dmks hat geschrieben: ↑21. Aug 2022, 21:42 Da im Sommer irgendwann die Gänseweiden "durch" sind kann ich auf einer nahegelegenen Feuchtwiese jedes Jahr täglich eine Karre Gras holen. Nu steh ich gestern da - mit Sense, Harke , Karre....aber was soll ich hier hauen??? ???
Was hast Du erwartet? Hier sieht es überall so aus. Allerdings gab es am Samstag 42,8 Liter, ein ganzer Tag Regen.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht. Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Das ist extrem Staudo :o! Die Niederschläge hier helfen aber auch nur noch den Gehölzen. Ich glaube das mit dem Krautzeugs ist durch für dieses Jahr und ich denke langsam dass der Einfluss des Klimawandels auf die Artenvielfalt bei den Insekten angefangen unterschätzt wird. Wir hatten hier auch permanent so komische Sommerstürme ::).
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht. Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Die Wiesen werden dort, wo das Wasser zusammengelaufen ist, innerhalb von zwei Wochen grün werden. Durch die Lücken im Gras werden viele Kräuter keimen. ;)
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Ja aber die Flugzeit vieler Arten ist durch und eine Schmetterlingsraupe die seit Wochen Gräser fressen sollte ist längst verhungert. Das gilt genauso für Kräuterfresser und spezielle Pollenpflanzen usw. Entweder passen die Viecherli sich schnellstmöglich an oder :(… Dafür gibt’s ja jetzt Asiatische Mörtelbienen die Schnurbaumpollen nutzen. Es wird sich einiges bewegen, mehr als wir uns wünschen können.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht. Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Wenn die Biotope stimmen, kommen die Insekten wieder. Die haben eine große Dynamik in ihren Populationen. Im kommenden Frühjahr werden sehr viele Wiesen sehr krautreich sein. Wenn es länger feucht ist, setzt sich wieder das Gras durch.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Das ist ein Thema das seit über 10 Jahren hier beobachtet wird, eher die Blütezeitverschiebung als das Ausfallen von Futterpflanzen. Der Klassiker ist die Winterblüherkartierung. https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjFn8POh9r5AhV08rsIHW9XASMQFnoECAkQAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.pollichia.de%2Findex.php%2Fdownload%2Fsend%2F36-arbeitskreis-botanik%2F371-df0cdd691d65f85233675ebb66e53b85&usg=AOvVaw24XIf4GmwU8s07BZaqEhms
Es gibt Verschiebungen, manches wird gehen, manches wird kommen. Natur ist im Fluss, so einfach ist das. Das versuchen aufzuhalten sollten wir unterlassen.
Naja. Man kann schon das eine oder andere tun, um das "Flussbett" der Natur vielgestaltiger und nischenreicher zu machen, damit die Vielfalt nicht einfach nur im Einheitsbrei weggeschwemmt wird.
Das, was (an Tieren und Pflanzen) neu ankommt, ist in anderen Gegenden oft sehr verbreitet und gut aufgehoben.
Wenn das, was bei uns "gehen" würde, anderswo ankommen könnte, wäre es in Ordnung. Vieles wird aber auf Dauer und manches auch ganz verschwinden, ohne dass es in anderen Weltgegenden eine sichere Bleibe hat. Aus der Verantwortung können wir uns nicht mit ein paar pauschalen Sprüchen herausreden.
thuja hat geschrieben: ↑22. Aug 2022, 10:49 Es gibt Verschiebungen, manches wird gehen, manches wird kommen. Natur ist im Fluss, so einfach ist das. Das versuchen aufzuhalten sollten wir unterlassen.
Das sehe ich auch so. Nur das Problem ist nicht der Versuch etwas aufzuhalten, was man nicht aufhalten kann, sondern lustig in der gleichen Weise weiter zu machen .
thuja hat geschrieben: ↑22. Aug 2022, 10:49 Natur ist im Fluss, so einfach ist das. Das versuchen aufzuhalten sollten wir unterlassen.
Nein, so einfach ist es nicht. Es ist nämlich nicht „Natur“. Da würden diese Prozesse in einer Geschwindigkeit ablaufen, an die sich die Tiere anpassen könnten. Es ist ein menschengemachtes Problem. Menschliche Eingriffe beschleunigen Veränderungen in einem Maße, dass Anpassung nicht in jedem Fall so schnell erfolgen kann wie nötig. Deshalb ist der Mensch auch dafür zuständig dies zu unterlassen oder die Auswirkungen auszugleichen.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht. Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
thuja hat geschrieben: ↑22. Aug 2022, 11:35...Man brauchts aber auch nicht kaputtschützen...
???
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
Naja, die Menschen denken immer sie können alles und sind die Krone der Schöpfung und können die Natur nach ihren Vorstellungen verändern. Dabei ging vieles schief.
Da pflichte ich Dir voll bei, thuja ! Die Krux ist, dass wir glauben, alles mit technischen Lösungen in den Griff zu kriegen. Aber trotzdem müssen wir's probieren ! . Nun ja, ich habe vor einigen Tagen eine Doku bei - war's arte? - gesehen, über die grossen Massensterben, z.B. beim Übergang vom Perm zum Trias (da waren es gigantische Vulkanausbrüche: Sibirischer Trapp: https://de.wikipedia.org/wiki/Sibirischer_Trapp ) . Die Erde hat sich weitergedreht. Dagegen nehmen sich unsere Versuche zur Klimarettung und Artenrettung richtig niedlich aus.