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Seneszenz (Überalterung) bei Obstbäumen (Gelesen 1462 mal)
Moderator: cydorian
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Zauberspruch für Häckselnde: Schnittgut, Ast und Zweiglein werde schneller so zu Mulch und Erde, häcks-häcks
Seneszenz (Überalterung) bei Obstbäumen
Unsere alten Apfelbäume tragen nicht mehr so üppig, wie ich das in Erinnerung habe.
Kann man der Seneszenz allein durch Schnitt und Düngung entgegenwirken oder liegt das Problem auch an Wurzelexsudaten?
Besser neue Bäume als Frust mit alten (noch übliche Sorten)? 🙄
Oder liegt es an meiner Seneszenz, dass ich die Vergangenheit verkläre oder am Maßstab (ich war noch kleiner und die Äpfel dadurch größer)?
Kann man der Seneszenz allein durch Schnitt und Düngung entgegenwirken oder liegt das Problem auch an Wurzelexsudaten?
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Zauberspruch für Häckselnde:
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- thuja thujon
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Re: Seneszenz (Überalterung) bei Obstbäumen
Mit dem Alter nimmt die Vitalität ab, ja. Seneszenz direkt ist es nicht, die wäre im Ergebnis endgültig.
Also Seneszenz gibt es jedes Jahr, klar, aber nur für bestimmte Organe, Blütenblätter etwa.
Wie hilft man den Alten Kollegen auf die Sprünge? Teile amputieren, und zwar nicht die dicken Äste, sondern mit dem Winterschnitt eher Teile der dünnen Triebe reduzieren. So das die vorhandenen Wurzeln und Holzreserven weniger Augen beim Austrieb versorgen müssen. Das schafft neue Vitalität.
Das ganze muss behutsam und mit Rücksicht auf den Baum passieren.
Wenn es gelingt, machen die alten Bäume aber noch viele Jahre bis Jahrzehnte mit.
Wichtig ist eben, den Energievorrat im Holz auf einem gewissen Niveau zu halten und nicht durch Massenerträge leer zu saugen.
Früchte ausdünnen ist auch ein Ansatzpunkt, hat aber sehr viel geringere Wirkung. Laub bis zum herbstlichen Laubfall gesund halten hilft auch.
Also Seneszenz gibt es jedes Jahr, klar, aber nur für bestimmte Organe, Blütenblätter etwa.
Wie hilft man den Alten Kollegen auf die Sprünge? Teile amputieren, und zwar nicht die dicken Äste, sondern mit dem Winterschnitt eher Teile der dünnen Triebe reduzieren. So das die vorhandenen Wurzeln und Holzreserven weniger Augen beim Austrieb versorgen müssen. Das schafft neue Vitalität.
Das ganze muss behutsam und mit Rücksicht auf den Baum passieren.
Wenn es gelingt, machen die alten Bäume aber noch viele Jahre bis Jahrzehnte mit.
Wichtig ist eben, den Energievorrat im Holz auf einem gewissen Niveau zu halten und nicht durch Massenerträge leer zu saugen.
Früchte ausdünnen ist auch ein Ansatzpunkt, hat aber sehr viel geringere Wirkung. Laub bis zum herbstlichen Laubfall gesund halten hilft auch.
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- thuja thujon
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Re: Seneszenz (Überalterung) bei Obstbäumen
Ergänzung: ohne Wuchs nicht viel Ertrag in den Folgejahren. 4-5 aufeinanderfolgende Dürrejahre, wie viel Wuchs kann man da als normal ansehen?
Problem ist doch das die letzten Jahre wirklich hart für viele Pflanzen waren und die Erträge teils massiv in den Keller gegangen sind.
Es ist nicht mehr wie vor 10 oder 20 Jahren.
Pflege, Verjüngungskur und umhätscheln, es tut den Pflanzen und Gehölzen besser als früher.
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Re: Seneszenz (Überalterung) bei Obstbäumen
Microcitrus hat geschrieben: ↑2. Dez 2022, 13:30
Seneszenz (Überalterung) bei Obstbäumen ... Oder liegt es an meiner Seneszenz, dass ich noch kleiner war und die Äpfel dadurch größer? [/quote]
Diese Fragen lassen sich kaum beantworten ohne Kenntnis der Sorten und des Alters Deiner Obstbäume. ???
Sie sind ja gesund und alles ist noch dran?
[quote author=Microcitrus link=topic=71578.msg3959453#msg3959453 date=1669984229]
Besser neue Bäume als Frust mit alten?
Für Deine allgemein gehaltene Frage gilt die Regel:
Junge Bäume stecken Trockenheit und Sommer-Dürre schlechter weg als bereits ausgewachsene. Außerdem brauchen sie auch einige Jahre, um überhaupt zu tragen. Daher könnte Deine Frustbilanz mit den alten Bäumen geringer ausfallen - und vielleicht gegen Null gehen, wenn Du und Deine Bäume nochmals hätschelnd, Boden verbessernd und in Trockenzeiten wässernd zueinander finden?! :o :D
So schön wie vor dem Klimawandel wird es mit Äpfeln und Pflaumen nicht wieder!
Rasen macht mich rasend (Karl Foerster)
Re: Seneszenz (Überalterung) bei Obstbäumen
Aromas hat geschrieben: ↑2. Dez 2022, 17:31
So schön wie vor dem Klimawandel wird es mit Äpfeln und Pflaumen nicht wieder!
Alles relativ, ich habe mit entsprechender Pflege noch keine Verschlechterung feststellen können.
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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Re: Seneszenz (Überalterung) bei Obstbäumen
thuja hat geschrieben: ↑2. Dez 2022, 13:50
Ergänzung: ohne Wuchs nicht viel Ertrag in den Folgejahren. 4-5 aufeinanderfolgende Dürrejahre, wie viel Wuchs kann man da als normal ansehen?
Problem ist doch das die letzten Jahre wirklich hart für viele Pflanzen waren und die Erträge teils massiv in den Keller gegangen sind.
Es ist nicht mehr wie vor 10 oder 20 Jahren.
Nette These "aus dem Bauch" , bloß die Statistik sagt etwas Anderes (Bild):
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Re: Seneszenz (Überalterung) bei Obstbäumen
Ich wohnte immer schon in einer Gegend mit 800-900 mm Jahresniederschlag.
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Re: Seneszenz (Überalterung) bei Obstbäumen
Leider ist in der Gegend die Humusdecke gerade 0,5-1 m, darunter abbauwürdiger Kalkschotter mit eingeschwemmten Humusteilchen, Grundwasserspiegel in etwa 8 m Tiefe.
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Re: Seneszenz (Überalterung) bei Obstbäumen
Dann habt ihr wohl rund doppelt so viel Wasser wie hier. Ich hoffe das ist auch vernünftig über die Vegetationszeit verteilt.
Der Boden sieht gut aus. Humus ist zwar was anderes als das was man auf dem ersten halben Meter sieht, macht hier jetzt aber keinen Unterschied. Jedenfalls sieht der Unterboden gut durchwurzelbar aus, ein tiefgründiger Boden mit bester Wasserführung.
Also wie gesagt, Wurzelexsudate spielen keine Rolle bei bestehenden Pflanzungen. Altersschwäche kann man durch Pflege und vitalisierenden Schnitt bis zu einem gewissen Grad kompensieren.
Der Jonagold auf dem Bild dürfte um die 50 Jahre sein, weiß niemand genau, wächst wie blöd.
Der Boden sieht gut aus. Humus ist zwar was anderes als das was man auf dem ersten halben Meter sieht, macht hier jetzt aber keinen Unterschied. Jedenfalls sieht der Unterboden gut durchwurzelbar aus, ein tiefgründiger Boden mit bester Wasserführung.
Also wie gesagt, Wurzelexsudate spielen keine Rolle bei bestehenden Pflanzungen. Altersschwäche kann man durch Pflege und vitalisierenden Schnitt bis zu einem gewissen Grad kompensieren.
Der Jonagold auf dem Bild dürfte um die 50 Jahre sein, weiß niemand genau, wächst wie blöd.
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Im Nordosten Bayerns - kalt und Kalk.
Re: Seneszenz (Überalterung) bei Obstbäumen
"...Leider ist in der Gegend die Humusdecke gerade 0,5-1 m..."
Ist das ein Witz?
Hier geben das die besten landw. Böden nicht her!
10cm kommt hier vor, 20cm ist schon gut.
Und wenn darunter kein Fels, Schotter oder Töpferlehm ist, ist es ok!
Grundwasserspiegel haben wir gar nicht.
Von dem Foto träume ich.....
Ist das ein Witz?
Hier geben das die besten landw. Böden nicht her!
10cm kommt hier vor, 20cm ist schon gut.
Und wenn darunter kein Fels, Schotter oder Töpferlehm ist, ist es ok!
Grundwasserspiegel haben wir gar nicht.
Von dem Foto träume ich.....
Gruß Arthur
Re: Seneszenz (Überalterung) bei Obstbäumen
thuja hat geschrieben: ↑3. Dez 2022, 06:38
Der Jonagold auf dem Bild dürfte um die 50 Jahre sein, weiß niemand genau, wächst wie blöd.
Wenn ich ihn richtig verstanden habe, geht es Microzitrus nicht darum, das Wachstum der Bäume zu fördern, sondern Fruchtansatz und Fruchtgröße.
- Starking007
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Re: Seneszenz (Überalterung) bei Obstbäumen
Fruchtgröße und Wachstum stehen im Zusammenhang.........
Gruß Arthur
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Re: Seneszenz (Überalterung) bei Obstbäumen
Man sagt auch umso Stammnäher desto besser versorgt und desto größer.
Es gibt vieles zu beachten, wenn es rein um die Fruchtgröße geht.
Und ohne ausreichend Wachstum kein vernünftiges Obst.
Es gibt vieles zu beachten, wenn es rein um die Fruchtgröße geht.
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Re: Seneszenz (Überalterung) bei Obstbäumen
Wenn in einer so erstklassigen Gunstlage wie deiner (Niederschläge liegen nahe an "optimal", wie in Alpennähe auch die letzten Jahre üblich) und ein Meter guter Boden die Erträge nachlassen, dann solltest du an der Baumpflege etwas verbessern. Ertragsschwächen liegen dann nicht an Wurzelexsudaten, sondern an Schnitt, Düngung, irgendwelchen Standortverschlechterungen die dir nur noch nicht aufgefallen sind.
Re: Seneszenz (Überalterung) bei Obstbäumen
Starking007 hat geschrieben: ↑4. Dez 2022, 06:32
Fruchtgröße und Wachstum stehen im Zusammenhang.........
Wenn / so lange Obstbäume stark wachsen, tragen sie weniger Früchte. Früchte bremsen das Wachstum. Bei alten Obstbäumen kann es notwendig sein, zunächst durch geeigneten Rückschnitt das Wachstum anzuregen, in der Hoffnung, dass sie im Jahr danach auch wieder mehr tragen. Mir ging es um das "wächst wie blöd" Zitat. Starkes Wachstum will man bei Obstbäumen eher nicht. (Außer, man ist der Gärtner, der den jährlichen Schnitt nach Stunden verrechnen kann.)