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Nachlassende Rosen (Gelesen 3243 mal)
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Re: Nachlassende Rosen
Die Anmerkungen von blush zum Rosenschnitt halte ich für sehr wichtig. Regelmäßig sollten alte Triebe entweder bis zu einem schönen Seitentrieb zurückgeschnitten und/oder einzelne Triebe komplett entfernt werden. (Nur obenrum die Spitzen einkürzen bringt nicht viel.)
Daraufhin wachsen Rosen wieder richtig gut. Ein totaler Rückschnitt bis zum Boden wird von mir vor Weihnachten gemacht und daraufhin gebe ich eine Schippe Kompost oder Erde auf die Pflanze, damit die schlafenden Augen, die dann austreiben, vom Frost geschützt werden.
Du hast geschrieben, daß manche Ruten nach dem Austrieb plötzlich absterben. Da ist ein Frostschaden im Holz. Beim Schnitt darauf achten, daß das Mark im Inneren der Triebe weiß ist. Hellgelbes oder hellbraunes Mark hat einen Frostschaden.
Daraufhin wachsen Rosen wieder richtig gut. Ein totaler Rückschnitt bis zum Boden wird von mir vor Weihnachten gemacht und daraufhin gebe ich eine Schippe Kompost oder Erde auf die Pflanze, damit die schlafenden Augen, die dann austreiben, vom Frost geschützt werden.
Du hast geschrieben, daß manche Ruten nach dem Austrieb plötzlich absterben. Da ist ein Frostschaden im Holz. Beim Schnitt darauf achten, daß das Mark im Inneren der Triebe weiß ist. Hellgelbes oder hellbraunes Mark hat einen Frostschaden.
Das beste Pflegemittel für Rosen ist eine scharfe Schere!
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Re: Nachlassende Rosen
Noch eine Stimme für die Schere als "Pflegemittel". Und zwar großzügig bis sehr großzügig eingesetzt.
Wie Blush schon schrieb, wachsen Rosen, wenn sie "einfach so" wachsen, nach oben und blühen dann auch nur da. Und dabei vergreisen sie.
Das lässt sich aber stoppen, sogar rückgängig machen.
Ich würde dazu jedes Frühjahr einen (von - hoffentlich :)! - mehreren) alten Basistrieben ganz entfernen und den Rest auf ca. halbe Höhe zurücknehmen. Neuaustrieb dann nicht "geradeaus" hochwachsen lassen, sondern fächerförmig, noch besser erstmal waagerecht anbinden. Die Neutriebe - lang - werden dann Kurztriebe schieben. Und weil Rosen immer (nur) an den Triebspitzen blühen, bekommst du durch diese Kurztriebe wieder Blütenfülle.
Dauert halt zwei, drei Jahre, bis sich die Pflanzen komplett regeneriert haben. Aber das mit dem Verjüngen klappt tatsächlich :). Von begrenzter Lebensdauer würde ich nicht ausgehen - Schnitt hilft! Und, wie Hero schrieb, nicht bloß Triebspitzchen kappen, das bringt nix, sondern richtig beherzt mit der Schere hantieren.
- Beetbreite: 80cm sind großzügig. Meine "Wandrosen"-Riesinnen wachsen in einem 30-Zentimeter-Streifen, und es geht ihnen da gut.
- Boden etc.: Rosen haben eine erstaunlich große Standortamplitude. Klar, sie mögen es gerne lehmig, aber sie kommen auch in relativ sandigen Böden zurecht, sofern sie ausreichend mit Wasser & Futter versorgt werden.
- Futter: Hier kriegen die Rosen fast nur Kompost, kommt gut.
Wie Blush schon schrieb, wachsen Rosen, wenn sie "einfach so" wachsen, nach oben und blühen dann auch nur da. Und dabei vergreisen sie.
Das lässt sich aber stoppen, sogar rückgängig machen.
Ich würde dazu jedes Frühjahr einen (von - hoffentlich :)! - mehreren) alten Basistrieben ganz entfernen und den Rest auf ca. halbe Höhe zurücknehmen. Neuaustrieb dann nicht "geradeaus" hochwachsen lassen, sondern fächerförmig, noch besser erstmal waagerecht anbinden. Die Neutriebe - lang - werden dann Kurztriebe schieben. Und weil Rosen immer (nur) an den Triebspitzen blühen, bekommst du durch diese Kurztriebe wieder Blütenfülle.
Dauert halt zwei, drei Jahre, bis sich die Pflanzen komplett regeneriert haben. Aber das mit dem Verjüngen klappt tatsächlich :). Von begrenzter Lebensdauer würde ich nicht ausgehen - Schnitt hilft! Und, wie Hero schrieb, nicht bloß Triebspitzchen kappen, das bringt nix, sondern richtig beherzt mit der Schere hantieren.
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"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
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Re: Nachlassende Rosen
Querkopf hat geschrieben: ↑21. Jun 2022, 12:38
Das lässt sich aber stoppen, sogar rückgängig machen.
Ich würde dazu jedes Frühjahr einen (von - hoffentlich :)! - mehreren) alten Basistrieben ganz entfernen
Da möchte ich gern nachfragen. Ich schrieb ja eingangs, dass ich Unsicherheiten habe, was den Zeitpunkt besser das Alter der Triebe angeht.
Empfiehlst du jährliches Entfernen eines basalen Triebes nur bei bereits vergreisten Rosen oder grundsätzlich?
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Re: Nachlassende Rosen
Darf ich auch antworten?
Wenn eine Rose fünf oder 6 kräftige Triebe aus dem Boden hat, schneide ich jedes Jahr einen komplett raus. Wenn dann die Basis frei von anderem Grün ist (ganz wichtig), kommen oft gleich zwei neue Triebe von ganz unten nach.
Wenn eine Rose fünf oder 6 kräftige Triebe aus dem Boden hat, schneide ich jedes Jahr einen komplett raus. Wenn dann die Basis frei von anderem Grün ist (ganz wichtig), kommen oft gleich zwei neue Triebe von ganz unten nach.
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Re: Nachlassende Rosen
Nee, als grundsätzliche Strategie taugt sowas m. E. nicht. Jeder Garten hat seine Eigenheiten und jede Rose die ihren.Blush hat geschrieben: ↑21. Jun 2022, 18:41... Empfiehlst du jährliches Entfernen eines basalen Triebes nur bei bereits vergreisten Rosen oder grundsätzlich?
Doch wenn eine Rose zu vergreisen droht - das scheint ja bei goworo der Fall zu sein, so wie er's beschreibt - ist natürlich möglichst schnelle "Äktschn" angesagt. "Möglichst schnell" heißt aber eben nicht, alles auf einmal runterzusäbeln, das verkraftet kaum eine Rose. Ich gehe da jedenfalls vorsichtig dran und verteile überfällige Verjüngungsschnitte auf mehrere Jahre. Dauert dann halt, bis die Pflanze wieder richtig schön wird. (Geduld, so hörte ich sagen, sei eine zentrale gärtnerische Tugend ;D...)
Natürlich ist's klüger, wenn man öfter mal einen alten Basistrieb rausnimmt, damit es zu akuter Vergreisung ;) gar nicht erst kommt. Alle paar Jahre mal, sozusagen nach Augenschein. Jedes Jahr ist sicherlich zu viel, für die Rose wie für die Gärtner...
Hero49 scheint ans Zurückschneiden grundsätzlicher dranzugehen - oder hab' ich das falsch verstanden?
edit: Hat sich überschnitten. Prima, dass die leicht unterschiedlichen Herangehensweisen jetzt klar geworden sind.
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Re: Nachlassende Rosen
@Hero49 natürlich darfst du antworten, ich bin sehr daran interessiert, von anderen RosengärtnerInnen zu erfahren! :)
Deine Strategie würde ich vielleicht bei Strauchrosen anwenden. Bei Kletterrosen kann ich es mir eher nicht vorstellen. Sie sollen ja auch ein Gerüst aufbauen.
@Querkopf alles klar, dann hatte ich dich doch richtig verstanden. Ja, das teile ich. Bei einer drohenden oder bereits eingesetzten Vergreisung würde ich ebenfalls jährlich einen Trieb herausnehmen, bis wieder ein vitales Gerüst entstanden ist.
Deine Strategie würde ich vielleicht bei Strauchrosen anwenden. Bei Kletterrosen kann ich es mir eher nicht vorstellen. Sie sollen ja auch ein Gerüst aufbauen.
@Querkopf alles klar, dann hatte ich dich doch richtig verstanden. Ja, das teile ich. Bei einer drohenden oder bereits eingesetzten Vergreisung würde ich ebenfalls jährlich einen Trieb herausnehmen, bis wieder ein vitales Gerüst entstanden ist.
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Re: Nachlassende Rosen
Also ich habe das Problem, dass manche Kletterrosen willig aus der Basis kräftige neue Triebe bilden. Da kann man dann natürlich bequem überalterte Triebe herausnehmen. Bei anderen hingegen wird ein einzelner Trieb immer kräftiger, vergreist aber langsam, während keine oder nur ganz schwache Triebe aus der Basis kommen. Vermutlich ist das sortenbedingt. Ungenügende Düngung scheint jedenfalls nicht der Grund zu sein.
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Re: Nachlassende Rosen
Sortenbedingt, das kann gut sein. Hier zicken auf die von dir beschriebene Art vor allem Teehybriden-Kletterer mit sehr harten, steifen Trieben.goworo hat geschrieben: ↑21. Jun 2022, 21:14... Bei anderen hingegen wird ein einzelner Trieb immer kräftiger, vergreist aber langsam, während keine oder nur ganz schwache Triebe aus der Basis kommen. Vermutlich ist das sortenbedingt. ...
'Sympathie', schriebst du, gehört zu deinen Wandrosen - die hat bei mir lange rumgemuckt. Begann erst kraxlermäßig zu wachsen, nachdem ich ihr einen "Abstellgleis"-Platz verpasst und sie mit dem Häcksler bedroht hatte ;D, und sie ist vom Wuchs her bis heute keine Schönheit.
Ich würde an deiner Stelle bei solchen Zicken die überalterten Triebe auf maximal Halbmast setzen und dann geduldig abwarten. Wenn's gut läuft, klappt es mit neuen Basistrieben bzw. Neuaustrieb von ziemlich weit unten (= Verjüngung). Die Chancen dafür stehen m. E. gut, Rosen sind verflixt zäh (kann aber manchmal dauern). Wenn's ganz schlecht läuft, gibt die Rose auf - ok, dann ist halt Ersatz fällig, am besten mit einer anderen Sorte, die weniger steiftriebig, ergo "williger" ist.
Aber klar scheint mir nach allem, was du geschildert hast, dass die Schere tatsächlich das Heilmittel ist fürs Problem :).
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Re: Nachlassende Rosen
Ich habe hier die Uetersener Klosterrose, bei der ich den Eindruck habe, dass sie ebenfalls Schwierigkeiten hat, aus der Basis auszutreiben. Sie ist theoretisch noch nicht alt genug, um zu vergreisen. Aber ich sehe einen immer dicker werdenden Haupttrieb mit geringem Austrieb von unten her. Ich hatte in diesem Jahr noch nichts herausgenommen, sondern erstmal sehr tief zurück geschnitten. Austrieb nur an den Triebspitzen! :( Im nächsten Jahr ist sie fällig! ;D
Eine weichtriebigere, sehr willig austreibende Rose ist hingegen die Blush Noisette. Zudem sehr gut nachblühend und herrlich duftend. Sie kann ich nur wärmstens empfehlen. Gut, sie sieht mit ihren kleinen Blüten anders aus als die typischen Kletterrosen. Auch Giardina ist vital und bis unten belaubt und blühend.
Dies nur schon mal vorab für den Fall der Fälle. :)
Eine weichtriebigere, sehr willig austreibende Rose ist hingegen die Blush Noisette. Zudem sehr gut nachblühend und herrlich duftend. Sie kann ich nur wärmstens empfehlen. Gut, sie sieht mit ihren kleinen Blüten anders aus als die typischen Kletterrosen. Auch Giardina ist vital und bis unten belaubt und blühend.
Dies nur schon mal vorab für den Fall der Fälle. :)
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