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Sind Rosenblüten gezielt in der Farbe beeinflußbar? (Gelesen 3475 mal)

A rose is a rose is - Erfahrungen, Pflege und Schnitt von Rosen
Historische Rosen, Strauchrosen, Kletterrosen, Wildrosen ...

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Landhausgarten
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Sind Rosenblüten gezielt in der Farbe beeinflußbar?

Landhausgarten »

Hallo Forum,diese Frage treibt mich schon länger um.Dass die Rosen der gleichen Sorte in unterschiedlichen Gärten, mit unterschiedlichen Böden, unterschiedlichen Klimaten, unterschiedlicher Düngung auch unterschiedlich nuancierte Blüten treiben, ist ein Fakt, den ich schon immer faszinierend fand.Fast alle der Rosensorten in meinem Garten haben Blütenvarianten, die mir wirklich sehr gut gefallen - meist sogar noch besser als das, was ich an Abbildungen in Rosenbüchern, auf Rosen-Seiten im Internet oder in anderen Gärten gesehen habe.Nur die "The Fairy", die ich aus einem Steckholz von einer Freundin selbst gezogen habe - worauf ich ja eigentlich so stolz bin, dass es geklappt hat - die haut mich mit ihrer schrill pinken Optik fast tagtäglich aus den Gartenclogs.Schlimmerweise ist es ein überaus dankbarer Strauch, der auch jetzt, Mitte November immer noch Blüten über Blüten treibt - und dann ist ihr Standort auch noch unübersehbar vom Esszimmer, dem Haupt-Aufenthaltsraum in unserem Haus. Der Mutter-Strauch des Klons im Garten meiner Freundin ist überhaupt nicht so farbig. Dort sind die Blüten blassrosa und indem sie sich öffnen geht die Farbe über blush zu weiß, ehe sie leicht bräunlich verblühen.Sehen also ziemlich altmodisch aus, was mir auch sehr gut gefallen hat.Aber dieses grelle Pink bei mir... Ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen.Jetzt kommt mir bitte nicht mit "rausschmeissen", denn, siehe oben, ich bin ja so stolz darauf, dass mir das mit dem Bewurzeln lassen gelungen ist.Aber gibt es vielleicht eine Möglichkeit, die Farbe ganz gezielt durch irgendwelche Bodenzusatzstoffe zu beeinflussen? So ähnlich, wie man Hortensien durch Alaun blau gefärbt bekommt??Zu unserem Boden: Es ist sehr schwerer Lößlehm, dem ich in jahrelanger Fleißarbeit durch Mulchen eine etwa acht Zentimeter dicke Humusschicht angezüchtet habe.Zum Mulchen habe ich die ersten sieben, acht Jahre ausschließlich Rindenmulch verwendet, da der Garten noch zu spärlich bewachsen war.Seit zwei Jahren habe ich einen Schredder und der Baumschnitt und das Ausputzen der Stauden gibt genügend Material her, damit ich damit gut mulchen kann.Zum Düngen verwende ich Hornspäne (in Verbindung mit dem Mulchen), Oscorna Animalin und für die Rosen eine Mischung aus Neudorff's Azet Rosendünger, Niem-Presskuchen-Granulat und Holzasche.Der Garten meiner Freundin liegt übrigens an einem Berghang, an dem vor der Bebauung Trocken-Magerwiesen auf extrem steinigem, kalkigem Boden wuchsen (heutzutage würden die nie und nimmer bebaut, sondern unter Naturschutz gestellt - aber in den 50er/60er Jahren...)Kann es sein, dass ich meine The Fairy auf dem an sich schon so fruchtbaren ehemaligen Ackerboden mit meiner Pflege quasi "mäste" und daher die übermäßige Färbung kommt?Hattet ihr schon mal einen ähnlichen Fall?Habt ihr irgendwelche Anregungen, wie ich die Färbung dämpfen könnte?Ich freue mich schon auf phantasievolle Anregungen!lg Landhausgarten
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spica
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Re:Sind Rosenblüten gezielt in der Farbe beeinflußbar?

spica » Antwort #1 am:

Hallo Landhausgarten, Newbie grüßt Newbie!Zwar kann ich Dir keine weise Antwort auf Deine Frage geben :) An Deiner Stelle würde ich aber einfach einen Versuch starten. Du beschreibst die beiden Böden als extrem unterschiedlich. So liegt die Vermutung ziemlich nah, daß in diesem Fall Bodenstruktur und -gehalt die Farbveränderung ausgelöst haben - bzw. auch das warme Kleinklima, das über Kalkhängen herrscht, und in Deinem Garten halt nicht.Du könntest also versuchen, den Boden etwas zu "erleichtern", z.B. mit einer Mischung aus Sand und Gartenkalk. Wie weit wohnt Deine Freundin denn weg? Vielleicht kannst Du ja von ihr ein paar Kalksteine mitnehmen.Kalksteine in verschiedenen Größen, kleine und größere Brocken, auch Minisplitterchen, soviel Du halt transportieren kannst.Die kämen um die Rose herum, nicht gerade zentral auf die Wurzeln, eher so außen herum. Größere kannst Du auch halb eingraben.Die Steine liefern ganz langsam und langfristig immer wieder Nachschub an Kalk, sie speichern gut die Sonnenwärme und geben sie ganz langsam ab. Außerdem wirken sie als "Steinmulch", der feucht hält und das Bodenleben beflügelt. Im Garten meiner Eltern, den ich betreue (hab noch keinen eigenen :(), mache ich mit Kalksteinen gerade gute Erfahrungen.Der Boden ist ebenfalls schwerer Lehm, aber wenige Kilometer weiter beginnt der Thüringer Muschelkalkstein, da ist die Beschaffung kein Problem.Ich kann nur sagen, die meisten Pflanzen lieben es, in der Nähe von Steinen, an Steine gelehnt, über Steine hinweg zu wachsen. Man darf nur die Wurzeln nicht direkt zupflastern.Ciao :)spica
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Landhausgarten
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Re:Sind Rosenblüten gezielt in der Farbe beeinflußbar?

Landhausgarten » Antwort #2 am:

Hallo Landhausgarten, Newbie grüßt Newbie!Zwar kann ich Dir keine weise Antwort auf Deine Frage geben :) An Deiner Stelle würde ich aber einfach einen Versuch starten. Du beschreibst die beiden Böden als extrem unterschiedlich. So liegt die Vermutung ziemlich nah, daß in diesem Fall Bodenstruktur und -gehalt die Farbveränderung ausgelöst haben - bzw. auch das warme Kleinklima, das über Kalkhängen herrscht, und in Deinem Garten halt nicht.Du könntest also versuchen, den Boden etwas zu "erleichtern", z.B. mit einer Mischung aus Sand und Gartenkalk. Wie weit wohnt Deine Freundin denn weg? Vielleicht kannst Du ja von ihr ein paar Kalksteine mitnehmen.Kalksteine in verschiedenen Größen, kleine und größere Brocken, auch Minisplitterchen, soviel Du halt transportieren kannst.Die kämen um die Rose herum, nicht gerade zentral auf die Wurzeln, eher so außen herum. Größere kannst Du auch halb eingraben.Die Steine liefern ganz langsam und langfristig immer wieder Nachschub an Kalk, sie speichern gut die Sonnenwärme und geben sie ganz langsam ab. Außerdem wirken sie als "Steinmulch", der feucht hält und das Bodenleben beflügelt. Im Garten meiner Eltern, den ich betreue (hab noch keinen eigenen :(), mache ich mit Kalksteinen gerade gute Erfahrungen.Der Boden ist ebenfalls schwerer Lehm, aber wenige Kilometer weiter beginnt der Thüringer Muschelkalkstein, da ist die Beschaffung kein Problem.Ich kann nur sagen, die meisten Pflanzen lieben es, in der Nähe von Steinen, an Steine gelehnt, über Steine hinweg zu wachsen. Man darf nur die Wurzeln nicht direkt zupflastern.Ciao :)spica
Hallo spica,danke auf jeden Fall für deine Antwort!Und dass sowohl du und ich als "newbie" hier auftauchen, hat doch nicht zwingend Aussagekraft über unser Gartenwissen. Manch einer verbringt vielleicht lieber mehr Zeit im Garten, wo er praktisches Wissen ansammelt, als virtuell vorm Rechner...In dem Sinne würde ich nie auf die Idee kommen, deinen Ratschlag, nur weil du hier als "newbie" betitelt bist, etwa nicht ernst zu nehmen.Deine Vermutung mit den unterschiedlichen Böden als Ursache hatte ich auch.Am Kleinklima mag es nicht unbedingt liegen - erstens ist der Standort der Rose bei meiner Freundin ausgerechnet im kältesten, zugigsten "Loch" des Grundstücks, nämlich dem nach Nordosten gerichteten Winkel zwischen Garage und Wohnhaus.Zweitens ist es bei uns eigentlich immer wärmer als bei ihr. Oft war ich bei mir zuhause schon im T-Shirt herumgelaufen und als ich sie besucht habe, musste sie mir eine Jacke borgen - weshalb ich dann immer schon eine Extraschicht mitgenommen habe.Das mit den Kalksteinen werde ich mir mal vornehmen.Nur aus ihrem Garten werde ich leider keine bekommen - sie haben zwei Sommer damit verbracht alle, an die sie rangekommen sind, rauszubuddeln und wegzuschaffen.Aber wenn dort am Hang mal wieder eine Baulücke geschlossen werden soll und die Bagger anrücken, dann werde ich mal mit einem Eimerchen hinschlendern.Was ich mir auch noch überlegt hatte, aber gar nicht aufgeführt hatte: Sie düngt ja ausschließlich mit Blaukorn (greift auch gerne zur Giftspritze - wobei das eine das andere zu bedingen scheint meiner Erfahrung nach) während ich mir mit natürlichen Dünger- und Zusatzstoffen zu behelfen versuche. Mit gutem Erfolg, übrigens, meine Rosenfülle erntet immer wieder Bewunderung.Aber ich denke, wenn ich jetzt meine Überzeugungen wegen dieser einen Rose über Bord werfen würde und sie mit Blaukorn düngte - dann würde der Rose ja noch mehr Nährstoff zur Verfügung stehen, den sie dann in gar noch mehr Farbigkeit umsetzen würde?!?Aber egal, Experimente mit Gärtners Chemiebaukasten habe ich sowieso nicht vor. *lach*Ist ja schön, dass du am Garten deiner Eltern "üben" kannst.Weder mein Mann noch ich durften in den Gärten unserer Eltern etwas machen. Wenn ich daran denke, wie viel mir meine Tochter und mein großer Sohn schon im Garten geholfen haben! Die können sogar Rasenmähen und den Schredder - unter Aufsicht natürlich - bedienen!Und mein kleiner Sohn sammelt mit Ausdauer Steine am Meer und halb vermoderte Baumstümpfe und moosbewachsene Äste im Wald und dekoriert sie liebevoll im Garten.Ich hoffe, dass sie später mal nicht so unwissend dastehen wie wir, als wir, wie die Jungfrau zum Kinde uns mit dem Hausbau plötzlich ein zu begärtnerndes Stückchen Erde "eingefangen" haben.Am Anfang macht man doch sehr viele vermeidbare Anfängerfehler.Damit wenigstens andere aus den unsrigen lernen können, habe ich eine Homepage gebastelt: http://www.landhausgarten.comSchönes Wochenende!lg Landhausgarten
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spica
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Re:Sind Rosenblüten gezielt in der Farbe beeinflußbar?

spica » Antwort #3 am:

Damit wenigstens andere aus den unsrigen lernen können, habe ich eine Homepage gebastelt: http://www.landhausgarten.com
Ei, da hast Du ja was gemacht, mit dem Link.... jetzt bin ich auf deiner wunderbaren Homepage abgetaucht, und das wird noch dauern ;D Wo nimmt man denn die Zeit her, bei Haus, Garten und drei Kindern noch solch eine Homepage zu machen!? Dort schreibst Du, daß Euer Boden stark kalkhaltig sei, so daß Du ihn beim Rosenpflanzen mit großen Mengen Rindenhumus ansäuerst.Das wußte ich nicht, daß schwerer Lehm auch kalkig sein kann. :o Bei uns ist er neutral und neigt eher zum Versäuern.In dem Fall müßten es ja nicht unbedingt Kalksteine sein, und Gartenkalk natürlich schon gar nicht.Ich seh schon, ich muß noch einiges über Böden lernen! ;) Gruß vonspica
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Landhausgarten
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Re:Sind Rosenblüten gezielt in der Farbe beeinflußbar?

Landhausgarten » Antwort #4 am:

Dort schreibst Du, daß Euer Boden stark kalkhaltig sei, so daß Du ihn beim Rosenpflanzen mit großen Mengen Rindenhumus ansäuerst.Das wußte ich nicht, daß schwerer Lehm auch kalkig sein kann. :o Bei uns ist er neutral und neigt eher zum Versäuern.In dem Fall müßten es ja nicht unbedingt Kalksteine sein, und Gartenkalk natürlich schon gar nicht.
Hallo Spica,schön, dass dir meine Homepage gefällt.Das Basteln daran nimmt natürlich einige Zeit in Anspruch, und ich bekomme die Updates auch niemals zeitnah und auch niemals vollständig hin.Von den Fehlern, die sich bei der Programmierung einschleichen, mal ganz zu schweigen.Die Seite ist ganz langsam, kontinuierlich gewachsen. Die allerersten Anfänge lagen darin begründet, dass ich mich mit Schwangerschaftskomplikationen beim dritten Kind fast die gesamte Zeit nicht rühren durfte - und mein Mann verzweifelt nach einer Möglichkeit gesucht hat, wie er mich, die normalerweise ohne Unterlass mit diversem Werkzeug in Haus und Garten herumsaust, ohne Anwendung körperlicher Gewalt aufs Sofa fesseln konnte...Dadurch, dass die Homepage jetzt über fast sechs Jahre stückweise entstanden ist, dient sie auch wie eine Gedächtnisstütze für mich.Und danke, dass du mich auf den Aspekt mit dem Ansäuern durch Rindenhumus aufmerksam gemacht hast.Das muss ich im aktuell in Arbeit befindlichen Update unbedingt ändern - als ich meine Herbstbestellung an Rosen pflanzen wollte, stellte ich nämlich zu meinem Schrecken fest, dass es überhaupt keinen Rindenhumus mehr zu kaufen gibt!Stattdessen habe ich dann Pflanzerde aus nachwachsenden Rohstoffen genommen - ich hoffe, dass die Rosen dann ebenso gut anwachsen...Zur Beschreibung der Erde - die Aussage habe ich von der Frau eines Nachbarn, der Nebenerwerbslandwirt ist und denen ein Gutteil der Äcker gehört haben, ehe das Neubaugebiet entstanden ist.Die hatte eine ähnliche Passion für Rhododendren wie ich für Rosen und machte die Erfahrung, dass die Rhododendren in dem Lößlehm hier gar nicht gediehen. Sie war nämlich auch davon ausgegangen, dass Lehm gleich sauer gleich geeignet für Rhododendren ist.Die Aussage mit dem kalkigen Lehm stammt von ihrem Mann. Allerdings ist der Boden natürlich bei weitem nicht so kalkig wie der am Hang bei meiner Freundin (und auch nicht so steinig!)Also denke ich schon, dass ich das mit den Steinen probieren sollte.Schaden wird es wohl kaum, und warum nicht experimentieren?!?Ganz toll finde ich an meinem Boden, dass er so eine prächtige Humusschicht angesetzt hat.Wenn du auf der Homepage warst, hast du vielleicht auch die Seite Sommerhaus angeschaut mit unserem Großprojekt für dieses Jahr.Um den Pavillon aufbauen zu können, mussten wir einige Kubikmeter der bepflanzten Wälle entlang der Grundstücksgrenzen weggraben - dabei kam die Schichtung der Erde sehr schön zutage.So weit es ging, habe ich versucht, die schön dunkle, lockere Humusschicht getrennt vom klumpig-schweren Unterboden zu trennen und sie dann später, beim Hinterfüllen der Mauern auch wieder schichtgerecht aufzubringen.Daher glaube ich, dass mein Boden jetzt nicht mehr so viel mit dem bloßen Ackerboden zu tun hat, mit dem ich mich zu Beginn meiner Gartenleidenschaft auseinandersetzen musste.Ich weiß nicht, wie viele Kubikmeter Rindenmulch ich verarbeitet habe - der wird jedenfalls kaum wirkungslos verpufft sein, sondern zumindest die oberen Erdschichten werden von ihm angesäuert worden sein.Und den Steckling hatte ich natürlich auch in den - damals noch erhältlichen - Rindenhumus gepflanzt.Also eine ganz spannende Gemengelage - und warum jetzt nicht noch die Kalksteine obenauf?!?Ich sage dir: Ich werde es probieren.Mal schauen, was dabei herauskommt.Hoffentlich vergesse ich dann nicht, dass ich die Steine draufgelegt habe - und zu welchem Zweck.So ging mir das mit meinem Kaffeesatz-Experiment.Da hatte ich in einer Zeitschrift von einer Nonne gelesen, die in ihrem Klostergarten mickerne Rosen mit Kaffeesatz pusht. Und da meine Abraham Darby so ein Hockenbleiber war, habe ich das natürlich gleich getestet. Den ganzen Kaffeesatz an die Rose gekippt.Aber glaubst du, es wäre etwas passiert? Nö.Ich habe dann sogar schon spaßeshalber vermutet, ob bei den heiligen Frauen vielleicht etwas geweihtes Wasser in den Kaffeesatz gekommen sei und der eigentliche Wirkstoff gewesen sein könnte.Irgendwann hatte ich die Abraham Darby dann schon fast aufgegeben. Und an den Kaffeesatz habe ich gar nicht mehr gedacht - als sie plötzlich anfing, sich zu recken und zu strecken.Tja, das ist schon witzig gewesen, als mir dann irgendwann, als ich ganz verwundert die plötzlich so üppige Rosen anblickte, wieder einfiel, wie spöttisch ich mich über die Schwester Gärtnerin geäußert hatte - da habe ich aber ganz schnell Abbitte geleistet!!Ich setze den Kaffeesatz jetzt wieder regelmäßig, zusätzlich zu den normalen Düngeintervallen an den Rosen ein, die einer Extra Portion Power bedürfen. Dadurch, dass ich saisonunabhängig, auch im Winter, die gesammelten Kaffeefilterinhalte ein bis zwei Mal wöchentlich an die zwei, drei Mickerchen gebe, bekommen sie natürlich noch ganz besonders viel Liebe und Aufmerksamkeit dazu...Was wieder die Frage aufwirft - sind es nun die chemischen Bestandteile des Kaffeesatzes, die wirken - oder ist doch wieder etwas metaphysisch unerklärbares?!?Ich finde Garten sooo spannend!lg und schönes Wochenende!Landhausgarten
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Raphaela

Re:Sind Rosenblüten gezielt in der Farbe beeinflußbar?

Raphaela » Antwort #5 am:

Kaffeesatz wirkt meiner Erfahrung nach anregend auf das Bodenleben und scheinbar auch auf Aktiviväten und Vermehrungsfreudigkeit von Regenwürmern, die wiederum die Bodenschichten auf´s Vortrefflichste durchmischen, mit Dünger anreichern und locker halten.Allerdings ist Kaffeesatz auch sehr sauer. Zusammen mit dem vielen Rindenmulch kann er schon einen niedrigeren pH-Wert bewirken als der Ursprungsboden hatte und erst recht der kalkhaltige Boden deiner Freundin mit der Fairy-Mutterpflanze.Von daher schließe ich mich Spicas Einschätzung an und vermute auch daß die unterschiedliche Blütenfarbe pH-abhängig und insofern auch beeinflussbar ist.Die Rhododendren deiner Nachbarn werden wahrscheinlich den verdichteten Boden nicht gemocht haben: Außer einem niedrigen pH-Wert brauchen herkömmliche (also nicht auf kalktolerante Unterlagen veredelte) Rhododendren nämlich auch einen lockeren, humosen Boden. In verfestigten Böden ersticken ihre Wurzeln.
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Nova Liz †
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Re:Sind Rosenblüten gezielt in der Farbe beeinflußbar?

Nova Liz † » Antwort #6 am:

und wollte man die Farben auswaschen ,so wähle man multiflora als Unterlage. ;D
spica
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Re:Sind Rosenblüten gezielt in der Farbe beeinflußbar?

spica » Antwort #7 am:

Hallo Landhausgarten, danke für die ausführliche Antwort! Hab Dir was ins Gästebuch geschrieben.
Ganz toll finde ich an meinem Boden, dass er so eine prächtige Humusschicht angesetzt hat...Ich weiß nicht, wie viele Kubikmeter Rindenmulch ich verarbeitet habe - ...zumindest die oberen Erdschichten werden von ihm angesäuert worden sein.
Erfahrene Gärtner bestehen ja darauf, in einem gut kultivierten Boden steckten Jahrzehnte Arbeit... ist also wohl eine Lebensaufgabe... ;)
Hoffentlich vergesse ich dann nicht, dass ich die Steine draufgelegt habe - und zu welchem Zweck.So ging mir das mit meinem Kaffeesatz-Experiment.
Die Steine bleiben ja sichtbar, das wird Dir eine Gedankenstütze sein 8)
Was wieder die Frage aufwirft - sind es nun die chemischen Bestandteile des Kaffeesatzes, die wirken - oder ist doch wieder etwas metaphysisch unerklärbares?!?
Nun, lasset mich sagen, es sind die geheimnisvollen Erdgeister, die das Qi des Kaffees aus seinen Resten befreien --- die Regenwürmer nämlich, für die er eine Leibspeise ist! Wenn sie dann hübsch verdaut und gelockert haben, und wenn die Reste mit dem Wasser zu den Wurzelspitzen sickern - voilá, dann wächst die Rose.Nochmal zu den Steinen.Kürzlich las ich, daß in der Negev-Wüste in Anbaukulturen Steinmulch benutzt wird. Dort gehts natürlich v.a. darum, das Wasser im Boden zu halten. Die Wirkung soll durchaus signifikant sein.Nach der diesjährigen Hitzeperiode konnte ich einen ähnlichen Effekt beobachten. Ich hab ein kleines Kräuterrondell gebaut, Rudiment und Vorübung einer angedachten Kräuterspirale. Wirklich Mini, 20cm hoch, 60cm Basisdurchmesser, nach oben enger werdend. Die schrägen Seiten gehalten von Muschelkalksteinen.Obendrauf hat es der Thymian schön warm und trocken.Rings um die Basis hab ich überflüssige Primeln gesetzt, die waren bei Jäteaktionen angefallen. Tja, und diese Primeln am Fuß der Steine sind als einzige grün und schadlos durch den Sommer gekommen. Alle anderen im Garten waren völlig vertrocknet und verbrannt.Mein Feind, der Giersch, war ähnlicher Meinung: auf den offenen Flächen blieb er richtig mickrig dieses Jahr, aber an den Stapeln mit den Kalk- und Pflastersteinen -- oho!!Ein interessantes Konzept der Tiefenbewässerung bei Rosen hab ich gesehen bei http://www.roselover.de/html/bewasserung.html Offenbar funktioniert das ohne Elektrotechnik, nur mit Überlaufschlauch und den Drainagerohren. Was denkst Du davon?Schönen Sonntag wünscht Dirspica
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Landhausgarten
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Re:Sind Rosenblüten gezielt in der Farbe beeinflußbar?

Landhausgarten » Antwort #8 am:

Kaffeesatz wirkt meiner Erfahrung nach anregend auf das Bodenleben und scheinbar auch auf Aktiviväten und Vermehrungsfreudigkeit von Regenwürmern, die wiederum die Bodenschichten auf´s Vortrefflichste durchmischen, mit Dünger anreichern und locker halten.Allerdings ist Kaffeesatz auch sehr sauer. Zusammen mit dem vielen Rindenmulch kann er schon einen niedrigeren pH-Wert bewirken als der Ursprungsboden hatte
Hallo Raphaela,meinst du, ich sollte in Zukunft den Kaffeesatz mit Gartenkalk mischen?Oder ist der Versäuerungs-Effekt alleine durch den Kaffeesatz zu vernachlässigen, da ich ja mittlerweile ohne den ebenfalls sauren Rindenmulch auskomme?lg Landhausgarten
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Re:Sind Rosenblüten gezielt in der Farbe beeinflußbar?

Landhausgarten » Antwort #9 am:

und wollte man die Farben auswaschen ,so wähle man multiflora als Unterlage. ;D
Oh, da hat wohl jemand ganz spezielle Erfahrungen gemacht.Aber ans Veredeln traue ich mich nicht!Ich habe einfach eine Hand voll Zweige der "The Fairy" in hübsch tiefe Töpfe gesteckt, mit einem Einmachglas abgedeckt, immer schön feucht gehalten und gewartet.Die Rosenvermehrungs-Variante für den faulen Gärtner, sozusagen...lg Landhausgarten
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Re:Sind Rosenblüten gezielt in der Farbe beeinflußbar?

Landhausgarten » Antwort #10 am:

Jetzt hatte ich so viel geschrieben - einmal die falsche Taste gedrückt und schon ist alles weg.Deinen Gästebucheintrag habe ich schon mindestens fünfmal gelesen.Ein Gästebucheintrag wie aus dem Bilderbuch. Auch noch mit konstruktiven Hinweisen zur Verbesserung. Zum reinlegen!Dein "Qi des Kaffees" finde ich absolut zum wegwerfen!Ich bin kichernd und gackernd vor dem Rechner gesessen.Deinen Link habe ich mir gleich angesehen.Zum ersten Abschnitt, in dem die Nachteile der konventionellen und die Vorteile einer automatisierten Bewässerung dargelegt werden, kann ich nichts hinzufügen.Da ich selbst ja die von ihm gescholtenen, "teuren Schwitzschläuche" verwende, muss ich ihm widersprechen. Da schlämmt nichts ein.Allerdings habe ich die Schläuche auch nicht in die Erde eingegraben.Sondern auf der Erde verlegt und mit Mulch abgedeckt.Sobald die Schläuche irgendwo rausblitzen, wird wieder nachgemulcht.Zu den von ihm propagierten Drainageschläuchen nur soviel:Die "Umwicklung mit Kokosfasern" ist bei einem intakten Bodenleben spätestens nach zwei Jahren komplett verrottet.Und da er die Schläuche ja "in engem Kontakt, festgestampft in der Erde" verlegt - werden diese Schläuche unweigerlich verschlämmen.In der Baubranche gibt es große Probleme mit nicht fachgerecht verlegten Dränageschläuchen zur Entwässerung, die ihre Funktionsweise wegen Verschlämmens schon nach wenigen Jahren verlieren.Unter "fachgerechter Verlegung" versteht man mittlerweile das Auskleiden des Dränagegrabens mit einem unverrottbaren Filterflies, das Einbringen von Kubikmeterweise gewaschenem Kies als Filterbett rings um das Dränagerohr sowie das Vorsehen von Spülschächten, um trotzdem eingedrungene Kleinteile aus den Rohren spülen zu können.Wie eine von ihm beschriebene Verlegung dauerhaft funktionsfähig bleiben soll, ist mir schleierhaft.Auch die von ihm zitierten Dränschläuche bei Straßenbaumbewässerung wird in der Regel nach wenigen Jahren entfernt, sobald der Baum angewachsen und der Schlauch komplett verstopft ist.Außerdem ist mir nicht ganz klar geworden, wie die Dränschläuche beschickt werden. Von einem Anschluss an eine Zisterne ist nichts zu lesen. Also doch wieder rumlaufen und den Schlauch in jeden Dränschlauchzipfel reinhängen und mit Wasser volllaufen lassen?Hmm. Meine Bewässerung ist sicherlich aufwändiger - aber auch um Welten bequemer. Jeden Morgen um kurz vor sieben schaltet die elektrischen Zeitschaltuhr die Pumpe an, kurz danach öffnet der batteriebetriebene Regler die Wasserzufuhr zu den Schlauchverteilern. Die Bewässerung läuft zehn Minuten, ehe erst der Regler die Wasserzufuhr abschaltet und dann die Zeitschaltuhr der Pumpe den Saft abdreht.Falls es extrem trocken ist, kann ich manuell eine weitere Bewässerung z.B. abends starten.Und falls es regnet, schalte ich einfach von innen die Außensteckdose ab.Sei ehrlich: Bequemer geht's nimmer. Oder?*smile* Landhausgarten
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Re:Sind Rosenblüten gezielt in der Farbe beeinflußbar?

Landhausgarten » Antwort #11 am:

Ich hatte mein Problem auch in einem anderen Forum gepostet.Jetzt schaut mal, was dort herausgekommen ist:
ElkeMuck hat folgendes geschrieben:: Hallo, vielleicht hast du ja auch einfach eine Astmutation, so ähnlich wie bei der Winchester Cathedral, die auch häufig an einem Ast rosa statt weiße Blüten treibt (meine auch), auch bei der Grootendorst soll das häufig vorkommen und ich meine auch, daß Lovely Fairy (Fairy in pink) einer solchen Mutation entstammt. (Ich meine, so eine Mutation nennt man auch "Sport") LG Elke
Ich glaube mittlerweile, dass ElkeMuck des Rätsels Lösung gefunden hat! Denn ich bin gleich auf www.helpmefind.com/rose/index.php gegangen und habe mir dort Fotos der von erwähnten "Lovely Fairy" angeschaut und eine 100% Übereinstimmung zu meinem "The Fairy"-Ableger entdeckt! Wenn ich mir die Lage des Gartens meiner Freundin in Erinnerung rufe - am Hang direkt gegenüber des Kernkraftwerks - und auch die seltsamen Geschichten, die sie mir immer erzählt (jegelmäßig hat sie ineinandergewachsene, quasi "siamesische" Rosenknospen, aber auch ebenso mißgebildete Zucchiniblüten, komisch geformte Zweigspitzen an Tannen und so was im Garten) dann glaube ich doch, dass in so einem "Umfeld" die Voraussetzungen für solch "spontane" Mutationen wohl höher sind als im Durchschnitt. Daher tendiere ich dazu, davon auszugehen, dass ich keine farbgedopte "The Fairy" sondern mir eine normalfarbige "Lovely Fairy" herangezüchtet habe. Ich spiele mit dem Gedanken, mir eine schön gefärbte, altmodische Emailletafel mit dieser Geschichte anfertigen lassen und neben die schrillpinke "Lovely Fairy" hängen, in der Hoffnung, dass sie von der heftigen Farbigkeit ablenkt bzw. einen dann der Aha-Effekt wegen des spektakulären Werdegangs der Rose einen über die unpassende Färbung hinwegschauen lässt?!? Oh Mann, ich hab voll den Krimi in meinem eigenen Garten!! Wahnsinn! Und da sage noch einer, Gartenarbeit sei eintönig...lg Landhausgarten
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marcir

Re:Sind Rosenblüten gezielt in der Farbe beeinflußbar?

marcir » Antwort #12 am:

Auch ich verwende für Mickerrosen Kaffeesatz und dazu Bananenschalen, die ich aber etwas eingrabe, zum Anhäufeln Komposterde vom Frühling.The Fairy in Lehm und Steinboden ohne Dünger blühend im November. Die Farbe bleibt so, im Hintergrund die braunen Blüten. Ich schneide diese Rose mit der Haagschere.
marcir

Re:Sind Rosenblüten gezielt in der Farbe beeinflußbar?

marcir » Antwort #13 am:

Ausgerutscht und der Text war schon drin. Jetzt kommt das Bild.
Dateianhänge
The_Fairy_im_November_RH_0064.jpg
spica
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Re:Sind Rosenblüten gezielt in der Farbe beeinflußbar?

spica » Antwort #14 am:

Daher tendiere ich dazu, davon auszugehen, dass ich keine farbgedopte "The Fairy" sondern mir eine normalfarbige "Lovely Fairy" herangezüchtet habe.
Das klingt allerdings plausibel.Hm, aber wenn schon Kernkraftwerk - da hätte doch wenigstens ein azurblaues oder türkisfarbenes Röschen entstehen können, damit sich's richtig lohnt :P Stattdessen eine Sorte, die es schon gibt, wie einfallslos.Danke für Dein Statement zu der Drainagebewässerung. Du kennst Dich gut aus, lernt man sowas beim Hausbau?Grüße vonspica
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