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Salmonellen im Bio-Pfeffer (Gelesen 2091 mal)

Verwenden, haltbar machen, zubereiten und genießen

Moderator: Nina

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martina 2
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Salmonellen im Bio-Pfeffer

martina 2 »

Grade im Bio-Supermarkt deutscher Provenienz den Aushang (samt Rückholaktion) gesehen, darauf werden sämtliche Symptome angeführt. Auf sowas kommt man doch im Leben nicht ???
Schöne Grüße aus Wien!
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Staudo
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Re: Salmonellen im Bio-Pfeffer

Staudo » Antwort #1 am:

Man möchte gar nicht genau wissen, womit der Pfeffer verunreinigt ist. :-X
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thuja thujon
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Re: Salmonellen im Bio-Pfeffer

thuja thujon » Antwort #2 am:

Meinst du diesen Aushang?
https://www.lebensmittelwarnung.de/bvl-lmw-de/opensaga/attachment/ee7ff70f-8b17-494a-9a5b-ea153217a271/Endverbraucheraushang_dennree+Pfeffer+schwarz+ganz+65+g.pdf

Ist schon älter, vom 19.12.
https://www.lebensmittelwarnung.de/bvl-lmw-de/detail/lebensmittel/87681
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Albizia
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Re: Salmonellen im Bio-Pfeffer

Albizia » Antwort #3 am:

Dieses Produkt eines Drogeriemarktes ist auch betroffen:

Hier

Das ist evtl. auch derselbe Hersteller und das Produkt wird unter der Eigenmarke des Drogeriemarktes verkauft.
Wann zum Kuckuck ist denn dieses Irgendwann? Am besten: Jetzt!!
zorro

Re: Salmonellen im Bio-Pfeffer

zorro » Antwort #4 am:

martina hat geschrieben: 30. Jan 2023, 11:18
Grade im Bio-Supermarkt deutscher Provenienz den Aushang (samt Rückholaktion) gesehen, darauf werden sämtliche Symptome angeführt. Auf sowas kommt man doch im Leben nicht ???

Die Verkeimung von Gewürzen ist ein bekanntes lebensmittelhygienisches Problem.
Die meisten Gewürze stammen aus wärmeren Ländern, werden im Freiland angebaut und sind bei Ernte und Trocknung meist "natürlichen" Umwelteinflüssen ausgesetzt.
Früher wurden Gewürze mit Ethylenoxid begast, um sie zu entkeimen Das ist seit langem verboten.
Erlaubt ist in Deutschland die Bestrahlung von Gewürzen.
Das ist gesundheitlich unbedenklich, und natürlich werden bestrahlte Produkte auch nicht selbst radioaktiv. Bei den eingesetzten Strahlendosen ist auch der Einfluss auf den Geschmack und das Aroma vernachlässigbar.
Die Bestrahlung muss aber angegeben werden, auch in Produkten, wenn diese zuvor bestrahlte Gewürze enthalten.
Bei dem allgemeinen Wunsch nach "Bio" und der Furcht der Deutschen vor "Strahlen aller Art" verkauft sich das nicht gut.
Also muss man mit dem Risiko leben, dass immer mal wieder Gewürze mit hygienisch bedenklichen oder potentiell infektiösen "Begleitstoffen" in den Handel kommen.
Ist zwar selten, aber es ist unmöglich, alle Gewürze und Kräuter lückenlos daraufhin zu überwachen.
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Apfelbaeuerin
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Re: Salmonellen im Bio-Pfeffer

Apfelbaeuerin » Antwort #5 am:

Bristlecone hat geschrieben: 30. Jan 2023, 12:53
Also muss man mit dem Risiko leben, dass immer mal wieder Gewürze mit hygienisch bedenklichen oder potentiell infektiösen "Begleitstoffen" in den Handel kommen.
Ist zwar selten, aber es ist unmöglich, alle Gewürze und Kräuter lückenlos daraufhin zu überwachen.


Immerhin scheinen ja die Rückrufaktionen zu funktionieren. Davon abgesehen muss es klar sein, dass "Bio"-Gewürze gefährdeter sind als konventionell hergestellte.
Liebe Grüße von der Apfelbäuerin


Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers aus der Vergangenheit.
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Re: Salmonellen im Bio-Pfeffer

thuja thujon » Antwort #6 am:

So ganz früher ist das begasen mit Ethylenoxid nicht. In der EU ist das verboten. In China, Indien und anderen Ländern nicht. Deshalb gelangen immer wieder Ethylenoxidbegaste Produkte nach D, weil da manchmal das Verständnis dafür fehlt, das für den Export in EU andere Bestimmungen gelten. Ist nicht lange her, da war Sesam betroffen.
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Re: Salmonellen im Bio-Pfeffer

zorro » Antwort #7 am:

Dazu der Hinweis: Das ist ein Verstoß gegen lebensmittelrechtliche Bestimmungen der EU. Fällt das bei der Überwachung auf, werden diese Lebensmittel/Gewürze beanstandet.
Gesundheitlich sind diese Lebensmittel aber deshalb nicht bedenklich.
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Re: Salmonellen im Bio-Pfeffer

Aspidistra » Antwort #8 am:

In Pfeffer (und in anderen Gewürzen) sind auch gerne Schimmelpilzsporen drin.
Ich würze immer vor dem Erhitzen. Nur Salz und Zucker sind völlig unbedenklich (hinsichtlich mikrobieller Verunreinigungen).
Beeren sind die Poesie eines Gartens.
Wo ein Spaten ist, ist auch ein Pflanzplatz!
zorro

Re: Salmonellen im Bio-Pfeffer

zorro » Antwort #9 am:

Wirklich immer?
Noch nie vorm Servieren oder am Tisch nachgewürzt, gerade mit Pfeffer, frisch gemahlen?
Davon abgesehen: Es gibt ja auch Gewürze und Kräuter, die wegen Aromaverlustes nicht mitgekocht werden können.
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Re: Salmonellen im Bio-Pfeffer

Rieke » Antwort #10 am:

Mykotoxine sind ziemlich hitzebeständig, die mögliche Gesundheitsbelastung durch Toxine wird durch Kochen nicht vermindert.

In der kurzen Zeit zwichen Benutzung der Pfeffermühle und dem Verzehr des fertigen Essens haben die Schimmelsporen nicht genug Zeit zum Auskeimen. Ein Problem sind die Schimmelsporen, wenn das Essen längere Zeit bei Zimmertemperatur herumsteht.

Ergänzung: ich beziehe mich darauf:
Aspidistra hat geschrieben: 30. Jan 2023, 13:29
In Pfeffer (und in anderen Gewürzen) sind auch gerne Schimmelpilzsporen drin.
Ich würze immer vor dem Erhitzen. Nur Salz und Zucker sind völlig unbedenklich (hinsichtlich mikrobieller Verunreinigungen).
Chlorophyllsüchtig
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Re: Salmonellen im Bio-Pfeffer

zorro » Antwort #11 am:

Ja, das gilt für Schimmel.
Aber nicht für Salmonellen, um die es ja in diesem Thread eingangs ging.
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thuja thujon
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Re: Salmonellen im Bio-Pfeffer

thuja thujon » Antwort #12 am:

Unabhängig davon ist die Lagerung von Pfefferkörnern in Pfeffermühlen offiziell nicht empfehlbar. Küche ist Feuchtraum und Pfeffermühle kein geschlossenes Gefäß.
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Re: Salmonellen im Bio-Pfeffer

Albizia » Antwort #13 am:

Bristlecone hat geschrieben: 30. Jan 2023, 13:34
Noch nie vorm Servieren oder am Tisch nachgewürzt, gerade mit Pfeffer, frisch gemahlen?

.
Klar. Die Meisten verwenden Gewürze auch ohne, dass sie zuvor erhitzt werden. Ich z.B. frisch gemahlenen Pfeffer im Salat oder auch über Pastagerichten. Ein Restrisiko von Verkeimung, oder Schimmelpilzsporen gibt es immer, und das nicht nur bei Gewürzen. Gemüse- und Salatpflanzen können durchaus auch mal verkeimt sein. Man muß mit diesem Restrisiko leben, sonst darf man überhaupt nichts Rohes mehr zu sich nehmen, aber wer will das schon.
.
Ganz abgesehen davon, was sich trotz aller von Herstellerbetrieben selbst vorgenommenen Kontrollen und stichprobenartigen Kontrollen von anderen Institutionen ergibt, flutscht trotzdem noch Einiges durch die Maschen. Bisher hab ich alles überlebt. ;) Und allzu ängstlich sollte man einfach auch nicht sein. Natürlich sollten solche Produkte dann auch zurück gerufen werden.
.
Das hier kann man jedoch nur noch mit Galgenhumor nehmen: Manchmal wundert es Einen aber durch aus schon, was sich selten in einem Essen so finden lässt. So fand ich mal in einem noch unerhitzten Fertiggericht ein (vermutlich gebrauchtes :P) zugeschnittenes Stück Verbandspflaster. In aufgetautem Tiefkühlblattspinat fand ich ein dunkelbraunes hartes Stück vom Herbstlaub, ich tippte auf Eichenlaub, genau war es jedoch nicht mehr identifizierbar. Die Krönung war die von Freunden beim Caterer bestellte Gulaschkanone mit Gulaschsuppe. Kurz vor Ende tauchte auf dem Boden derselben eine Brille auf. Na ja, die war ja immerhin keimfrei gekocht. ;D
Wann zum Kuckuck ist denn dieses Irgendwann? Am besten: Jetzt!!
zorro

Re: Salmonellen im Bio-Pfeffer

zorro » Antwort #14 am:

Albizia hat geschrieben: 30. Jan 2023, 14:01
Ein Restrisiko von Verkeimung, oder Schimmelpilzsporen gibt es immer, und das nicht nur bei Gewürzen. Gemüse- und Salatpflanzen können durchaus auch mal verkeimt sein. Man muß mit diesem Restrisiko leben, sonst darf man überhaupt nichts Rohes mehr zu sich nehmen, aber wer will das schon.

Immunsupprimierte - wobei es das weniger das Wollen als vielmehr das Sollen oder Müssen ist.
Auch in Krankenhäusern und in Pflegeeinrichtungen kann vorgewaschener und klein geschnittener Salat problematisch sein.
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