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Actinida arguta - Minikiwi - Kiwibeeren: Anbauerfahrungen (Gelesen 235022 mal)
Moderator: cydorian
- cydorian
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Re: Actinida arguta - Minikiwi: Anbauerfahrungen
Es geht ja um Argutas. Unter den Argutasorten sind die Geschmacksdifferenzen nicht gross, die reinen Argutas sind sich wie gesagt sehr ähnlich, andere Aromen sind meiner Ansicht nach nur bei Hybriden zu finden. Was aber meist nicht gesagt wird, dass da noch eine andere actinidia-Sorte im Stammbaum ist. Wer weiss schon, dass Kens Red Actinidia melanandra drin hat und sich diverse andere Actinidias auch einkreuzen lassen, was auch getan wird. Der Reiz des Neuen, der von 20 Jahren noch da war ist mitterweile auch weg, übrig bleiben nicht besonders aroma- und ausdrucksstarke Herbstbeeren. Man hätte sie am Anfang nicht so hochjubeln sollen, Verkäuferprosa halt...
Re: Actinida arguta - Minikiwi: Anbauerfahrungen
Gerade bei Minikiwis finde ich dass es schon sehr große Unterschiede beim Geschmack gibt. Was genau da jetzt bei jeder Sorte mit eingekreuzt wurde wissen wohl die wenigsten. Melandra gibt wohl rote Farbe, größere Früchte und faden Geschmack. Kolomikta Einkreuzungen sind meist kleiner und früher reif und bringen oft auch intensiveres Aroma und Säure mit.
Für Sortenvergleiche ist das Problem aber dass es noch eine relativ neue Obst-Art ist die oft mehrere Jahre braucht bis es die ersten Probierfrüchte gibt. Die meisten Leute haben auch nicht viel mehr als zwei oder drei Sorten. Die Pflanzen brauchen ja doch einiges an Platz und eine Rankmöglichkeit. Dazu kommt noch, dass icht so ganz klar ist ob jede Sorte an jedem Standort gleich schmeckt oder ob Boden, Wasserversorgung, Sonnenstunden und so weiter nicht auch einen Einfluss haben.
Bei mir im Garten sind meine geschmacklichen Favoriten, Julia, Vitikiwi und Geneva. Pupurna Sadowa ist rausgeflogen, weil sie nicht geschmeckt hat, dabei war sie früh sehr ertragreich mit sehr großen Früchten. Issai ist gutes Mittelfeld wächst mir aber viel zu schwach und hat eine deutlich schlechtere Winterhärte als andere Sorten.
Für Sortenvergleiche ist das Problem aber dass es noch eine relativ neue Obst-Art ist die oft mehrere Jahre braucht bis es die ersten Probierfrüchte gibt. Die meisten Leute haben auch nicht viel mehr als zwei oder drei Sorten. Die Pflanzen brauchen ja doch einiges an Platz und eine Rankmöglichkeit. Dazu kommt noch, dass icht so ganz klar ist ob jede Sorte an jedem Standort gleich schmeckt oder ob Boden, Wasserversorgung, Sonnenstunden und so weiter nicht auch einen Einfluss haben.
Bei mir im Garten sind meine geschmacklichen Favoriten, Julia, Vitikiwi und Geneva. Pupurna Sadowa ist rausgeflogen, weil sie nicht geschmeckt hat, dabei war sie früh sehr ertragreich mit sehr großen Früchten. Issai ist gutes Mittelfeld wächst mir aber viel zu schwach und hat eine deutlich schlechtere Winterhärte als andere Sorten.
- DerTigga
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Balkongärtner
Re: Actinida arguta - Minikiwi: Anbauerfahrungen
So wie ich Cydorian verstehe, geht es eher darum, das ein einkreuzen von artverwandtem Kiwierbgut regelrecht ein Muss ist bzw war, um bei den argutas überhaupt mal nennenswerte Unterschiede in Größe, Farbe, Reifezeitpunkt; Wuchsverhalten und Dingen wie möglichst gleichmäßiger Fruchtgröße für den gewerblichen Plantagenanbau hinkriegen zu können.
Ohne diese ( ich nenne es mal bewusst überspitzt ) hinein Schummeleien von Erbgut gäbe es auch meiner Ansicht nach schlicht längst nicht so viele mehr oder weniger unterschiedliche 'arguta' Arten, zum an die Kundschaft verscherbeln.
Kunde wünscht es (angeblich) <--> Kunde kriegt es. Mund auf, Augen zu und rein damit. Wer außer der Geschäfts-Konkurrenz interessiert sich denn schon groß dafür, was fürn Erbgutcoktail drin ist, solange es 'gut' schmeckt ? Und solange wie erhofft Kunde A dem Kunden B diese und jene (neue) Sorte als toll schmeckend rüberflüstert bzw die Verkaufs-Kasse wegen toll rot, rosa, rot überhaucht / so herrlich *exotisch* und daher habenswert aussehenden Kiwis klingelt, ist doch alles in Butta ? *fg
Ohne diese ( ich nenne es mal bewusst überspitzt ) hinein Schummeleien von Erbgut gäbe es auch meiner Ansicht nach schlicht längst nicht so viele mehr oder weniger unterschiedliche 'arguta' Arten, zum an die Kundschaft verscherbeln.
Kunde wünscht es (angeblich) <--> Kunde kriegt es. Mund auf, Augen zu und rein damit. Wer außer der Geschäfts-Konkurrenz interessiert sich denn schon groß dafür, was fürn Erbgutcoktail drin ist, solange es 'gut' schmeckt ? Und solange wie erhofft Kunde A dem Kunden B diese und jene (neue) Sorte als toll schmeckend rüberflüstert bzw die Verkaufs-Kasse wegen toll rot, rosa, rot überhaucht / so herrlich *exotisch* und daher habenswert aussehenden Kiwis klingelt, ist doch alles in Butta ? *fg
- helga7
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Re: Actinida arguta - Minikiwi: Anbauerfahrungen
Ich habe seit Jahren Actinidia arguta Ambrosia Grande und Actinidia arguta Maki und stelle sehr große Unterschiede im Geschmack fest. Ambrosia Grande ist eigentlich nur süß, besonders, wenn sie ganz reif ist. Maki schmeckt mir besser, sehr aromatisch und auch säuerlich. Ein Mitglied meiner Familie meinte allerdings, die Maki schmeckt nach Krankenhaus...... (Ambrosia Grande schmeckt ihm gut ;))
Mit unterschiedlichem Reifegrad lässt sich die Süße gut steuern, wenn sie vollreif und ganz weich sind schmecken mir beide nimmer.
Mit unterschiedlichem Reifegrad lässt sich die Süße gut steuern, wenn sie vollreif und ganz weich sind schmecken mir beide nimmer.
Ciao
Helga
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- cydorian
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Re: Actinida arguta - Minikiwi: Anbauerfahrungen
DerTigga hat geschrieben: ↑15. Okt 2022, 12:39
So wie ich Cydorian verstehe, geht es eher darum, das ein einkreuzen von artverwandtem Kiwierbgut regelrecht ein Muss ist bzw war, um bei den argutas überhaupt mal nennenswerte Unterschiede in Größe, Farbe, Reifezeitpunkt; Wuchsverhalten und Dingen wie möglichst gleichmäßiger Fruchtgröße für den gewerblichen Plantagenanbau hinkriegen zu können.
Danke, so wars gemeint. Merkel hat sich übrigens so wie Andere auch kräftig an anderen Arten bedient, er hat nicht nur a. kolomikta und melandra für Kreuzungen verwendet, sondern auch a. purpurea, a. macrosperma, a. polygama.
Maki hab ich übrigens auch, eine der vielen reinen Argutas, die man blind verkostet nicht nach Sorte identifizieren oder unterschieden kann. Geneva ist derselbe Typ. Das heisst natürlich nicht, dass sie schlecht ist, eine Wertung ist damit überhaupt nicht verbunden. Die genannte "Julia" von Merkel ist auch eine Hybride, eine Kolomikta-Kreuzung. Der unerwünschte Teil der kolomikta - Eigenschaften ist aber ganz gut draussengeblieben. In Frage kommen auch A. rufa, glaucophylla, latifolia, indochinensis, macrosperma, fulvicoma, guilinensis, setosa, chrysantha, eriantha. In Frankreich wird auch viel gezüchtet, kommt aber nicht nach D. Die haben u.a. sehr grossfrüchtige Hybriden hinbekommen, grösser als die grössten Merkel-Sorten, sind aber frostempfindlicher. Mir schmecken sie nicht. Weiss nicht, wo sie sich bedient haben.
Von 2008, ein paar Arten: https://agronotizie.imagelinenetwork.com/vivaismo-e-sementi/2008/11/28/il-dna-del-kiwi-non-ha-piu-segreti/6580
Re: Actinida arguta - Minikiwi: Anbauerfahrungen
https://www.youtube.com/watch?v=BW-L0JAeY7Q
Re: Actinida arguta - Minikiwi: Anbauerfahrungen
Bin kompletter Actinidia-Neuling, habe im Garten eine sonnige Südmauer mit leichter Beschattung an der 2-3 Kiwipflanzen interessant wären. Es ist auch relativ feucht da ein Bächlein in der Nähe plätschert. Einziger Wermuthstropfen: Schneckenplage.
Welche Actinidia-Sorten (Mini-Kiwi / weiblich/männlich) würdet ihr empfehlen? Gibt es Sorten die auf Spätfrost nicht empfindlich reagieren?
Edit: Wenn man nur 2 pflanzen setzen möchte, ist es dann klug, zwei selbstfruchtbare zu pflanzen? bestäuben die sich gegenseitig?
Welche Actinidia-Sorten (Mini-Kiwi / weiblich/männlich) würdet ihr empfehlen? Gibt es Sorten die auf Spätfrost nicht empfindlich reagieren?
Edit: Wenn man nur 2 pflanzen setzen möchte, ist es dann klug, zwei selbstfruchtbare zu pflanzen? bestäuben die sich gegenseitig?
Re: Actinida arguta - Minikiwi: Anbauerfahrungen
Alle Sonnen- und auch Halbschattenplätze sind in unerem Garten längst belegt. Jetzt gilt es durch eine gezielte Pflanzenauswahl die wenig von der Sonne verwöhnten Plätze noch nutzen zu können.
Hierfür suche ich je eine Actinidia arguta (Weiki habe ich schon) und eine A. kolomikta mit besonders früher Fruchtreife. Da das Obst nur für den eigenen Verzehr (und Kinder mit Kindeskindern, evtl. Freunde und Nachbarn) vorgesehen ist, ist die Ertragsmenge von nachrangiger Bedeutung. Ein guter Geschmack ist mir dagegen sehr wichtig.
Welche Sorten würdet Ihr bei einem hellen, aber wenig von der Sonne beschienenen Platz wählen?
Hierfür suche ich je eine Actinidia arguta (Weiki habe ich schon) und eine A. kolomikta mit besonders früher Fruchtreife. Da das Obst nur für den eigenen Verzehr (und Kinder mit Kindeskindern, evtl. Freunde und Nachbarn) vorgesehen ist, ist die Ertragsmenge von nachrangiger Bedeutung. Ein guter Geschmack ist mir dagegen sehr wichtig.
Welche Sorten würdet Ihr bei einem hellen, aber wenig von der Sonne beschienenen Platz wählen?
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Re: Actinida arguta - Minikiwi: Anbauerfahrungen
Ich möchte noch 1 Frage ergänzen: Wie klein kann man die männliche Pflanze halten?
- DerTigga
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Re: Actinida arguta - Minikiwi: Anbauerfahrungen
In dem Sinne wirklich selbstbefruchtende (Arguta) Kiwis gibts meines Wissens nach nicht, nur Bildung von unbefruchteten Früchten. Erkennbar auch daran, das selbst jene im Handel fast durchgängig als selbstfruchtbar gepriesenen argutas bei Vorhandensein eines passenden Befruchters
1. merklich größere und auch eine größere Anzahl Früchte kriegen / nicht abwerfen und
2. die dann nen ganzen Haufen kl. schwarzer Kerne enthalten, völlig im Gegensatz zu den 'selbstbefruchteten'.
Sich also in Wahrheit nicht selbst befruchten.
Im Punkt ob die Blüten zumindest als Befruchter für eine weitere argute Sorte taugen, kann ich mich nicht so recht entscheiden, das im Internet gelesene pro und kontra schlägt m.M.n. leicht in Richtung nein aus..
1. merklich größere und auch eine größere Anzahl Früchte kriegen / nicht abwerfen und
2. die dann nen ganzen Haufen kl. schwarzer Kerne enthalten, völlig im Gegensatz zu den 'selbstbefruchteten'.
Sich also in Wahrheit nicht selbst befruchten.
Im Punkt ob die Blüten zumindest als Befruchter für eine weitere argute Sorte taugen, kann ich mich nicht so recht entscheiden, das im Internet gelesene pro und kontra schlägt m.M.n. leicht in Richtung nein aus..
Re: Actinida arguta - Minikiwi: Anbauerfahrungen
genauso - ich habe auch "selbstbefruchtende", also jungfernfrüchtige neben meine weiblichen gepflanzt in der Annahme, das spart mir den Platz, den ein Männchen eingenomen hatte. Aber es sind einfach keine funktionierende zwittrige Blüten.
Jeder sagt mein Weg sei groß, aber unpraktisch. Alle Größe ist unpraktisch. Was praktisch ist, ist langweilig und belanglos. Laotse/67
- cydorian
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Re: Actinida arguta - Minikiwi: Anbauerfahrungen
Sorten wie Issai sind parthenokarp, jungfernfrüchtig. Es entstehen auch dann Früchte, ohne dass die Blüte befruchtet wurde. Kam schon viermal in diesem Thread.
Re: Actinida arguta - Minikiwi: Anbauerfahrungen
Stimme den Vorrednern zu, um ein richtiges Männchen kommt man leider nicht herum wenn man eine gescheite Ernte haben will. Die Parthenocarpen Sorten wie Issai setzen zwar durchaus auch ohne Befruchtung ein paar Früchte an, allerdings deutlich weniger, die sehr viel kleiner bleiben und insgesamt eine sehr viel schlechtere Qualität haben. Wenn also nur Platz für zwei Pflanzen vorhanden ist, besser ein Männchen und ein Weibchen nehmen als zwei Parthenocarpe Sorten, davon hat man am Ende mehr Ertrag in einer deutlich besseren Qualität.
Re: Actinida arguta - Minikiwi: Anbauerfahrungen
Welche Standortansprüche haben die Männchen? Können die auch halbschattig stehen und stark zurückgeschnitten werden?
Re: Actinida arguta - Minikiwi: Anbauerfahrungen
rohir hat geschrieben: ↑8. Jan 2023, 13:42
Welche Standortansprüche haben die Männchen? Können die auch halbschattig stehen und stark zurückgeschnitten werden?
Ich habe ein Weikipaar nebeneinander gesetzt und hierbei der männlichen Pflanze bewußt den schattigeren Platz zugewiesen, da die männlichen Pflanzen wuchstärker sind als die weiblichen und die Anzahl der erforderlichen Blüten nur einer männlichen Pflanze für nur eine weibliche Pflanze dann immer noch ausreicht.
Die weibliche Pflanze hatte bis 2021 zur Fruchtreifezeit (E9-M10) nur noch ca. 2,5 Std. Sonne, die männliche Pflanze ca. 1,5 Std. (zur Blüte max. 3 Std.)
Anfang 2022 ist beim Sturm ein schattenwerfender Baum umgestürzt, sodaß beide jetzt deutlich mehr Sonne abbekommen. Die Fruchtqualität war jedoch 2021 besser als 2022, ein klares Indiz dafür, daß die Bedeutung der Sonnenscheindauer für die Arguta häufig überschätzt wird.
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