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Andenbeere - Physalis (Gelesen 151665 mal)

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maculatum
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Re: Andenbeere - Physalis

maculatum » Antwort #555 am:

Witan hat geschrieben: 23. Aug 2021, 17:17
Macht es nun wirklich Sinn die Pflanzen an einem hellen aber kühlen Ort zu überwintern oder macht das gar keinen Unterschied zur Neuausaat?


Ich überwintere seit ein paar Jahren Stecklinge einer kleinfrüchtige Physalis unbekannter Sorte (als eintriebige Jungpflanze gekauft). Im zweiten Jahr hat die Pflanze ab April geblüht und Anfang Juni bei Kübelhaltung ganz gut getragen. Dann gab es eine kurze Unterbrechung und ab Ende Juli hatte ich alle paar Tage eine Handvoll Früchte von einer einzelnen Pflanze. Seither hatte ich bei gleicher Kulturführung nie wieder eine Frühsommerernte, aber meist Erträge ab Ende Juli / Anfang August (nur dieses Jahr noch nicht). Mit Aussaat schaffe ich das nicht. Ich werde weiter überwintern.

Waldrand, Nordhang, vierhundert Meter:
Hier blüht alles drei Wochen später.
Floris
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Re: Andenbeere - Physalis

Floris » Antwort #556 am:

Witan hat geschrieben: 23. Aug 2021, 17:17
Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal Physalis aus Samen angebaut ... Beas Dicke und Andenbeere großfrüchtig (von Deaflora).


Die beiden Sorten habe ich auch.

Ich baue sie im Freiland an, da der Ertrag im Gewächshaus im Vergleich zur Größe der Pflanzen eher mäßig ist.
Vor allem meine Beas Dicken leiden seit ein paar Jahren zunehmend unter einem Krankheitsbild, bei dem sie triebweise von der Spitze her absterben. Die Ursache konnte ich bisher nicht feststellen. Vielleicht ein Grund, es doch nochmal im Gewächshaus zu probieren.
Überwinterung von Pflanzen habe ich mal probiert, brachte mir aber keinen Vorteil solange ich es schaffe schon Ende Februar auszusäen.
Die Großfrüchtige von Deaflora hat einen schlabberigen Wuchs und liegt mehr rum als sie steht, ansonsten ist sie aber recht ertragssicher und eben etwas größer als das was aus den Samentütchen des Handels entsteht.

Zum Geschmack: Ich ernte erst dann, wenn das Stielchen der Lampions trocken und dünn ist, also keine Versorgung mehr erfolgt. Das ist erst einige Zeit nach der Verfärbung des Lampions so. Dann schmecken auch die Dicken lecker und nicht so wie die unreif geernteten Früchte aus dem Handel.
Gerade in den letzten Jahren konnte man die Früchte lange hängen lassen, da wegen Trockenheit keine Fäulnisgefahr bestand und sie wurden mit jedem Tag besser.




gardener first
mfan
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Re: Andenbeere - Physalis

mfan » Antwort #557 am:

Floris hat geschrieben: 25. Aug 2021, 11:27

Vor allem meine Beas Dicken leiden seit ein paar Jahren zunehmend unter einem Krankheitsbild, bei dem sie triebweise von der Spitze her absterben.



Ich habe heuer erstmals Physalis im Anbau, eine kleine Physalis Pruinosa und die Beas Dicke. Bei Beas Dicke werden gerade ebenfalls einzelne Triebe gelb und sterben ab. Bei der Pruinosa sind gleich die ganzen Pflanzen eingegangen. Würde mich sehr interessieren, woran das liegen könnte.
Witan
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Re: Andenbeere - Physalis

Witan » Antwort #558 am:

Danke erstmal für die Rückmeldungen!

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Beas Dicke hat sich hier als die am schlechtesten schmeckende Sorte von allen geprüften herausgestellt und sie hat das nicht nur in einem Jahr bewiesen.[/quote]

Ich kann noch nicht sagen, ob es für mich wirklich die am schlechtesten schmeckende Sorte wäre, sie ist aber schon sehr ungewöhnlich im vergleich zu handelsüblichen Physalis, sowohl von der Form, Farbe und auch dem sehr saftigen und doch untypischen Geschmack... immerhin trägt sie bei mir aber ganz gut im Gewächshaus.

Welche Sorten von Saatgutfirmen haben dich denn am meisten überzeugt?

Was das Überwintern betrifft:

Ich bin bei Youtube Mal über dieses Video hier gestolpert, indem halt behauptet wird, es hätte einen so großen Einfluss auf den Ertrag im Folgejahr diese zu überwintern.

https://www.youtube.com/watch?v=cUq5zfaY5ZU

Aber nach den Aussagen hier scheint es wohl doch eher nicht so lohnenswert zu sein... ich werde es dennoch Mal versuchen, meine Physalis stehen halt sowieso in sehr großen Töpfen, ich habe durch sehr hochwertiges Pflanzenlicht aber auch die Möglichkeit Stecklinge über den ganzen Winter gut mit Licht zu versorgen und sehr früh auszusäen, es hat mir immerhin ermöglicht dieses doch eher sehr schlechte Gartenjahr trotzdem früh die ersten Früchte zu ernten, die folgenden reifen aber echt langsam aus aktuell, weswegen ich pro Tag meistens nur so 2-3 Früchte essen kann (bei über 10 Pflanzen).

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Ich baue sie im Freiland an, da der Ertrag im Gewächshaus im Vergleich zur Größe der Pflanzen eher mäßig ist.[/quote]

Ich habe glücklicherweise ein sehr hohes und großes Gewächshaus, dennoch werde ich wohl 2022 nur draußen in Kübeln Physalis halten (hoffentlich dann ein besseres Gartenjahr).

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Vor allem meine Beas Dicken leiden seit ein paar Jahren zunehmend unter einem Krankheitsbild, bei dem sie triebweise von der Spitze her absterben. Die Ursache konnte ich bisher nicht feststellen. Vielleicht ein Grund, es doch nochmal im Gewächshaus zu probieren.[/quote]

Also ich habe bisher im Gewächshaus bei den Physalis peruviana absolut keine Probleme mit Krankheiten. Die Physalis pruinosa hingegen haben jetzt einen ziemlich heftigen Ausbruch von etwas, das mich durchaus an ein Mosaikvirus erinnert an den Blättern. Ich werde diese wohl schnellstmöglich entsorgen müssen.

[quote]Überwinterung von Pflanzen habe ich mal probiert, brachte mir aber keinen Vorteil solange ich es schaffe schon Ende Februar auszusäen.


Klingt auch wieder eher danach, dass sich überwintern nicht lohnt, insbesondere, da ich schon viel früher aussäen kann durch Pflanzenlicht.

[quote]Die Großfrüchtige von Deaflora hat einen schlabberigen Wuchs und liegt mehr rum als sie steht, ansonsten ist sie aber recht ertragssicher und eben etwas größer als das was aus den Samentütchen des Handels entsteht.


Das mit dem schlabberigen Wuchs kann ich nur absolut bestätigen! Es ist wirklich ein großes Problem, besonders hier im Gewächshaus, die Pflanze aufrecht wachsen zu lassen... ohne ewiges Anbinden absolut nicht möglich, weil so schlabberig und dauernd brechen trotzdem Triebe ab, die ich dann aber bereits begonnen habe als Stecklinge anzuwurzeln. Ertragssicher ist sie eventuell, aber meine Pflanzen aus Samen scheinen zumindest in diesem kaltfeuchten Jahr zu spät mit der Reife zu beginnen.

[quote]Zum Geschmack: Ich ernte erst dann, wenn das Stielchen der Lampions trocken und dünn ist, also keine Versorgung mehr erfolgt. Das ist erst einige Zeit nach der Verfärbung des Lampions so. Dann schmecken auch die Dicken lecker und nicht so wie die unreif geernteten Früchte aus dem Handel.
Gerade in den letzten Jahren konnte man die Früchte lange hängen lassen, da wegen Trockenheit keine Fäulnisgefahr bestand und sie wurden mit jedem Tag besser.


Das ist sicherlich ein guter Hinweis, zeitgleich platzen die Früchte, besonders die von Beas Dicke, bei mir aber sehr schnell auf und fangen dann an zu faulen, es ist also schwer diese richtig ausreifen zu lassen.





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martweb
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Re: Andenbeere - Physalis

martweb » Antwort #559 am:

Dieser Sommer war nicht nur für Tomaten eine Katastrophe, auch meine Andenbeeren haben kaum Früchte. Welche Sorten haben sich dieses Jahr bewährt und welche nicht?
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Re: Andenbeere - Physalis

martweb » Antwort #560 am:

Gibt es Erfahrungen mit Beas Dicke von diesem Jahr?
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Re: Andenbeere - Physalis

thuja thujon » Antwort #561 am:

Dieses Jahr nicht im Anbau gehabt weil sie 2020 am schlechtesten geschmeckt hat und auch nicht viel größer war.

Ansonsten ists dieses Jahr so lala. Wie immer die Blattschäden mit den runden Pickeln ohne große Auswirkung und man konnte auch was ernten und kann es immernoch, aber das kühle Wetter hat doch sehr viel verzögert. Die Pflanzen sind zwar zwischen 1,5 und 2m, aber konsequent abreifen tuts halt auch nicht.
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Re: Andenbeere - Physalis

martweb » Antwort #562 am:

Also lohnt Beas Dicke generell nicht?! Bin schon am überlegen, was nächstes Jahr drankommt.
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Re: Andenbeere - Physalis

martweb » Antwort #563 am:

Gibt es auch Erfahrungen mit Tropicana (Pa 1517-033)?
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Re: Andenbeere - Physalis

thuja thujon » Antwort #564 am:

Das sind die von Kiepenkerl.
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Brezel
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Re: Andenbeere - Physalis

Brezel » Antwort #565 am:

Zum ersten Mal wieder seit einigen Jahren hatte ich jetzt eine ganz ordentliche Ernte - mit einer Standardsorte aus dem Gartenmarkt, könnte Kiepenkerl gewesen sein. Das bestätigt mir einmal mehr die Vermutung, dass es den großfrüchtigen Sorten gegen Ende des Sommers hier in Brandenburg an der Tageslänge mangelt. Leider kam der Frost in diesem Jahr sehr früh, sonst hätte ich direkt eine Massenernte gehabt...
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michaelbasso
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Re: Andenbeere - Physalis

michaelbasso » Antwort #566 am:

martweb hat geschrieben: 15. Sep 2021, 04:53
Dieser Sommer war nicht nur für Tomaten eine Katastrophe, auch meine Andenbeeren haben kaum Früchte. Welche Sorten haben sich dieses Jahr bewährt und welche nicht?


Bei mir wars umgekehrt. Die direkt gesäten Physalis waren schnell genug und haben reichlich Früchte angesetzt, leider kam der Frost dazwischen, jetzt gibt es eine kurze Noternte fürs Saatgut.
Hätte ich vorgezogen, wäre es besser gelaufen.
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Bastelkönig
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Re: Andenbeere - Physalis

Bastelkönig » Antwort #567 am:

Die Beas Dicke haben wir seit einigen Jahren. Mit der Aussaat am 5. März haben wir
auch in diesem Jahr bis zum Herbst alles abgeerntet. Ich finde sie sehr pflegeleicht,
gut im Ertrag und sie schmeckt uns richtig gut. Als zweite Sorte haben wir immer die
Physalis pruinosa Maja, die manchmal schon bis Anfang August komplett fertig ist.
Dieses Karamell-Honig-Ananas-Aroma gefällt uns sehr gut. Bei dieser Sorte ist eine
Aussaat Anfang April noch völlig ausreichend. Aber Vorsicht, wenn heruntergefallene
Früchte in den Kompost gelangen. Ich hatte Physalis in jedem Chilitopf.

Viele Grüße
Klaus
Es ist viel schöner, von einer schnurrenden Katze geweckt zu werden als von einem Wecker.
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Re: Andenbeere - Physalis

ringelnatz » Antwort #568 am:

Brezel hat geschrieben: 17. Okt 2021, 16:54
Zum ersten Mal wieder seit einigen Jahren hatte ich jetzt eine ganz ordentliche Ernte - mit einer Standardsorte aus dem Gartenmarkt, könnte Kiepenkerl gewesen sein. Das bestätigt mir einmal mehr die Vermutung, dass es den großfrüchtigen Sorten gegen Ende des Sommers hier in Brandenburg an der Tageslänge mangelt. Leider kam der Frost in diesem Jahr sehr früh, sonst hätte ich direkt eine Massenernte gehabt...
[/quote]
michaelbasso hat geschrieben: 17. Okt 2021, 17:40
[quote author=martweb link=topic=30220.msg3750868#msg3750868 date=1631674408]
Dieser Sommer war nicht nur für Tomaten eine Katastrophe, auch meine Andenbeeren haben kaum Früchte. Welche Sorten haben sich dieses Jahr bewährt und welche nicht?

Bei mir wars umgekehrt. Die direkt gesäten Physalis waren schnell genug und haben reichlich Früchte angesetzt, leider kam der Frost dazwischen, jetzt gibt es eine kurze Noternte fürs Saatgut.
Hätte ich vorgezogen, wäre es besser gelaufen.


Hier war es auch nicht so gut.. Ich kann aber auch klar sagen, woran es lag: zu schattiger Platz, zu gute (Stickstoff-)Nährstoffversorgung und zu gute Wasserversorgung. Meiner Erfahrung nach hängt der Zeitpunkt der ersten Blüten auch stark davon ab, wie lang die Pflanze im vegetativen Modus bleibt.
Ein kleines bisschen "Hungern" schadet da nicht.
Besonders imposant war bei mir einmal der Unterschied zwischen direkt in die Erde gepflanzt und direkt daneben in einem Kübel in die Erde gepflanzt (um sie zum überwintern schadlos aus dem Boden zu kriegen). Die Pflanze im Kübel fing deutlich früher an zu blühen und hatte trotz geringerer Pflanzengröße mehr Ertrag.
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Re: Andenbeere - Physalis

Sandwurm » Antwort #569 am:

Den positiven Einfluss der Kübelhaltung kann ich bestätigen. Ich verwende 15 l Kübel dafür. Als Ergänzung: Irgendwo
habe ich gelesen, dass der Ertrag im 2. und 3. Jahr am Höchsten ist, dann baut die Pflanze stark ab. Selbst überprüft
habe ich das aber noch nicht.

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