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Mein großer Wildpflanzen"Garten".... (Gelesen 8179 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

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Knautie
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Re: Mein großer Wildpflanzen"Garten"....

Knautie » Antwort #90 am:

thuja hat geschrieben: 3. Mai 2022, 10:46
Nochmal zurück zur Knoblauchsrauke und da es mir auf den anderen Bildern auch auffällt:
ein paar Feldgehölze wären vielleicht eine Option.
Wenn man sie als Kurzumtriebsplantage macht kommt man evtl auch um die Stilllegung drumrum.

Jedenfalls wächst die Knoblauchsrauke hier mit einmal mähen pro Jahr recht sicher.


Ich habe vielleicht heute schon eine Lösung gefunden. Plantago lanceolata - Spitzwegerich steht z. Z. auf einer Fläche nördlich einer Hecke. Der Spitzwegerich wird im nächsten Jahr das Feld wieder räumen müssen. Dort könnte ich mir evtl. die Anlage einer neuen Kultur mit der Knoblauchsrauke gut vorstellen. Das wäre schon interessant. Hm, es ist nur leider so, dass wir zur Zeit arbeitstechnisch ausgelastet sind. So lange nicht unbedingt danach gefragt wird, möchten wir gern das anbauen, was wir schon können und nicht noch etwas Neues, was zudem einmal nicht funktioniert hat (ja,ja, ich weiß, es konnte nicht funktionieren, weil die Bedingungen nicht passten. Das wissen wir jetzt auch ;)
vielleicht sollte ich einfach durch meinen Garten gehen und ernten, ich hätte in diesem Jahr sicherlich mehr als auf dem Feld stand. ;D und das ist bestimmt auch heimisch ;)
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thuja thujon
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Re: Mein großer Wildpflanzen"Garten"....

thuja thujon » Antwort #91 am:

Was auch eine Option sein könnte ist bei 2 jährigen gestaffelter Anbau. Also je nach dem was ihr für Erntetechnik habt. 2 Kulturen pro Fläche.
Eine Kultur im ersten Jahr Rosetten bilden lassen, im Jahr danach die andere Kultur rein die dann von der ersten, dann schossenden Kultur, Schatten gespendet bekommt. Oder vielleicht nur Windbremse, nicht immer liegts nur am Licht.

Ich würde viel probieren (wenn man Zeit opfern kann), kleine Flächen rausnehmen und dort Versuche machen. Aussagekräftige. Da gibts ja klare Regeln, schau mal rein: https://orgprints.org/id/eprint/2830/3/2830-02OE606-fibl-wilbois-2004-leitfaden_praxisversuche.pdf
Lässt sich dann meist auch auf größer übertragen. Mit 5-10% spielen ist Zukunft sichern.

Notfalls dafür auch mal eine Handgeführte Sämaschine (plus evtl Radhacke, Umbaupotential beachten) anschaffen, gibt diverse Modelle auch mit Einzelkornablage.

Pilz bei Tragopogon: unten ist Rost, ja, haben die doch fast immer, wie bei Stockrosen, aber die Blüte hat was anderes. Ich persönlich schätze den Rostpilz nicht als Ertragsrelevant für die Saatgutproduktion ein (schon gar nicht auf der Wiese von Gartenplaner) und würde ihn deshalb ignorieren.
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thuja thujon
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Re: Mein großer Wildpflanzen"Garten"....

thuja thujon » Antwort #92 am:

PS, nur mal so als Denkanstoß, da ihr ja die Schiene bedient und euch drauf spezialisiert habt:
Bei Gemüse wird auch nicht alles Saatgut vernünftig vermehrt, es gibt viele Nischengemüse. Also Nische von der Nische. So ist mir demletzt ein Bericht über Basissaatgut Vermehrung von Namesia, Stielmus, untergekommen. Evtl wäre sowas auch was für euch, wenn damit Geld zu verdienen ist.
https://www.hortigate.de/Apps/WebObjects/Hortigate.woa/wo/aJRwhoxmVP0U657Pl3q-e5hH7aBCpMwaWlP49V5tBcDWDaCcPmvu8SUUikQtRmxwRSdZOi1iXjXk_bRcn-D7Cw.eyJpc3MiOiJUcmVhc3VyZUJvYXQiLCJzdWIiOiJIb3J0aWdhdGUiLCJpYXQiOjE2NTE3MDU0NjEsImp0aSI6InlRZWZ0YkdBcHRmOGxEeFpZeVNVS3cifQ.eyJhbGciOiJIUzUxMiJ9/94.0.7.1.1.3.39.3.1

Schließlich hat man nach einem ganzen Tag lang Blumenwiese gucken Abends Hunger und das muss ja auch irgendwo herkommen. ;)
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Re: Mein großer Wildpflanzen"Garten"....

Knautie » Antwort #93 am:

Vielen, vielen Dank thuja thujon für die sehr sehr interessanten Links. Da werde ich mich mal durchlesen! Klasse!!

thuja hat geschrieben: 5. Mai 2022, 01:10
Bei Gemüse wird auch nicht alles Saatgut vernünftig vermehrt, es gibt viele Nischengemüse. Also Nische von der Nische. So ist mir demletzt ein Bericht über Basissaatgut Vermehrung von Namesia, Stielmus, untergekommen.
[/quote]

Saatgutvermehrung im Gemüsenischenbereich ist tatsächlich eine richtig gute Idee und ja wirklich naheliegend. Dass wir darauf noch nicht gekommen sind. An Tees (Fenchel z. B. hatte ich ja schon mal gedacht.) Denn natürlich machen wir uns Gedanken, wie lange diese Nische Wildpflanzen-Saatgutvermehrung noch funktioniert. Denn wenn das Geld knapp wird, braucht niemand mehr bunte Wiesen. Da ist es wichtiger - wie Du schreibst - was auf dem Teller zu haben.
(Na ja, und die anderen Probleme wurden hier im Naturpark auch bereits diskutiert.)

thuja hat geschrieben: 5. Mai 2022, 00:56
Was auch eine Option sein könnte ist bei 2 jährigen gestaffelter Anbau. Also je nach dem was ihr für Erntetechnik habt. 2 Kulturen pro Fläche.
Eine Kultur im ersten Jahr Rosetten bilden lassen, im Jahr danach die andere Kultur rein die dann von der ersten, dann schossenden Kultur, Schatten gespendet bekommt. Oder vielleicht nur Windbremse, nicht immer liegts nur am Licht.

Ja, immer her mit neuen Ideen. (Untersaat von Wiesenfuchsschwanz in der Gerste hatten wir bereits, hat leider nicht so zufriedenstellend funktioniert. Da muss vieles noch werden. Dass manche Dinge nicht so funktionieren, liegt vielleicht auch mal daran, dass wir jetzt nicht mehr 7 Kulturen haben wie früher, sondern etwa 40. Den Überblick zu behalten, ist nicht mal so nebenbei zu machen ;)

[quote author=thuja thujon link=topic=70563.msg3864385#msg3864385 date=1651704981]
Ich würde viel probieren (wenn man Zeit opfern kann), kleine Flächen rausnehmen und dort Versuche machen. Aussagekräftige.
Du schreibst es: wenn man Zeit opfern kann..
Aber die Sache mit der Zeit sollte im Herbst/Winter/nächsten Frühjahr endlich einmal besser werden, weil wir in diesem Jahr keine weiteren Umbauarbeiten von Altgebäuden planen wie in den vergangenen 2 Jahren. Und hoffentlich im privaten Bereich im kommenden Jahr einmal Luft holen können.

Spass hätten wir bestimmt an Versuchen, neugierig genug sind wir.

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Re: Mein großer Wildpflanzen"Garten"....

Knautie » Antwort #94 am:

Noch ein kleiner Bericht zum heutigen und dem gestrigen Arbeitstag: wir haben im Trifolium dubium gesessen und das im wahrsten Sinne des Wortes: der Klee schließt bald die Reihen und ist etwa 10 cm hoch, die Vogelmiere allerdings ist kleiner, wächst aber rasant und so mühen wir uns Reihe für Reihe durch und hoffen, dass der Klee ab morgen so schnell wächst, dass die Vogelmiere keine Chance mehr hat. ;) Leider ist ein günstiges Zeitfenster für diese Arbeit nur kurz: von etwa 10.00 -12.00 Uhr. Warum? Weil sich ab 10.00 Uhr etwa die Blüten der Stellaria öffnen und um 12.00 Uhr meine Mitstreiterinnen Feierabend haben :D. (Natürlich sieht man das ungewünschte Beikraut auch früher, wenn die Blüten nicht geöffnet sind! 8) aber mit weißen Sternchen-Blüten ist es einfacher!)

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Re: Mein großer Wildpflanzen"Garten"....

Knautie » Antwort #95 am:

Bevor die neue Woche beginnt, möchte ich Euch ein aktuelles Foto von Freitag zeigen: Leucanthemum vulgare in recht guter Form, vielleicht ist sie heute noch schöner, aber ich hatte leider kein Handy dabei, als ich unterwegs war.

Im ersten Anbaujahr hatten wir auf einem Schlag Margerite neben Tragopogon pratensis - Wiesen-Bocksbart- angelegt, am Anfang tatsächlich noch beide Kulturen gepflanzt! Man kann jedoch beides gut direkt auf den Acker säen, weil es sich recht zügig entwickelt
und dann händelbar ist. (Das kostet zwar Saatgut - aber die Anzucht in MTPs und anschließender Pflanzung kostet Zeit!) Na ja, jedenfalls erntet man ja
nie alles und so fiel bei der Pappuspflückerei auch Bocksbart-Samen zu Boden. :P

Im nachfolgenden Jahr beschlossen wir den Bocksbart an einer anderen Stelle in größerem Maße anzubauen.
Die Fläche mit dem Leucanthemum wurde um die "alte" Bocksbart-Fläche vergrößert.

Hm,tja, und seitdem ziehen wir jedesmal, wenn der Bocksbart in der Margerite blüht, alles, was reingelb oben aus dem gelb-weißen Meer herausschaut. Das geht am besten kurz vor Mittag, weil
1. der Bocksbart noch blüht und zu erkennen ist und 2. die Pflanzen schon trocken sind und damit auch wir arbeitendes Volk!
Ziel: bei großen Pflanzen lassen sich meistens längere Bocksbartwurzel herausziehen, in jüngerem Stadium zieht man oft nur Wurzeln von 2-3 cm Länge und hat im nächsten Jahr vermutlich wieder neue Pflanzen aus den abgerissenenen Wurzeln!
Dateianhänge
20220513_161011.jpg
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Re: Mein großer Wildpflanzen"Garten"....

Knautie » Antwort #96 am:

Bei dem gezeigten Foto handelt es sich allerdings um einen größeren Schlag (ohne Tragopogon pratensis)

LG Knautie
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Re: Mein großer Wildpflanzen"Garten"....

Chica » Antwort #97 am:

So aus der Praxis klingt das alles sehr interessant. Wahnsinn dieses Margeritenfeld :o. Habt Ihr denn auch solche selbstgebauten Gebläse und Rütteleinrichtungen zur Säuberung/Sortierung des Saatgutes wie in Jänschwalde?
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
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Re: Mein großer Wildpflanzen"Garten"....

Knautie » Antwort #98 am:

Hallo Liebe Purler,

die vergangenen Wochen waren schon teilweise ziemlich hart, dass ich abends keinen sinnvollen Text mehr zustande bringen konnte. Vielleicht klappt es heute. ;)

Erst einmal bin ich Chica noch eine Antwort schuldig: Nein, leider haben wir noch keine
Reinigungsmaschinen, wir schütteln, wenn es nötig ist, mit der Forke aus. So ist es heute geschehen: Nachdem es nicht mehr lohnte, den Samen des Ferkelkrauts zu saugen, haben wir die Kultur mit dem Schneidlager ins Thermohaus gefahren, getrocknet und mit der Forke den noch anhaftenden Samen ausgeschüttelt. Das hatte was von Schneegestöber… ;D

oder wir nutzen ein großes nicht mehr benutztes Sieb aus einem Mähdrescher, das auf zwei Metallböcke gelegt wird und händisch gerüttelt wird.

Eine vernünftige Reinigung ist tatsächlich Thema, kostet aber neben viel Geld (das muss erst einmal erarbeitet werden) auch Platz (den müssen wir erst einmal schaffen).Zur Zeit können wir das Saatgut nur vorgereinigt (z. B. durch den Drescher) auf seinen Weg schicken. Es wird bei Rieger-Hofmann gereinigt.

Die Ernte lief bisher sehr durchwachsen: manches hat richtig Spaß gemacht, vor allem die ersten Kulturen scheinen gute Erträge gebracht zu haben. Was jetzt noch kommt, hat z. T. sehr gelitten: Für Filipendula ulmaria –das Echte Mädesüß – ist es (als Pflanze der Hochstaudenkulturen am Ufer des 1km entfernten Flusses) bei uns auf dem Acker in diesem sehr trockenen Jahr nicht feucht genug.

Linaria vulgaris – das gemeine Leinkraut – blüht und blüht und bildet gut Samen. :)

Campanula trachelium, die Nesselblättrige Glockenblume kämpft auch mit der Trockenheit, allerdings könnte ich mir auch vorstellen, dass sie sich im letzten Jahr verausgabt hat ( es war in 2021 ein guter Ertrag!) Ich meine, ich hätte mal irgendwo gelesen, dass Glockenblumen nicht langlebig sind.
Wir werden in den nächsten Wochen den Bestand an anderer Stelle neu anlegen, aber das „alte“ Beet zunächst erhalten.

Was denkt Ihr dazu? Sind es nur die einzelnen Pflanzen, die erschöpft sind, oder besteht hier eine Bodenmüdigkeit? Wie ist das mit der Langlebigkeit von Stauden? Mein Bauchgefühl sagt, dass es in diesem Fall die Erschöpfung der Pflanzen sein muss, weil es ausreichend Sämlinge gibt. Hm, was denkt Ihr dazu?

Viele Grüße Knautie
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Re: Mein großer Wildpflanzen"Garten"....

Gartenplaner » Antwort #99 am:

Knautie hat geschrieben: 15. Jul 2022, 21:21
...
Campanula trachelium, die Nesselblättrige Glockenblume kämpft auch mit der Trockenheit, allerdings könnte ich mir auch vorstellen, dass sie sich im letzten Jahr verausgabt hat ( es war in 2021 ein guter Ertrag!) Ich meine, ich hätte mal irgendwo gelesen, dass Glockenblumen nicht langlebig sind.
Wir werden in den nächsten Wochen den Bestand an anderer Stelle neu anlegen, aber das „alte“ Beet zunächst erhalten.

Was denkt Ihr dazu? Sind es nur die einzelnen Pflanzen, die erschöpft sind, oder besteht hier eine Bodenmüdigkeit? Wie ist das mit der Langlebigkeit von Stauden? Mein Bauchgefühl sagt, dass es in diesem Fall die Erschöpfung der Pflanzen sein muss, weil es ausreichend Sämlinge gibt. Hm, was denkt Ihr dazu?

Viele Grüße Knautie

Bodenmüdigkeit kann ich mir bei Wiesenpflanzen auf ehemals Acker nicht so schnell vorstellen, eher schon deine Theorie, dass, wenn viele Samen gebildet wurden, die "Aufgabe der Arterhaltung" erfüllt wurde und die Mutterpflanze alle Ressourcen dort hinein gesteckt und fürs eigene Weiterleben nicht mehr genug über hat.
Es gibt ja auch bei den Garten-Prachtstauden sehr langlebige und relativ kurzlebige - welche sich auch oft gern vagabundierend versamen.

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Re: Mein großer Wildpflanzen"Garten"....

Knautie » Antwort #100 am:

Danke, Gartenplaner, für Deine Einschätzung. Ich habe gerade heute Multitopfplatten vorbereitet und werde
morgen eine neue Aussaat der Nesselblättrigen Glockenblume starten.
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Re: Mein großer Wildpflanzen"Garten"....

Chica » Antwort #101 am:

Knautie hat geschrieben: 15. Jul 2022, 21:21
Eine vernünftige Reinigung ist tatsächlich Thema, kostet aber neben viel Geld (das muss erst einmal erarbeitet werden) auch Platz (den müssen wir erst einmal schaffen).Zur Zeit können wir das Saatgut nur vorgereinigt (z. B. durch den Drescher) auf seinen Weg schicken. Es wird bei Rieger-Hofmann gereinigt.


Ach so, Christina Grätz hat ja am Ende große und kleine Papiersäcke mit fertigem Saatgut stehen. Die habe ich irgendwie noch vor Augen. Solltest Du jemals hierher zum Gucken kommen, bist Du herzlich auf meinen "Acker" eingeladen :-*.

Ich wusste gar nicht, dass Campanula trachelium im Rahmen von Wildpflanzensaatgutgewinnung angebaut wird. Ist das denn eine Wildpflanze? Die Art steht hier lieber halbschattig, wahrscheinlich wegen der Trockenheit. In "Wild"-Wiesen kommt sie hier nicht vor, ist aber ein Hotspot für 13 Wildbienenarten, die ihren Pollen zur Fortpflanzung nutzen, 8 davon oligolektisch, 2 sogar monolektisch bzw. "streng oligolektisch" wie Herr Dr. Paul Westrich dies bezeichnet. Wobei mir jetzt gar nicht klar ist, was bei Campanulaceae der Unterschied in der Nutzung bei oligolektischen und monolektischen Bienen ist ???. Ich recherchiere...
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Re: Mein großer Wildpflanzen"Garten"....

thuja thujon » Antwort #102 am:

Knautie hat geschrieben: 1. Aug 2022, 23:04
Danke, Gartenplaner, für Deine Einschätzung. Ich habe gerade heute Multitopfplatten vorbereitet und werde
morgen eine neue Aussaat der Nesselblättrigen Glockenblume starten.
Hast du keine Bedenken beim pflanzen im Vergleich zur Saat in den Acker? Wegen der Wurzeln.

Auf wieviel N düngt ihr vor der Pflanzung? Oder kommt alles von der Vorfrucht?
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Re: Mein großer Wildpflanzen"Garten"....

Chica » Antwort #103 am:

Zu den Bienen noch einmal:
Ich nehme an, dass bei den als "streng oligolektisch" markierten Arten nachgewiesen ist, dass sie nur Pollen der Pflanzenfamilie Campanulaceae verwenden können und da ausschließlich Pollen der Gattung Campanula, also z. B. nicht Jasione. Ist das schlüssig ihr mit der Taxonomie Vertrauten?
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Re: Mein großer Wildpflanzen"Garten"....

Gartenplaner » Antwort #104 am:

Chica hat geschrieben: 3. Aug 2022, 10:47
...
Ich wusste gar nicht, dass Campanula trachelium im Rahmen von Wildpflanzensaatgutgewinnung angebaut wird. Ist das denn eine Wildpflanze? ...

Ja, aber eher schattiger Saum, Waldrandpflanze, auf eher feuchteren, lehmigen Böden.
Bei mir hat sich lustigerweise eine an der Haselhecke selber angesät, obwohl ich die Pflanze nie bewusst als Staude im Garten hatte, wahrscheinlich kommt sie in den Wäldern der Nachbarschaft vor.
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