter Tmin -6,8°C) und 2020 (Tmin-1,3°C) hatte ich einen unglaublich massiven Befall mit KEF. Dieses Jahr mit Dauerfrost im Februar über 8 Tage und Tmin -11,3°C gab es nur vereinzelt KEF.
Anfügen muß ich, daß die Wetterstaion der Uni Oldenburg am Stadtrand liegt und unser geschützter Innenstadtgarten sicher 1 Grad geringere Tiefsttemperaturen aufweist.
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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

cydorian » Antwort #1404 am:

Die Kiwis macht sie zuverlässig nieder, auch dieses Jahr. Die grasgrüne Farbe nutzt da überhaupt nichts, Kiwis sind hochattraktiv. Man sieht es schon beim Pflücken, dort wo der Schädling in die Frucht gestochen hat, da ist sie leicht feucht, die Stichstelle meist sichtbar. Die Gärung beginnt sehr früh und dann tritt da Saft durch den gärbedingten Überdruck aus. Von gerade eben, vier Larven sichtbar:

Bild
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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

Harberts » Antwort #1405 am:

Es ist ein Jammer.
Vor zwei Jahren musste ich das hier auch sehen.
Letztes Jahr schützte ich die Minikiwis mit Organza. es half.
Und 2021 sind nur wenige Früchte.
Ein Teil ist wieder mit Netzen geschützt. Den Rest schaue ich mir morgen an, ob es einen Befall gibt.
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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

zwerggarten » Antwort #1406 am:

noch habe ich blaue opfertrauben direkt neben den minikiwi, aber die trauben sind fast durch und die sichtbaren kiwis noch steinhart – nach dem anstehenden urlaub dürfte alles stinkender matsch sein, mist.
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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

Elro » Antwort #1407 am:

Mir kommt es vor als ob dieses Jahr alles etwas später ist. Nicht nur, daß ich Äpfel und Birnen zwei Wochen später als sonst ernte, die Minikiwi sind noch steinhart. Jetzt überlege ich wann ich sie ernte damit sie im Lager in Ruhe reifen ohne KEF. Vor zwei Jahren hat das gut funktioniert.
Liebe Grüße Elke
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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

cydorian » Antwort #1408 am:

Den Erntezeitpunkt zu erwischen fällt mir schwer, zu dem noch eine gute Nachreife möglich ist. Am Strauch gereifte Früchte haben jetzt schon 80° OE. Zu früh geerntet erreichen sie das nicht, dann bauen sie nur Säure ab und das Aroma bleibt sehr schwach.
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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?

cydorian » Antwort #1409 am:

Es gab Frost, das hat die Plage nicht beendet, aber verlangsamt. Liegt auch daran, dass Gärung und Schimmel an den abgestochenen Früchten in der Kühle nicht so schnell in Gang kommen.

Zum früher pflücken und Nachreife: Wie schon öfter geschrieben ist das der Hauptgrund, dass unsere rieseige kommerzielle Kiwiplantage nach wie vor alte Sorten anbaut. Beim Nachreifeverhalten sind die ungeschlagen. Es werden zwar ständig neue Sorten ausprobiert, aber bessere Alternativen waren noch nicht dabei.

Im Bioanbau siehts (nicht nur dieses Jahr) da sehr trübe für ausgereifte Fruchtarten aus, da passt nur der Ausdruck "Katastrophe":
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