News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

Kranke Ölweide (Gelesen 1120 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

Antworten
Benutzeravatar
mavi
Beiträge: 2954
Registriert: 1. Jun 2014, 18:58
Region: Westfälische Bucht
Höhe über NHN: 66
Bodenart: Sand
Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C

Kranke Ölweide

mavi »

Meine Ölweide (höchtswahrscheinlich E. umbellata) sieht dieses Frühjahr überhaupt nicht gut aus. Sie trieb sonst immer sehr früh aus, aber große Teile scheinen inzwischen mehr tot als lebendig zu sein.
Gibt es noch etwas, was ich außer roden (lassen) machen kann?

Es gibt insgesamt viele Zweige, an denen überhaupt keine Blätter zu sehen sind (weit oben).
Dateianhänge
P1100552.JPG
Benutzeravatar
mavi
Beiträge: 2954
Registriert: 1. Jun 2014, 18:58
Region: Westfälische Bucht
Höhe über NHN: 66
Bodenart: Sand
Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C

Re: Kranke Ölweide

mavi » Antwort #1 am:

An manchen Zweigspitzen gibt es dagegen Austriebe.
Dateianhänge
P1100551.JPG
Benutzeravatar
mavi
Beiträge: 2954
Registriert: 1. Jun 2014, 18:58
Region: Westfälische Bucht
Höhe über NHN: 66
Bodenart: Sand
Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C

Re: Kranke Ölweide

mavi » Antwort #2 am:

Einer der wenigen halbwegs akzeptablen.
Dateianhänge
P1100549.JPG
Benutzeravatar
mavi
Beiträge: 2954
Registriert: 1. Jun 2014, 18:58
Region: Westfälische Bucht
Höhe über NHN: 66
Bodenart: Sand
Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C

Re: Kranke Ölweide

mavi » Antwort #3 am:

Ich habe mal zwei Äste abgesägt, einer zeigt oben eine kleine dunkle Sichel.
Ist das Verticillium? :(
Unter der Rinde dieser Äste ist eine sehr dünne Schicht grün, sie scheint aber im Abbau begriffen.
Dateianhänge
P1100547.JPG
Benutzeravatar
cydorian
Garten-pur Team
Beiträge: 12063
Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
Höhe über NHN: 190
Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
Kontaktdaten:

Re: Kranke Ölweide

cydorian » Antwort #4 am:

Erst mal kräftig zurückschneiden. Das Totholz raus. Mein lieber Nachbar hat mal eine von mir versehentlich bodennah abgeschnitten, sie trieb aber so stark wieder aus, dass kein Unterschied zu den Sträuchern mehr besteht, die nicht abgeschnitten wurden.

Tote Äste kommen vor, hängendes Holz stirbt auch bei der Ölweide, vor allem wenns nicht gut besonnt ist. Aber andere Krankheiten? Bei Ölweide eigentlich ubekannt. Es gibt wenig Gewächse, die so robust sind wie die. Auch Frostschäden sind nicht bekannt.
Benutzeravatar
mavi
Beiträge: 2954
Registriert: 1. Jun 2014, 18:58
Region: Westfälische Bucht
Höhe über NHN: 66
Bodenart: Sand
Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C

Re: Kranke Ölweide

mavi » Antwort #5 am:

Vielen Dank cydorian, das hilft mir schon mal sehr weiter! Und gibt Hoffnung. :D

Der Stand ist sehr sonnig.

Die Frostfestigkeit hatte ich in den Jahren schon beobachtet, aber doch vermutet, dass vielleicht dieses Frühjahr beim ersten Austrieb ein oder zwei mal die Nächte zu kalt waren.
Aber das wird dann wohl eher nicht der Fall gewesen sein.

Ich werde nach Ostern versuchen, alles tote Holz wegzunehmen und hoffe, dass sie wieder durchtreibt.
Benutzeravatar
LissArd
Beiträge: 1834
Registriert: 14. Dez 2003, 15:49
Kontaktdaten:

Süd-Eifel (Mosel) | Zone 7b | 177m ü.NN

Re: Kranke Ölweide

LissArd » Antwort #6 am:

So ging es meinen Ölweiden auch vor drei Jahren und wir haben ewig lange herumgerätselt, woran es liegt, während die Hecken (bestehend aus drei Pflanzen) zu immer größeren Teilen abstarb. Das Schadbild war ähnlich wie bei Dir, ein Teil war schon regelrecht kahl mit nur Winzlingsaustrieben, andere Äste trieben aber immer noch und blühten auch noch. Doch nach der Blüte setzte dann auch oft ein spontaner Blattfall ein, als hätten sich die Sträucher richtig verausgabt.

Letztendlich hat ein Baumpfleger hier vor Ort zwei Erklärungen gefunden... zum einen hatten Mäuse unter zwei der drei (fast 20 Jahre alten) Sträucher riesige Bauten angelegt,. Die waren zwar wohl auch schon teilweise wieder verlassen, da unser Lehmboden aber – speziell in den zwei heißen und trockenen Sommern 2019 und 2020 – die gegrabenen Gänge und Höhlen regelrecht "zementiert" hatte, verschlossen sich diese nicht wieder, ein großer Teil der Wurzeln hing also seit Jahren in der Luft und selbst wenn wir gegossen haben, lief das Wasser einfach ab wir durch eine Kanalisation, ohne den Sträuchern irgendwie Feuchtigkeit und Nährstoffe zu bescheren. Aufgrund dieser Trockenheit und der Schwäche der Hecke, hatte sich dann auch noch ein Baumpilz im unteren Bereich festgesetzt und sich ins Innere gefressen. Die Ölweiden wurden dann auf knapp 50 cm über dem Boden heruntergeschnitten, was mir schrecklich erschien, da sie einen Sitzplatz eingerahmt hatten und man nun fast zwei Jahre wie auf dem Präsentierteller saß... aber die Sträucher treiben hervorragend wieder aus. Der, den wir zuerst geschnitten hatten, ist in diesem Jahr bereits wieder fast 2 m hoch und sehr dicht, und blüht wie seit Jahrzehnten nicht. Die anderen beiden, die erst im letzten Frühjahr 2021 heruntergeschnitten wurden, treiben auch gut aus, ich hoffe das bleibt so. Ich werde mal ersuchen Bilder zu machen und hochzuladen.

Die Höhlen der Mäuse waren durch vorsichtiges stochern und graben weitestgehend verschlossen worden, dann wurde gut gewässert und organisch gedüngt. Den Pilzschaden scheint der Strauch nun selber auszuheilen, der Baumpfleger meinte, da können wir in diesem Stadium nichts mehr gegen machen, als zu hoffen, dass der Baum/Strauch das selber in den Griff bekommt, und dass er Gehölze kennt, die trotz dieser an der Basis vom Pilz zerfressenen Stämme oft noch uralt werden und auch weiter normal austreiben und blühen. Nun sind also Geduld und Hoffnung gefragt.

Wie sieht es denn bei Dir mit Wühlmäusen o.ä. im Garten aus? Gibt es da eventuell Probleme? Bei uns war das überraschende, dass wir in der Nähe der Ölweiden nie irgendwelche Erdhaufen gesehen hatten, trotzdem war stammnah alles hohl unter den Sträuchern. Vielleicht auch da mal herumstochern und das prüfen?

»Im übrigen bin ich, nicht ungern, der Sklave meines Gartens. Es macht mich sehr müd und ist etwas zuviel, aber in alledem, was die Menschen heut tun, fühlen, denken und schwatzen, ist es das Klügste und Wohltuendste, was man tun kann.« – H. Hesse
Antworten