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Große Hainbuche schlecht geschnitten? (Gelesen 2713 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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martina 2
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Große Hainbuche schlecht geschnitten?

martina 2 »

Die Hainbuchen im Wiener Hofgarten werden alle zwei Jahre geschnitten, es steht demnächst wieder an. Ich versteh ja nichts davon, aber diese durchgängige Besenbildung erscheint mir doch recht seltsam - das versucht man doch im Allgemeinen zu vermeiden? Bei allem Verständnis für den, der da in großer Höhe auf schwankenden Ästen herumturnen muß - was wäre da zu tun? Ich denke, auslichten in jedem Fall. Bitte und Danke :)
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pearl
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Re: Große Hainbuche schlecht geschnitten?

pearl » Antwort #1 am:

schönes Beispiel wie Stummeln, also sinnloses Kürzen von Ästen, zu Besenwuchs führt. Und ein Beispiel dafür, dass man Bäume durch Schnitt nicht unsinnig klein halten kann, ohne ihnen drastisch zu schaden. Fazit: da gibt es nichts zu tun. Die machen weiter so und dabei bleibt es. Genauso wie beim Hausmeisterschnitt von Sträuchern.
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martina 2
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Re: Große Hainbuche schlecht geschnitten?

martina 2 » Antwort #2 am:

Das ist aber nun nicht wirklich hilfreich ;D
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pearl
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Re: Große Hainbuche schlecht geschnitten?

pearl » Antwort #3 am:

für wen? ;D
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Gartenlady
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Re: Große Hainbuche schlecht geschnitten?

Gartenlady » Antwort #4 am:

Der echte Fachmann, der heute bei mir die großen Gehölze geschnitten hat, hat mir gezeigt wie man es machen muss, das wusste ich allerdings schon. Die Hainbuchenverstümmeler wissen es anscheinend nicht, dabei ist es so einfach: Man muss so schneiden, dass es weitergehen kann, also ein austriebsfähiger Seitenast stehen bleibt.

Die Parrotia nach dem Schnitt
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neo

Re: Große Hainbuche schlecht geschnitten?

neo » Antwort #5 am:

martina hat geschrieben: 24. Feb 2022, 14:34
Die Hainbuchen im Wiener Hofgarten werden alle zwei Jahre geschnitten,

Was war/ ist denn der genaue Auftrag an den Baumpfleger?
Unser Feldahorn treibt (logischerweise) auch stark aussenrum, weil er ca. alle zwei Jahre wieder auf die "Wunschgrösse" zurückgenommen wird (15-20 m darf er hier nicht erreichen, sprengt sonst den Rahmen).
martina 2
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Re: Große Hainbuche schlecht geschnitten?

martina 2 » Antwort #6 am:

neo, der Auftrag kommt von der Hausverwaltung, und die muß sich an die Vorschriften im Stadtgebiet halten. D.h., die Bäume müssen regelmäßig im Zaum gehalten und, wie ich annehme, auf Astbruch kontrolliert werden.

Gartenlady hat geschrieben: 24. Feb 2022, 15:44
Der echte Fachmann, der heute bei mir die großen Gehölze geschnitten hat, hat mir gezeigt wie man es machen muss, das wusste ich allerdings schon. Die Hainbuchenverstümmeler wissen es anscheinend nicht, dabei ist es so einfach: Man muss so schneiden, dass es weitergehen kann, also ein austriebsfähiger Seitenast stehen bleibt.


Danke dir für das Foto. Prinzipiell weiß ich es ja auch, und bei dem anderen Baum wurde es ja auch zumindest ansatzweise so gemacht. Pearl hat recht: Hier geht es drum, zu reduzieren, und das scheint nicht mehr wirklich zu funktionieren. Aber man könnte doch zumindest auslichten bzw. bei den Gabelungen weiter unten ansetzen, da, wo die Besen noch aus stärkeren Ästen bestehen? :-\

Schöne Grüße aus Wien!
neo

Re: Große Hainbuche schlecht geschnitten?

neo » Antwort #7 am:

Wenn du die Möglichkeit hast, würde ich eine Zweitmeinung eines Baumpflegers einholen (wenn es immer der gleiche ist, der bei euch im Hof schneidet). Der kann dir am besten sagen, was jetzt möglich ist.
Evtl. hat man etwas spät begonnen, den Baum zurückzunehmen, also nicht schon in jungen Jahren?
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Re: Große Hainbuche schlecht geschnitten?

martina 2 » Antwort #8 am:

Ja, das kann sein. Lange dürfte es ja gut gegangen sein, vermutlich habe ich es nicht genügend verfolgt, da es außerhalb meiner Kompetenzen lag. Ja, in einem Gespräch mit der Hausverwaltung wurde beschlossen, eine zweite Meinung einzuholen. Mal sehen.
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Re: Große Hainbuche schlecht geschnitten?

Starking007 » Antwort #9 am:

Hainbuche sehe ich als Pionierpflanzentyp, der von unten oder am jungen Trieb gut austreibt,
aber dazwischen verheilen Wunden sehr schecht. Eine Pionierpflanze braucht Wundverheilung auch nicht.

Anders ist es mit Feldahorn, der will hunderte Jahre alt werden, und hat deshalb gelernt Wunden gut zu überwallen.

Ein kleiner Ast am Schnittende zeigt dem Baumsystem an, dass da noch etwas ist, das versorgt werden will.
Der Ast sendet Signale: Ich will leben!

Nicht umsonst legt man beim Veredeln großen Wert auf Zugast und Zugauge.
Gruß Arthur
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Re: Große Hainbuche schlecht geschnitten?

martina 2 » Antwort #10 am:

Gut, aber was würdest du machen? Austrieb ist ja genug da, in Form von Besen ::) Meinst du, man sollte nicht ins ältere Holz zurückschneiden?
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Gartenlady
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Re: Große Hainbuche schlecht geschnitten?

Gartenlady » Antwort #11 am:

Warum nicht, die Hainbuche ist doch ein üblicherweise als Hecke gepflanztes Gehölz und verträgt Schnitt ins alte Holz.

Mein Foto ist nach dem Schnitt der Parrotia persica gemacht worden und diese wurde in der gesamten Größe reduziert, es war lebensnotwendig für sie und die Bewohner des Hauses und Gartens, also uns. Pearl mag Recht haben, aber manchmal muss man eben reduzieren, diese Parrotia wurde beim Bau des Hauses vor fast 60 Jahren als kleines nettes Sträuchlein direkt an eine Hausecke gepflanzt, die Ebauer hatten keine Ahnung worum es sich handelte. Damals war es halt eine völlig unbekannte Pflanze.

Als meine Eltern ein drei Jahre altes Haus kauften, stand eine Parrotia auch direkt am Haus, meine Eltern wussten auch nicht was das ist, haben den Strauch aber rechtzeitig weiter hinten in den großen Garten gepflanzt und dort steht er heute noch unbehelligt, er ist auch ca, 60 Jahre alt. Wir haben Haus und Parrotia gekauft als beides 20 Jahre alt war, an Verpflanzen war nicht mehr zu denken. Diese Parrotia zweimal reduziert und das war wirklich unumgänglich und ich bin happy mit dem Ergebnis vom Donnerstag. Es musste auch ins alte Holz geschnitten werden, ich habe den Schnitt zu lange rausgezögert, weil ich keinen kompetenten Baumpfleger kannte. Ein vorher Foto gibt es leider nicht, Versuche scheiterten an der Gesamtgröße.

Bild
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Re: Große Hainbuche schlecht geschnitten?

martina 2 » Antwort #12 am:

Hm. Danke nochmals für das Bild. Bis auf die Besen sieht das insofern gar nicht so anders aus, als die dünnen Zweiglein auch aus vergleichsweise dicken Ästen wachsen :-\
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Re: Große Hainbuche schlecht geschnitten?

Gartenlady » Antwort #13 am:

Der Unterschied ist, dass bei der Parrotia jetzt nach dem Schnitt dünne Zweige vorhanden sind und bei der Hainbuche war da ein stumpfer Schnitt ins Holz, kein Zweig, der sofort weiter wachsen konnte, also hat der Baum ganz viele besenartige neue Zweige gebildet um weiter wachsen zu können.
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Re: Große Hainbuche schlecht geschnitten?

martina 2 » Antwort #14 am:

Klar, das ist ja das Problem :-\
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