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kalifornischer baummohn aussaat (Gelesen 4714 mal)

Die verschiedenen Vermehrungsmethoden bei Stauden und Gehölzen, Abbau von Keimungshemmern, Sporenaussaat, Herstellen und Zusammensetzung keimarmer Aussaatböden etc.

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Sarracenie
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kalifornischer baummohn aussaat

Sarracenie »

Hi,

in Südfrankreich hab ich mir in einem Besuchergarten die Tage eine Menge frisches Saatgut von Romneya coulteri "mitgehen" lassen :-X. Leider findet man hier zu Romneya coulteri ja nur z.T. "uralte" Beiträge

im Net findet man zu Aussaatbedingungen/Aussaatzeiten ja auch nichts halbes oder ganzes. Von Kaltkeimer über Rauch-/Feuerkeimer zu Schnellkeimer, Aussaat im Frühjahr, Aussaat im Herbst, Dunkel-/Lichtkeimer ect. Vor 10 Jahren oder mehr hatte ich den letzten Aussaatversuch mit gekauften Saatgut von Sperli, was aber auch net klappte (wie auch bei vielen hier in den alten zu findenden Beiträgen). Gibts hier mitlerweile jemanden der öfters erfolgreiche Baummohnaussaaten hat/macht und Tips geben kann

MfG Frank
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tomma
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Re: kalifornischer baummohn aussaat

tomma » Antwort #1 am:

Ich hab's zwar selbst noch nicht ausprobiert, aber mal nachgesehen, was die Royal Horticultural Society empfiehlt:
Zwei Möglichkeiten, jeweils Aussaat im Herbst:

1. Saat mindestens 15 Min. in Alkohol einweichen, anschließend abspülen. Danach in kiesige Erde säen. Dünn abstreuen oder

2. in flache (Ton-)Schale säen, darauf 6-10 cm hoch trockenes Farnkrauf schichten, abbrennen und die Asche mit Wasser einspülen.

Nach meiner Erfahrung ist es bei schwierigen Saaten oft von Vorteil, die Töpfe in eine mit Sand gefüllte Styroporkiste oder in ein Sandbeet einzusenken. Das sorgt für ausgeglichene Temperaturen und verhindert schnelles Austrocknen der Töpfe. Am besten dicht am Haus hell (aber nicht zu sonnig) aufstellen. Vor Regen schützen und bei Frost abdecken. Nur sparsam gerade eben feucht halten. Im Frühling gelegentlich einregnen lassen. Sollte die Saat auflaufen, allmählich vorsichtig düngen, ohne die Blättchen zu benetzen.

Nicht zu vergessen - altes oder schlecht gelagertes Saatgut ist nicht selten der Grund für Misserfolge.



Bristlecone

Re: kalifornischer baummohn aussaat

Bristlecone » Antwort #2 am:

https://www.rpseeds.co.uk/products/romneya-coulteri-california-tree-poppy-seeds
Empfohlen wird da ein vorheriges Abspülen mit "White Spirit", das ist so etwas wue Testbenzin.
Irm
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Re: kalifornischer baummohn aussaat

Irm » Antwort #3 am:

Ich hatte dafür Gibbellerinsäure. Aber wenn das Saatgut frisch ist, könnte eine Keimung auch so klappen. Dauert aber laaaaange, ist schwiiiiierig und bei einmal zu viel gießen kippen die Sämlinge um und sterben. Ich habs aufgegeben, habe allerdings zwei Pflanzen im Garten (die keinen Samen produzieren).
Nur langweilige Naturen sind frei von Widersprüchen.
(Erich Mühsam 1878-1934)
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tomma
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Re: kalifornischer baummohn aussaat

tomma » Antwort #4 am:

Man kann unter das Substrat eine Messerspitze "Aliette" mischen. Das hilft gegen Phytophtera. Auch bei der Aussaat von Meconopsis ist das nützlich.
Es wirkt aber auch, wenn man nach dem Auflaufen einmal damit gießt (1 kl. Messerspitze auf 1 l Wasser).
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Sarracenie
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Re: kalifornischer baummohn aussaat

Sarracenie » Antwort #5 am:

ist also wohl immer noch net so richtig raus wie man das Zeuch am besten zum keimen bekommt ;D

hab zum Glück ja einiges an Samen - die "Mutterpflanze" (Foto) an der Cote d Azur hatte net mit Samenkapseln gegeizt ;) (früher in den gekauften Saattütchen waren ja kaum mehr als 5-6 Körner ::)
da kann man mal

säen in Waschkies

Feuerkeimer in Tonschalen

einlegen in Waschbenzin/Spiritus/Daddys Rotwein/Schnaps;D

ect. ausprobieren

ich hoffe nur nach den vielen Jahren ohne jeden Erfolg bekomm ich mal paar Sämlinge ;D
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Sarracenie
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Re: kalifornischer baummohn aussaat

Sarracenie » Antwort #6 am:

Hi,

nachdem im Winter das alten Foliengewächshaus fortgeflogen und es 2 Tage später dann bei Sturm auch noch so stark regnete das selbst unter dem Vordach an der Wand stehend die beiden großen Tonschalen total aufgewühlt und randvoll mit Wasser standen dachte ich ja die mehreren hundert Samenkörnchen des Baummohn hätten alle den Freischwimmer gemacht

und was sieht man heute in den beiden Saatschalen am Rande??? tatsächlich 5 Baummohn-Sämlinge ;)
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Re: kalifornischer baummohn aussaat

Sarracenie » Antwort #7 am:

und noch 2

hatte beide Tonschalen übrigens nach der Saat schön mit Stroh (dachte mir, in Kalifornien/Mexiko findet man in sonnigen, warmen/heißen Trockengebieten ja sicherlich eher vertrocknete Gräser als vertrocknete Farne ;D) bedeckt und abgefackelt, also als Feuerkeimer behandelt
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Damason
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Re: kalifornischer baummohn aussaat

Damason » Antwort #8 am:

Wie klappt das mit der Gibberellinsäure?
In eine Flasche, Wasser drauf und sprühen?
Und wann? Jetzt im kalten Winter oder erst, wenn es warm genug ist für Keimlinge?

:-)
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hobab
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Re: kalifornischer baummohn aussaat

hobab » Antwort #9 am:

Kenn Giberellin nur als Pulver, da setzt man eine Lösung an, irgendwas um die 1-3% mein ich. Ich pack die Samen in Tüten aus Filterrpapier und lass sie 24 Stunden einweichen, Danach schnell aussäen, sie dürfen nicht abtrocknen bis zur Saat.
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Sarracenie
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Re: kalifornischer baummohn aussaat

Sarracenie » Antwort #10 am:

von meinen 5 Sämlingen sind 2 schon das erste Jahr krepiert, ein weiterer 2023 an einem Welkpilz eingegangen und die letzten beiden sehen ziemlich dürr und tot aus, letztes Jahr hatten sie um die Zeit schon einen Austrieb :'(
Hyla
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Re: kalifornischer baummohn aussaat

Hyla » Antwort #11 am:

Laut Internet keimen ältere Samen besser als frisches Saatgut. Falls du noch welche hast, wäre das einen Versuch wert.

Im Saatgutkatalog der GDS steht vorn immer die Mischanleitung für die Gibberellinsäure. Wenn ich mich recht erinnere, wird das Pulver erst in Alkohol gelöst und dann mit Wasser gemischt.
Bei Google mal nach 'Giberellinsäure Hans Bauer' suchen, dann kommt der Katalog mit Anleitung.
Viel Spaß!
Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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tomma
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Re: kalifornischer baummohn aussaat

tomma » Antwort #12 am:

@Sarracenie
Die Sache mit der Aussaat hat ja schon mal geklappt. Der springende Punkt ist dann wohl die Weiterkultivierung. Da nützt auch Giberellinsäure nichts.
In welches Substrat hattest Du gesät? War es reiner Kies? Dann sind die Sämlinge wohl verhungert.
Das Substrat im Topf sollte lehmig-sandig-luftig sein, die Wurzeln brauchen ausreichend Sauerstoff (ggf. Bimskies oder Perlite zufügen). Ein wenig Fungizid unter das Substrat mischen kann nicht schaden und verhindert Phytophtera u.ä. Nach dem Auflaufen hell, aber nicht sonnig stellen. Auf keinen Fall pikieren, sondern noch ein Jahr im Topf belassen. Vorsichtig gießen und auf guten Wasserabzug achten. Wenn möglich, leicht einregnen lassen. Wenn sich die ersten echten Blätter zeigen, ein klein wenig düngen.
Ich bevorzuge übrigens Tontöpfe, die ich nach dem Auflaufen bis zum Rand in einer Sandkiste versenke. Der Sand ist ausgleichend bei Nässe und größeren Temperaturschwankungen. Im Winter wird die Kiste mit Koniferenzweigen abgedeckt.
Mit dieser Methode sind mir bisher nahezu alle Aussaaten gelungen. Das gilt aber nicht für Orchideen. In der Hinsicht habe ich Null Ahnung.
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