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Gründüngung und Mulchmaterial für den Winter (Gelesen 97926 mal)
Re: Gründüngung und Mulchmaterial für den Winter
Ich grubbere vor der breitwürfigen Aussaat und danach nochmals zum einarbeiten vom Saatgut. Manchmal hacke ich nach der Saat auch mehr als dass ich den Grubber durchziehe, so nach Gefühl halt ;). Nur draufwerfen geht bestimmt auch. Dann braucht's aber feuchte Witterung, damit was aufläuft. Vögel wären zumindest bei uns kein Problem.
Die Landwirte grubbern nach dem Drusch damit das Ausfallgetreide aufläuft und danach mechanisch oder chemisch abgemurkst werden kann. Dann macht das bei der nachfolgenden Kultur keine Probleme.
Die Landwirte grubbern nach dem Drusch damit das Ausfallgetreide aufläuft und danach mechanisch oder chemisch abgemurkst werden kann. Dann macht das bei der nachfolgenden Kultur keine Probleme.
- thuja thujon
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Re: Gründüngung und Mulchmaterial für den Winter
Nachbar hat sicherlich Recht und wenn Vögel ein Problem sein sollten, dann eben 2-3 mal so viele Samen ausstreuen, kostet doch nix. Batteriebetriebene Düngerstreuer sind gut wenn man Fläche bewältigen möchte.
Grundsätzlich kann man Gründünger nicht zu sorgfältig säen, das sollte eine ernste Kultur sein wie zB Radieschen wenn sie was bringen soll. Notfalls gießen und evtl sogar andüngen.
Ist eben alles abhängig von der Witterung, Bodenverhältnisse usw, also immer individuell zu entscheiden.
Ansonsten wie Monti schreibt, falsches Saatbeet vorher reduziert Unkrautdruck, und zu fein ist doof wenn der Boden verschlämmanfällig ist. Sieht man auch auf den Bildern eine Seite vorher, die Saatrillen waren grob genug, aber 100mm Niederschlag im September später ist doch wieder alles platt.
Hier war Feldsalat Folgekultur/Gründung nach Tomaten vor dem säen ziemlich genau so wie auf dem Bild unten.
Grundsätzlich kann man Gründünger nicht zu sorgfältig säen, das sollte eine ernste Kultur sein wie zB Radieschen wenn sie was bringen soll. Notfalls gießen und evtl sogar andüngen.
Ist eben alles abhängig von der Witterung, Bodenverhältnisse usw, also immer individuell zu entscheiden.
Ansonsten wie Monti schreibt, falsches Saatbeet vorher reduziert Unkrautdruck, und zu fein ist doof wenn der Boden verschlämmanfällig ist. Sieht man auch auf den Bildern eine Seite vorher, die Saatrillen waren grob genug, aber 100mm Niederschlag im September später ist doch wieder alles platt.
Hier war Feldsalat Folgekultur/Gründung nach Tomaten vor dem säen ziemlich genau so wie auf dem Bild unten.
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Re: Gründüngung und Mulchmaterial für den Winter
Danke für die Antworten.
Dann werde ich mal auf allen freigewordenen Beeten breitwürfig streuen und mit der Pendelhacke eingrubbern. Dabei wird dann auch die Vogelmiere (besonders auf den Kürbisbeeten, wo ich weniger gemulcht habe) erfasst.
So eine schöne Walze hab ich nicht, hier steht nur eine Sternwalze, die ich eigentlich nicht nutze. Mit der kann man auf leichten Böden ja auch etwas rückverdichten, allerdings würde die Sternwalze dann mit den restlichen Kürbisranken und dem groben Mulch "verstopfen"; bringt wohl nichts. Bei deiner Walze bleibt ja wohl nix dran hängen.
Dann werde ich mal auf allen freigewordenen Beeten breitwürfig streuen und mit der Pendelhacke eingrubbern. Dabei wird dann auch die Vogelmiere (besonders auf den Kürbisbeeten, wo ich weniger gemulcht habe) erfasst.
So eine schöne Walze hab ich nicht, hier steht nur eine Sternwalze, die ich eigentlich nicht nutze. Mit der kann man auf leichten Böden ja auch etwas rückverdichten, allerdings würde die Sternwalze dann mit den restlichen Kürbisranken und dem groben Mulch "verstopfen"; bringt wohl nichts. Bei deiner Walze bleibt ja wohl nix dran hängen.
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ) (Stimmt das wirklich?)
- thuja thujon
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Re: Gründüngung und Mulchmaterial für den Winter
Wenn du noch viel Material oben aufliegen hast würde ich auch nur die Saat ausstreuen und feucht halten. Also nicht übertreiben, Saatgut wird oft viel zu nass gehalten, der Keimwasserbedarf ist gar nicht so hoch und kurzzeitiges ausabtrockenen wird ohne Probleme vertragen.
Die Walze, könnte schwerer sein. Kürbisranken könnten sich drin verheddern, die Schrauben sind nicht optimal. Ich bin noch auf der Suche nach einer schwereren Prismenwalze ähnlich der Güttler oder wenigstens eine Sternwalze. Sowas gibts halt nicht an jeder Ecke in von einer Person bewegbar.
Die Walze, könnte schwerer sein. Kürbisranken könnten sich drin verheddern, die Schrauben sind nicht optimal. Ich bin noch auf der Suche nach einer schwereren Prismenwalze ähnlich der Güttler oder wenigstens eine Sternwalze. Sowas gibts halt nicht an jeder Ecke in von einer Person bewegbar.
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Re: Gründüngung und Mulchmaterial für den Winter
Ich hab das erste Mal Fläche und lese interessiert über Geräte und Techniken. Per Hand mit ungeeignetem Gerät war etwas mühsam... Trotzdem habe ich jetzt Saatrillen geharkt, breitwürfig Spinat gesät, nochmal mit dem Laubrechen drüber und angegegossen. Mal sehen was schneller kommt: Vogelmiere, Portulak und Franzosenkraut oder mein Spinat. Ach ja: vorher waren da Kürbisse, Zuccini und Soja.
Re: Gründüngung und Mulchmaterial für den Winter
Inachis hat geschrieben: ↑11. Okt 2022, 13:32
Mal sehen was schneller kommt: Vogelmiere, Portulak und Franzosenkraut oder mein Spinat.
Kann alles in die Salatschüssel :)
- thuja thujon
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Re: Gründüngung und Mulchmaterial für den Winter
Portulak keimt bei den aktuellen Temperaturen nicht mehr. Wenn der ein Problem sein sollte mal über Roggen als Gründung nachdenken. Durch das schnelle schossen im Frühjahr macht er dem Portulak zu seiner Hauptkeimzeit sehr viel Konkurrenz aufgrund der Beschattung usw.
Franzosenkraut ist in langjährig konsequent gepflegten Böden kein Hauptunkraut, ich beobachte im Jahr nicht viel mehr als ein Dutzend Pflanzen. Die samen erst spät aus und sind leicht zu ziehen, das sollte man auch machen bevor sie aussamen.
Vogelmiere keimt jetzt auch noch im Herbst oder Winter, wächst weiter und bildet hier im warmem Oberrheingraben auch noch Samen. Wenn ich bei der das jäten verschlafe und aussamen lasse, habe ich gute 3 Jahre Arbeit hinterher mit ihr.
Mit Sandhafer als Gründünger habe ich sie auch bei später Saat ganz gut in den Griff bekommen. Man sollte es dann nur nicht später doch wieder verschlafen.
Mischungen von Sandhafer mit Ramtillkraut und Phacelia machen noch schneller zu und rauben der anfangs flach wachsenden Vogelmiere den Lebensraum.
Franzosenkraut ist in langjährig konsequent gepflegten Böden kein Hauptunkraut, ich beobachte im Jahr nicht viel mehr als ein Dutzend Pflanzen. Die samen erst spät aus und sind leicht zu ziehen, das sollte man auch machen bevor sie aussamen.
Vogelmiere keimt jetzt auch noch im Herbst oder Winter, wächst weiter und bildet hier im warmem Oberrheingraben auch noch Samen. Wenn ich bei der das jäten verschlafe und aussamen lasse, habe ich gute 3 Jahre Arbeit hinterher mit ihr.
Mit Sandhafer als Gründünger habe ich sie auch bei später Saat ganz gut in den Griff bekommen. Man sollte es dann nur nicht später doch wieder verschlafen.
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Re: Gründüngung und Mulchmaterial für den Winter
Anbei als Update ein Foto von heute. Hat sich gut entwickelt, da dürfte einiges an Stickstoff in der Pflanzenmasse gebunden sein. Man sieht als erstes hauptsächlich das Ramtillkraut. Sandhafer und Sonnenblume spitzeln aber auch öfters mal durch. Vereinzelt auch aufgespargelte Phacelia.thuja hat geschrieben: ↑28. Sep 2022, 22:01
Jetzt, 19 Tage nach dem Keimblattstadium kann man schon von einem Bestand sprechen. Das Feld ist grün und die Pflanzen sammeln überschüssigen Stickstoff aus der Vorkultur ein, so dass er nicht über Winter ins Grundwasser gespült wird.
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Re: Gründüngung und Mulchmaterial für den Winter
Sandhafer hier am Rand fotografiert ist gut aufgelaufen und macht auch etwas Masse. Könnte sich weit genug entwickeln um noch Blütenstände zu schieben, wenn er das Geschafft hat, friert er eigentlich auch sicher im Winter zurück.
Bei Jungpflanzen ist das abfrieren nicht so sicher, da reichen die -5°C aus der Literatur nicht immer.
Bei Jungpflanzen ist das abfrieren nicht so sicher, da reichen die -5°C aus der Literatur nicht immer.
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Re: Gründüngung und Mulchmaterial für den Winter
Probleme könnte auch der Ölrettich machen, der friert nicht zuverlässig zurück. Man köpft ihn in der Regel und hofft das er zusammen mit nassem Winterwetter verfault.
Abfrieren tut er im Oberrheingraben so gut wie nicht.
Sieht für mich bis jetzt aber nach einer erfolgreichen Gründüngung aus.
Der Gänsefuß auf dem Bild ist nicht im Bestand sondern auf der Fläche davor. Ich hätte mal etwas im Bestand wühlen sollen, ob sich noch Amaranth und Gänsefuß unten drin versteckt und dort fleißig Samen produziert. Beim nächsten mal.
Abfrieren tut er im Oberrheingraben so gut wie nicht.
Sieht für mich bis jetzt aber nach einer erfolgreichen Gründüngung aus.
Der Gänsefuß auf dem Bild ist nicht im Bestand sondern auf der Fläche davor. Ich hätte mal etwas im Bestand wühlen sollen, ob sich noch Amaranth und Gänsefuß unten drin versteckt und dort fleißig Samen produziert. Beim nächsten mal.
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Re: Gründüngung und Mulchmaterial für den Winter
Ja, das sieht anständig aus. Der warme Herbst hat auch seine Vorteile. Der Ölrettich sieht nach Meliorationsrettich aus.
Re: Gründüngung und Mulchmaterial für den Winter
Echt spannend, all eure Erfahrungen zu lesen. Für mich ist die Arbeit mit Gründünger leider noch Neuland und ich habe es im Herbst verschlafen, noch einen ersten Versuch zu starten. Da ich aber auf etwas Beetfläche erst im Mai die erste Kultur geplant habe, würde ich gerne noch etwas aussäen, damit der Boden nicht ungeschützt bleibt, bis bspw. die Tomaten ins Beet kommen und ich dann im Idealfall auch gleich schon etwas Mulch da habe.
Ich habe zwar einige Arten gefunden, die ab Februar/März ausgesät werden können (Öllein, Leindotter, Luzerne, Phacelia, Sommergerste, Sommerhafer, Sommerwicken, div. Kleearten), weiss aber leider nicht, wie sich diese zu gegebener Zeit abtöten lassen und fräsen/umgraben möchte ich nicht. Gibt es unter den aufgezählten Gründünger-Pflanzen solche, die sich zuverlässig mit dem Rasenmäher abtöten lassen? Oder allenfalls dadurch, dass ich sie mit einem Brett umknicke und dann für ca. 1 Woche bei sonnigem Wetter eine transparente Folie drüber lege (habe ich mal unter dem Stichwort Solarization gesehen...).
Ich würde mich sehr über einige Tipps, Tricks und Erfahrungen freuen (und gerne auch für Laien verständliche Literaturhinweise, falls vorhanden).
Ich habe zwar einige Arten gefunden, die ab Februar/März ausgesät werden können (Öllein, Leindotter, Luzerne, Phacelia, Sommergerste, Sommerhafer, Sommerwicken, div. Kleearten), weiss aber leider nicht, wie sich diese zu gegebener Zeit abtöten lassen und fräsen/umgraben möchte ich nicht. Gibt es unter den aufgezählten Gründünger-Pflanzen solche, die sich zuverlässig mit dem Rasenmäher abtöten lassen? Oder allenfalls dadurch, dass ich sie mit einem Brett umknicke und dann für ca. 1 Woche bei sonnigem Wetter eine transparente Folie drüber lege (habe ich mal unter dem Stichwort Solarization gesehen...).
Ich würde mich sehr über einige Tipps, Tricks und Erfahrungen freuen (und gerne auch für Laien verständliche Literaturhinweise, falls vorhanden).
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Re: Gründüngung und Mulchmaterial für den Winter
Umknicken oder abmähen funktioniert oft erst gut, wenn die Pflanzen schon in die Blüte gegangen sind, also mit dem vegetativem Wachstum abgeschlossen haben und ins generative übergegangen sind. Dann treiben sie nach dem knicken oder Schnitt nicht mehr nach.
Für so Speedy-Kulturen bietet sich Buchweizen an.
Es könnten aber auch Radieschen oder wie heißt dieser frühe Scherkohl nochmal, Namesia?
Solarisation wäre mir gerade im Frühjahr zu unzuverlässig zum abtöten, da glaube ich nicht dran. Funktioniert ja nicht mal im Hochsommer.
Wenn man auf Nummer sicher gehen will und ohne einarbeiten: Glyphosat oder mit Bioherbiziden wie Pelargonsäure.
Für so Speedy-Kulturen bietet sich Buchweizen an.
Es könnten aber auch Radieschen oder wie heißt dieser frühe Scherkohl nochmal, Namesia?
Solarisation wäre mir gerade im Frühjahr zu unzuverlässig zum abtöten, da glaube ich nicht dran. Funktioniert ja nicht mal im Hochsommer.
Wenn man auf Nummer sicher gehen will und ohne einarbeiten: Glyphosat oder mit Bioherbiziden wie Pelargonsäure.
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Re: Gründüngung und Mulchmaterial für den Winter
Tja, alles nicht so einfach... Aber vielen Dank für die Infos. Ich werde es demnach einfach mal mit Buchweizen versuchen und dann (hoffentlich) rechtzeitig umknicken. Da ich auf dem besagten Beet nur vorgezogene Pflanzen pflanzen möchte, entfällt wenigstens das Problem der Saat.