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Rückschnitt Zwetschge - nicht zuviel = gar nicht ? (Gelesen 14088 mal)
Moderator: cydorian
Rückschnitt Zwetschge - nicht zuviel = gar nicht ?
Hallo Zusammen,Ich habe eine Frage zum Rückschnitt meiner Hanita-Zwetschge.Im Herbst 2004 habe ich sie in der Baumschule gekauft und dort hat sie gleich einen Schnitt erhalten. Im Feb. 2006 habe ich sie dann wieder zurückgeschnitten. Auf den Rat eines Gärtners habe ich sie dann nicht geschnitten. Er meinte durch den starken Schnitt, wird ein starker Austrieb gefördert, wobei der Ansatz für Fruchtholz ausbleibt. Gut, dann habe ich nicht mehr geschnitten. Jetzt sieht der Baum so aus. Kennt sich jemand gut mit dem Schnitt dieser Zwetschge aus und kann mir eine Empfehlung geben ? Ich habe versucht die steilen Triebe (sind das Schlitzäste ?) herabzubinden, allerdings ging das kaum.Robert
Re:Rückschnitt Zwetschge - nicht zuviel = gar nicht ?
Ich habe gerade selbst gemerkt, dass ich mich in den Jahreszahlen getäuscht habe. Alle Jahresangaben bitte mit 'minus 1' nehmen.Robert
Re:Rückschnitt Zwetschge - nicht zuviel = gar nicht ?
Hallo Robert,zunächst einmal willkommen im Forum.Die Astwinkel sind noch akzeptabel. Unter Last werden sie waagerechter. Ich würde nur den überlangen linken Seitenast soweit kürzen, dass es symmetrisch ist, und den Aufsetzer, der von diesem Ast senkrecht nach oben geht, ganz entfernen.Schönen GrußRalf
Re:Rückschnitt Zwetschge - nicht zuviel = gar nicht ?
Hallo Ralf, Danke für den Gruss. Sollte ich vielleicht auch den Haupttrieb einkürzen ? Eigentlich ist es das was ich nicht verstehe. Die Baumschule hatte nur Stamm und 3 Seitenäste übrig gelassen - Radikalschnitt. Ein gutes Jahr später hatte ich, so wie in der Literatur zu lesen ist, auf eine Symethrie geachtet - ziemlicher Radikalschnitt. Dann der Rat nicht zu schneiden. Ich war wirklich überrascht,dass innerhalb eines Jahres der Baum in der Lage ist so lange Zweige zu bilden, teilweise voellig ohne Verästelungen, einfach nur lange Ruten.Aber ich entnehme deiner Antwort den Ratschlag, nicht sehr viel zu schneiden. Werde ich wohl auch so tun.Danke,Robert
Re:Rückschnitt Zwetschge - nicht zuviel = gar nicht ?
Hallo Robert,die Baumschule hat einen starken Pflanzschnitt durchgeführt, der dazu dient, das Anwachsen abzusichern (Gewährleistungsrisiko). Als Hobbyobstbauer würde man das vermeiden wegen des Ertragsbeginns.Du könntest sicherlich auch 10 oder 15 cm des Haupttriebs einkürzen, um den "Dachwinkel" des Baums perfekt zu haben. Die Verzweigung würde dann dort einsetzen, und die Seitenzweige wären dann vermutlich günstiger verteilt. Leider reagieren die Bäume manchmal nicht nach Literatur, und dann hättest du eine schiefe Spitze.Ein ganz allgemeiner Tip: das Wichtigste in den Büchern sind nach meiner Meinung die Wuchsgesetze und die Schnitt(wirkungs)gesetze.Schönen GrußRalf
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Re:Rückschnitt Zwetschge - nicht zuviel = gar nicht ?
Kurz und knapp:was die Baumschule gemacht hat war richtig! Dann nichts mehr machen bis der Ertrag einsetzt! Danach kann, zunächst moderat, wieder eingegriffen werden.Gruß GG
Re:Rückschnitt Zwetschge - nicht zuviel = gar nicht ?
Können dennn an den langen Ruten überhaupt Früchte ansetzen ? Letztes Jahr hatte der Baum ca. 40 Blüten, alle im unteren,älteren Baumteil. Ich denke, es braucht diese Verästelungen, Fruchtholz ? , um Früchte anzusetzen. Die langen Ruten am Baum sind aber 'blank'. Robert
Re:Rückschnitt Zwetschge - nicht zuviel = gar nicht ?
Wie hast Du denn versucht, die Zweige herunterzubinden? Wenn Du sie einerseits mit einem Bambusstück schienst und andererseits die Schnur zum Herunterbinden mit einem Stein am Boden befestigst, anstelle am Stamm, müßte es doch einigermaßen gehen.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Rückschnitt Zwetschge - nicht zuviel = gar nicht ?
Die Kurztriebe entwickeln sich aus den Blattaugen, wenn der Trieb zur Ruhe kommt. Starker Schnitt = Starker Neuwuchs = Langtriebe.
Re:Rückschnitt Zwetschge - nicht zuviel = gar nicht ?
Starker Schnitt = Starker Neuwuchs - eine Gegebenheit, die ich eigentlich weiss, beim Baum aber Bedenken habe, sie anzuwenden. Beispielsweise maehe ich meine Bodendeckerrosen radikal ab, wenn ich starken Wuchs wünsche, schneide sie aber nur spaerlich, wenn ich 'normalen' Wuchs wünsche. Bäume 'mäht' man eben nicht, daher meine Fragen.Das Herunterbinden hatte bei mir einige Testphasen: Erster Phase: Beschweren der Aeste mit Gewichten. Da ich an der Landwirtschaftszone wohne, pfeifft manchmal der Wind recht stark. Damit war die Kraft der Gewichte , Masse plus Wind, nicht mehr zu kontrollieren.Phase Zwei: Herunterbinden und befestigen im Boden. Optimale Lösung, wenn da nicht die Traktoren und das Fangenspielen meiner Kinder gewesen wäre. Das waren Fuss- und Traktorenangeln.Phase Drei. Herabbinden am Stamm. Schlechter Winkel ging nichtPhase Vier: Abspreizen mit kleinen Aesten. Die haben sich immer gelöst.Phase Fünf: Erkenntnis, dass Bäume so wachsen wollen, wie die Natur das so vorsieht.Robert
Re:Rückschnitt Zwetschge - nicht zuviel = gar nicht ?
Hallo an alle,dies ist mein Einführungspost. Entschuldigt bitte, dass ich dieses alte Thema wieder hochhole, aber es trifft genau meine Anfrage.Die Schwiegereltern haben zur Geburt unserer Tochter einen Pflaumenbaum (Toptaste) gekauft und im April gepflanzt. Dieser sieht nun so aus (Anfang Oktober):
Soll bzw. kann das so bleiben? Der nach links abstehende Ast kann ja nur schwerlich zur Krone gezählt werden und steht, wenn man spätere Abmaße und Umfänge bedenkt doch eigentlich viel zu tief oder?Diesem Link hier folgend http://www.mein-schoener-garten.de/de/g ... 681#sollte ein Pflanzschnitt jedoch erst im kommenden Frühjahr unternommen werden. Also erstmal alles so lassen und dann im Frühjahr abschneiden?Als zweites Problem zeigt sich, dass der Baum gar nicht die geforderten vier mit möglichst gleichmäßigem Abstand um den Stamm herum angeordnete Seitentriebe aufweist, so dass mir auch unklar ist, wie sich darauf eine schöne Krone ausbilden soll.Wie würdet ihr verfahren? Was und wenn ja wann kürzen, was belassen?Lieben Dank,Robert

Re:Rückschnitt Zwetschge - nicht zuviel = gar nicht ?
Herzlich willkommen!Tja, das ist ein altes Problem. Bäume verhalten sich nicht so, wie es in den Lehrbüchern steht.
Ich würde zum Winterende alle Zweige unterhalb des Etiketts wegschneiden.

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Rückschnitt Zwetschge - nicht zuviel = gar nicht ?
"Baumarktqualität" eben
Schließe mich Staudo's Aussage an. Eventuell noch nen Pfahl rechts neben dem Bäumchen in die Erde hauen, um den Stamm (da wo Etikett dran) in die Senkrechte zu bringen bzw. anzubinden.Wie es scheint verzweigt er sich oben gut, so daß dann nicht mehr groß geschnitten/erzogen werden muß.

Re:Rückschnitt Zwetschge - nicht zuviel = gar nicht ?
Vielen Dank für eure Antworten.Ist mit "allen Zweige unterhalb des Etiketts" tatsächlich auch der zweite lange, aus der angedeuteten Gabel entspringende dünnere Ast gemeint?Es sollte also nur ein langer Stamm stehen bleiben?Wie weit werden die anderen Äste abgeschnitten? Ganz stammnah oder mit 10cm Platz?Muss der lange Stamm dann oben weiter bearbeitet werden? Stichwort Krone?Vielen Dank,Robert
Re:Rückschnitt Zwetschge - nicht zuviel = gar nicht ?
Zweimal Ja.Die Äste stammnah abschneiden. Keine Stummel stehen lassen. Der Stamm scheint sich ja oben schon gut zu verzweigen. Sieht man aber so genau auf den Photos nicht. Vielleicht noch mal knipsen.Mir scheint aber, das sich daraus dann schon eine vernünftige Krone "von allein" entwickeln könnte.Gegebenenfalls im nächsten Herbst noch einmal nachfragenIst mit "allen Zweige unterhalb des Etiketts" tatsächlich auch der zweite lange, aus der angedeuteten Gabel entspringende dünnere Ast gemeint?Es sollte also nur ein langer Stamm stehen bleiben?
