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Mangelerscheinung(en) an Mespilus germanica - Mispel (Gelesen 735 mal)
Moderator: Nina
- Blush
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Mangelerscheinung(en) an Mespilus germanica - Mispel
Ich habe gesucht und kein Thema gefunden, in dem Mangelerscheinungen an verschiedenen Arten abgehandelt würden. Falls es das doch gibt, bitte ich um Verschiebung.
Unser Mispelbaum sieht schlecht aus. Die Blätter zeigen Chlorosen und Nekrosen, so meine ich. Gefunden habe ich auf dieser Seite:
https://www.dlr-rheinpfalz.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/ALL/9DF28D137F0DE0B0C12571DB002B7A6A?OpenDocument
einen Hinweis auf einen möglichen Kalimangel. Aber auch Wassermangel könne gleiche Bilder ergeben. Wobei mir das noch nicht das Aufhellen der Blätter (Chlorose) erklärt, oder? Nun, der Winter war feucht, Frühjahr und Sommer viel zu trocken. Der Baum steht auf ca. 30 cm humosem Boden, drunter Lehm, der bei Trockenheit knüppelhart wird.
Dazu möchte ich noch schreiben, dass unsere sehr alten Apfelbäume oft Stippe zeigen, also einen Kalziummangel, bzw. eine Kalziumaufnahmestörung durch hohen Stickstoffgehalt.
Was hat eurer Einschätzung nach nun die Mispel? Was sollte ich eurer Einschätzung nach tun oder nicht tun?
Unser Mispelbaum sieht schlecht aus. Die Blätter zeigen Chlorosen und Nekrosen, so meine ich. Gefunden habe ich auf dieser Seite:
https://www.dlr-rheinpfalz.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/ALL/9DF28D137F0DE0B0C12571DB002B7A6A?OpenDocument
einen Hinweis auf einen möglichen Kalimangel. Aber auch Wassermangel könne gleiche Bilder ergeben. Wobei mir das noch nicht das Aufhellen der Blätter (Chlorose) erklärt, oder? Nun, der Winter war feucht, Frühjahr und Sommer viel zu trocken. Der Baum steht auf ca. 30 cm humosem Boden, drunter Lehm, der bei Trockenheit knüppelhart wird.
Dazu möchte ich noch schreiben, dass unsere sehr alten Apfelbäume oft Stippe zeigen, also einen Kalziummangel, bzw. eine Kalziumaufnahmestörung durch hohen Stickstoffgehalt.
Was hat eurer Einschätzung nach nun die Mispel? Was sollte ich eurer Einschätzung nach tun oder nicht tun?
"Der andere könnte recht haben."
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Re: Mangelerscheinung(en) an Mespilus germanicus - Mispel
Näher dran
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Re: Mangelerscheinung(en) an Mespilus germanicus - Mispel
Es gibt aber ganz gesund aussehenden Neuaustrieb
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Re: Mangelerscheinung(en) an Mespilus germanicus - Mispel
Jetzt im Sommer würde ich auf ausreichende Wasserversorgung achten.
Im Thread "Amberbaum" findest du ein paar Angaben, wie ich bei einem ausgesprochen chlorotisch und mit Blattrandnekrosen behafteten Amberbaum vorgegangen bin. Ob das übertragbar ist, kann ich aber nicht sagen.
Im Thread "Amberbaum" findest du ein paar Angaben, wie ich bei einem ausgesprochen chlorotisch und mit Blattrandnekrosen behafteten Amberbaum vorgegangen bin. Ob das übertragbar ist, kann ich aber nicht sagen.
- thuja thujon
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Re: Mangelerscheinung(en) an Mespilus germanicus - Mispel
Ich hätte jetzt teilweiße Unterbrochene Wasserversorgung in (Hitze)Stressphasen vermutet, lässt sich aus der Ferne aber nicht sagen. Oft geht das einher mit Ozonschäden.
Baumscheibe frei wegen Stammgesundheit, Wurzelkonkurrenz auch außerhalb der Kronentraufe beachten und auf Holz/Rindenkrankheiten kontrollieren. Angepasste Nährstoffversorgung, ohne das ich jetzt einen konkreten Mangel erkenne und ich würde deshalb auch nichts gezielt extra düngen. Eisenchlorose mit Blattrandnekrose an nur Teilen des Baumes hat oft mehr physiologische Ursachen als einen tatsächlichen Mangel. Ich kenne Bäume, die haben einen chlorotischen Mitteltrieb, der Rest pumperlgesund. Da hat halt mal was mit den Leitungsbahnen bei diesem einen Ast nicht gestimmt. Zu korrigieren ist es nicht mehr, man kann zwar in den frühesten Phasen von Eisenmangelsymptomen noch was ausrichten mit einer gezielten Eisenchelatgabe an die Wurzel, aber damit macht man nur grüne Blätter soweit die noch reparabel und nicht ausgewachsen sind, aber das überdeckt nur die eigentliche Ursache und behebt sie nicht.
Baumscheibe frei wegen Stammgesundheit, Wurzelkonkurrenz auch außerhalb der Kronentraufe beachten und auf Holz/Rindenkrankheiten kontrollieren. Angepasste Nährstoffversorgung, ohne das ich jetzt einen konkreten Mangel erkenne und ich würde deshalb auch nichts gezielt extra düngen. Eisenchlorose mit Blattrandnekrose an nur Teilen des Baumes hat oft mehr physiologische Ursachen als einen tatsächlichen Mangel. Ich kenne Bäume, die haben einen chlorotischen Mitteltrieb, der Rest pumperlgesund. Da hat halt mal was mit den Leitungsbahnen bei diesem einen Ast nicht gestimmt. Zu korrigieren ist es nicht mehr, man kann zwar in den frühesten Phasen von Eisenmangelsymptomen noch was ausrichten mit einer gezielten Eisenchelatgabe an die Wurzel, aber damit macht man nur grüne Blätter soweit die noch reparabel und nicht ausgewachsen sind, aber das überdeckt nur die eigentliche Ursache und behebt sie nicht.
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- Blush
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Re: Mangelerscheinung(en) an Mespilus germanica - Mispel
@Bristlecone dankeschön, habe mir durchgelesen, wie du bei deinem Amberbaum vorgegangen bist. Und mir auch rudimentär etwas zu den verwendeten Einzeldüngern angelesen, denn da kenne ich mich überhaupt nicht aus. Ammoniumsulfat, so las ich, soll nicht ohne vorhergende Stickstoffbestimmung des Bodens verwendet werden bzw. nicht bei stickstoffreichen Böden. Generell ist unser Boden sehr stickstoffreich, so dass ich diesen Dünger ersteinmal nicht anwenden möchte. Die Gabe von Bittersalz (Magnesiumsulfat) hingegen kann ich mir gut vorstellen, wenn wir davon ausgehen, dass die Chlorose auf einem Magnesiummangel beruht. Also: Danke für deine Tipps!
Ich werde den Baum auf jeden Fall zunächst mit Wasser versorgen!
@thuja thujon auch dir dankeschön. Eine Verletzung von Leitungsbahnen bestimmter Äste schließe ich aus, das Bild zeigt sich am gesamten Baum. Aber deinen Tipp zur Freilegung der Baumscheibe werde ich berherzigen. Diese ist mit Gras bewachsen. Zudem fand ich den Hinweis auf die Stammgesundheit sehr gut, denn ich habe den Eindruck, dass sich direkt über dem Boden ein Wulst bildet. ??? Zudem schlägt Weißdorn aus, also wohl die Unterlage. Darum werde ich mich kümmern.
Wurzelkonkurrenz gibt es und die wird auch steigen. Der Baum steht nah der Grundstücksgrenze und wir haben im letzten Herbst bis unter die rechten Teile seiner Krone, im Abstand von 1 m zum Stamm, eine Eibenhecke gesetzt. (Die Gartennutzung ändert sich, das Leben mit den Nachbarn auch ;) ). Zuvor hatte ich mich bei der Baumschule erkundigt, ob die Mispel dies vertragen würde und eine positive Antwort bekommen. Links schließen weitere Sträucher an. Der Baum steht mindestens 10 Jahre und war bisher gesund.
Zusammenfassend: freilegen, wässern und ggf. mit Bittersalz düngen. So würde ich das nun tun. :)
Ich werde den Baum auf jeden Fall zunächst mit Wasser versorgen!
@thuja thujon auch dir dankeschön. Eine Verletzung von Leitungsbahnen bestimmter Äste schließe ich aus, das Bild zeigt sich am gesamten Baum. Aber deinen Tipp zur Freilegung der Baumscheibe werde ich berherzigen. Diese ist mit Gras bewachsen. Zudem fand ich den Hinweis auf die Stammgesundheit sehr gut, denn ich habe den Eindruck, dass sich direkt über dem Boden ein Wulst bildet. ??? Zudem schlägt Weißdorn aus, also wohl die Unterlage. Darum werde ich mich kümmern.
Wurzelkonkurrenz gibt es und die wird auch steigen. Der Baum steht nah der Grundstücksgrenze und wir haben im letzten Herbst bis unter die rechten Teile seiner Krone, im Abstand von 1 m zum Stamm, eine Eibenhecke gesetzt. (Die Gartennutzung ändert sich, das Leben mit den Nachbarn auch ;) ). Zuvor hatte ich mich bei der Baumschule erkundigt, ob die Mispel dies vertragen würde und eine positive Antwort bekommen. Links schließen weitere Sträucher an. Der Baum steht mindestens 10 Jahre und war bisher gesund.
Zusammenfassend: freilegen, wässern und ggf. mit Bittersalz düngen. So würde ich das nun tun. :)
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Re: Mangelerscheinung(en) an Mespilus germanica - Mispel
Gras ist das Leichentuch der Bäume. Es kommt nix durch. Wasser und Nährstoffe bleiben oben stecken.
Du erwähnst Weißdorn als Unterlage. Der ist bekannt dafür, das er nicht besonders langlebig ist und auch mal für Unverträglichkeiten sorgen kann, die sich dann in einer solchen Symptomatik zeigen kann wie du sie hier zeigst. Manche Triebe betroffen, manche nicht. Eben weil die Leitungsbahnen an der Veredlungsstelle nicht so ganz harmonisieren. Sieht man erst wenn überhaupt nach dem quer aufsägen der Veredlungsstelle (Baum ist dann natürlich tot, wenn man ihn quer durchsägt). Die Veredlungsstelle dürfte der Wulst sein, der ist also keine Krankheit.
Du erwähnst Weißdorn als Unterlage. Der ist bekannt dafür, das er nicht besonders langlebig ist und auch mal für Unverträglichkeiten sorgen kann, die sich dann in einer solchen Symptomatik zeigen kann wie du sie hier zeigst. Manche Triebe betroffen, manche nicht. Eben weil die Leitungsbahnen an der Veredlungsstelle nicht so ganz harmonisieren. Sieht man erst wenn überhaupt nach dem quer aufsägen der Veredlungsstelle (Baum ist dann natürlich tot, wenn man ihn quer durchsägt). Die Veredlungsstelle dürfte der Wulst sein, der ist also keine Krankheit.
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Re: Mangelerscheinung(en) an Mespilus germanica - Mispel
Ich lese immer mal wieder, dass die Baumscheibe freigehalten werden soll. Andererseits sehe ich auch immer wieder Bäume, die im Rasen stehen und gesund erscheinen. Nichtsdestotrotz leuchtet der Schwund an Nährstoffen durch den Rasen ein. Wobei wir hier eher Wiese oder lückigen Rasen haben, man stelle sich bitte kein gepflegtes englisches Grün vor. ;)
Dass Weißdorn als Unterlage kurzlebig ist, wusste ich nicht. Ich werde mich informieren, ob es Mispel überhaupt auf anderer Unterlage gibt, bzw ob sie unveredelt zu bekommen ist.
Der Wulst hat sich m. E. verändert, ich versuche noch einmal ein Bild zu machen. Was aber nicht zutrifft, dass nur Partien des Baumes so aussehen. Allerdings gab es vor einigen Jahren einen großen Schaden durch Schneebruch. Ich habe die Stelle so gut wie möglich zurecht gesägt, der Baum trieb auch neu aus. Dennoch mag ja an der Bruch - /Schnittstelle "etwas" eingedrungen sein. ???
Dass Weißdorn als Unterlage kurzlebig ist, wusste ich nicht. Ich werde mich informieren, ob es Mispel überhaupt auf anderer Unterlage gibt, bzw ob sie unveredelt zu bekommen ist.
Der Wulst hat sich m. E. verändert, ich versuche noch einmal ein Bild zu machen. Was aber nicht zutrifft, dass nur Partien des Baumes so aussehen. Allerdings gab es vor einigen Jahren einen großen Schaden durch Schneebruch. Ich habe die Stelle so gut wie möglich zurecht gesägt, der Baum trieb auch neu aus. Dennoch mag ja an der Bruch - /Schnittstelle "etwas" eingedrungen sein. ???
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