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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4136751 mal)
Moderator: cydorian
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Hallo, bin nach längerer Zeit zurück!
Zur Frage, ob in Deutschland Feigengallwespen befruchten:
1. Ein Freund von mir hat unter seiner Ronde de Bordeaux (RdB) junge Feigen gefunden, die sehr nach Sämlingen aussehen: Sie haben keine Verbindung zu irgendwelchen anderen Wurzeln, sind am Anfang sehr schwach, das heißt sie haben am Anfang sehr kleine Blättchen und auch die nachfolgenden Blätter werden nur langsam größer. Außerdem sehen die Blätter überhaupt nicht nach RdB aus.
2. Meine Desert King trägt viele Herbstfeigen, was sie eigentlich nur nach Befruchtung tun sollte. Ich habe sie im Topf in dessen Nähe etwa 20 andere Feigensorten stehen, darunter ziemlich sicher auch eine White Marseille, die zwar vom Geschmack ziemlich schlecht ist (nur süß, kaum Aroma, eher trockenes, stohiges, fast weißes Fruchtfleisch) dafür ist sie aber EXTREM WINTERHART!
Ich habe die White Marseille eigentlich nur, weil sie von einem Mutterbaum stammt, der auch in den Wintern 2010 und 2011 außerhalb einer Ortschaft keine Frostschäden gezeigt hat, während direkt daneben eine RdB ziemlich stark geschädigt wurde (nur der dicke Stamm hat überlebt) und eine dritte, unbekannte Feigensorte auch direkt daneben bis auf die Wurzeln zurückgefroren ist.
1. und 2. weist auf die Anwesenheit der Feigengallwespe hin. Bei mir in der Gegend (Rhein-Neckar-Gebiet) gibt es massenweise Feigenbäume, oft steht im Siedlungsgebiet der nächste Feigenbaum nur 20 oder 50 Meter entfernt, selten weiter als 100 Meter.
Sämlinge sind gar nicht so selten!
Feigensämlinge scheinen übrigens gar nicht so selten zu sein, ich habe schon mehrere Feigenbäume in meiner Gegend gefunden, die meines Erachtens wohl von weggeworfenen Trockenfeigen stammen. (Gartenbesitzer sagt z. B., dass sie „wild“ gewachsen seien)
Im flach betonierten Hof meines Bruders sind zwei Feigensämlinge in Betonritzen aufgegangen. Im Hof standen nie Feigen und der Hof ist auf allem Seiten von Häusern umgeben. Außerdem sind die beiden Feigen verschieden. Eine trägt schlecht schmeckende Feigen, die andere eher durchschnittliche, die im Geschmack ähnlich wie Brown Turkey sind.
Zur Frage, ob in Deutschland Feigengallwespen befruchten:
1. Ein Freund von mir hat unter seiner Ronde de Bordeaux (RdB) junge Feigen gefunden, die sehr nach Sämlingen aussehen: Sie haben keine Verbindung zu irgendwelchen anderen Wurzeln, sind am Anfang sehr schwach, das heißt sie haben am Anfang sehr kleine Blättchen und auch die nachfolgenden Blätter werden nur langsam größer. Außerdem sehen die Blätter überhaupt nicht nach RdB aus.
2. Meine Desert King trägt viele Herbstfeigen, was sie eigentlich nur nach Befruchtung tun sollte. Ich habe sie im Topf in dessen Nähe etwa 20 andere Feigensorten stehen, darunter ziemlich sicher auch eine White Marseille, die zwar vom Geschmack ziemlich schlecht ist (nur süß, kaum Aroma, eher trockenes, stohiges, fast weißes Fruchtfleisch) dafür ist sie aber EXTREM WINTERHART!
Ich habe die White Marseille eigentlich nur, weil sie von einem Mutterbaum stammt, der auch in den Wintern 2010 und 2011 außerhalb einer Ortschaft keine Frostschäden gezeigt hat, während direkt daneben eine RdB ziemlich stark geschädigt wurde (nur der dicke Stamm hat überlebt) und eine dritte, unbekannte Feigensorte auch direkt daneben bis auf die Wurzeln zurückgefroren ist.
1. und 2. weist auf die Anwesenheit der Feigengallwespe hin. Bei mir in der Gegend (Rhein-Neckar-Gebiet) gibt es massenweise Feigenbäume, oft steht im Siedlungsgebiet der nächste Feigenbaum nur 20 oder 50 Meter entfernt, selten weiter als 100 Meter.
Sämlinge sind gar nicht so selten!
Feigensämlinge scheinen übrigens gar nicht so selten zu sein, ich habe schon mehrere Feigenbäume in meiner Gegend gefunden, die meines Erachtens wohl von weggeworfenen Trockenfeigen stammen. (Gartenbesitzer sagt z. B., dass sie „wild“ gewachsen seien)
Im flach betonierten Hof meines Bruders sind zwei Feigensämlinge in Betonritzen aufgegangen. Im Hof standen nie Feigen und der Hof ist auf allem Seiten von Häusern umgeben. Außerdem sind die beiden Feigen verschieden. Eine trägt schlecht schmeckende Feigen, die andere eher durchschnittliche, die im Geschmack ähnlich wie Brown Turkey sind.
Meine Feigen: Brown Turkey, Brunswick, Dalmatie, Dauphine, Desert King, Dorée, Dottato, Hardy Yellow, Longue d'Août, Madeleine d. d. Saisons, Martinsfeige, Michurinska, Negronne, Noire de Caromb, Osborne P., Panachée, Ronde de Bordeaux, Rouge de Bordeaux, Sultane + 12 Unidentifizierte + Sämlinge.
- Feigenfreund
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Die erste Col de Dame ist jetzt reifgeworden. Eine zweite dürfte morgen oder übermorgen folgen. Ein paar weitere schwellen auch bereits an. Ohne Frühstart (Anfang März, damals indoor vor einem großen Südfenster) wäre eine Ausreifung bei mir nicht möglich geworden.
Hier die Frucht gestern früh noch am Baum hängend:
Hier die Frucht gestern früh noch am Baum hängend:
- Feigenfreund
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Heute geerntet.
Ansicht der Frucht von außen:
Ansicht der Frucht von außen:
- Feigenfreund
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Die Konfitüre da drin macht Appetit ;)
-
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Lokalrunde hat geschrieben: ↑12. Sep 2022, 06:55Der hat geschrieben: ↑11. Sep 2022, 22:07RePu86 hat geschrieben: ↑11. Sep 2022, 21:07
Für die Befruchtung müsste im Umkreis von 2-3km eine Bocksfeige stehen.Weiter fliegen die Wespen nicht.
Woher wisst ihr das unter den Feigen nicht einfach Bodenschösslinge wachsen?
Weil sie teilweise zu weit weg sind bzw. es ausgeschlossen ist, dass die Wurzeln der Mutterpflanze dorthin reichen.
Bist du dir ganz sicher?
Angeblich wachsen die Wurzeln 3x weiter als der Baum breit ist.
Ja, 100% sicher. Die Sämlinge kommen teilweise aus Mauerritzen mit asphaltiertem Boden zwischen ihnen und der Mutterpflanze. Da kommen die Wurzeln der Mutterpflanze gar nicht hin.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
So jetzt ist es leider so weit.
Auch die Feigen sind von der KEF betroffen.Obwohl LdA gar nicht so dunkel ist.
Auch die Feigen sind von der KEF betroffen.Obwohl LdA gar nicht so dunkel ist.
- Feigenfreund
- Beiträge: 141
- Registriert: 25. Aug 2021, 11:25
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ja, die war wirklich fantastisch! Ein wunderbares Zusammenspiel von vollmundiger Süße und komplexen Beerenaromen. Für mich als Fan von Feigen mit Beerenaromen war diese Col de Dame die bisher beste Feige, die ich verkosten durfte.
- Arni99
- Beiträge: 4025
- Registriert: 12. Aug 2019, 10:42
- Region: Südhang Wienerwald
- Höhe über NHN: 248
- Bodenart: Lehmig
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
-
Wien Umgebung 248m
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
@philippus
Falls du 2 Stecklinge dieser Sorte brauchst, kann ich dir schicken. Meine CDDN ist heute von Quissac angekommen. Gleich mal gekürzt :).
Wien Umgebung
WHZ: 8b(20/21), 9a(21/22), 8b(22/23), 8b(23/24), 8b(24/25)
Letzter Frost: 20.3.2025
Balkonsorten: Italian-258, Pastilière, Bozener, Negronne
WHZ: 8b(20/21), 9a(21/22), 8b(22/23), 8b(23/24), 8b(24/25)
Letzter Frost: 20.3.2025
Balkonsorten: Italian-258, Pastilière, Bozener, Negronne
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
philippus hat geschrieben: ↑12. Sep 2022, 08:59
Gestern Picholetera gepflückt, die erste überhaupt. Sehr fruchtig schmeckende Feige mit einer deutlich wahrnehmbaren Säure. Hätte für mein Empfinden süßer sein können, aber insgesamt eine gute Feige die noch einen guten Tag mehr am Baum vertragen hätte. Auch hier dürfte eine hohe Qualität erreichbar sein.
Die Sorte hört sich für mich sehr interessant an... Ich mag die Feigen mit einem hohen Säuregehalt sehr. Die aus Orange FR waren für mich die besten Feigen die ich jemals geniessen durfte. Diese säure, dieses Beeren Aroma ... hmmm ... Diese Sorte hätte ich gerne bei mir im Garten :)
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
so sah die Feige von innen aus.
Ich vermute es ist eine Noire de Barbentane, welche weiterverbreitet in dieser Region ist.
Kennt jemand andere Sorten mit einem erhöhten Säureanteil?
Ich vermute es ist eine Noire de Barbentane, welche weiterverbreitet in dieser Region ist.
Kennt jemand andere Sorten mit einem erhöhten Säureanteil?
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Arni99 hat geschrieben: ↑12. Sep 2022, 18:48
@philippus
Falls du 2 Stecklinge dieser Sorte brauchst, kann ich dir schicken. Meine CDDN ist heute von Quissac angekommen. Gleich mal gekürzt :).
Vielen Dank Arni, aber die ist mir zu spät.... Ich hab keinen Platz für weitere Töpfe mehr und gebe den Sorten den Vorzug, mit denen ich es hier ohne Headstart zur Ernte bringe ;)
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
RePu86 hat geschrieben: ↑12. Sep 2022, 17:53
So jetzt ist es leider so weit.
Auch die Feigen sind von der KEF betroffen.Obwohl LdA gar nicht so dunkel ist.
Das ist ärgerlich, wie hast du das bemerkt? Einstichstellen oder nur durch Zufall gesehen? War die Frucht auch innen faul oder sonst irgendwie kaputt?
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
marcellus hat geschrieben: ↑12. Sep 2022, 21:15
Die Sorte hört sich für mich sehr interessant an... Ich mag die Feigen mit einem hohen Säuregehalt sehr. Die aus Orange FR waren für mich die besten Feigen die ich jemals geniessen durfte. Diese säure, dieses Beeren Aroma ... hmmm ... Diese Sorte hätte ich gerne bei mir im Garten :)
Es war für mich die erste Feige dieser Sorte überhaupt. Ich weiß nicht wie repräsentativ das war, die Pflanze ist jung und im Topf, aber es sind noch 3-4 Stück dran. ich werde weiter berichten und schauen ob sich das mit der leichten Säure bestätigt.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
marcellus hat geschrieben: ↑12. Sep 2022, 21:47
Kennt jemand andere Sorten mit einem erhöhten Säureanteil?
Die evtl RdB mit KEF - blöder Scherz, sorry :D
@ RePu: hat sich das Ding bewegt? Dachte heute auch es wäre eine KEF-Larve in einer Feige, extra mit Lupe angeschaut. In meinem Fall war es ein Teil von einem Stiel einer einzelnen Blüte, hat ausgesehen wie eine Larve.
KEF geht Hauptsächlich auf Farbe. Hatte heute 2 Fliegen an einer grünen Feige die ich mit einem Blauen Organzasäckchen eingepackt hatte (KEF im Säckchen).