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Dürregejammer (Gelesen 829761 mal)

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Piccolairis
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Re: Dürregejammer

Piccolairis » Antwort #5295 am:

Halt davon was du willst @Bristlecone... aber jemand der so gut über Bäume bescheid weißt, sollte hier nicht jetzt rumphraseln :)
Woher wissen Gänseblümchen eigentlich immer, wer wen liebt?
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AndreasR
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Re: Dürregejammer

AndreasR » Antwort #5296 am:

MarkusG hat geschrieben: 23. Aug 2022, 10:55
Ich wär so gerne Balderschwanger.


Ich nicht. Letztes Jahr habe ich gejammert, weil es den ganzen Sommer lang gefühlt jeden Tag geregnet hat, und in den ansonsten so trockenen Sommermonaten gab es jeweils um die 70 bis über 100 Liter Regen. Letztendlich hat das zu einem "Regenüberschuss" von ca. 200 Litern im Vergleich zum langjährigen Mittel geführt. Dieses Jahr das krasse Gegenteil, es fehlen bisher mindestens 100 bis 150 Liter, die ansonsten durch punktuelle Gewitter o. ä. gefallen wären. Geringe Niederschläge sind kein Problem, wenn sie wenigstens einigermaßen regelmäßig fallen, gerade im Sommer besser noch als Starkregen, damit der Boden auch mal ordentlich durchfeuchtet wird und die Pflanzen ansonsten wieder abtrocknen können, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Aber diese Extreme - entweder ganz viel oder so gut wie gar nichts - sind einfach nur Stress pur. :(
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thuja thujon
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Re: Dürregejammer

thuja thujon » Antwort #5297 am:

Stress pur ists vor allem auch weil die Wolken fehlen. Also UV- und VIS-Strahlung prasselt die ganze Zeit nieder, Sonnenstunden die letzten Jahre überdurchschnittlich. Allein im Juli 350 Sonnenstunden. Dann fällt noch ein oder mehrere Winter aus, deswegen zB keine Umwälzung im See (erst unterhalb 4°C möglich) und Zack hat man Blaualgenmassenvermehrung in den oberen Schichten.
Problem ist tatsächlich nicht nur die Trockenheit, im Garten kann man auch dagegen angießen, sondern die Belastung durch die Sonne ist was zehrt.

2021 war hier wie seit 2018 jedes Jahr nicht zu nass, obwohl gefühlt jeden Tag Regen ab Frühsommer, war der nie ergiebig und so blieb die Jahressumme mit 540 bzw 555 noch rund 30mm unterm Schnitt.
Es geht hier schon 5 Jahre.
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RosaRot
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Re: Dürregejammer

RosaRot » Antwort #5298 am:

Staudo hat geschrieben: 23. Aug 2022, 10:46
Hier kann man nachsehen, wo es ordentlich Grund für Dürregejammer gibt. Im Tabellenkopf kann man die Sortierung ändern. Den traurigen Rekord hält Hecklingen östlich vom Harz mit 172 mm Jahresniederschlag, ganz zufrieden kann man in Balderschwang im Allgäu mit 1217 mm sein. In Brandenburg bekamen die Gärten meist etwas über 200 mm ab. Es gibt daher ausreichend Grund für Jammerei.


Hecklingen hatte also keinen Plaatsch wie wir, wir sind nämlich schon auf 180 (mm)...
Ich Pflanze unverdrossen dieses und jenes in tiefe Löcher mit einem Lehmsandbrei darin, je dichter bedeckt die Oberfläche ist, desto besser...
Die Ödlandschrecken haben es aber ganz gern frei und brutzelig.... ;D
Viele Grüße von
RosaRot
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MarkusG
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Re: Dürregejammer

MarkusG » Antwort #5299 am:

@Andreas: Das "nasse" Jahr 2021 brachte hier laut Agrarwetterstation Sprendlingen 497 Liter. Also weit weg von üppig.
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Re: Dürregejammer

thuja thujon » Antwort #5300 am:

Das ist der Donnersberg Regenschatten, oder?

https://www.wetter.rlp.de/Internet/AM/NotesAM.nsf/amweb/f706105a1917f20dc12577910029c1a0?OpenDocument&TableRow=2.1.1,2.6#2.1.
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MarkusG
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Re: Dürregejammer

MarkusG » Antwort #5301 am:

thuja hat geschrieben: 23. Aug 2022, 13:07
Das ist der Donnersberg Regenschatten, oder?

https://www.wetter.rlp.de/Internet/AM/NotesAM.nsf/amweb/f706105a1917f20dc12577910029c1a0?OpenDocument&TableRow=2.1.1,2.6#2.1.


Ja. Die Wolken werden vom Donnersberg geteilt.
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AndreasR
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Re: Dürregejammer

AndreasR » Antwort #5302 am:

Ja, 500 mm sind natürlich keinesfalls "nass", wir hatten hier deutlich über 700 mm. Schon in Bad Kreuznach war es sehr viel weniger, wirklich verrückt, wie kleinräumig die Regenereignisse manchmal verteilt sind...
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Re: Dürregejammer

Buddelkönigin » Antwort #5303 am:

Überaus spannende Stellungnahmen und Links heute... Danke.
Wenn immer der Kluge nachgibt, regieren die Dummen die Welt.🙄
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Blush
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Re: Dürregejammer

Blush » Antwort #5304 am:

Ich frage mich schon die ganze Zeit, wo ich letztes Jahr wohl gewesen bin, als bei euch der Sommer nass war. Zu Hause. 407 mm Regen in 2021.

Grün ist in den sandigsten, sonnigsten Stellen unseres "Rasens" noch Achillea. Gut, dass es sie gibt. An anderen Stellen noch Weißklee, den ich auch nachsäen werde.
"Der andere könnte recht haben."
        Frei nach Frank Elster
Bristlecone

Re: Dürregejammer

Bristlecone » Antwort #5305 am:

lerchenzorn hat geschrieben: 23. Aug 2022, 11:40
Die Energiewende wurde bis heute im wesentlichen an den Stellen und dort immer bis an den Punkt vorangetrieben, an denen sie ein für Finanzjongleure glatt und flüssig abzuspulendes Renditeprojekt ist. Im wesentlichen keine grundlegenden Investitionen in die Netz- und Speicherinfrastruktur, in Einsparung und Energierückgewinnung. Rücknahme der Förderung von lokalen, kleinteiligen Lösungen usw.

Ja.
Es muss sich eben "rechnen" - fragt sich nur, für wen.
.
Ich finde es immer wieder seltsam naiv, wenn der Zustand der (Um)welt als Summe der beklagenswerten Ignoranz und Verfehlungen aller einzelnen Individuen gesehen wird, mit so rührenden Vorstellungen wie "Wir alle haben es in der Hand".
Nein, "wir alle" haben es nicht in der Hand. Abgesehen von den ökonomischen Zwängen, denen wir alle so Tag für Tag unterliegen, haben die wenigsten von uns die Möglichkeit, auf grundlegende Steuerungsmechanismen Einfluss zu nehmen, wie lerchenzorn sie oben nennt, wie etwa den Ausbau von Stromspeichern, um nur mal das Beispiel anzuführen.
(Natürlich ist es jedem unbenommen, zu versuchen, seine eigene Batterie zu installieren. Viel Spaß dabei.)
"Wir" können natürlich auch auf den bösen Mallorcaflug verzichten und uns gut dabei fühlen.
Das Dumme ist nur: Dank des EU-Zertifikatemarktes* spart das keine einzige Tonne CO2.
Es gibt eine Menge an Verschmutzungszertifikaten in der EU, die mit der Zeit verknappt wird. Innerhalb dieses Zertifkatemarktes ist es völlig wumpe, ob einer nach Malle fliegt oder das fossile CO2 woanders innerhalb der EU rauspusten lässt.
Und wenn die Fluggesellschaft nicht fliegt und das Zertifikat nicht benötigt, stampft sie es nicht ein, sondern vertickert es meistbietend an einen anderen, der es dringend gebrauchen kann.
Sorry fürs OT, aber das musste mal raus.
.
* https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/der-europaeische-emissionshandel#teilnehmer-prinzip-und-umsetzung-des-europaischen-emissionshandels
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Re: Dürregejammer

Kakifreund » Antwort #5306 am:

Blush hat geschrieben: 23. Aug 2022, 15:36
Ich frage mich schon die ganze Zeit, wo ich letztes Jahr wohl gewesen bin, als bei euch der Sommer nass war. Zu Hause. 407 mm Regen in 2021.


Hier gab's letztes Jahr 1030mm :-X
Das fand ich nicht viel besser als das Wetter heuer, es sind glaube ich sogar mehr Pflanzen durch die Staunässe verfault als in diesem Jahr vertrocknet sind.
So kann man ja immerhin gießen, wenn es zu nass ist kann man nichts machen außer zuschauen.
Aber wenn es so trocken ist wie jetzt ist das natürlich auch nicht gut :-\ Auch hier werfen immer mehr Bäume ihre Blätter ab.
Irgendwie gibt es kein "Gleichgewicht" beim Wetter mehr, das eine Jahr ist zu nass, das andere zu trocken. Für den Garten alles andere als optimal.
Der Garten ist nicht, um ihn zu unterwerfen, nicht, um ihn zuzupflastern, sondern um ihn im Einklang mit der Natur zu gestalten.

Liebe Grüße aus Nordrhein-Westfalen/NRW
Jan
Bristlecone

Re: Dürregejammer

Bristlecone » Antwort #5307 am:

Zurück zum Dürregejammer:
Wir stehen bei gut 400 Liter, die andere Seite vom Hausberg bei 650 Liter. Pech.
Ich will mich angesichts der hier berichteten Regenfehlmengen nicht beklagen. Das Jahr ist zu trocken, aber es war in erster Linie der Hochsommer ab Juli, der hier einschlug. Bis sahin gings noch so einigermaßen.
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planwerk
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Re: Dürregejammer

planwerk » Antwort #5308 am:

Hier in Seebruck (Südostbayern, Chiemgau) stehe ich bei 795 mm für das Jahr, letztes Jahr um diese Zeit bei 1.000 mm.
Problem hier war, wie bei Bristle, die Zeit von Anfang Juli bis 18. August, da gab es nur 90 mm. Für hier absolut nicht normal. Kaum Gewitter, keine Westlage, nix. 400 mm wären da normal gewesen.
Die 100 Liter letzte Woche waren Rettung in letzter Not.
Ganz deutlich war zu sehen das die Pflanzen von der Zeit bis Juli vom Regen verwöhnt waren. 6 Wochen danach warm und sehr trocken hat denen nicht geschmeckt.
Meinem Schachtbrunnen geht es auch wieder gut, war bis auf 3 m unter Oberfläche gesunken. Jetzt wieder bei normalem 1 m.
Staudige Grüße vom Chiemsee!
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Re: Dürregejammer

thuja thujon » Antwort #5309 am:

Mal ein Blick auf den offenen Grundwasserleiter (Baggersee)
Wir hatten den Bootsanleger die letzten Jahre nach vorne verlegt, da der Grundwasserspiegel stark gesunken ist.
Im April war die erste Stange noch leicht überflutet.
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Boot 20220421.jpeg
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