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Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen (Gelesen 132432 mal)
- cydorian
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Deswegen sind parthenokarpe Sorten im Gewächshaus besonders sinnvoll, diese Umgebung kann man ohne männliche Blüten anderer Gurken halten. Das funktioniert auch tatsächlich, auch wenn Türen und Fenster weit offen sind und in der Nähe weitere Gurken mit männlichen Blüten stehen. Die Befruchtung von Cucurbitae passiert vor allem frühmorgens durch Hummeln, wenn nachts zu ist und tagsüber auf reicht das.
Für den Ertrag gibts tausend Faktoren, Wetter, Ernährung und Boden, Sorte, Krankheitsstatus, veredelt oder nicht, die erwähnte frühe Ernte etc. Der Faktor Parthenokarpie ist meiner Erfahrung nach unter den Top 4. Man sieht das auch. Parthenokarpe Früchte bremsen auch im Jungstadium der Pflanze das Wachstum weniger und jüngere Fruchtansätze werden bei Fruchtbildung einer grösseren Älteren an Jungpflanzen auch, aber seltener abgeworfen.
Gurken früh ernten mach ich nur bei den ersten Früchten. Danach bin ich nicht mehr bereit, die Qualitätseinbussen von nicht ausgewachsenen Früchten hinzunehmen, weil ich sowieso in Gurken schwimme und weder Pflanze noch Ertrag weiter maximieren muss. Jungfrüchte sind weniger aromatisch, werden schneller weich und haben einen noch höheren Wassergehalt. Lieber zehn Ausgewachsene pro Woche, die man in ihrer Pracht und Haltbarkeit auch tauschen/verschenken kann wie zwanzig Halbgare mit schnell weichwerdender Spitze.
Bei Zucchini ist das grad umgekehrt. Die grösseren alten Früchte taugen viel weniger. Und da blockiert wie auch bei anderen Kürbissen die Kernbildung die Neufruchtbildung viel massiver. Gibts eigentlich parthenokarpe Zucchini?
Für den Ertrag gibts tausend Faktoren, Wetter, Ernährung und Boden, Sorte, Krankheitsstatus, veredelt oder nicht, die erwähnte frühe Ernte etc. Der Faktor Parthenokarpie ist meiner Erfahrung nach unter den Top 4. Man sieht das auch. Parthenokarpe Früchte bremsen auch im Jungstadium der Pflanze das Wachstum weniger und jüngere Fruchtansätze werden bei Fruchtbildung einer grösseren Älteren an Jungpflanzen auch, aber seltener abgeworfen.
Gurken früh ernten mach ich nur bei den ersten Früchten. Danach bin ich nicht mehr bereit, die Qualitätseinbussen von nicht ausgewachsenen Früchten hinzunehmen, weil ich sowieso in Gurken schwimme und weder Pflanze noch Ertrag weiter maximieren muss. Jungfrüchte sind weniger aromatisch, werden schneller weich und haben einen noch höheren Wassergehalt. Lieber zehn Ausgewachsene pro Woche, die man in ihrer Pracht und Haltbarkeit auch tauschen/verschenken kann wie zwanzig Halbgare mit schnell weichwerdender Spitze.
Bei Zucchini ist das grad umgekehrt. Die grösseren alten Früchte taugen viel weniger. Und da blockiert wie auch bei anderen Kürbissen die Kernbildung die Neufruchtbildung viel massiver. Gibts eigentlich parthenokarpe Zucchini?
- thuja thujon
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Wenn die Spitze weich wird, wurde eindeutig zu früh geerntet. Solche Früchte taugen nix. Ansonsten ist das wichtigste wohl Temperatur und Licht. Parthenokarpie, ja, sicherlich kein Nachteil.
Aber wie schon öfter erwähnt, Tanja als Gemischtblühende kommt mit Freilandwetter eher klar als viele parthenokarpe Sorten. Und auch da gibts Unterschiede. Snackgurken können hier mehr als die alte Genetik von Gewächshaussalatgurken.
Aber wie schon öfter erwähnt, Tanja als Gemischtblühende kommt mit Freilandwetter eher klar als viele parthenokarpe Sorten. Und auch da gibts Unterschiede. Snackgurken können hier mehr als die alte Genetik von Gewächshaussalatgurken.
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- thuja thujon
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Wen es interessiert, die Serie kann man sich mal durchlesen als Blick über den Tellerrand.
https://www.nunhems.com/de/de/solutions/high-wire.html
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- cydorian
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
"Mit dem Wetter klarkommen" bedeutet heute, in den Hitzewochen nicht bitter zu werden. Früher bedeutete das, kühle Nächte auszuhalten, feuchte Wetterphasen. Ist nicht mehr so im Fokus, auch die grossen Schlangengurken, früher nur für unter Glas empfohlen, gehen im Freiland.
Tanja, gute Sorte, hatte ich auch früher. Aroma war mir aber zu wenig gurkig wie bei vielen dieser "Landgurken" (Achtung, individuelle Geschmackssache), grösser hätte sie auch sein können und keine Vorteile bei der Anfälligkeit auf falschen wie echten Mehltau.
Tanja, gute Sorte, hatte ich auch früher. Aroma war mir aber zu wenig gurkig wie bei vielen dieser "Landgurken" (Achtung, individuelle Geschmackssache), grösser hätte sie auch sein können und keine Vorteile bei der Anfälligkeit auf falschen wie echten Mehltau.
- thuja thujon
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Ja, das Wetter ist jeden Tag zu beobachten wenns drauf ankommt. Gurken wollen Kulturführung, kein schleifen lassen. Der Anbau wird immer intensiver mit zunehmendem Wetterstress.
Aber auch viele Wochenendgärtner sind zufrieden, man muss es ja nicht übertreiben.
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- Bastelkönig
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Hmm, also meine Gurken finde ich immer noch pflegeleichter als die Tomaten.
Die können sich selbst festhalten und da muss ich nur wenig eingreifen, außer die
Seitentriebe kürzen und dem Hauptast den richtigen Weg zeigen.
Und die Gurkenernte hat hier begonnen. Seit 3 Tagen schon bei der Iznik und ab
morgen bei der koreanischen Byeongcheon. Dann wird es bald wieder zu viel.
Viele Grüße
Klaus
Die können sich selbst festhalten und da muss ich nur wenig eingreifen, außer die
Seitentriebe kürzen und dem Hauptast den richtigen Weg zeigen.
Und die Gurkenernte hat hier begonnen. Seit 3 Tagen schon bei der Iznik und ab
morgen bei der koreanischen Byeongcheon. Dann wird es bald wieder zu viel.
Viele Grüße
Klaus
Es ist viel schöner, von einer schnurrenden Katze geweckt zu werden als von einem Wecker.
- Bastelkönig
- Beiträge: 1644
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Und hier die Byeongcheon. Das ist das typische Bild dieser Gurke
oben dunkelgrün und unten hellgrün.
oben dunkelgrün und unten hellgrün.
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- cydorian
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Wie schmeckt sie? Aroma?
Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Sie ist ganz gut, bei mir aber nach einer Saison wieder vom Anbauplan geflogen, weil ich andere Sorten deutlich lieber mag. Allerdings ist Geschmack etwas sehr individuelles und somit hat meine Meinung keinerlei Aussagekraft. Ich mag halt die knackige Süße der weißen Minigurke, einer Richmond Greenapple und der braunen Netzgurke deutlich lieber. Die Byeongcheon ist halt eine Gurke um damit Kimchi zu machen, anderer Anwendungsfall als die kleine Snackgurke zwischendurch. Für Gurkensalat habe ich die Sorte Sachikaze im Anbau und für meinen Lebensgefährten der lieber "normale" Snackgurken haben will ein paar kleine Gewächshausgurken.
- Bastelkönig
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Ausgereift finden wir sie identisch zur Tanja und auch mit so einem kleinen
Kerngehäuse. Der Geschmack verändert sich sehr während der Reife. Und sobald
die Gurke gelb wird, sind die Kerne schon recht hart.
Die Byeongcheon ist keine F1!
Viele Grüße
Klaus
Kerngehäuse. Der Geschmack verändert sich sehr während der Reife. Und sobald
die Gurke gelb wird, sind die Kerne schon recht hart.
Die Byeongcheon ist keine F1!
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Klaus
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Hier mal ein Vergleichsbild meiner Tanja und Marketmore im Gewächshaus. Die Marketmore rechts hat scheinbar ein Wurzelproblem. An der Bewässerung (Wassermangel) liegt es sicher nicht. Tröpfchenbewässerung mit Wasser aus draußen stehendem IBC..
Da ich ungerne Pflanzen weghaue und auch grundsätzlich im Garten dazu neige, die Sachen so schlimm werden zu lassen, dass nichts mehr zu machen ist.. habe ich sie mal drinnen gelassen. Sorge, dass der ? Wurzelpilz? auf die Tanja überspringt ist natürlich da.
Sie scheint sich heute aber etwas berappelt zu haben, wächst auch langsam weiter und bildet Blüten.
Da ich ungerne Pflanzen weghaue und auch grundsätzlich im Garten dazu neige, die Sachen so schlimm werden zu lassen, dass nichts mehr zu machen ist.. habe ich sie mal drinnen gelassen. Sorge, dass der ? Wurzelpilz? auf die Tanja überspringt ist natürlich da.
Sie scheint sich heute aber etwas berappelt zu haben, wächst auch langsam weiter und bildet Blüten.
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Ich pflanze seit ein paar Jahren nur noch Flamingo.
Die wächst bei mir eigentlich genauso gut und lange wie veredelte.
Hab die erst recht spät ausgesät.
Die wächst bei mir eigentlich genauso gut und lange wie veredelte.
Hab die erst recht spät ausgesät.
- thuja thujon
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Sieht gut aus. Bei mir waren demletzt ein paar Blätter lediert, gelocht usw. Gestern habe ich die Ursache gesehen: Heuschrecken.
Passt zu dem warm-trocken. Wird immer bekloppter.
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- cydorian
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Die Plateauphase ist erreicht... und mit 17 ganz oder weit ausgebildeten Schlangengurken an einer einzigen Pflanze (Sorte Eiffel, parthenokarp) auch der frühere Höchststand gleichzeitig dranhängender Früchte übertroffen. Man kanns gar nicht ganz knipsen, die hängen überall, hinter Blättern, liegen am Boden. Die andere Pflanze (auch parthenokarp) "nur" 6 und die zeigt auch Überlastung, weitere Fruchtansätze hat sie gestoppt. Die Eiffel dreht dagegen völlig durch, auch das Grün wächst weiter, sie fruchtet ungerührt. Sie steht auf 1,5 Jahre altem Pferdemist, in dem letztes Jahr schon Kürbisse gewachsen sind, scheint aber trotz Holzschnitzelanteil noch genug Stoff drin zu sein.

- cydorian
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Re: Gurken - Sorten und Anbauerfahrungen
Etwa die Hälfte geerntet, acht Stück. Einzelfruchtgewicht 220-270g, der Haufen wog gut 2kg. Daneben der alte Pferdemist mit (zu viel) Holz drin.
