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Obstbaumveredler-Adepten-Fragen (Gelesen 430820 mal)
Moderator: cydorian
- thuja thujon
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Ich schließe mich vollumfänglich an und möchte noch ergänzen, dass Topfbäume oft lange nicht so gut anwachsen wie wurzelnackte bzw oft später verhocken. Sprich, es sollte wenn er im Topf bleibt umgetopft werden, damit man es später leichter hat ihn wurzelnackt zu machen. Das wäre viel Aufwand und für den Baum auch nicht ganz stressfrei.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Danke für die ausführlichen Erläuterungen, Wild Obst und thuja thujon!
Dauerhaft im Topf soll/kann er ohnehin nicht bleiben, also pflanze ich ihn besser gleich aus.
Für meine Gegebenheiten und Verhältnisse sprechen deutlich mehr Argumente fürs baldige Auspflanzen als dagegen.
Den Winter (der bei uns recht kalt werden kann) sollte er im Boden auch besser überstehen als im Topf, und kümmerlich ist er ja nicht.
Dauerhaft im Topf soll/kann er ohnehin nicht bleiben, also pflanze ich ihn besser gleich aus.
Für meine Gegebenheiten und Verhältnisse sprechen deutlich mehr Argumente fürs baldige Auspflanzen als dagegen.
Den Winter (der bei uns recht kalt werden kann) sollte er im Boden auch besser überstehen als im Topf, und kümmerlich ist er ja nicht.
Liebe Grüße von der Apfelbäuerin
Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers aus der Vergangenheit.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Wild hat geschrieben: ↑28. Okt 2021, 10:56
er Unterschied bei mir ist, dass ich Topfbäume auf dem Balkon haben kann, aber auf meine Wiese 30-50min unterwegs bin und deswegen nicht "mal kurz" gießen/düngen/Baumscheibe hacken/erziehen usw. kann, wie bei Topfbäumchen auf dem Balkon.
Topfbäume können viel Aufwand sein, aber, man hat auch mehr Kontrolle und kann die Bedingungen besser kontrollieren und damit optimales Wachstum erreichen. Aber wenn man einmal im Sommer zu spät gießt, kann alles vorbei sein. Im Freiland gibt es die optimalen Bedingungen eher nicht, aber auch eher keine Katastrophen (außer Wildverbiss & Fegen, wenn im Außenbereich!).
Bei mir ist beides der Fall: Wiese ist 30 Min mit dem Auto weg, da komme ich oft nicht regelmäßig zum Gießen vorbei. Außerdem wird alles verbissen, wie ich es noch auf keiner anderen Fläche erlebt habe. Trotz Schutz (den ich das Jahr über zwei mal nachjustieren musste) sind einige Bäumchen jetzt kleiner (weil abgebissen) als beim Pflanzen. Ich habe komplett resigniert, gehe daher jetzt den umgekehrten Weg und grabe diverse Bäume wieder aus, um sie für ein oder zwei Jahre im Topf zu peppeln. Die Töpfe stehen im Minigarten an der Wohnung, so dass ich jeden Tag dran vorbei laufe und dadurch gut gießen kann. Anstatt in der vollen Sonne wie auf der Wiese stehen sie im Halbschatten, so dass die Töpfe auch nicht so schnell austrocknen. Die kommen erst wieder auf die Wiese, wenn der Kronenansatz hoch genug ist.
Von wenigen Ausnahmen abgesehen werde ich auch keine Buschbäume auf der Wiese lassen. Die Materialkosten für den ausreichenden Schutz übersteigen den Preis der Bäume...
Nur, um auch dieses Szenario mal zu erwähnen ;)
- thuja thujon
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Dann musst du die nackige in der Mitte noch ein Jahr peppeln.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Ein bisschen OT, hoffentlich nicht zu sehr:
Streichelzooartige Wilddichten (Rehe?) ist natürlich sehr ärgerlich. Ich kenne das aus der Umgebung von meiner Weise auch aus dem Wald, der Förster jammert auch immer, weil er abseits von etwas bevölkerten Wander- oder Radwegen kaum Tannen und Edellaubholz hochbekommt. Auch durch mein kleines Wäldchen und meine Wiese führt eine "Rehautobahn", ein Wildwechsel der teilweise fast einen Meter breit ist. Entlang von dem ist es relativ hoffnungslos, irgendetwas ohne massiven Schutz hochzubekommen.
Gut wirken hier Schlehengestrüpp (auf der Wiese natürlich eher keine Lösung) als "flächige" Abwehr, am besten in Kombination mit Einzelschutz aus stabilen Drahthosen oder Wuchshüllen. Auf der Wiese reichen zum Glück bei mir einfache Drahthosen oder Wuchshüllen.
Streichelzooartige Wilddichten (Rehe?) ist natürlich sehr ärgerlich. Ich kenne das aus der Umgebung von meiner Weise auch aus dem Wald, der Förster jammert auch immer, weil er abseits von etwas bevölkerten Wander- oder Radwegen kaum Tannen und Edellaubholz hochbekommt. Auch durch mein kleines Wäldchen und meine Wiese führt eine "Rehautobahn", ein Wildwechsel der teilweise fast einen Meter breit ist. Entlang von dem ist es relativ hoffnungslos, irgendetwas ohne massiven Schutz hochzubekommen.
Gut wirken hier Schlehengestrüpp (auf der Wiese natürlich eher keine Lösung) als "flächige" Abwehr, am besten in Kombination mit Einzelschutz aus stabilen Drahthosen oder Wuchshüllen. Auf der Wiese reichen zum Glück bei mir einfache Drahthosen oder Wuchshüllen.
Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Das ist sehr interessant. Danke.Wild Obst hat geschrieben: Als Beispiel nutze ich hier mal nichts veredeltes, sondern einfach Speierlingssämlinge, die ich die letzten Jahre gezogen habe:
- Im Topf gesät und immer top versorgt, vereinzelt in einzelne Töpfe, regelmäßig gedüngt usw hatte ich von der Aussaat im Frühjahr bis zum Herbst 50-80 cm hohe Bäumchen.
- Die gleichen Samen, aus der selben Stratifikation im Kühlschrank direkt ins Freiland gesät wurden bis zum Herbst nur kleine, 5-15cm hohe dünne, kümmerliche Bäumchen.
- Von denen im Topf hatte ich die meisten im Herbst ausgepflanzt und sie sind im Jahr darauf gut an- und weitergewachsen, mit noch einmal rund 30 cm Zuwachs.
- Die, die ich im Topf gelassen hatte und (ich weiß nicht mehr warum) nicht gedüngt hatte und im Frühjahr (die Urlaubsvertretung) einmal zu lange nicht gegossen hatte, die sind kaum noch gewachsen und haben sich auch jetzt ein paar Jahre später (auch ausgepflanzt) immer noch nicht so richtig erholt.
- Die Direktsaaten im Freiland sind inzwischen (fast alle) größer als die, die ich erst im zweiten Herbst aus dem Topf ausgepflanzt habe.
- Die größten und wüchsigsten sind immernoch die, die ein Halbjahr im Topf optimal durchkultiviert und dann im ersten Herbst ausgepflanzt wurden.
Das führt mich unweigerlich zu der Frage: Wie sieht die optimale Pflege aus?
- Düngung: Wie oft und welche Menge?
- Welches Substrat?
- Welche Topfgröße?
- Wann wurde gesät? Schon im Haus?
- Wie genau wurde stratifiziert?
- Was gibt es sonst noch zu beachten?
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Ich habe mal in einem besser passenden Thread geantwortet, damit es hier nicht zu OT wird.
Auch hier wurde das vor Kurzem diskutiert.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Greffer.net a cessé ses activités.
C'est très domage.
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- thuja thujon
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Ich hatte im Frühjahr recht primitiv auf auf viel zu dicke Unterlagen veredelt.
Nach einer Saison ist die dem Edelreis abgewandte Seite noch lange nicht überwallt. Das wird wohl noch eine Weile dauern.
Nach einer Saison ist die dem Edelreis abgewandte Seite noch lange nicht überwallt. Das wird wohl noch eine Weile dauern.
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- thuja thujon
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Hier ist wenigstens etwas mehr Kallus sichtbar. Da überwallt es schneller.
Katatsrophe ist allerdings das die 3 unteren triebe ausgetrieben sind, also nicht oben die Knospe mit einem Trieb, den man jetzt zum Stammaufbau nutzen könnte.
Katatsrophe ist allerdings das die 3 unteren triebe ausgetrieben sind, also nicht oben die Knospe mit einem Trieb, den man jetzt zum Stammaufbau nutzen könnte.
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- thuja thujon
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Spaltpfropfstelle ist nicht gut verwachsen, aber doch wohl ausreichend und vor allem ist das überwallen der Wunden der Unterlage eigentlich schon nach einer Saison abgeschlossen.
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- thuja thujon
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Wenn die mal alt sind siehts eigentlich garnicht schlecht aus. Ich pfropfe eigentlich ganz gerne in den Spalt.
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- thuja thujon
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Die andere Seite mit dem Spalt. Quitte auf Stachelzeugs.
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