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Aus Hochstamm Halbstamm machen und andersherum? (Gelesen 3785 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

o0Julia0o
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Re: Aus Hochstamm Halbstamm machen und andersherum?

o0Julia0o » Antwort #15 am:

Danke. Jo, ich bin bereits auf der Suche nach einem Baum. Nicht den von Lubera halt. Es ging mir einfach nur noch einmal um´s Verständnis.
o0Julia0o
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Re: Aus Hochstamm Halbstamm machen und andersherum?

o0Julia0o » Antwort #16 am:

Pruimenpit hat geschrieben: 17. Nov 2021, 15:50
warum suchst Du nun den Danziger Kantapfel auf A2, wenn Du befürchtest , dass er im Sandboden umfällt?

Ohja, stimmt. Das war noch der alte Stand der Dinge. Ich bin mir nicht mehr schlüssig zu der Unterlage. A2 wird genausogroß wie ein Sämling. Mir zu groß. Echt komplex mit den ganzen Unterlagen.
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Aromasüß
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Re: Aus Hochstamm Halbstamm machen und andersherum?

Aromasüß » Antwort #17 am:

A2 auf Sandboden und als Halbstamm, weil der Baum im kleinen Garten nicht zu groß werden soll (darf), ist eine übliche und bewährte Kombination! (Wenn da wer was hat umfallen sehen, dann war das sein Zacken aus der Krone.)

Genau so etwas habe ich (mit Kasseler Renette, noch ziemlich jung, Aufasten geplant): wächst "wie 'ne 1", macht sich bisher prima!
Diese Kombi habe ich von der örtlichen Baumschule mit Obstbaum-Schwerpunkt; die bestellt in der Pflanzsaison (Winter) selber nach Bedarf in Schlesweg-Holstein (bei den großen Aufzucht-Baumschulen), und hat mir meinen Wunschbaum einfach mitbestellt (der Tipp A2 kam von ihr).
Übrigens hab ich mit der nicht geguckelt, sondern telefoniert.
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o0Julia0o
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Re: Aus Hochstamm Halbstamm machen und andersherum?

o0Julia0o » Antwort #18 am:

A2 kippt nicht um. Aber mit einer Oeschberg-Krone wohl doch gerne einmal.
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thuja thujon
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Re: Aus Hochstamm Halbstamm machen und andersherum?

thuja thujon » Antwort #19 am:

Sagt das Google, das Telefon oder könnte das evtl so sein weil auch jemandem Morgens eine Atombombe auf den Kopf fallen könnte?

Hier stehen so ähnliche Kronen auch auf MM106 die letzten Jahre/Sommergewitter stabil.
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cydorian
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Re: Aus Hochstamm Halbstamm machen und andersherum?

cydorian » Antwort #20 am:

thuja hat geschrieben: 17. Nov 2021, 22:35
Hier stehen so ähnliche Kronen auch auf MM106 die letzten Jahre/Sommergewitter stabil.


Hängt auch vom Boden ab. Hier stehen sie auch stabil, aber dann sinken sie urpötzlich in einer längeren Nassphase bei Belaubung hinab, Wind brauchts dann gar nicht mehr extra. Bodenarten, die bei Feuchtigkeit weniger Halt geben sind da gefährdeter für "Baumkipper" von Bäumen auf vermeintlich standfesten Unterlagen.
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Re: Aus Hochstamm Halbstamm machen und andersherum?

thuja thujon » Antwort #21 am:

Wenn sie hier im Schwemmlandfächer Lehmbrabbel in der Flussaue 3 Wochen Metertief im Hochwasser stehen bevor sie ein Jahrhundertsturm umbläst, dann stehen sie hier auch nicht mehr, obwohl sie das die letzten 80 Jahre gemacht haben. Auch im Ahrtal könnte dieses Jahr eine Apfelkombination nicht mehr der Standfestigkeit der (veralteten) Literaturangaben Rechnung tragen.
Auch Literaturangaben (und daraus verallgemeinernd abgeschriebenes) kann man ins Verhältnis setzen und die Winter oder Stürme der 80er Jahre mit der Situation 40 Jahre Klimawandel später vergleichen.
Was ich damit sagen will: man sollte sich nicht versuchen in die 8te Nachkommastelle von 99,9999% Sicherheit reinzuvertiefen, sondern man muss auch mal was riskieren, probieren.

Also der Sturm vor rund 2 Wochen am 22 Oktober hat hier für 3-4 Astbrüche/Kronenverluste beim eher spröden Ahorn und Eschenahorn gesorgt, aber nur einen Apfel auf schwacher Unterlage ohne angepassten/mit vernachlässigtem Schnitt etwas schief gedrückt. 100 andere blieben gerade stehen.
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Re: Aus Hochstamm Halbstamm machen und andersherum?

cydorian » Antwort #22 am:

Ich verstehe den Beitrag nicht. Ja, Bäume können umfallen und Naturkatastrophen existieren auch. Wo ist der Punkt?

Vielleicht benötigt das auch nähere Betrachtung: MM106 fällt nicht nur weil der Boden weniger hält, sondern auch durch das sortenbedingte Verhältnis von Verwurzelung zu Geäst. Starkwachsende Sorten auf nährkräftigem Boden werden auf MM106 schnell zu gross für die Haltkraft der Wurzeln, wer nicht viel in Schnitt und kleiner halten investiert erhält Kronen die den Baum mit höherer Wahrscheinlich zu kippen bringen wie schwächere Sorten.

Ab MM111 aufwärts werden auch stärkere Sorten zuverlässig gehalten. Unter M26 abwärts kippen auch schwächere Sorten häufig. Irgendwann. Bei der 50cm-Dichtpflanzung eines Anbauers hier kippt M27 sogar am Draht :-)
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Re: Aus Hochstamm Halbstamm machen und andersherum?

partisanengärtner » Antwort #23 am:

Es gibt auch sehr schöne liegende Bäume. Ich kannte ein traumhaftes gewachsenes Exemplar. Es war sehr gesund trub immer reichlich konnte vom Boden bequem auch von Kindern beerntet und beklettert werden. Lag malerisch da wie eine Schönheit auf dem Sofa.
Leider starb der Besitzer und die Nachfolger haben sich von einem "Fachmann" beraten lassen. Der hat ihnen einen 0815 Halbstamm aus seinem Sortiment verkauft.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

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Re: Aus Hochstamm Halbstamm machen und andersherum?

Aromasüß » Antwort #24 am:

Hast Du vielleicht ein Foto?
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Re: Aus Hochstamm Halbstamm machen und andersherum?

cydorian » Antwort #25 am:

Wenn der gekippte Stamm den Boden berührt, wachsen sie aus der Unterlage heraus. Der Stamm bildet dann eigene Wurzeln, woraus in der Regel in erhöhte Wuchskraft folgt.
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Re: Aus Hochstamm Halbstamm machen und andersherum?

ringelnatz » Antwort #26 am:

partisaneng hat geschrieben: 18. Nov 2021, 07:22
Es gibt auch sehr schöne liegende Bäume. Ich kannte ein traumhaftes gewachsenes Exemplar. Es war sehr gesund trub immer reichlich konnte vom Boden bequem auch von Kindern beerntet und beklettert werden. Lag malerisch da wie eine Schönheit auf dem Sofa.
Leider starb der Besitzer und die Nachfolger haben sich von einem "Fachmann" beraten lassen. Der hat ihnen einen 0815 Halbstamm aus seinem Sortiment verkauft.

was meinst du genau damit? Ein waagerechter Schnurbaum? Oder ein umgekippter, am Boden liegender Stamm?
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Re: Aus Hochstamm Halbstamm machen und andersherum?

Aromasüß » Antwort #27 am:

Noch ein Foto ...
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Re: Aus Hochstamm Halbstamm machen und andersherum?

partisanengärtner » Antwort #28 am:

Leider habe ich kein Foto, aber möglicherweise mal im Forum gepostet (2009-2011). Aber ich kann eine Zeichnung machen. Der Baum hat allerdings an den Bodenberührungspunkten nicht gewurzelt.
Es hatten mehrere starke Äste Bodenkontakt. Der Hauptstamm war leicht zu übersteigen also überall ganz nah am Boden lag auch streckenweise auf.
Der Baum hatte sich wohl vor Jahrzehnten hingelegt und so eine gepflegte bodennahe Krone aufgebaut. Wirkte wie in den Rasen hingepfläzt.
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Axel
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Re: Aus Hochstamm Halbstamm machen und andersherum?

Waldgärtner » Antwort #29 am:

o0Julia0o hat geschrieben: 16. Nov 2021, 21:52
Also bei Lubera scheint man es so zu machen. 150cm auf 120 kürzen oder noch länger wachsen lassen auf 180cm und alle Äste bis dahin abnehmen.


Es handelt sich dabei halt um einjährige Ruten. Entsprechend sind da auch keine Seitenäste.
So ein Vorgehen ist relativ verbreitet, die lokale Baumschule verkauft solche einjährigen Veredelungen z.B. von Nancymirabelle auf Myrobalane, gedacht zum Brennen.
Durch den Anschnitt kann dann bestimmt werden, ob daraus ein Halb-, 3/4- oder Hochstamm wird. Nichts anderes mache ich mit meinen Veredelungen, wenn ich die in der gewünschten Höhe anschneide.

Ob das jetzt so viel besser anwächst als ein wurzelnackter Hochstamm (wie von M.K. behauptet) oder ob der Preis für eine einjährige Veredelung gerechtfertigt ist, sind wiederum andere Fragen ;)
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