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Kornelkirschenmarmelade (Gelesen 13005 mal)

Verwenden, haltbar machen, zubereiten und genießen

Moderator: Nina

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frauenschuh
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Re: Kornelkirschenmarmelade

frauenschuh » Antwort #30 am:

Von gestern hatte ich noch die paar Kerndl aufgehoben. Da würde ja sogar ein profanes Nudelsieb scheinbar reichen, oder? Ich bekomme die Kerne da nicht durchgedrückt.

Die Kerne hatte ich aufgehoben, weil bei Wiki steht, dass man die angeröstet als Kaffeeersatz vermahlen könne. Mit Vanillearoma. Da ich auch eine Kaffeemühle alter Art habe (kein Dekoartikel), würde ich das glatt mal probieren. So im Kleinstversuch ;D Im Holzbackofen trocknen seit gestern Pilze. Da kann ich die dazu gesellen und auf den passenden Zeitmoment des Selbstversuchs warten.

Hat schon mal jemand versucht daraus ein Getränk zu machen? Ich dachte gar nicht unbedingt an die alleinige Verwendung dessen, sondern als Beimischung zum normalen Kaffee. Senkt vielleicht den Koffeingehalt? Das Koffein tut mir nicht mehr so gut. Aber ganz versichten will ich darauf auch nicht ::)
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Asinella
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Re: Kornelkirschenmarmelade

Asinella » Antwort #31 am:

Ich habe es dieses Jahr auch zum ersten Mal geschafft, Kornelkirschenmarmelade zu machen. Die hängen heuer so rappelvoll, dass es eine Pracht ist. Die zwei Kilo, die ich gepflückt habe, hat man gar nicht gemerkt. Den Rest holt voraussichtlich einen kleine Manufaktur, die Spezialitäten aus Wildfrüchten herstellt. Ich hatte erst Bedenken, dass Pflücken suboptimal ist und sie dann noch zu herb sind. Das war aber kein Problem, hab nur die genommen, die mir schon fast in die Hand gefallen sind.
Für den ersten Versuch einer kleineren Menge hatte ich ein Nudelsieb mit "Fußrand" und diverse Löffel (Esslöffel, Kochlöffel mit und ohne Loch). Ging, war aber nicht optimal. Die Pulpe hing auch in dem Spalt am Fuß des Siebes und das Durchdrücken mit Löffel ging auch nicht so gut.
Für den zweiten Versuch habe ich ein Sieb mit drei geraden Füßchen und einen Teigschaber verwendet, das war wesentlich effizienter. Wichtig ist auch, eher kleine Portionen in das Sieb zugeben, geht schneller als viel auf ein Mal. Die Löcher im Sieb können gar nicht groß genug sein, also kein feines Passiersieb.
Das Wasser vom Dämpfen der Kornelkirschen habe ich mit in die Marmelade gegeben, trotzdem ist sie eher fest geworden. Einen Teil der Marmelade habe ich mit Zimt und Nelken gewürzt, das passt gut.
Nach dem ersten Testlauf war noch Pulpe an den Kernen gewesen, die mir zu schade war für den Kompost. Ich habe am nächsten Morgen was ins Müsli gegeben. Schmeckt nicht schlecht, aber nach gefühlten 1000 ausgespuckten Kernen kam der Rest doch weg ;D. Pulpe ohne Kerne kann man sicher auch einfrieren und portionsweise fürs Müsli oder sonstiges nehmen.
.
Das mit den gemahlenen Kernen klingt interessant, könnte man mal probieren.
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Asinella
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Re: Kornelkirschenmarmelade

Asinella » Antwort #32 am:

Da noch immer so viele Kornelkirschen da waren, habe ich gestern Sirup gemacht, das stelle ich mir zu Vanilleeis oder auf Grießbrei auch ganz fein vor. Wegen der Haltbarkeit habe ich 1:1 Zucker und Fruchtpulpe verwendet, bei der Marmelade war es 2:1 , das fand ich besser. Außerdem hatten die Biester so viel Pektin, dass der "Sirup" recht fest wurde. Mal sehen, wie ich den wieder aus den Flaschen bekomme ::).
Beim Passieren der Kornelkirschen trat ein seltsames Phänomen auf: wenn ich die Kerne nach dem Passieren aus dem Sieb nahm und in eine Schüssel gab, knisterten die Kerne ganz leise. Ähnlich wie das knistern von Brennholz, nur ganz, ganz leise. Einzige Erklärung die mit einfiel ist, dass sie im Inneren doch noch heiß waren, außen rum aber schon kühl und es dadurch zu Spannungen kam.
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netrag
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Re: Kornelkirschenmarmelade

netrag » Antwort #33 am:

Ich habe mir züfällig diesen Faden durchgelesen. Dabei ist mir eingefallen, daß es ev. einfacher wäre aus den Kornelkirschen Gelee zu kochen. Um an den Saft zu kommen würde ich vorschlagen die Früchte mit einer Weinhefe einzumaischen. Ich habe das mal mit Schlehen so gemacht. Allerdings wollte ich Wein herstellen. Nach dem Maischen die Früchte durch ein Tuch drücken, wie bei Kartoffelklösen. Den geringen Alkoholgehalt sollte man nach dem Geleekochen nicht mehr spüren bzw. ist er nicht mehr vorhanden.
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Dabra
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Re: Kornelkirschenmarmelade

Dabra » Antwort #34 am:

Mit Kornelkirschen hatte ich nie Probleme diese durch ein grobes Sieb zu rühren. Gibt schlimmeres. Meiste Arbeit machen ja Hagebutten. Kornelkirschen kochen bis sie weich sind und mit Kartoffelstampfer oder Passierstab durch ein Sieb rühren. Fruchtbrei abmessen, mit Zucker mischen und kochen.
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Re: Kornelkirschenmarmelade

cydorian » Antwort #35 am:

Die Frage ist zunächst mal: Welche Kornelkirschen? Wildsammlung? Zufallssämlinge? Alte Züchtung, Züchtung der Gegenwart? Die heutigen Fruchtsorten haben nicht mehr wie die Wildlinge unter 2 Gramm, sondern im Schnitt 7, bis zu 10 Gramm - Früchte, weicheres Fruchtfleisch, weniger Säure, kleinere Kerne. Der Verhältnis von Kernen und Fruchtfleisch hat sich bei ihnen also stark verbessert, der Unterschied ist im wahrsten Sinne des Wortes riesig. Hat man grossfrüchtige Sorten, kann es sich lohnen, die Früchte ganz klassisch zu entsteinen, aber auch in einer Passiermühle mit grober Lochung geht es viel besser wie mit Wildlingen.

Entsteint wird eher vorgezogen, das Ergebnis ist dann kein Mus, sondern hat noch Struktur, die Mehrheit findet das attraktiver. Natürlich Geschmackssache.
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Dabra
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Re: Kornelkirschenmarmelade

Dabra » Antwort #36 am:

Ich kannte Kornelkirschen aus einem Park im Ruhrgebiet, recht große Früchte. Hier wo ich jetzt lebe sah ich auch Kornelkirsche Sträucher. Aber selbst in Flußnähe und angepflanzt sind die Früchte sehr klein geblieben. Es war ein sehr trockener Sommer. Für mich hat ein sammeln nicht gelohnt.
Sie schmecken sonst sehr gut, aber diese kleinen Früchte waren bitter.
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Re: Kornelkirschenmarmelade

cydorian » Antwort #37 am:

Bittere und kleine Früchte werden immer mehr Aufwand verursachen und schlechtere Ergebnisse. Meine Fruchtsorten haben auch ein besseres Aroma wie Wildsorten. Mit "Aroma" meine ich die Würze, also nicht die (ebenfalls zum positiven) veränderten Zucker- und Säurewerte. Mittlerweile gibts viele Sorten, die die Wildfrucht sehr stark verbessert haben. Pflanzen, wachsen lassen, ernten, freuen. Eine gute und oft erhältliche Anfängersorte ist "Kasanlaker". Geht auch im Vorgarten, sind ja schöne Frühblüher und gut kleiner zu halten. Damit ist die Verarbeitung um Klassen leichter und die Ergebnisse besser.
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Re: Kornelkirschenmarmelade

Dabra » Antwort #38 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Geht auch im Vorgarten, sind ja schöne Frühblüher

Kornelkirsche hätte ich gerne im Garten, leider Platzmangel. Der blöde Flieder könnte weg. Ich hätte lieber alles an Wildobst das man beernten kann.
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Re: Kornelkirschenmarmelade

cydorian » Antwort #39 am:

Da kann ich dir nur allerwärmstens zustimmen und hab das auch so durchgezogen :-)
Sehr viel Wildobst ist Vorgartengeeignet. Sieht toll aus, blüht oft schön, hat kontrollierbare Wuchsgrössen. Die meisten meiner Kornelkirschen hab ich aber ausserhalb an einem Hang, weil sie auch sehr gut zur Hangstabilisierung geeignet sind. Nachteil ist jedoch das Wasser. So trockenfest wie oft behauptet sind sie nicht. Giessen ist am Haus, im Vorgarten einfacher.
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Re: Kornelkirschenmarmelade

Dabra » Antwort #40 am:

Ich werde gleich mal nach der Sorte Kasanlaker schauen. Flieder möchte ich nicht.
Liebe Grüsse, Dabra

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mora
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Re: Kornelkirschenmarmelade

mora » Antwort #41 am:

Dabra hat geschrieben: 25. Dez 2022, 12:38
Ich werde gleich mal nach der Sorte Kasanlaker schauen. Flieder möchte ich nicht.


Kasalanker und ca. 100 andere Sorten gibt es bei Mariusz Zasępa
Ein paar Sorten werden auf seiner Seite beschrieben: http://www.cornus.com.pl/deutsch.html
Sehr netter Kontakt und ordentliche Pflanzen.
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Re: Kornelkirschenmarmelade

cydorian » Antwort #42 am:

Wie gesagt, ohnehin eine häufige Sorte: https://www.google.com/search?rls=en&q=Kasanlaker+Kornelkirsche+kaufen
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Re: Kornelkirschenmarmelade

zwerggarten » Antwort #43 am:

leider geht die kirschessigfliege hier auch an kornelkirschen, seitdem sind die vollreifen früchte nicht immer sehr erfreulich… zumal die früchte vollreif ja auch gerne nur beim ersten gedanken an ernte und einem vagen seitenblick schon augenblicklich vom strauch fallen und je nach unterpflanzung aufwändig bis alleraufwändigst zu bergen sind…
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Re: Kornelkirschenmarmelade

Hyla » Antwort #44 am:

Ich muß sagen, der Aufwand für die Marmelade hat sich gelohnt. Sie ist wirklich lecker und schmeckt nochmal etwas anders als die rohen Früchte.
Mit der flotten Lotte ging's allerdings nicht. Die Beeren wurden und wurden nicht wirklich weich, obwohl wir sie vollreif geerntet und lange gekocht haben. Da muß ich mir noch was anderes überlegen, weil jede Frucht einzeln entsteinen, auch wenn sie nicht mehr ganz fest waren, war ziemlich aufwändig.
Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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