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Erfahrungen mit Kettensägemühle und Holz trocknen für Bastelarbeiten (Gelesen 1538 mal)

Vom Unkrautstecher bis zum Aufsitzrasenmäher - alles, was die Arbeit erleichtert. Fragen, Erfahrungen, Berichte

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andreasNB
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Erfahrungen mit Kettensägemühle und Holz trocknen für Bastelarbeiten

andreasNB »

Ich habe mal ein bißchen zu den Themen gegoogelt und bin nun an euren Erfahrungen hierzu interessiert.
Ein paar Holzverarbeiter gibt es ja unter euch.

Im Herbst hat es den Stamm einer Kirschpflaume umgelegt, letztens den zweiten.
Esche tot und halbtot fällt auch wieder an.
Bei einem Bekannten in der KGA sicher auch Apfel & Co., wenn ich vorwarne kommt man da sicher heran.
Und demnächst kommt die Kettensäge, habe die kleinste Stihl, in den Kofferraum.
(Jetzt findet wieder Baumpflege auch entlang der Verbindungsstraßen zw. den Dörfern statt. Falls mir da mal hohle Äste für Nistkästen in die Hände fallen sollten ;) )

Im Moment habe ich zwar keine Ambitionen mich am Drechseln oder kreativer Holzgestaltung zu probieren,
aber schöne Stücke weiterhin als Brennholz zu verarbeiten oder als Totholz liegen zu lassen mag ich auch nicht mehr.
Dauert ja auch mind. 2-3 Jahre bis es trocken genug ist.

Wer verwendet Stirnholz-Versiegelung wie z.B. Anchorseal?

Und wer nutzt oder kennt einen der ein mobiles Sägewerk für die Motorsäge besitzt?
Auf welche Punkte gilt es zu achten?
Gibt ja auch Produkte zum halben Preis.
Und ja, hier gibt es auch Fachhandel bei dem mal zu Qualitäten nachfragen könnte...
Und ja, es wäre nur ein "Spielzeug" für mich. ;)
Amur
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Re: Erfahrungen mit Kettensägemühle und Holz trocknen für Bastelarbeiten

Amur » Antwort #1 am:

Mit deiner kleinen Stihl machst du im Mobilsägewerk nix. Da gehts mal bei 4KW aufwärts los und um große Stämme aufzusägen sind die großen Modelle der Premiumhersteller nötig. Dazu noch Ketten umschleifen auf Längsschnitt (ist nur ein anderer Schnittwinkel).
Obstbäume generell sind etwas schwierig. Der Stamm sieht äusserlich gut aus, aber beim Aufsägen kommen dann Faulstellen, Hohlräume etc. zum Vorschein.
Die Längen die man raus bekommt sind meist nicht viel. Dazu noch Nägel aus ehemaligen Futterhausaufhängungen oder sonstigen "Nettigkeiten" die da eingewachsen sind. Häufig verlangen die Sägewerke (wenn sie Obstbäume überhaupt annehmen) eine Haftungszusage bei Schäden am Sägewerk durch solche eingewachsenen Fremdstoffe.
Oft reicht bei den meist kleineren Obstbäumen eine normale Bandsäge in der Werkstatt aus.

1. für ein Mobilsägewerk ist eine leistungsstarke Säge unentbehrlich.
2. Sofern zu Hause gesägt werden soll: So ein Schnitt dauert schon ein paar Minuten und die Säge läuft auf Vollgas. Nicht jeder Nachbar ist begeistert über den Lärm. Das sehr viel anfallende Sägemehl sollte bei einem Gartenbesitzer weniger das Problem sein.
3. Das Handling von größeren Stämmen benötigt meist schweres Gerät. Das Unfallpotential bei so großen Stämmen sollte man nicht unterschätzen.Wenn die mal rollen, sollte man sie rollen lassen und nicht meinen die könnte man aufhalten.

Hier kannst du mal ein paar Bilder vom Aufsägen ansehen. Auf der ersten Seite eine Weissbuche auf der 2. Seite dann eine Lärche:

http://motorsaegen-portal.de/viewtopic.php?f=6&t=1455&sid=fdd5a34006c7bf4694d11d7c29ffe782

Ah ja Trocknen: Ganz wichtig: immer die Rinde komplett abmachen. Da drunter legen die Schädlinge ihre Eier ab.
Bei der Weissbuche die wir damals aufgesägt haben, wurde das bei ein paar Stücken nicht gemacht. Die sind dann ganz schnell durchlöchert. Kommt natürlich auch auf die Holzart an. Aber Obstbäume, Buchen, Weissbuchen, Ahorn und Co sind da sehr anfällig. Eichen, Robinien nicht. Eschen sind meist auch nicht empfindlich

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Staudo
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Re: Erfahrungen mit Kettensägemühle und Holz trocknen für Bastelarbeiten

Staudo » Antwort #2 am:

Ich habe einige 2,50-Meter Stücke Eiche von bis zu 80 cm Durchmesser aufschneiden lassen. Ein junger Mann aus einem Nachbardorf hat die Stämme abgeholt und Eichenbalken und Bohlen zurückgebracht. Das kostete pro Stammstück ca. 150 Euro. Mir wäre diese Lösung deutlich lieber als Kopf, Kragen und das gute Verhältnis zur Nachbarschaft zu riskieren.
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*Xela*
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Re: Erfahrungen mit Kettensägemühle und Holz trocknen für Bastelarbeiten

*Xela* » Antwort #3 am:

Ich habe gerade ein paar Scheiben im Backofen liegen zum trocknen aber sie sollen auch nur als Unterlage dienen ;D
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Starking007
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Re: Erfahrungen mit Kettensägemühle und Holz trocknen für Bastelarbeiten

Starking007 » Antwort #4 am:

Ich mache sehr viel mit Holz, auch Exoten, stämmeweise,
vom Massivholztisch (Ginkgo) bis zu kleinen Tieren, aus Mini-Plätzchenformen-Vorlage.
Das Trocknen spielt mir nur insofern eine Rolle, als trocken einfacher zu sägen, bearbeiten ist.
Sonst ist mir das egal. Risse, Schwund: Gewollt, weil Natur. Hauptsache nicht glatt und fehlerfrei.

Stämme sägt mir Einer (kostenfrei) auf so einer mobilen Säge.
Ich rate dringend davon ab. Nicht nur dass man eine Längssschnittkette- schärfung braucht, es sollte auch ein spezielles Schwert sein.
Und leistungsfähig!!! Und grad da fallen kurze, dicke und krumme Stämme an, die gilt es zu händeln, fixieren usw..
Überdachung, Stammanlieferung, Abrollen, lagern. Stapler, Schlepper?
Für die End-Summe (reichlich vierstellig) kannst deine Bretter vergolden lassen.
Vom Platzbedarf und Lärm ganz abgesehen.

Also entweder gleich Nebenerwerb aufm Land
oder das Mobile Sägewerk an sich schon als Hobby!!!

Und sehr gebe ich zu bendenken, dass Nachbarn, Verwandtschaft und Freunde (die vermehren sich dann)
ganz schnell ganz viel auch zum Schneiden haben, Apfelstämme mit ehemals einem Dutzend Vogelhäuschen
und einem Baumhaus drauf, schönen Gruß an die Kette!
Und aufräumen: Das machst du doch gleich mit, du weist schließlich wohin..........................
Gruß Arthur
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Re: Erfahrungen mit Kettensägemühle und Holz trocknen für Bastelarbeiten

partisanengärtner » Antwort #5 am:

:D :D :D
Schön gesagt von einem wirklichen Fachmann.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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Deviant Green
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Re: Erfahrungen mit Kettensägemühle und Holz trocknen für Bastelarbeiten

Deviant Green » Antwort #6 am:

Das mobile Kettensägewerk hat viel mehr Verschnitt als eine Blockbandsäge, weil der Schnitt der Kette viel breiter ist.
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Starking007
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Re: Erfahrungen mit Kettensägemühle und Holz trocknen für Bastelarbeiten

Starking007 » Antwort #7 am:

Weil`s mich auch grundsätzlich interessiert, habe ich bei Grube https://w.grube.de/ , ein Fachhändler, nachgelesen:
Bessere Variante, ohne Säge und Schwert/Kette: Sägewerk 1.249,00
Schlichte Variante: Anbausägewerk 349€ + Schienensystem für Anbausägewerk 369€ = 720€ + Sägezeug.

Eine Faustregel sagt, dass pro PS man zehn Zentimeter Stamm auftrennen kann. Eine Säge mit 4,6 PS kann also ca. 45 Zentimeter starke Bäume aufsägen. (Eine Schwertkühlung findet während des Sägevorgangs nicht statt!!!)

Auch mit solch einfachen mobilen Sägen haben wir schon gesägt, mit einem hochwertigen Modell. Ein halber Tag zu zweit pro Stamm.
Bis hin zu einer Stihl mit knappen 10PS und 1m Längsschnittschwert, der Umgang damit ist eine Kunst.
Mein Hobbysäger hat sein hochwertiges mobiles Sägewerk inzwischen aufgewertet, sie ist jetzt stationär, elektrisch, mit Gebäude, Holzan- und abfuhr.

PS: Auf einem Werbebild (Logosol) sieht man gut wie der Schnitt verläuft................
Gruß Arthur
andreasNB
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Re: Erfahrungen mit Kettensägemühle und Holz trocknen für Bastelarbeiten

andreasNB » Antwort #8 am:

Erstmal Danke für die Aus- und Ansagen.
An x-Festmeter, solche dicken Stämme wie bei Staudo oder gar an einen Nebenerwerb habe ich nicht gedacht.
Eher max. 30cm Durchmesser (wie das Schwert der Säge) und mal ein kurzes Stammstück, allerallerhöchsten mal 2m für ne dicke Bohle/Brett.
Da ihr aber grundsätzlich auf die PS stärkeren Modelle verweist, hat sich das Anbausägewerk für mich schon erledigt.
Die kleine genügt für meinen Bedarf, siehe das Photo unten.

Von umschleifen der Ketten auf Längsschnitt bzw. einer Längsschnittkette wußte ich bisher nix. Gut zu wissen.
An das entrinden werde ich denken.
Mal schauen was von diesem und dem kommenden Weihnachtsgeld über bleibt.
Ich schaue mich dann mal nach etwas halbwegs vernünftigen elektrischen für meine "Werkstatt" um.

Nachbarn wären nicht das Problem.
Das Grundstück, von dem ich einen Teil gepachtet habe, ist nur einseitig Ortslage und inkl. Friedhof ca. 2 ha groß.
Die handvoll Nachbarn sollten da unter der Woche auch mal eine Motorsäge unter Vollast für kurze Zeit aushalten ;)
Bild
Heute beim Kontrollgang entdeckt.
Glück gehabt das die beiden Eschen nix kaputt gehauen haben.
Hoffentlich gibt es im Jan./Feb. mal schönen trockenen Frost um nicht so sehr ins Schwitzen zu kommen ;)
Amur
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Re: Erfahrungen mit Kettensägemühle und Holz trocknen für Bastelarbeiten

Amur » Antwort #9 am:

Wenn deine Werkstatt es von der Grösse und Erreichbarkeit hergibt, schau dich nach einer grossen kräftigen Bandsäge mit Drehstromantrieb um. Da kannst du mit entsprechenden Vorrichtungen deine Grössen besser aufsägen. Musst nur in den den entsprechenden Foren (woodworking.de, Drechslerforum) Stöbern, da gibt's dann oft Anleitungen für so Sachen. Und die Säge ist dann für viele andere Vorhaben noch zu gebrauchen.
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Re: Erfahrungen mit Kettensägemühle und Holz trocknen für Bastelarbeiten

Starking007 » Antwort #10 am:

Ausserdem ist sie gut wiederverkäuflich!
Gruß Arthur
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foxy
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Re: Erfahrungen mit Kettensägemühle und Holz trocknen für Bastelarbeiten

foxy » Antwort #11 am:

Hallo Andreas, bei mir fällt auch öfters Holz an das sich nicht auszahlt zum Sägewerk zu karren. Mit meiner Husqvarna, 48cm Schwert, schneide ich alles was ich so für Sitzplätze oder wie hier ein rustikaler Tisch halt anfällt.
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