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Staudenrückschnitt. (Gelesen 4203 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

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Lilo
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Ich liebe meinen Garten

Staudenrückschnitt.

Lilo »

Viele sind hier schon superfleißig und schneiden ihre Stauden zurück.
.
Dies jetzt zu tun, dafür gibt es einige Argumente.
- Die Frühlingsblüher sollen später nicht gestört werden.
- Später hat man keine Zeit mehr.
- Es sieht aufgeräumter aus - ist übersichtlicher
- Durch früheren Schnitt geht der Winteraspekt verloren
- Die Samenstände der Stauden bieten im Winter Nahrung für die Fauna
- Die Staudenstängel bieten Insekten Möglichkeit zu überwintern
und hier setzt mein Zweifel ein:
Jetzt ist der Winter noch nicht vorbei. Wäre es für die Tierwelt nicht schonender man würde die Stauden länger stehen lassen und auch nicht schreddern.
.
Wie gesagt - ich verstehe die Argumente für den derzeitigen Staudenschnitt gut und beginne in manchen Bereichen jetzt auch damit.
Aber abgelegenere Beete lasse ich noch bis weit in den April hinein stehen. Zu diesem Zeitpunkt sind viele Stauden auch bereits so mürbe, dass ich keine Schere mehr brauche. Ich breche die Stängel einfach ab, breche sie in Stücke und lege sie an Ortund Stelle zum Mulchen ab.
.
Welche Gedanken habt Ihr dazu?
Kapernstrauch
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Re: Staudenrückschnitt.

Kapernstrauch » Antwort #1 am:

Ich meine, es ist eine Frage des Standortes.
Wenn ich in einer Klimazone wohne, die bis jetzt ziemlich schneefrei war und auch nicht unbedingt noch Eis und zweistellige Minusgrade zu erwarten sind, dann würde ich anfangen!
In einer solchen Umgebung sind Tiere nicht unbedingt auf unsere Stauden angewiesen, es gibt genug Möglichkeiten in der freien Natur - sofern man nicht in sehr dicht besiedeltem Gebiet wohnt.

Bei mir ist an keine Gartenarbeit - egal welcher Art zu denken. Es liegt rundum Schnee, in der Nacht hatte es wieder -8 Grad.

Also, ich denke, die Natur gibt uns vor, was passend ist - wenn man darauf achtet!
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AndreasR
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Re: Staudenrückschnitt.

AndreasR » Antwort #2 am:

Grundsätzlich habe ich die gleichen Gedanken wie Du: Ich fange mit dem Staudenrückschnitt schon möglichst früh an, damit mir später nicht die Zeit davonläuft, und weil allenthalben schon die Frühlingsblüher ans Licht drängen. Da ich die Stängel in der Regel möglichst bodeneben abschneide, will ich dabei nicht die neuen Austriebe der Stauden beschädigen, genauso wenig wie die dazwischen austreibenden Geophyten. Gerade weil es letztes Jahr und den ganzen bisherigen Winter über so viel geregnet hat, sind viele Stängel umgeknickt und liegen kreuz und quer im Beet herum, so dass es die Neuaustriebe zusätzlich schwer haben. Der Winteraspekt ist daher leider zum großen Teil dahin, aber ich versuche immer, Standfestes wie Sedum, Rudbeckia und Co. selektiv stehen zu lassen. So sieht es dann auf jeden Fall erheblich aufgeräumter aus, ohne dass gleich der ganze Garten kahl ist.

Intakte Samenstände kann man dabei ja auch stehenlassen, so dass der Tierwelt genügend Nahrung bleibt, und wenn man das Schnittgut erst einmal aufschichtet, anstatt es gleich zu schreddern, schädigt man evtl. darin überwinternde Tiere nicht. Zumindest abdecken ist dann aber wohl Pflicht, ansonsten trocknet so ein Haufen wochen- und monatelang nicht. Mein Garten ist auch nicht so groß, dass ich Monate dafür brauchen würde, aber ich kann hier leider nur bei gutem Wetter im Garten arbeiten, wenn die Sache nicht zu einer furchtbaren Schlammschlacht ausarten soll. Schnee gibt's hier ja praktisch keinen, sondern immer nur Regen. Daher ist jede sich bietende Gelegenheit willkommen (zumal man in den Wintermonaten eh mit den Hufen scharrt, wieder etwas im Garten machen zu können ;) ). Vor allem steht hier nach dem Rückschnitt noch eine große Jätaktion an, und das geht nur, wenn der Boden wenigstens einigermaßen abgetrocknet ist. Das ist in der Regel im März/April der Fall, und dann gilt es sich wirklich zu beeilen, weil die Vegetation dann geradezu explodiert, und ich überhaupt nicht mehr in die Beete komme.
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Jörg Rudolf
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Re: Staudenrückschnitt.

Jörg Rudolf » Antwort #3 am:

Ich schneide meine Stauden selektiv zurück. Sehr früh werden Stauden zurückgeschnitten, die zu sehr starker Selbstaussaat neigen wie um Beispiel verschiedene Astern. Dann die, die die Frühblüher beim Austrieb und Blüte stören. Nichts ist frustrierender als zwischen blühenden Schneeglöckchen, Winterlingen usw. Stauden zurückzuschneiden. Für diese Stauden ist jetzt eine gute Zeit zumindest bei uns (kein Schnee und Frost) Gräser bleiben immer längsten und einige Stauden bei denen ich das Laub als Winterschutz dient.
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Apfelbaeuerin
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Re: Staudenrückschnitt.

Apfelbaeuerin » Antwort #4 am:

Bei mir ist im Garten Winterruhe angesagt, sicher noch für länger. Es liegen Schneereste, der Boden ist gefroren und ab heute Abend soll es wieder ergiebig schneien. Einerseits bin ich denjenigen, die mitten im Winter an Staudenrückschnitt und Beetbearbeitung denken können, ein bisschen neidisch. Andererseits finde ich es auch gut, wenn der Garten und seine Bewohner für ein paar Wochen in Ruhe gelassen werden. Das hat auch was Meditatives. Ich beobachte derzeit die zahlreichen Vögel, plane für die neue Saison, fange nächste Woche mit den ersten Gemüseaussaaten an und genieße ansonsten die Winterpause. Natürlich scharre auch ich schon mit den Hufen ;D, aber da muss ich mich in Geduld üben. Der Garten (und überhaupt die Natur drumherum) zeigt mir schon, wann die neue Gartensaison beginnen kann.
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Buddelkönigin
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Re: Staudenrückschnitt.

Buddelkönigin » Antwort #5 am:

Andreas,
da kann ich mich nur anschließen.
Mir ist völlig klar, daß man theoretisch aus genannten Gründen bis Ende Februar mit dem Rückschritt warten sollte. Autoren die das so propagieren arbeiten aber meist auf richtig großen freien Arealen (Parks), die dann auf einen Schlag maschinell abgeräumt werden.
Das geht in unseren eher kleinteiligen Gärten wohl auch...
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Ich habe es im letzten Frühjahr nach meinem Unfall ja genauso erlebt. GG hat an einem trockenen Wochenende ohne differenziert gärtnerische Ambitionen und Kenntnisse alles maschinell platt gemacht und abgeräumt. Der Garten sah im Frühjahr dann wieder so schön aus, wie immer. ;D
In diesem Jahr achte ich allerdings wieder etwas mehr darauf, daß austreibende Frühblüher rechtzeitig von der nassen Laubmatsche befreit werden unter der sich die Schnecken bereits tummeln und die zarten Austriebe genüßlich abfressen. :-[ Ich schneide die Stauden also ab jetzt je nach Standfestigkeit sukzessive herunter. In diesem nassen Frühjahr auch im Hinblick auf austreibende Krokusse & Co eben etwas früher als sonst. Hier gibt es rundherum glücklicherweise noch viel freie Natur, das mag in der Großstadt anders sein. ;)
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Kapernstrauch
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Re: Staudenrückschnitt.

Kapernstrauch » Antwort #6 am:

Apfelbaeuerin hat geschrieben: 19. Jan 2022, 09:53
Bei mir ist im Garten Winterruhe angesagt, sicher noch für länger. Es liegen Schneereste, der Boden ist gefroren und ab heute Abend soll es wieder ergiebig schneien. Einerseits bin ich denjenigen, die mitten im Winter an Staudenrückschnitt und Beetbearbeitung denken können, ein bisschen neidisch. Andererseits finde ich es auch gut, wenn der Garten und seine Bewohner für ein paar Wochen in Ruhe gelassen werden. Das hat auch was Meditatives. Ich beobachte derzeit die zahlreichen Vögel, plane für die neue Saison, fange nächste Woche mit den ersten Gemüseaussaaten an und genieße ansonsten die Winterpause. Natürlich scharre auch ich schon mit den Hufen ;D, aber da muss ich mich in Geduld üben. Der Garten (und überhaupt die Natur drumherum) zeigt mir schon, wann die neue Gartensaison beginnen kann.


Das könnten meine Worte sein - bis auf die Gemüseaussaaten :D
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spider
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Re: Staudenrückschnitt.

spider » Antwort #7 am:

Moin, moin,
ich mache das eher selektiv. Die Iris putze ich eigentlich den ganzen Winter über aus, sonst würden sie unter meinen Augen wegfaulen. Ansonsten, was noch aufrecht steht, bleibt noch stehen. Was auf dem Boden liegt und vor sich hin gammelt, wie Iris sib., schneide ich jetzt ab.
Die Zeit vergeht, wie schnell is' nix getrunken.
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Re: Staudenrückschnitt.

Starking007 » Antwort #8 am:

Jahrzehnte haben wir im Frühjahr zurückgeschnitten, abgeräumt, z.T- im Herbst gar nichts.
Aber dann eilte es, weil die Frühjahrsblüher schoben.

Nun hat sich einiges geändert:
Winter milder, Austrieb eher.
Und wir machen ab und an Frühlingsurlaub.
Ja ich weis, zu Hause ist da da am schönsten, aber bei uns ist es immer am Schönsten, ausser Nov-Jan.
Und dann wurde es manchmal stressig und zum Häckseln matschig.

Nun Schneiden und Räumen wir nach Lust und Laune,
ist ein schöner Tag und Zeit und Lust, wird abgeräumt.
Trifft einer der 3 Faktoren nicht zu, dann eben nicht.
So ist machmal Ende Februar fertig, manchmal nicht.
Heuer ist schon so gut wie fertig.

Tierwelt:
Ist alles gut gemeint, aber dem Wachtelkönig (symbolisch) ist das egal.
Gruß Arthur
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Buddelkönigin
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Re: Staudenrückschnitt.

Buddelkönigin » Antwort #9 am:

Es geht wohl darum, daß wir hier in deutlich unterschiedlichen Klimazonen arbeiten. Hier in Rheinnähe gibt es kaum noch Winter mit Eis und Schnee. Wenn man Pech hat, dann kommt er wie im letzten Jahr im März/ April nochmal kurz vorbei...
Wenn ich z.B. im Alpenraum gärtnern würde, wäre an Rückschnitt sicher noch längst nicht zu denken. Ich würde blitzblauen Himmel, Sonne und Schnee genießen... und vom Frühling träumen. 8) Genauso ergeht es den Tieren in der sie umgebenden Natur :D
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Re: Staudenrückschnitt.

foxy » Antwort #10 am:

So bald ich die ersten Spitzen der Frühlingszwiebelblumen aber auch der Allium zu Vorschein kommen und das ist zwischen E. Dez. und M. Jänner wird alles abgemäht und bleibt einige Zeit noch liegen. Mit einem Rechen wird es später abgeerntet.
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Re: Staudenrückschnitt.

Alstertalflora » Antwort #11 am:

Moin.
Hier oben (maritimes Klima) gibt es oft milde Winter, aber leider auch Phasen mit Kahlfrösten, und man weiß nie, was noch kommen kann. Momentan ist es hier sehr moderat, Temperaturen über 0°, aber es kann durchaus sein, dass im Februar deutliche Minusgrade herrschen und der Wind um die Ecken pfeift. Insofern bin ich mit dem Rückschnitt sehr zurückhaltend, zumal mein Garten in Richtung Feldmark offen ist. In meinem alten Garten am Hamburger Stadtrand sah das etwas anders aus, der war gut eingewachsen und hatte dadurch ein ganz anderes Kleinklima. Bis jetzt hab ich noch nichts zurückgeschnitten, allenfalls mal ein paar abgeknickte Stängel entfernt.
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Lady Gaga
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Re: Staudenrückschnitt.

Lady Gaga » Antwort #12 am:

Bei uns in einer Weinbaugegend gibt es selten Schnee, aber immer wieder mal Kältephasen. Im Extrem bis -15°C, aber nicht alle Jahre, bei ekeligen, stürmischen Wind fühlt sich das noch kälter an.
Deshalb schneide ich bis auf wenige Ausnahmen die Stauden erst ab Ende Februar zurück. Wo Schneeglöckchen austreiben, beginne ich früher, und die Blütenstände der Astern habe ich aber schon im Herbst entfernt, davon habe ich genug. :P
Grüße aus dem Burgenland, dem Land der Sonne!
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Re: Staudenrückschnitt.

Buddelkönigin » Antwort #13 am:

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Hier ist ja auch noch einiges da... ;)
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Re: Staudenrückschnitt.

Buddelkönigin » Antwort #14 am:

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Der Blick durch's Fenster vom Frühstückstisch aus ist noch ganz intakt... aber im Hintergrund wird nach und nach schon abgeräumt. ;D
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