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Birnenrost (Gelesen 9216 mal)
Moderator: cydorian
Re:Birnenrost
Das sieht mir auf den ersten Blick sehr nach Juniperus communis aus, möglicherweise die Sorte 'Hibernica'.Falls sich das bestätigt, wäre das kein Zwischenwirt des Birnengitterrosts (wohl aber anderer Rostpilze, die - selten - andere Bäume aus der Birnenverwandschaft befallen, ohne dabei besonders schädlich zu sein). Hat der Wacholder ausschließlich solche spitzen Nadeln oder irgendwo an älteren Trieben auch schuppenförmige Blätter, die viel kürzer sind, den Zweigen eng anliegen und nicht stechen?
Re:Birnenrost
Ich glaube, das die alle so aussehen. Vielleicht komme ich bei dem Wetter noch einmal in den Garten( Schneematsch), da schaue ich genau hin!
Ich melde mich heute Abend noch einmal - vielen Dank erstmal.Gruß uwe.d


Re:Birnenrost
Hallo,das ist eindeutig communis, also kein Zwischenwirt für den Birnengitterost. Warum die Baumschulen keine communis-Sorten haben, kann ich nicht sagen. Aber die vermuteten Intrigen zusammen mit den Obstbauern sind doch sehr unwahrscheinlich. Hier gibt es jedenfalls Baumschulen, die communis in verschiedenen Sorten haben. Es kann natürlich sein, dass die Nachfrage nach den Stacheldingern gering ist. Lebensbaum und Scheinzypresse sind in der Beziehung freundlicher.Viele GrüßePeter
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Birnenrost
Also "unsere" Baumschule hat 4 verschiedene Sorten J.communis im Angebot, normal und drei Sorten.Und DER bleibt bei mir.Wacholderarten MIT Pilz kenn ich genug, vielleicht hab ich noch wo ein Bild, sollte aber unnötig sein.
- cydorian
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Re:Birnenrost
Nö, ich will damit sagen dass es Baumschulen hierzulande völlig schnurzegal ist, wenn die anfällige Wacholdersorten verkaufen. Und die Plantagen kümmerts auch keinen Strich, denn mit ihren dauernden Schorfspritzungen ist Birnengitterrost sowieso kein Thema. Im Gegenteil, jede verkaufte Birne mehr ist eine willkommene Sache. Siehst du das alles anders?Auf der Strecke bleiben die Leute, die Birnen im eigenen Garten haben wollen. Ich kenne genug Leute, die ihre Kümmerbirnen mittlerweile rausgerissen haben. Jahrelang starker Birnengitterrostbefall zehrt die Bäume aus und verdirbt die Ernten.Willst du damit sagen, daß unsere ortansässigen Baumschulen mir keinen Juniperus communis empfehlen , sondern mir ihren Hybrid-Schrott vertickern wollen, weil sie mit dem Erwerbsobstbau unter einer Decke stecken und in dieser Eigenschaft zu verhindern suchen, daß das Erntevolumen meines letzten noch überlebenden Birnbaums den Markt für kommerzielles Spritz-Obst von hinten aufrollt?
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Re:Birnenrost
cydorian hat geschrieben: ↑18. Nov 2007, 17:45Susanne hat geschrieben: ↑18. Nov 2007, 11:07Willst du damit sagen, daß unsere ortansässigen Baumschulen mir keinen Juniperus communis empfehlen , sondern mir ihren Hybrid-Schrott vertickern wollen, weil sie mit dem Erwerbsobstbau unter einer Decke stecken und in dieser Eigenschaft zu verhindern suchen, daß das Erntevolumen meines letzten noch überlebenden Birnbaums den Markt für kommerzielles Spritz-Obst von hinten aufrollt?
Nö, ich will damit sagen dass es Baumschulen hierzulande völlig schnurzegal ist, wenn die anfällige Wacholdersorten verkaufen. Und die Plantagen kümmerts auch keinen Strich, denn mit ihren dauernden Schorfspritzungen ist Birnengitterrost sowieso kein Thema. Im Gegenteil, jede verkaufte Birne mehr ist eine willkommene Sache. Siehst du das alles anders?
Auf der Strecke bleiben die Leute, die Birnen im eigenen Garten haben wollen. Ich kenne genug Leute, die ihre Kümmerbirnen mittlerweile rausgerissen haben. Jahrelang starker Birnengitterrostbefall zehrt die Bäume aus und verdirbt die Ernten.
@cydorian, 15 Jahren ist dein Eintrag jetzt her. Geändert hat sich nichts. Unser Baumarkt verkauft gerade jetzt Juniperus chinensis. In einer Gärtnerei daneben stehen verschiedene Juniperus mit der Bezeichnung "Grünpflanze". Was sich dahinter versteckt, weiss der Verkäufer nicht.
Nach einer Pause von etwa 5 Jahren ist seit 2020 an unseren Birnen wieder der Birnengitterrost. Das bedeutet wohl, dass irgendeiner Nachbar bei sich anfälligen Juniperus gepflanzt hat...
Es gibt zwar inzwischen angeblich resistente Wachholdersorten, aber die Gärtnereien verkaufen unseligerweise weiterhin trotzdem Pflanzen, die Gitterrost streuen und die Birne als Obst im Hausgarten kaum möglich machen. Biologisch geht es gar nicht. Es ist sehr frustrierend.
- cydorian
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Re: Birnenrost
Ja, das Trauerspiel geht weiter. Aber es gab Entwicklungen und Veränderungen.
- Die Demise von Obstbäumen und vor allem Birnen ging weiter, das ganze Problem fällt weniger auf weil es immer weniger Birnen ausserhalb Plantagen gibt. Seit 2018 häufen sich die Trockenschäden, einige Sorten kriegen Rindenbrand, frühe Vergreisung, dürre Spitzen, im Hausgarten hat man sie nicht zuletzt wegen Birnengitterrost eher entfernt als gepflanzt. Die Obstwiesen sterben sowieso viel schneller wie vorhergesagt, die Birnen darin sind keine Ausnahme, im Gegenteil.
- 2018 erlebten einige anfällige Wacholderarten einen Absturz, vor allem der j. chinensis hatte seinerseits Trocken- und Hitzeschäden, was dazu führte dass einige Gartenbesitzer den Mist abgesägt haben.
- Die Serie von sehr trockenen Frühjahren, unterbrochen 2021 hat zumindest hier die Entwicklung der Pilze am Wacholder gebremst und die Pollenflugtage und damit auch die Infektionen verringert. Das sah vor einigen Jahren noch ganz anders aus.
- Es gibt ein paar Gemeinden mehr, die anfällig Wacholder zumindest auf Gemeindegrund nicht mehr pflanzen. Das geht auf mühselige Arbeit von Obstfreunden zurück, die versuchen mehr Bewusstsein zu schaffen, wenn schon die Vollidioten (das ist noch zu höflich!) in den Baumschulen ihren Sporenschleuder-Dreck ungebremst verscheppern.
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Re: Birnenrost
Dein Ansatz, in der Gemeinde aufzuklären, damit das zuständige Amt auf das Problem aufmerksam wird und nur noch Juniperus communis oder andere unanfällige Arten pflanzt, ist gut - wenngleich mühsam, wie du schreibst. Hier sehe ich das Problem, dass man die Wacholder-Arten recht schwer unterscheiden kann, geschwiegen von vielen Sorten, einige davon sollen ja resistent sein.
Ein anderer Weg (sicher eher noch mühsamer aber gründlicher) wäre, die EU-Instanzen und/oder das Umweltbundesamt anzuschreiben - natürlich am besten als schlagkräftige Gruppe, also vielleicht gemeinsam mit Bio-Obstbauern und Umweltverbänden. Auch die eigenen Abgeordneten im Land- und Bundestag könnte man auf die Problematik aufmerksam machen. Das wird ganz sicher nicht bei jedem auf fruchtbaren Boden fallen, aber unser hiesiger Bundestagsabgeordneter dürfte zumindest mal zuhören (Robert Habeck).
Ein anderer Weg (sicher eher noch mühsamer aber gründlicher) wäre, die EU-Instanzen und/oder das Umweltbundesamt anzuschreiben - natürlich am besten als schlagkräftige Gruppe, also vielleicht gemeinsam mit Bio-Obstbauern und Umweltverbänden. Auch die eigenen Abgeordneten im Land- und Bundestag könnte man auf die Problematik aufmerksam machen. Das wird ganz sicher nicht bei jedem auf fruchtbaren Boden fallen, aber unser hiesiger Bundestagsabgeordneter dürfte zumindest mal zuhören (Robert Habeck).
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Re: Birnenrost
Ich hab das auch bei der Gemeinde gemacht. Man kann stark vereinfacht von Chinesischem Wacholder (Juniperus chinensis) und Stinkwacholder (Juniperus sabina) abraten, im Internet gibts noch Listen mit konkreten Sorten. Stark verkürzt kann man immer raten: Wenn Wacholder, dann bitte nur einheimischen. Damit sind die Birnengitterrostprobleme an Neupflanzungen erledigt.
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Re: Birnenrost
Was ist mit Juniperus scopulorum?
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Re: Birnenrost
Auch anfällig.
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Re: Birnenrost
Mit wieviel Abstand muss man da denn so rechnen?Wenn ich keine in der Nähe habe (300mLuftlinie Juniperus scop. zum Baum,durch Knick abgeschirmt),hat der Nachbar welche (100m Luftlinie zum Baum).
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Re: Birnenrost
Sporen können sich über mehrere Kilometer verbreiten. Die Befallsstärke des Birnenbaums hängt von vielen Faktoren ab: Windrichtung, Witterung, Infektionsdruck sind die wichtigsten neben der Entfernung zu der Sporenquelle. Die Insekten (Wespen und Fliegen) sollen die Sporen auch übertragen.
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Re: Birnenrost
Grüner Breitwacholder (Juniperus pfitzeriana) ist auch für Birnengitterrost anfällig (Artikel und Bilder bei Wikipedia). Bei der Online-Suche kommt man auf unzählige Angebote von dieser Art mit mehreren Sorten.