News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!
Erfahrungen Veredelungszange (Gelesen 6213 mal)
Moderator: cydorian
Erfahrungen Veredelungszange
Hallo Zusammen,
gibt es von Euch jemand, der mit Hilfe von einer Veredelungszange erfolgreich
Obstbäume veredelt hat und eine empfehlen kann.
Denn alle die ich gesehen habe, (Ritthaler und Co.)
haben nur eine scharfe obere Klinge, die untere ist nicht geschliffen, und hinterlässt
meines Erachtens nur eine Quetschung des Kambiums und keinen sauberen Schnitt ?!?!?
Viele Grüße
Heike
gibt es von Euch jemand, der mit Hilfe von einer Veredelungszange erfolgreich
Obstbäume veredelt hat und eine empfehlen kann.
Denn alle die ich gesehen habe, (Ritthaler und Co.)
haben nur eine scharfe obere Klinge, die untere ist nicht geschliffen, und hinterlässt
meines Erachtens nur eine Quetschung des Kambiums und keinen sauberen Schnitt ?!?!?
Viele Grüße
Heike
-
- Beiträge: 1501
- Registriert: 16. Feb 2018, 18:17
- Kontaktdaten:
Re: Erfahrungen Veredelungszange
Ja die quetschen alle eher als das sie schneiden.
Aber funktioniert trotzdem wenn man die richtig zusammen setzt.
Zumindest bei meinen Versuchen mit Feigen hat es meistens funktioniert.
Viel besser geht es aber mit nem Messer.
Nicht weil es nicht quetscht, sondern weil man die dann so zusammen stecken kann das es ganz sicher Kambium Kontakt gibt. Bei den Zangen ist das ein bisschen Glücksspiel.
Aber funktioniert trotzdem wenn man die richtig zusammen setzt.
Zumindest bei meinen Versuchen mit Feigen hat es meistens funktioniert.
Viel besser geht es aber mit nem Messer.
Nicht weil es nicht quetscht, sondern weil man die dann so zusammen stecken kann das es ganz sicher Kambium Kontakt gibt. Bei den Zangen ist das ein bisschen Glücksspiel.
- Jack.Cursor
- Beiträge: 282
- Registriert: 8. Nov 2017, 17:16
Re: Erfahrungen Veredelungszange
Hallo ins Forum,
Ich habe eine ganz billige(Made in China) " Professional Grafting Tool" mit 3 Spaltmessern. Ich habe damit auch schon Reben veredelt. Du musst nur Unterlage und Edelreis so genau zusammensetzen, dass das Kambrium ringsherum ohne Spalt zusammenpasst. Dann Unterlage UND Edelreis gegen Austrocknung schützen durch Plastikklebeband oder Wachsüberzug. Austrocknung ist die größte Gefahr. Veredelungsstelle und Messer mit Brennspiritus desinfizieren.
Ich habe eine ganz billige(Made in China) " Professional Grafting Tool" mit 3 Spaltmessern. Ich habe damit auch schon Reben veredelt. Du musst nur Unterlage und Edelreis so genau zusammensetzen, dass das Kambrium ringsherum ohne Spalt zusammenpasst. Dann Unterlage UND Edelreis gegen Austrocknung schützen durch Plastikklebeband oder Wachsüberzug. Austrocknung ist die größte Gefahr. Veredelungsstelle und Messer mit Brennspiritus desinfizieren.
Warum ich Vegetarier bin ? Weil ich eingesehen habe, dass lebendige Pflanzen zu essen, besser ist als das Fleisch toter Tiere.
- Rib-2BW
- Beiträge: 6299
- Registriert: 5. Dez 2014, 17:19
- Region: Mittelgebirge
- Höhe über NHN: 340
- Bodenart: lehmig
- Winterhärtezone: 6b: -20,4 °C bis -17,8 °C
Re: Erfahrungen Veredelungszange
Es gibt hier Leute, die Können damit was anfangen. Ich nicht. Hat bei mir noch nie geklappt. Da muss man schon deutlich mehr Geld in die Hand nehmen, um ein brauchbares Produkt zu erwerben.
Meine Empfehlung ist daher ein kostengünstiges Veredelungsmesser für 15€.
Zur Not kann man auch ein Teppichmesser nehmen. Einen vernünftigen Schnitt damit hinzubekommen ist deutlich schwerer als beim einseitig geschliffen Veredelungsmesser. Mit Übung und einem strammeren gezogen Veredelungsband, kann man brauchbare Ergebnisse erzielen.
Meine Empfehlung ist daher ein kostengünstiges Veredelungsmesser für 15€.
Zur Not kann man auch ein Teppichmesser nehmen. Einen vernünftigen Schnitt damit hinzubekommen ist deutlich schwerer als beim einseitig geschliffen Veredelungsmesser. Mit Übung und einem strammeren gezogen Veredelungsband, kann man brauchbare Ergebnisse erzielen.
Re: Erfahrungen Veredelungszange
Hallo Zusammen,
Danke für die Tips bzw. Erfahrungen von Eurer Seite aus.
Veredelungsmesser habe ich bereits, habe mir letztes Jahr beim
Schneiden einer Birnenunterlage ganz fürchterlich in den Daumen
geschnitten.... (mist, sehr hartes Holz... und aua...) :'( :'(
daher meine Frage.
Viele Grüße
Heike
Danke für die Tips bzw. Erfahrungen von Eurer Seite aus.
Veredelungsmesser habe ich bereits, habe mir letztes Jahr beim
Schneiden einer Birnenunterlage ganz fürchterlich in den Daumen
geschnitten.... (mist, sehr hartes Holz... und aua...) :'( :'(
daher meine Frage.
Viele Grüße
Heike
Re: Erfahrungen Veredelungszange
Ich hatte vor meiner ersten Veredelung mir ein Video eines russischen Gärtners angesehen, der diverse Veredelungszangen verglichen hatte. Die No-Name-China-Zange hatte den Geist nach den ersten ca. 100 Veredelungen aufgegeben. D.h. sie hatte nicht mehr präzise geschnitten. Die teuren unterscheiden sich untereinander nicht groß. Bzw. wer eine teure Profizange kauft (gibt es glaube ich von 2 Firmen, Italiener und Franzosen + Viktorinox), der weiß eh bereits sehr gut, was er genau braucht.
Angesichts des Preises von 8-13€ fürs China-No-Name halte ich die 100 Veredelungen für den Hausgarten als ausreichend und wollte mir damals das kaufen, aber die Foristi hier haben es mir abgeraten. :) Die Erfolgsquote liege bei nur ca. 50%. Ich habe mir dann ein Veredelungsmesser für 15€ gekauft und bin mit meiner Erfolgsqute (über 80%) sehr zufrieden.
Du musst nicht mit der Hand schneiden, sondern mit dem kompletten Arm schwingen. D.h. Du ziehst nicht mit der Hand das Messer zum Finger, wie beim Bleistifte spitzen. Sondern Du ziehst mit dem Arm die Hand. Die Hand ist steif, in ihr liegt das Messer und Du haltest den Abstand zwischen dem Daumen und dem Messer unverändern. Wenn Du die Hand mit dem Arm ziehst, darf sich das Messer dem Daumen nicht nähern, sondern Du bewegst quasi die ganze Hand mit dem Daumen und Messer nach oben, dabei bleibt die Distanz zwischen Finger/Messer bei der Bewegung unverändert.
Es ist wie wenn man 2 Sushi-Stäbchen parallel hält, die Hand zwar bewegt und dabei die Stäbchen aber immer parallen in der Hand liegen bleiben müssen. Wenn der Daumen und das Messer immer auf Distanz bleiben (betrachte die Hand+Finger+ Messer als eingefroren, versuche gar nicht, das Messer auf den Daumen zu bewegen, ziehe nicht das Messer, sondern die Hand, d.h. bewege immer alle drei gleichzeitig im gleichen Tempo, das Messer und der Finger sollen mit dem Handteller unverändert mitgehen), dann kannst Du Dir nicht in den Daumen schneiden. Die Bewegung ist ein bißchen in diesem Video erkennbar, das ich als Lernvideo benutzt habe: https://www.youtube.com/watch?v=O8TVlUCB11I
Sorry, wenn ich es nicht in Worten vernünftig rüber bringen kann. Die Bewegung habe ich erst auf weichen Apfelzweigen ca. 10 min. eingeübt, bevor ich mich an die harte Sauerkirsche gemacht habe.
Angesichts des Preises von 8-13€ fürs China-No-Name halte ich die 100 Veredelungen für den Hausgarten als ausreichend und wollte mir damals das kaufen, aber die Foristi hier haben es mir abgeraten. :) Die Erfolgsquote liege bei nur ca. 50%. Ich habe mir dann ein Veredelungsmesser für 15€ gekauft und bin mit meiner Erfolgsqute (über 80%) sehr zufrieden.
akare hat geschrieben: ↑21. Nov 2021, 17:07
Veredelungsmesser habe ich bereits, habe mir letztes Jahr beim
Schneiden einer Birnenunterlage ganz fürchterlich in den Daumen
geschnitten.... (mist, sehr hartes Holz... und aua...) :'( :'(
daher meine Frage.
Du musst nicht mit der Hand schneiden, sondern mit dem kompletten Arm schwingen. D.h. Du ziehst nicht mit der Hand das Messer zum Finger, wie beim Bleistifte spitzen. Sondern Du ziehst mit dem Arm die Hand. Die Hand ist steif, in ihr liegt das Messer und Du haltest den Abstand zwischen dem Daumen und dem Messer unverändern. Wenn Du die Hand mit dem Arm ziehst, darf sich das Messer dem Daumen nicht nähern, sondern Du bewegst quasi die ganze Hand mit dem Daumen und Messer nach oben, dabei bleibt die Distanz zwischen Finger/Messer bei der Bewegung unverändert.
Es ist wie wenn man 2 Sushi-Stäbchen parallel hält, die Hand zwar bewegt und dabei die Stäbchen aber immer parallen in der Hand liegen bleiben müssen. Wenn der Daumen und das Messer immer auf Distanz bleiben (betrachte die Hand+Finger+ Messer als eingefroren, versuche gar nicht, das Messer auf den Daumen zu bewegen, ziehe nicht das Messer, sondern die Hand, d.h. bewege immer alle drei gleichzeitig im gleichen Tempo, das Messer und der Finger sollen mit dem Handteller unverändert mitgehen), dann kannst Du Dir nicht in den Daumen schneiden. Die Bewegung ist ein bißchen in diesem Video erkennbar, das ich als Lernvideo benutzt habe: https://www.youtube.com/watch?v=O8TVlUCB11I
Sorry, wenn ich es nicht in Worten vernünftig rüber bringen kann. Die Bewegung habe ich erst auf weichen Apfelzweigen ca. 10 min. eingeübt, bevor ich mich an die harte Sauerkirsche gemacht habe.
Re: Erfahrungen Veredelungszange
Ich nehme eine billige Veredelungszange, für mich reicht das völlig aus. In Sonderfällen mache ich Spaltpfropfen - das funktionierte bislang immer. Ich kann Dir deine Angst gut nachempfinden, bei meinem 2ten oder 3ten Versuch bin ich abgerutscht und habe mir mit dem "ziehenden Schnitt" tief in den Handballen geschnitten. Da hat man danach Respekt, seitdem verwende ich immer Schnittschutzhandschuhe, bei denen fehlt aber etwas das Gefühl für den Schnitt.
Re: Erfahrungen Veredelungszange
Wurmk hat geschrieben: ↑21. Nov 2021, 19:51
Ich nehme eine billige Veredelungszange, für mich reicht das völlig aus. In Sonderfällen mache ich Spaltpfropfen - das funktionierte bislang immer. Ich kann Dir deine Angst gut nachempfinden, bei meinem 2ten oder 3ten Versuch bin ich abgerutscht und habe mir mit dem "ziehenden Schnitt" tief in den Handballen geschnitten. Da hat man danach Respekt, seitdem verwende ich immer Schnittschutzhandschuhe, bei denen fehlt aber etwas das Gefühl für den Schnitt.
Bei dem Schnitt wie im Video fehlt übrigens auch etwas das Gefühl. Das Messer wird nicht optimal geführt, wenn man mit dem Arm statt Hand schneidet, und dann wird der Winkel schon mal nicht optimal. Ich habe in solchen Fällen nachgeschnitten.
- Bruno3120
- Beiträge: 213
- Registriert: 5. Mär 2010, 18:33
- Region: mittlerer Oberrhein
- Höhe über NHN: 110
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
Re: Erfahrungen Veredelungszange
Ich habe die Zange von W...f..... für vor Jahre ca. 30€ und funktioniert ganz gut. Wenn die Unterlage und das Reis gleich dick ist so um die 90 %. Ich kann da auch in recht ungünstigen Zeiten schnelle Veredelungen ohne großen Aufwand machen.
- cydorian
- Garten-pur Team
- Beiträge: 12151
- Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
- Höhe über NHN: 190
- Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
- Kontaktdaten:
Re: Erfahrungen Veredelungszange
Zange ist mir auch lieber. Geht einfach schneller. Bei kräftigem Holz Omegaschnitt, wächst immer super an, tolle Quoten.
Sowohl Zange als auch Messer und andere Techniken (Winkelschere...) sind so billig, dass ich das parallel probieren würde, was dir mehr liegt.
Sowohl Zange als auch Messer und andere Techniken (Winkelschere...) sind so billig, dass ich das parallel probieren würde, was dir mehr liegt.
- Rib-2BW
- Beiträge: 6299
- Registriert: 5. Dez 2014, 17:19
- Region: Mittelgebirge
- Höhe über NHN: 340
- Bodenart: lehmig
- Winterhärtezone: 6b: -20,4 °C bis -17,8 °C
Re: Erfahrungen Veredelungszange
akare hat geschrieben: ↑21. Nov 2021, 17:07
Veredelungsmesser habe ich bereits, habe mir letztes Jahr beim
Schneiden einer Birnenunterlage ganz fürchterlich in den Daumen
geschnitten.... (mist, sehr hartes Holz... und aua...) :'( :'(
daher meine Frage.
Viele Grüße
Heike
Bei gefährlichen Schnitten zu sich hin, wie beim schneiden der Gegenzunge für eine Kopulation, gilt die goldene Regel: NIE drücken! Man wippt das Messer ohne Druck, so dass es sich langsam ins Holz hinein schneidet. Kann zwar bei härterem Holz, wie Weißdorn, zur Ungeduld führen, lohnt sich aber mit Unversehrtheit.
- Rib-2BW
- Beiträge: 6299
- Registriert: 5. Dez 2014, 17:19
- Region: Mittelgebirge
- Höhe über NHN: 340
- Bodenart: lehmig
- Winterhärtezone: 6b: -20,4 °C bis -17,8 °C
Re: Erfahrungen Veredelungszange
cydorian hat geschrieben: ↑22. Nov 2021, 10:04
Zange ist mir auch lieber. Geht einfach schneller. Bei kräftigem Holz Omegaschnitt, wächst immer super an, tolle Quoten.
Welches Modell hast du?
Re: Erfahrungen Veredelungszange
Und, was ist von dieser zu halten?
https://www.youtube.com/watch?v=Lwc3gihYAj4
https://www.youtube.com/watch?v=Lwc3gihYAj4
- Rib-2BW
- Beiträge: 6299
- Registriert: 5. Dez 2014, 17:19
- Region: Mittelgebirge
- Höhe über NHN: 340
- Bodenart: lehmig
- Winterhärtezone: 6b: -20,4 °C bis -17,8 °C
Re: Erfahrungen Veredelungszange
Das ist nice aber für Profis. Das Original beginnt ab 300€. Fakes liegen bei 100€. Großartig mehr als Kopulation, ist damit nicht zu machen. Und du wirst Probleme haben, Wenn dei Reisermatrial aus der Norm fällt.