Olea europaea in Mitteleuropa im Freiland? (Gelesen 8709 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderatoren: cornishsnow, AndreasR

bristlecone

Re:Olea europaea in Mitteleuropa im Freiland?

bristlecone » Antwort #15 am:

Es gibt wohl Hunderte von Sorten allein im Mittelmeerraum, da dürften auch gewisse Unterschiede in der Frosthärte bestehen. Ich bin mir nicht sicher, ob heutzutage auf Wildlinge veredelt wird oder nicht eher auf ausgelesene Unterlagen so wie bei Obst und Wein.Was hier im Kreisel steht, ist aber mit Sicherheit nicht die Wildform.
Crispa †
Beiträge: 2184
Registriert: 27. Feb 2006, 10:50
Kontaktdaten:

Re:Olea europaea in Mitteleuropa im Freiland?

Crispa † » Antwort #16 am:

Hier eine BezugsQuelle für Olivenbäume in Norddeuschland.http://www.24h-branchenbuch.de/pressemitteilung-2.html
Liebe Grüsse Crispa
Benutzeravatar
tomir
Beiträge: 2968
Registriert: 30. Sep 2005, 14:40
Kontaktdaten:

Saludos de España!

Re:Olea europaea in Mitteleuropa im Freiland?

tomir » Antwort #17 am:

Ich bin mir nicht sicher, ob heutzutage auf Wildlinge veredelt wird oder nicht eher auf ausgelesene Unterlagen so wie bei Obst und Wein.Was hier im Kreisel steht, ist aber mit Sicherheit nicht die Wildform.
@bristlecone: in aller Regel ja - aber auch bezueglich der Winterhaerte wird es bei der Frosthaerte grosse Unterschiede je nach Herkunft geben - frostharte Rosmarinus und die in Mitteleuropa kultivierte Cistus laurifolius sind ja ebenfalls Auslesen sonst relativ frostempfindlicher Arten - Ich denke wenn jemand so verrueckt ist, sollte derjenige der solche Experimente macht das auf eigene Kosten machen (ich schliesse mich ausdruecklich da mit ein), sowas wird hoffentlich nicht aus Steuermitteln bezahhlt. Die Unsitte einen mehrer hunderte Jahre alten Olivenbaum in seinen Vorgarten seines neuen Reihenhauses zu setzen ist hier leider auch eine traurige Realitaet.
Benutzeravatar
SouthernBelle
Beiträge: 2828
Registriert: 15. Dez 2003, 17:30
Kontaktdaten:

Re:Olea europaea in Mitteleuropa im Freiland?

SouthernBelle » Antwort #18 am:

Also da wuerde mich die Neugier zerfressen: kannst Du nicht beim Stadtgartenamt- oder wie immer das bei Euch heisst- herauskriegen, was genau (Sorte, Unterlage, Herkunft) sie da gepflanzt haben und warum sie glauben, dass es haelt?Waer doch interessant, das einfach genau zu wissen!
Gruesse
bristlecone

Re:Olea europaea in Mitteleuropa im Freiland?

bristlecone » Antwort #19 am:

Sorte weiß ich nicht (und die Mitarbeiter der Stadt vermutlich auch nicht). Auf mein Schreiben stand in der Antwort, es handele sich um Bäume aus Höhenlagen, die unserem Klima (also dem der Oberrheinebene) entsprächen, und dass die Bäume im nahe gelegenen Freiburg an unsere Klimaverhältnisse adaptiert worden seien, sofern dass in der kurzen Zeit möglich gewesen wäre.Nun ja, das klingt - vorsichtig ausgedrückt - nicht sehr überzeugend.
andreasNB
Beiträge: 2318
Registriert: 17. Dez 2003, 13:50
Kontaktdaten:

Ich liebe dieses Forum!

Re:Olea europaea in Mitteleuropa im Freiland?

andreasNB » Antwort #20 am:

Zur Winterhärte von Oliven gab es hier ja schon einmal eine Diskussion. Ich vermute mal, dauerhaft ohne Schutz kann man in den milden Ecken Deutschlands sicher keine Oliven kultivieren. Vom "berüchtigten" Weinheim an der Bergstraße vielleicht mal abgesehen ;)Wenn man aber die richtigen Kultivare verwendet und mit einem schnell aufbaren Winterschutz in der Hinterhand. Warum nicht ?Alte Expl. kommen zudem mit Minusgraden bestimmt besser zurecht als junge. Zu den Oliven in Magdeburg:Vielleicht waren die in rießigen Kübeln abgesenkt ?Sowas kann man gut kaschieren. Und Tieflader auf ´ner Bundes"Garten"schau wären doch nicht´s Neues ;D Viel bedenklicher halte ich sowohl aus planerischer als auch aus Sicht der Verkehrssicherheit die Wahl des Pflanzplatzes. Auf so einem Verkehrskreisel kommt wohl öfters ein Auto oder LKW zu stehen als man denkt. Zu dem Thema stand mal in der "Gartenpraxis" (od. ´ner anderen Fachzeitschrift) ein Artikel.Feste Verbauungen wie Findlinge, "Kunst" aus Stahl&Beton und auch Bäume gehören da nicht hin. Wäre ich ein Verantwortlicher im Amt, mir wär dies viel zu heikel. Sträucher bzw. Staudenpflanzungen/Gräser sind da besser geeignet.@tomirWarum meinst Du, es wär eine Unsitte sich alte Oliven in den Vorgarten zu setzen ? Schau mal hier "Reservat für alte Olivenbäume"http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/554543/(Wobei die Ihren Zenit bzgl. des Ertrages [Alter] bestimmt eh schon längst überschritten haben. Auch ein Grund zum roden.)Wäre ich ein reicher Mann und hätte ´ne Finca im Süden, ich täte mir sofort so ´ne Sammlung zulegen. Wer ich "arm" und hätte ´ne Finca, würde ich mir zumindest Jungbäume aus Stecklingen anpflanzen.Wenn sich hunderte Jahre alte Birnen und Äpfel in Mitteleuropa nur auch so einfach verpflanzen lassen würden ! @bristleconeDamit erklärt sich bestimmt auch die Herkunft "Deiner" Oliven. Kann zwar sein, das sie aus Norditalien kommen. Spanien/Portugal wäre aber auch nachvollziehbar.Was die "Exoten" im öffentlichen Grün angeht. Immer her damit. Es besteht doch eh schon zu guten Teilen aus diesen (Krimlinde, Blutberberitzen, Mahonie, ...).Wenn ich an die massenhaft gepflanzten einheimischen (? Krim-) Linden denke, welche nach dem Pflanzen sich selbst überlassen werden und erst nach Jahren Erziehungs- und Pflanzschnitt in einer Roßkur bekommen wird mir ganz schlecht. Zumal viele nach ein paar Jahrzehnten eh wieder gefällt werden müssen, weil sie mit dem viel zu kleinen Standraum und den Autoabgasen nicht zurecht gekommen sind. Dann lieber gleich Gingko & Co. pflanzen.GrüßeAndreas
max.
Beiträge: 8674
Registriert: 20. Apr 2005, 15:42

Re:Olea europaea in Mitteleuropa im Freiland?

max. » Antwort #21 am:

Vom "berüchtigten" Weinheim an der Bergstraße vielleicht mal abgesehen
stehen da welche? wenn ja, dann müßte es überall an der bergstraße funktionieren, auch an der pfälzer weinstraße. weinheim hat ja kein spezielles sonderklima innerhalb der bergstraße.
andreasNB
Beiträge: 2318
Registriert: 17. Dez 2003, 13:50
Kontaktdaten:

Ich liebe dieses Forum!

Re:Olea europaea in Mitteleuropa im Freiland?

andreasNB » Antwort #22 am:

@max.Weinheim, war von mir eher als Floskel gemeint. Kenne mich bei euch unten in der Gegend nicht wirklich aus. Aber nach hörensagen bzw. gelesenem ist es wohl die Gegend mit dem besten Schnitt aus Sonnenscheindauer, Wärmesumme und Minimum-Temps. im Winter. Zumindest für sehr viele exot. Pflanzen.GrüßeAndreasPS:Kennst Du http://exoten.dyndns.org/cgi-bin/archiv.cgi ?Gib mal Olive ein und klick "Nur Artikel mit archivierten Bildern"Sind zwar keine Beispiele von seit Jahrzehnten in D ausgepflanzten Oliven, aber immerhin.z.B.http://exoten.dyndns.org/cgi-bin/archiv ... EA82AA17BB
Benutzeravatar
tomir
Beiträge: 2968
Registriert: 30. Sep 2005, 14:40
Kontaktdaten:

Saludos de España!

Re:Olea europaea in Mitteleuropa im Freiland?

tomir » Antwort #23 am:

@tomirWarum meinst Du, es wär eine Unsitte sich alte Oliven in den Vorgarten zu setzen ? Schau mal hier "Reservat für alte Olivenbäume"http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/554543/(Wobei die Ihren Zenit bzgl. des Ertrages [Alter] bestimmt eh schon längst überschritten haben. Auch ein Grund zum roden.)Wäre ich ein reicher Mann und hätte ´ne Finca im Süden, ich täte mir sofort so ´ne Sammlung zulegen. Wer ich "arm" und hätte ´ne Finca, würde ich mir zumindest Jungbäume aus Stecklingen anpflanzen.
Du sagst es: Finca - Zu der Monotonie neuer Vororte gesellt sich bevorzugt dem kollektiven Wunsch entspechend ein alter Olivenbaum - da sich die Haueser meist nur geringfuegig unterscheiden versucht man sich durch den Umfang des Olivenbaumes zu differenzieren. Das Endergebnis kannst du dir sicher vorstellen. Ich bin ueberzeugt davon, dass sich die Zahl der alten Olivenbaeume (wie auch der Dattelpalmen) duch Importe vervielfacht hat. - Uebrigens: Viele der viele hundert Jahre alten Olivenbaume auf den vielen neuen Golfplaetzen vertragen die regelmaessige Bewaesserung nicht und gehen zugrunde.Danke fuer das Internetportal ueber winterharte Exoten - kann da sicher auch noch was beisteuern - noch besser waere es allerdings, wenn nich der Wohnort des Fotografen sondern verstaerkt der Standort der Exoten kundgegeben wuerde - So grosse winterharte Dattelpalmen in Hamburg kann ich mir nur schwer vorstellen...
Irisfool

Re:Olea europaea in Mitteleuropa im Freiland?

Irisfool » Antwort #24 am:

Irgend so ein bekloppter Bürgervater eines holländischen Badeorts kam vor einigen Jahren auf die "glorreiche" Idee, Palmen langs der Strandpromenade zu setzen und zwar keine kleinen..... Er war sicher inspiriert von Galle ( Sri Lanka). Da steht ein identischer Leuchtturm , wie der von dem Badeort, an einer ehemals holländischen Hafenbefestigung mit Palmen..... ;D ;D ;D. Erst als die örtliche Bevölkerung offentlich verkündete : Der hat sie ja nicht mehr alle!, sah er von dieser Idee ab, glücklicherweise.....
cornishsnow
Garten-pur Team
Beiträge: 17899
Registriert: 2. Jun 2005, 07:24
Kontaktdaten:

Hamburg-Altona, Whz 8a

Re:Olea europaea in Mitteleuropa im Freiland?

cornishsnow » Antwort #25 am:

Das mit den alten Oliven ist eigentlich eine traurige Geschichte! :-\ Die Pflanzen scheinen in besseren Kreisen zur Zeit als Innendeko in Mode zu kommen, viele High-Class Restaurants und Bars in Berlin und Hamburg haben min. ein Exemplar aufgestellt! Als Zimmer- oder Kübelpflanze im Außenbereich! Wie lange die Pflanzen das mitmachen, könnt ihr euch vorstellen! Es ist ein Jammer, das diese alten Baumveteranen zu Wegwerfartikeln degradiert werden. :'(Natürlich fände ich es toll, wenn sie auch unsere Winter überleben würden, aber davon ist wohl nicht auszugehen, zumindest bei den alten Pflanzen. Vieleicht gibt es aber wirklich frosthärtere Selektionen, währe zumindest wünschenswert!
Ein schattiger Garten ist mehr als ein Garten ohne Sonne.
Benutzeravatar
tomir
Beiträge: 2968
Registriert: 30. Sep 2005, 14:40
Kontaktdaten:

Saludos de España!

Re:Olea europaea in Mitteleuropa im Freiland?

tomir » Antwort #26 am:

Es ist ein Jammer, das diese alten Baumveteranen zu Wegwerfartikeln degradiert werden. :'(
Luxuswegwerfartikel - man kann locker bis 60.000 Euro fuer einen ausgeben.
andreasNB
Beiträge: 2318
Registriert: 17. Dez 2003, 13:50
Kontaktdaten:

Ich liebe dieses Forum!

Re:Olea europaea in Mitteleuropa im Freiland?

andreasNB » Antwort #27 am:

@tomirOK, wenn ich mir DAS Bild jetzt vor dem inneren Auge vorstelle - 10 schmale Häuschen und 10 dicke Oliven davor ...Kommen die dann überhaupt noch ins Haus ? ;D Was die "...grosse winterharte Dattelpalmen in Hamburg..." angeht. Meinst Du die in Ludwigshafen ? Bei dem Klima im Rhein-Main (vor allem in Stadtgebieten) scheint so einiges möglich. Sind natürlich auch als alte Pflanzen importiert und nur mit Schutz zu überwintern. Habe aber selbst schon zu groß gewordene Kübel-Kanaren-Phönix gesehen, welche ausgepflanzt waren. Müssen natürlich 2 Monate im Jahr geschützt werden, aber lieber so als sich den Rücken mit Kübel schleppen zu ruinieren ;)Übrigens,bei Köln hat letztes Jahr ein "Freak" zwei große Jubaea mit ordentlich Stamm ausgepflanzt. Sehr spannend, aber nur was für den seeehr großen Geldbeutel.GrüßeAndreas
cornishsnow
Garten-pur Team
Beiträge: 17899
Registriert: 2. Jun 2005, 07:24
Kontaktdaten:

Hamburg-Altona, Whz 8a

Re:Olea europaea in Mitteleuropa im Freiland?

cornishsnow » Antwort #28 am:

Die einzigen Dattelpalmen die ich in Hamburg kenne stehen im Neuen Botanischen Garten in Klein-Flottbeck und die sind soweit ich weiß nur eingesenkt. Es gibt aber eine Anpflanzung mit Trachycarpus fortuneii an den Deichtorhallen und die stehen da schon mindestends 7 Jahre. Allerdings gehören sie nicht zu den Schönsten ihrer Art. Sie stehen nicht sehr geschützt und haben dadurch nur eine kleine Krone, da die Blätter nie älter werden als ein Jahr, aber die Pflanzen leben!
Ein schattiger Garten ist mehr als ein Garten ohne Sonne.
bernhard
Beiträge: 4439
Registriert: 21. Nov 2003, 22:09
Kontaktdaten:

Re:Olea europaea in Mitteleuropa im Freiland?

bernhard » Antwort #29 am:

Wie lange die Pflanzen das mitmachen, könnt ihr euch vorstellen!
das kommt halt immer darauf an, WIE sie gepflegt werden. und vor allem WO der kübel dann im winter steht. von ihren voraussetzungen her eignet sich olea europaea hervorragend zur kübel-/containerkultur. mit geeigneten überwinterungsplätzen (idealerweise hell und kühl) können ja oft gewerbeobjekte eher dienen als privathaushalte. aber ich weiß, was du meinst. nur allzu oft, werden sie ihrem schicksal überlassen. mal abgesehen von der pflanzen wundert mich schon sehr, dass da keiner auf den geldbeutel/den gegenwert in geld achtet ....
Konstruktiven Gruß,
Bernhard
Antworten