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Doppelgrabegabel 2.0 (Gelesen 1647 mal)

Vom Unkrautstecher bis zum Aufsitzrasenmäher - alles, was die Arbeit erleichtert. Fragen, Erfahrungen, Berichte

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Felcofan
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Doppelgrabegabel 2.0

Felcofan »

"...habe ich auch nicht erwartet. Das Arbeiten geht mühelos und in nullkommanix ist ein Beet fertig.
Kann ich also nur empfehlen! (Ohmdener Doppelgrabegabel)"


liebe alle
ich knüpfe nur halb an und nehme nur das Stichwort Doppelgrabegabel auf, da gab es ja einige Weiterentwicklungen.

hab die letzten Tage meinen Infekt (PCR sagt, kein Covid) im Bett ausgebrütet und zu viel im Netz gelesen, ich kehre immer wieder zu Heugärtnern und Rut Stout zurück sowie zur Bodenbearbeitung.

Bodenbearbeitung: in der warmen Phase im März hab ich meine Gemüseflächen vorbereitet, der Boden ist lehmig, war trocken genug und krümelte teils schön, woanders gabs dicke Klumpen.

Jetzt frag ich mich, ob der Boden mit sowas tiefer und effizienter zu bearbeiten wäre

anscheinend gibt es da auch andere Werkzeug-nerds, ich tu mal den Link rein, wo sich jemand alles angeschaut und verglichen hat

https://garten.winkelmann-web.de/?p=5882

2 Aspekte fand ich interessant: die Arbeitsergonomie, einige der "Doppelforken haben nämlich solche aufrechten Griffe wie "crossfit-Geräte", was ich sehr einleuchtend finde.

das andere
Zinkendetails: die zitierte "Ohmdener Doppelgrabegabel" hat eher einen vierkantigen Querschnitt

viele der US-Modelle haben regelrechte Klingen, die anscheinend den Boden eher schneiden als schieben.

kann man inzwischen sogar in D bestellen:

https://www.deingerät.de/doppelgrabegabel-forke-28-cm?c=4

das Modell mit 4 Zinken von 28cm Länge kostet knapp 200 Euronen, scheint aber wirklich stabil.

den größten Vorteil seh ich in der Arbeitshaltung, danach in der Klingenform der Zinken.


meine Frage an euch Garten-Profis und -Realisten:

wäre das auch eine Möglichkeit, den Boden ausreichend, zb auch für Möhren zu lockern?

die üblichen "privaten" Fräsen kommen ja nicht sooo nicht tief, in unserer Gartenanlage fräsen ein paar Graumelierte gegen Trinkgeld, das meist nach dem Motto: nur ein mehlfeiner Boden ist ein guter Boden

ich fürchte außerdem Regenwurmfrikassee und ruinierte Bodenkrümel.

meine Gemüsebeete sind sehr übersichtlich, 4 Teilstücke mit ca 15m2 oder kleiner, in der Summe unter 100m2 (rechnen klemmt grad, eher unter 60m2 )

davon abgesehen, wollte ich auch mehr Gründünger einsetzen etc, die Bodenkrümel kann man ja auf verschiedene Wege fördern
Wühlmaus
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Re: Doppelgrabegabel 2.0

Wühlmaus » Antwort #1 am:

Wie heißt es so schön: pur bildet 8)
.
Danke für das Thema, Felcofan! Dieses Gerät kannte ich bisher nicht. Hab mir einige der Filmchen angesehen und für viele Böden und entsprechend große Gemüsegärten scheint diese Bearbeitung ideal.
Mein Beet ist leider zu klein dafür😟
Und ich weiß auch nicht, wie es bei steinigem Boden funktioniert🤔
.
Bin gespannt, ob hier im Forum jemand damit arbeitet.
WühlmausGrüße

"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
Bristlecone

Re: Doppelgrabegabel 2.0

Bristlecone » Antwort #2 am:

Ohmdener Doppelgrabegabel: So ein Teil stand hier über 15 Jahre ungenutzt im Geräteschuppen.
Im verdichteten Lehmboden mit Bauschuttklamotten absolut nicht zu gebrauchen.
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thuja thujon
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Re: Doppelgrabegabel 2.0

thuja thujon » Antwort #3 am:

Eigentlich kanns schon vom Prinzip her nicht funktionieren. Lehmputz gegen eine Wand drücken macht den Putz doch auch nicht locker.

Was spricht gegen einen Sauzahn, Felcofan? Damit kann man auch `mal schnell´ 15m² Beete tiefgründig locker machen.
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555Nase
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Re: Doppelgrabegabel 2.0

555Nase » Antwort #4 am:

Mit der Bodenfräse bin ich schneller fertig und macht auch noch Spaß. ;D
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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AndreasR
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Re: Doppelgrabegabel 2.0

AndreasR » Antwort #5 am:

Ich habe rein interessehalber mal in ein paar Videos zum Thema "Doppelgrabegabel" hineingeschnuppert, und die Gärtner, die so ein Ding benutzen, haben offenbar alle schönen feinkrümeligen, sandigen Boden. Da kann ich mir gut vorstellen, dass man mit so einer großen Arbeitsbreite ein Beet schnell gelockert hat, aber hier im fetten Lehm würde man das Teil, einmal in den Boden gerammt, wahrscheinlich keinen Millimeter mehr bewegen können. Schon mit einer normalen Grabegabel ist da Umgraben teils sehr mühsam, weil man einfach viel Kraft braucht, den Boden aufzubrechen. Da, wo der Boden schon schön feinkrümelig ist, mag es gut funktionieren, bei dicken Klumpen sehe ich schwarz.
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Re: Doppelgrabegabel 2.0

thuja thujon » Antwort #6 am:

Reinstechen und nach vorne drücken bedeutet vorne oben und unten hinten den Boden zusammendrücken. Nach hinten wird vorne unten zusammengedrückt und hinten oben. Danach zieht man sie aus. Es bleibt ein Luftkanal mit verdichteten Wänden. Weil aufbrechen, wie AndreasR so schön sagt, tut man damit nichts. Sandboden mag das abkönnen, ich denke Lehmboden hat nach so einer Behandlung erstmal 1-2 Jahre zu kämpfen.

Fräsen? Nur wenn es gut trocken und sehr gut durchwurzelt ist. Und dann nur einen, maximal 2 schnelle Gänge, nicht totfräsen.
Im Bild der Boden ist sehr fein gefräst für Kartoffeln. Feiner sollte es nicht werden, sonst geht der Schuss nach hinten los, Verschlämmung und Verdichtung sind die Folge von übermäßigem lockern.
Dateianhänge
Boden gefräst.jpeg
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Felcofan
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Re: Doppelgrabegabel 2.0

Felcofan » Antwort #7 am:

so, nochmal in Ruhe

Sauzahn hab ich mal versucht, wir hatten einen mit dem Garten übernommen. Vielleicht war der nicht so gut, aber lockern oder den tief durch den Boden ziehen war ganz mühsam

Fräsen scheidet aus, weil die Fräsenbetreiber zu totfräsen neigen, wie erwähnt.

Hm, ich nehm das mal als kombinierten Prozess, an der Bodengare und Durchwurzelung muss ich noch arbeiten. Gründünger krieg ich nicht immer hin, und nur Mulch draufschmeißen ab Herbst bringt es dann auch nicht...

immerhin haben wir einen schönen, eigentlich steinfreien Lehm ohne dramatische Verdichtung.

Was mich halt immer noch reizt, ist die Arbeitshaltung, das sieht sehr rückenfreundlich aus.


Was die Lockerung angeht, oder Lehmputz an Wand drücken...

Ich vermute, dass es da am Detail hängt. Einige Modelle haben klassische dicke Zinken, andere haben fast klingelartig scharfe Zinken.

Wenn ich das dann als Anfang betrachte, also, lockere Gänge in Boden schneiden, und da nachlegen mit Ansagten usw...

ist halt ganz schön viel Geld, "um es mal zu probieren". Lieferzeit usw. und der fix aufsprießende Garten machen die Anschaffung jetzt unwahrscheinlich.


noch ne Frage: gibt es Kriterien für einen Sauzahnkopf, damit der gut in den Boden zieht? oder muss man da einfach dranhängen und auf den Gerätestiel drücken? das hab ich nämlich obermühsam in Erinnerung
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Re: Doppelgrabegabel 2.0

thuja thujon » Antwort #8 am:

Es gibt Kriterien für Einzugsverhalten von Scharformen, aber keiner der Sauzähne, die für den Gartenbereich zu erwerben sind, erfüllen irgendwas in diese Richtung.
Wichtig ist trockener Boden, und du musst ja auch nicht 20cm tief arbeiten.
Lockerer, aber fester Boden braucht Jahre. Fang doch jetzt mal an wenn es schon bei dir sprießt und mulche gepflanztes Gemüse gleich dick mit Stroh. Im Herbst mit mulchen anfangen ist viel zu kurz, am besten ist das ganze Jahr eine gewisse Auflage und Nahrung für Würmer und Co da, die dann für dich lockern. Nur im Frühjahr, wenn der Boden warm werden soll, rentiert sich das einmischen.

Und Wurzeln lockern, im Garten am besten die von Gräsern.
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