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Populus - Der ultimative Pappel Thread (Gelesen 756 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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Cathayus
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Populus - Der ultimative Pappel Thread

Cathayus »

Hallo!

aktuell bin ich im Pappelfieber. Vor allem die Silberpappel(wertvoll für Insekten) und amerikanische Zitterpappel haben es mir angetan ;D
Auf der Suche nach den beiden und einigen anderen muss ich feststellen dass die doch gar nich so populär im Angebot sind.
Vor allem von Populus alba gibts nur die Sorte "Nivea" meistens. Und Populus tremuloides gibt es aktuell nirgends wo ich geschaut habe.

Welche Pappeln habt ihr? Was sind eure Erfarungen, welche Arten/Sorten könnt ihr empfehlen?
Falls vorhanden zeigt Fotos! :)
Hausgeist

Re: Populus - Der ultimative Pappel Thread

Hausgeist » Antwort #1 am:

Ein derart ausläuferndes Gehölz wie die Pappel würde ich mir freiwillig nicht in den Garten setzen. :-X Das dürfte auch die geringe Popularität erklären.
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Nox
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Re: Populus - Der ultimative Pappel Thread

Nox » Antwort #2 am:

Hat es Dir die amerikanische Zitterpappel angetan, weil sie zu den ältesten und schwersten Lebewesen der Welt zählt ?
In Utah entstand aus einem Baum ein ganzer Wald:
https://sz-magazin.sueddeutsche.de/natur/ein-baum-wie-ein-mann-84503
P.S.: mach auch mal eine Bildersuche mit dem Stichwort "Pando".
.
Ich hatte mal eine Silberpappel gepflanzt und als ich erkannte, wie viele Ausläufer und Schösslinge rundherum kamen, habe ich sie rasch wieder entfernt.
.
Ich hoffe, Du hast entsprechenden Platz, wenn das Baby wachsen will.
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Gartenplaner
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Re: Populus - Der ultimative Pappel Thread

Gartenplaner » Antwort #3 am:

Ich hab vor ein paar Jahren Populus deltoides ‚Purple Tower‘ als „Torsäulen“ an einem Gartenraum gepflanzt, säulenförmig, rotlaubig, keine Ausläufer.

Angeblich schnellwüchsig, ist’s bei mir wohl zu trocken an der Stelle, das Wachstum war gemächlich und sparrig, ein Auf-den-Stocksetzen hat aber üppig Stockaustriebe und mehr Längenwachstum gebracht.
Da das Ergebnis noch nicht so recht zufriedenstellend ist, sind sie nur zufällig auf Fotos, muss ich suchen…
Gefunden, nur im Hintergrund rechts neben dem Formschnittende der Eibenhecke, Juli und November:

Bild

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Re: Populus - Der ultimative Pappel Thread

Mufflon » Antwort #4 am:

Ich habe meine Kindheit neben einem Pappelwäldchen gewohnt.
Abgesehen von den Schösslingen überall sollte auch erwähnt werden, dass sie schnell brechen bei Wind.
Es war meine Aufgabe, nach stärkeren Winden alles an Ästen einzusammeln, was da rumlag.
Ich war immer eine gute Woche beschäftigt.
Was ich toll fand, war das fast ganzjährige Rascheln der Blätter.
Weniger toll ist der Abwurf der Pappelsamen. Der Pappelschnee saut alles im Garten ein.
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Re: Populus - Der ultimative Pappel Thread

AndreasR » Antwort #5 am:

Hier standen in meiner Kindheit auch einige riesige Pappeln keine 100 m Luftlinie am Bach, an das Rauschen der Blätter kann ich mich auch noch gut erinnern (und natürlich auch an die reichlichen Pappelsamen). Irgendwann wurden die Pappeln gefällt, womöglich auch wegen Windbruchgefahr und dergleichen. Ich finde Pappeln schön, allerdings sind es in der Tat keine Gartenbäume, es sei denn, man hat einen wirklich großen Landschaftsgarten, wo sie sich entsprechend entfalten können. Aber so richtig große Exemplare in freier Natur haben schon was. :)
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Re: Populus - Der ultimative Pappel Thread

Konstantina » Antwort #6 am:

In meinen Heimatstadt gab es viele viele Pappeln. Ich finde sie schon immer sehr schön. Und der Hatzduft der frisch austreibenden Blätter in warmen Frühlingstagen…
In Juni war der ganze Stadt „verschneit“ und, wen man vergessen hat die Fenstern zuzumachen, auch die Wohnung. Wir haben die Samen mir Streichhölzer angezündet. Pufff…. Und der Schnee war weg und nur die kleine Körnchen blieben liegen.
Schlimm waren die Harzigen Knospenschalen, die an der Schuhsohlen klebten und zu Hause gelben Streifen hinterließen.
Die Pappeln wuchsen sehr schnell und waren sehr brüchig.
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Re: Populus - Der ultimative Pappel Thread

Veilchen-im-Moose » Antwort #7 am:

das beschreibst du sehr schön Konstantina. Ich kann mir deine Kindheit ein wenig vorstellen.

schnellwüchsig und windbruchanfällig sind Pappeln natürlich immer noch.
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Re: Populus - Der ultimative Pappel Thread

Gartenplaner » Antwort #8 am:

Pappeln sind eben Pioniergehölze, ähnlich wie Weiden, viele sind Auwaldarten, auf wilde Flüsse mit sich stark verändernden Ufern durch Hochwasser angepasst - manche Arten mit Ausläufern (Uferbefestigung, wenn der Hauptstamm weggeschwemmt wird, überlebt die Pflanze an sich), vielen Samen (muss sich schnell und viel über Samen an möglichst vielen Stellen erneuern können), schnelles Wachstum (stabil genug vor der nächsten Flut) und dadurch aber schnell alternd.
Vielleicht bewurzeln die abgebrochenen Äste, weggeschwemmt in Flüssen und angeschwemmt im Schlamm eines neuen Ufers sogar, wie bei Weiden?
Weiden haben die gleichen Strategien, zumindest die Flussuferarten.
Im Studium wurde mal die Anmerkung fallen gelassen, dass die Säulenpappel wesentlich windbruchanfälliger ist als die einheimische Populus nigra var. nigra.
Wenn ich mich recht erinnere, stand so eine sogar in den 1990ern vor der Mensa in Hannover, ein riesiger, breitkroniger Baum, da lief der Bürgersteig von der Strassenbahnhaltestelle zur Mensa dran drum, da sie mitten im Bürgersteig stand....allerdings, wenn man auf Google Maps die Satellitenbilddatei wählt, sieht man, dass sie weg ist, schon 2009, wenn das das Datum der Aufnahme ist - das helle Pflasterfeld im Bürgersteig direkt neben dem abgesenkten Sitzplatz vor der Mensa 8)
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Re: Populus - Der ultimative Pappel Thread

Cathayus » Antwort #9 am:

Ich bin mir im klaren dass die Pappel Ausläufer bildet und prinzipiell kein Baum für den "Standard Garten" ist :D Ich will auf einem cirka zwei Hektar großem Grundstück an der Grenze zum Wald einige Pappeln (P. alba, tremula, tremuloides) in Kombination mit anderen Gehölzen pflanzen. An dieser Stelle können die Gehölze frei wachsen und Ausläufer oder abbrechende Äste sind da kein Problem.

Das mit dem schwersten und ältestem Lebewesen habe ich gekannt, aber bis jetzt habe ich irgendwie immer Bäume mit weißen Stämmen in meinem Unterbewusstsein ignoriert und die Kombination der weißen Stämme und das gelbe Herbstlaub der P. tremuloides hats mir angetan ;D Ich kenne auch den "Schnee" und habe das nett in Erinnerung aus meinen jungen Jahren. Generell war ich als Kind immer von der Säulenpappel beeindruckt, in dem Sinne dass alle Bäume so große breit wurden und dieser Baum immer so schmall aber so hoch wurde ;D
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