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Hunzamarillen (Gelesen 11124 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Feder
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Liebe Grüsse Maria

Hunzamarillen

Feder »

Kürzlich hörte ich einen interessanten Vortrag über die Hunzamarillen von Fliri Dane. Er ist 7 mal ins Karakorum gereist, um den Marillenanbau beim Volk der Hunza zu studieren. Dort wachsen am Fusse der Achttausender in grosser Höhe sehr wohlschmeckende Marillensorten. Es gibt etwa 20 Sorten, alle aus Kernen gezogen. Die Bäume sind riesig und werden weder geschnitten noch gespritzt. Fliri Dane hat es sich in den Kopf gesetzt, diese Marillensorten nach Europa zu bringen. Inzwischen ist es ihm gelungen, diese Sorten auf schwache Unterlagen zu veredeln. Die Marillen sind klein, sehr wohlschmeckend und spät.Im Alpenbogen gibt es 3 Gegenden, wo Marillen gut gedeihen: Wallis, Vinschgau (dort lebt Fliri Dane) und Wachau. Allen gemeinsam ist ein sehr niederschlagsarmes Klima mit lockeren Böden. Dasselbe findet sich im Hunzatal, nur noch bei weitem extremer. Ich denke, die Hunza Marillensorten werden noch von sich reden machen.
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
agathe

Re:Hunzamarillen

agathe » Antwort #1 am:

maria!!das interssiert mich sehr. bei uns hat fast jedes haus seinen marillenspalierbaum; nur ist es halt in dieser höhe mit den gängigen sorten nicht ganz einfach: entweder die blüter erfriert oder sie reifen teilweise nicht mehr ab. wir haben unsere letzten am sonntag vom baum genommen aber bei unseren nachbarn sind die früchte teilweise noch dran.falls du mehr informationen hast - wie bist du übrigens zu diesem vortrag gekommen- ich wäre sehr dankbar.grüsseagathe
max.
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Re:Hunzamarillen

max. » Antwort #2 am:

schau mal hier gruß
Irm
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Re:Hunzamarillen

Irm » Antwort #3 am:

Ich war vor ein paar Jahren auch mal im Hunzatal - und kann immerhin bestätigen, dass die Früchte sehr gut schmecken ;DTatsächlich kam ich mir in dieser Gegend vor wie im Himmel, das Gefühl legte sich dann aber mit jedem Meter, den wir in Pakistan Richtung Süden fuhren ... wir kamen aus China damals über den Karakorum-Highway in Nord-Pakistan an.Wie auch immer, die Früchte reifen in einem Tal, das von hohen, schneebedeckten Bergen umgeben ist. Es ist im Sommer heiß und trocken, aber die Erde wird trotzdem gut bewässert, da sich auf jedem Berg ein malerischer Gletscher befindet. Diese klimatischen Bedingungen gibts in Europa nicht, darum wirds hier nicht so schmecken wie da, völlig ausgeschlossen ;D Gruss von Irm (ansonsten keine Obst-Expertin)
Nur langweilige Naturen sind frei von Widersprüchen.
(Erich Mühsam 1878-1934)
andreasNB
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Re:Hunzamarillen

andreasNB » Antwort #4 am:

Wenn ich mich recht erinnere, wurden diese Hunzamarillen hier schon mal besprochen. Oder wars doch ein anderes Forum ? Na jedenfalls gibt die Story über die Herkunft und die "Entdeckung" fürs Marketing einiges her ;) Wenn die Früchte aber wirklich bis zu 3 Wochen später ausreifen als die bisherigen Sorten, ... Ob das dann hier im Norden ausreichen wird ? Grüße
sarastro

Re:Hunzamarillen

sarastro » Antwort #5 am:

vor mehr als 20 Jahren war ich in Ladakh und habe dort in den Flussoasen entlang des Indus ebenfalls Marillen und Äpfel gegessen, die dort in fast 4000 m Seehöhe in einem unwirtlichen, aber herrlichen Gebiet wuchsen (Winterhärte!!). Die lieben Tibeter ernähren sich wie auch die Hunza fast nur mit Marillen, Gerstenprdukte, Linsen und noch einige Gemüsesorten. Und werden fast nie krank, erreichen ein biblisches Alter!Seither frage ich mich die ganzen Jahre, warum diese hocharomatischen Sorten bei uns nicht nachgebaut werden. Vor einiger Zeit hörte ich von einem Südtiroler Obstmenschen, dass diese Sorten jetzt in Südtirol und auch anderswo mit Erfolg gepflanzt werden.Aber fragt mich bitte nicht nach der Adresse und dem Namen!
sarastro

Re:Hunzamarillen

sarastro » Antwort #6 am:

Wieso legte sich dein himmlisches Gefühl um jeden Meter, Irm? Pakistan ist doch genauso ein reisewertes Land wie China, wenngleich nicht so himmelhoch wie das Hunzaland!
Feder
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Liebe Grüsse Maria

Re:Hunzamarillen

Feder » Antwort #7 am:

Seither frage ich mich die ganzen Jahre, warum diese hocharomatischen Sorten bei uns nicht nachgebaut werden. Vor einiger Zeit hörte ich von einem Südtiroler Obstmenschen
Na das ist eben dieser Martin Fliri Dane, ein interessanter Mensch, bauernschlau. Seit 15 jahren versucht er sich im Nachbau, und inzwischen hat er auch schwachwüsige Unterlagen.Genaue Adresse kann ich besorgen, wenn es jemanden interessiert.@Agathe: In dieser Richtung hat der Herr Dane eher abgewunken. Er hat erklärt, dass das Hunzatal zwar hoch oben, aber auf einer geogaraphischen Breite von Sizilien liegt. Das ist nicht vergleichbar mit rauen Alpengegenden. Diese Marillen blühen gleich früh wie andere, reifen aber später. Also eigentlich keine guten Voraussetzungen der Hunzamarillen für ungünstige Lagen. Ganz besonders ist dort auch die extrem niedere Luftfeuchtigkeit. Die Marillen werden im Freien auf Felsen getrocknet. Fliegen gibt es keine, wohl weil wegen Futtermangel kein Vieh gezüchtet wird.Bei Arche Noah gibt es eine Marille "Tiroler Spätblüher". Vielleicht wäre das etwas für dich? Kennst du Arche Noah?Der Vortrag war bei Urkorn Tirol, das ist die Tiroler Untergruppe von Arche Noah.
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
Irm
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Re:Hunzamarillen

Irm » Antwort #8 am:

Wieso legte sich dein himmlisches Gefühl um jeden Meter, Irm? Pakistan ist doch genauso ein reisewertes Land wie China, wenngleich nicht so himmelhoch wie das Hunzaland!
Sarastro, in Nordpakistan wurden wir noch von einer Frau eingeladen und bewirtet in ihrer Hütte, war die Schwester des ortsansässigen Reiseleiters. Das war in Gulmit/Hunza. Man sah da auch Frauen und Kinder auf der Straße, alles war schön. Auch in Karimabad wars noch wunderschön. Dann fuhren wir weiter die Seidenstraße Richtung Süden und kamen durch Gegenden, wo die Männer mit Schußwaffen auf den Straßen standen, es war keine Frau mehr zu sehen, die sind in diesen Gegenden weggeschlossen. Da gilt noch reines Stammesrecht, mit Hände abhacken und solchen lustigen Dingen. Auch bei einem Trekking zur Märchenwiese waren die Frauen ganz weit weg untergebracht, auch die wurden von Männern mit Gewehren bewacht und durften aus ihrem Bereich nicht raus, keiner durfte in die Nähe. Wir Trekker wurden ausschließlich von Männern bekocht und versorgt .. Noch weiter südlich durften die Frauen unsere Reisegruppe nicht mehr am Fenster vom Bus sitzen ;) irgendwie gruselig. Und genau da legte sich mein himmlisches Gefühl für dieses Land. Sorry, sehr off topic. Wenn ich nicht so faul wäre, würde ich wenigstens die Körbe voller Aprikosen zeigen ;) aber ich habs nur auf Papierfotos und müßte extra scannen .. und dafür bin ich zu faul, nochmal sorry ;D
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(Erich Mühsam 1878-1934)
agathe

Re:Hunzamarillen

agathe » Antwort #9 am:

hallo mariavielen dank! schad ist`s halt; das wäre ja wirklich was gewesen: hunzas aus tirol.arche noah kenne ich nur vom namen + der idee her.liebe grüsseagathe
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miwi237
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Re:Hunzamarillen

miwi237 » Antwort #10 am:

Artner hat oder hatte auch eine Hunza Marille im ProgrammGruß Michael
Habakuk

Re:Hunzamarillen

Habakuk » Antwort #11 am:

Aprikosenkerne aus dem Hunzaland bekommt man da !.Ob sie allerdings noch keimfähig sind, ist eine andere Sache. Die Bäume werden dort aber angeblich aus Kernen gezogen.
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Gülisar
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Re:Hunzamarillen

Gülisar » Antwort #12 am:

Habakuk

Re:Hunzamarillen

Habakuk » Antwort #13 am:

Zum Hunza-Mythos dieses da.Aber auch wenn Hunza-Marillen-Kerne nicht DER Jungbrunnen sind, wäre es nicht schlecht, solche kernechten Uraltsorten zu probieren.
max.
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Re:Hunzamarillen

max. » Antwort #14 am:

"wilde aprikosen" aus dem kaukasus gibt es auch. von denen habe ich vor ein paar wochen zwei jungpflanzen gekauft. bei ebay von einem netten mann.ich kenne deren früchte nur getrocknet. es gibt sie in hippieläden und sie schmecken klasse. sie brauchen aber zur geschmacksausbildung weinbauklima.
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