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Obstclub / Vermischtes (Gelesen 395560 mal)
Moderator: cydorian
- thuja thujon
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Re: Obstclub / Vermischtes
Rib-isel: sammelst du Schorfsporen für Versuche mit deinen Sämlingen?
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- Rib-2BW
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Re: Obstclub / Vermischtes
Nö, aber für das überdurchschnittliche feuchte Wetter kann ich nichts. Ich kenn den Baum ein bissel länger. Er leidet heuer recht ordentlich. Die Äpfel dienen als Saatgustspänder.
- thuja thujon
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Re: Obstclub / Vermischtes
Gute Idee und viel Erfolg bei der Aussaat.
Ich war heute mal wieder auf der Versuchsstation, auch hier, der heftigste Befall seit über 10 Jahren dieses Jahr. Fürs Versuchswesen ein super Jahr.
Ich war heute mal wieder auf der Versuchsstation, auch hier, der heftigste Befall seit über 10 Jahren dieses Jahr. Fürs Versuchswesen ein super Jahr.
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- cydorian
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Re: Obstclub / Vermischtes
So Holzapflig nach Malus sylvestris sieht der aber nicht aus. Flache Stiel- und Kelchgrube, aufrechte Kelchblätter sollte er haben. So: https://www.baumkunde.de/Malus_sylvestris/Bild1/
Und dort: https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/baeume-und-waldpflanzen/laubbaeume/wildapfel-baum-des-jahres-2013
Und dort: https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/baeume-und-waldpflanzen/laubbaeume/wildapfel-baum-des-jahres-2013
- Rib-2BW
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Re: Obstclub / Vermischtes
Die Stiele sind im Bereich des normalen. Bis max der Fruchtlänge, dünn, holzig. Auf dem Bild kann man aber auch verkrüppelte bzw, schlecht befruchtete Früchte sehen, wo dann der Stiel länger aussfällt. Zur Steilgrube gebe ich dir den Punkt, würde aber noch zufügen wollen, dass dies im Formenreichtum der Frucht der Art inne wohnt. Es heißt ja, dass die flache Stielgrupe typisch sei, kein Ausschlusskriterium.
Zu den Kelchblättern: Da will ich an dissen Früchten keinen Aussage treffen wollen, ob sie nun holzapfeltypisch kronenförmig abstehen würden oder nicht. An dem Tag fuhr ich in den Wald, sammelte die Früchte und fuhr dann kilometer weiter zu zwei weiteren Stellen, wo ich normale Äpfel pflückte. Diese wurden dann einfach auf diese Wildäpfel gepackt. Ich lief dann mit den Äpfeln im Korb 250 Meter über eine ungemähte Streuobstwiese. Will sagen, die Äpfel wurden zu unsensibel behandelt, dass man etwas über die Kelchblätterstellung, die durch die flache Kelchgrube sehr offen dar liegen, sagen sollte. Die dunklen Druckstellen zeigen diese Behandlung.
Was ich aber zu den Kelchblättern sagen kann, ist das sie Wildapfeltypisch unbehaart sind, ähnlich wie die Blätter und Blattstiele des Baums, wo von ich leider kein Bild gemacht habe. Fruchtfarbe und größe passt auch.
Daneben würde ich noch auf den sehr abgelegenen Standort im Wald des Baums, dessen alter und die sehr zurückgebliebene Region, in der ich lebe, hinweisen. Will nicht sagen dass deine Bedenken nicht gerechtfertigt seien, ich halte es aber für eher unwahrscheinlich.
Bild zeigt den abgelegenen Standort des Baums (gelber Punkt).
Zu den Kelchblättern: Da will ich an dissen Früchten keinen Aussage treffen wollen, ob sie nun holzapfeltypisch kronenförmig abstehen würden oder nicht. An dem Tag fuhr ich in den Wald, sammelte die Früchte und fuhr dann kilometer weiter zu zwei weiteren Stellen, wo ich normale Äpfel pflückte. Diese wurden dann einfach auf diese Wildäpfel gepackt. Ich lief dann mit den Äpfeln im Korb 250 Meter über eine ungemähte Streuobstwiese. Will sagen, die Äpfel wurden zu unsensibel behandelt, dass man etwas über die Kelchblätterstellung, die durch die flache Kelchgrube sehr offen dar liegen, sagen sollte. Die dunklen Druckstellen zeigen diese Behandlung.
Was ich aber zu den Kelchblättern sagen kann, ist das sie Wildapfeltypisch unbehaart sind, ähnlich wie die Blätter und Blattstiele des Baums, wo von ich leider kein Bild gemacht habe. Fruchtfarbe und größe passt auch.
Daneben würde ich noch auf den sehr abgelegenen Standort im Wald des Baums, dessen alter und die sehr zurückgebliebene Region, in der ich lebe, hinweisen. Will nicht sagen dass deine Bedenken nicht gerechtfertigt seien, ich halte es aber für eher unwahrscheinlich.
Bild zeigt den abgelegenen Standort des Baums (gelber Punkt).
- Rib-2BW
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Re: Obstclub / Vermischtes
Gut, ich geb's zu. Irgendwo da im Wald war mal vor ein paar hundert Jahren ein Köhlerdorf. So weit vom Schlag ist's nicht weg :)
- Zuccalmaglio
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Re: Obstclub / Vermischtes
Habe gestern im Bot. Garten der Uni Konstanz je ein Früchtchen von Holzapfel und Wildbirne als Fallobst aufsammeln können. Aus Spass an der Freude gedenke ich die Samen auszusähen.
Nun ist natürlich Fremdbestäubung durch Kultursorten nicht auszuschließen, auch wenn der BG relativ isoliert liegt. Unabhängig davon: Wie ist das bei Wildapfel und Wildbirne? Grundsätzlich selbstfertil?
Nun ist natürlich Fremdbestäubung durch Kultursorten nicht auszuschließen, auch wenn der BG relativ isoliert liegt. Unabhängig davon: Wie ist das bei Wildapfel und Wildbirne? Grundsätzlich selbstfertil?
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- cydorian
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Re: Obstclub / Vermischtes
Grundsätzlich nicht. Braucht andere Apfelsorten zur Bestäubung.
- Rib-2BW
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Re: Obstclub / Vermischtes
Auch bei botanischen Gärten fragt man sich, was die da manchmal machen. Die Holzbirne im neuen botanischen Garten in Marburg ist definitiv keine Holzbirne.
- cydorian
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Re: Obstclub / Vermischtes
Der Baum ist aber aus Holz, also... :-)
- Gänselieschen
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Re: Obstclub / Vermischtes
Zuccalmaglio hat geschrieben: ↑24. Sep 2021, 22:19
Wie ist das in anderen Gegenden der Republik? Hier sind 30-40 % der Äpfel am Baum von Monilia befallen. Bei Quitten ähnlich.
Ich habe so einen massiven Befall seit Jahrzehnten bzw. noch nie erlebt. Ganz sortenunabhängig. Wie sind eure Erfahrungen? Ursachen?
Im vergangenen Jahr fiel die Ernte von meinem großen alten Boskoop komplett aus. Alles, was nach dem Frost noch ansetzte, fiel angefault schon so zeitig ab, dass das Fallobst kein Aroma hatte.
In diesem Jahr trägt der Baum wieder mehr, aber auch hier fielen sehr viele Äpfel angefault ab August schon runter. Nun kommt etwas besseres Fallobst, tw. auch gesund. Ich würde schätzen, dass aber die Hälfte von dem was runter kommt, geschädigt ist. Der Baum liefert aber immer Fallobst - zu groß zum Ernten... und die fetten braunen Nacktschleimer fallen natürlich auch über alles her, was unten liegt....
An der Apfelquitte war im letzten Jahr mehr Monilia, in diesem Jahr liegen bei einem extremen Fruchtbehang bisher nur zwei Früchte mit Monilia unten.
Habe ich das richtig verstanden - die Monilia kommt erst dadurch, dass Äpfel angepickt werden? Ich dachte der Pilz kommt einfach, weil er da ist....?????
Re: Obstclub / Vermischtes
G hat geschrieben: ↑30. Sep 2021, 11:23
Habe ich das richtig verstanden - die Monilia kommt erst dadurch, dass Äpfel angepickt werden? Ich dachte der Pilz kommt einfach, weil er da ist....?????
Es muss beides zeitlich zusammentreffen: Die Anwesenheit von Pilzsporen und ein Loch in der die Pflanze umgebenden Schutzschicht zum Eindringen, ist wie beim Tetanus, für den du auch erst ein Loch in deine Haut schneiden musst.
Der klassische Moniliabefall bei Obstbäumen erfolgt während der Blüte: die zur Bestäubung bereite Narbe ist ungeschützt, was Pilzsporen ausnutzen.
Manchmal sieht man bei Früchten auch, dass das Ausbohrloch einer Wicklerlarve Ausgangspunkt des Befalls war. Es reichen aber häufig auch die bei starkem Wachstum oder stark schwankender Bodenfeuchte auftretenden winzigen Risse in der Fruchtschale, wenn das für eine Infektion ebenfalls notwendige feuchte Wetter herrscht.
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- Gänselieschen
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Re: Obstclub / Vermischtes
Danke für diese gute Information!!
- Zuccalmaglio
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Re: Obstclub / Vermischtes
@ cydorian,
wenn der Wildapfel nicht selbstfertil ist, stellt sich ja die Frage, wie er sich dann genetisch "rein" fortpflanzen kann. Oder reicht möglicherweise eine (sehr) geringe genetische Variabilität innerhalb der Wildapfelpopulation aus, um den Befruchtungserfolg sicherzustellen?
wenn der Wildapfel nicht selbstfertil ist, stellt sich ja die Frage, wie er sich dann genetisch "rein" fortpflanzen kann. Oder reicht möglicherweise eine (sehr) geringe genetische Variabilität innerhalb der Wildapfelpopulation aus, um den Befruchtungserfolg sicherzustellen?
Tschöh mit ö