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Temperatur und Licht beim vorziehen. (Gelesen 5710 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
Cepha
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Re: Temperatur und Licht beim vorziehen.

Cepha » Antwort #45 am:

thuja hat geschrieben: 18. Apr 2022, 22:39
Eine sehr schön gedrungene Jungpflanze, aber für meinen Geschmack schon überständig. Die Ringelwurzeln unten sollten nicht sein.


Da hast Du natürlich völlig recht. Das waren die, die ins Freie kamen und üblicherweise sind die kleiner. Man fotografiert ja meist das, was gut gewachsen ist :-)

Man kann das bei der Überwinterungskultur nicht immer gut timen, weil zwei warme Wochen im November einen riesigen Unterschied machen, den man aber vorher nicht weiß und der im Dezember und Januar nicht einzuholen geht (egal wie warm es da ist, in meiner Lage fehlt in den beiden Monaten schlichtweg das Licht). Genauso kennt man den Auspflanztermin fürs Freiland (unter Vlies) nicht, weil es im Februar hier noch komplett gefrorene Boden geben kann oder auch nicht.

Jetzt mit dem Gewächshaus wird's für mich (wahrscheinlich) viel einfacher.

Die Pflanzen wurden übrigens schon noch was, bei den frühen Salaten ist ein optimales Wurzelwerk noch nicht so wichtig, weil in der Anwachsphase im Januar/Februar/März eh keine Hitze vorkommt.
Bambulko
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Re: Temperatur und Licht beim vorziehen.

Bambulko » Antwort #46 am:

Wie sieht es mit Düngung aus? Ich habe meine Tomaten in ungedüngtem Kokoshumus gesät. Die sind auch schön gekeimt, aber jetzt passiert das nicht mehr viel. Ich habe zwar schon etwas Dünger dazugegeben, aber das hat auch nichts gebracht.

Ich benutze die Kokoserde, weil ich letztes Jahr Anzuchterde aus dem Baumarkt verwendet habe, aber dann ein riesiges Problem mit Trauermücken hatte. Und da ich die Kokoserde sowieso für die Microgreens habe (da erntet man ja schon wenn die Keimblätter da sind), und dabei viel weniger Probleme mit Trauermücken hatte, wollte ich das für die Anzucht versuchen.
Bambulko
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Re: Temperatur und Licht beim vorziehen.

Bambulko » Antwort #47 am:

So sieht das jetzt aus. Rechts die drei Reihen sind drei Tomatensorten, dann kommt eine Reihe Basilikum und zwei Reihen Rucola.
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IMG_20220423_131849.jpg
Bambulko
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Re: Temperatur und Licht beim vorziehen.

Bambulko » Antwort #48 am:

Hier ein besseres Bild. Ausgesät wurde am 10. April.
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IMG_20220423_132208.jpg
ringelnatz
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Re: Temperatur und Licht beim vorziehen.

ringelnatz » Antwort #49 am:

Ich nutze mal diesen Thread, weil ich keinen neuen aufmachen wollte. Um Licht geht es mir nicht, aber um Temperatur und v.a. Substrat, in diesem Fall bei Paprika/Aubergine/Tomate.
Ich stelle Aussaatschalen mit Aussaaterde (Torfsubstrat) auf eine Heizmatte und sorge mit Thermostat (Fühler im Substrat) für eine ausreichend hohe Temperatur (z.Zt. 28°C).
Problematisch ist, dass das Substrat am Boden der Aussaatschalen dadurch sehr stark durchtrocknet. Ich hatte in den letzten Jahren öfter schwarze Wurzelspitzen, war mir nicht sicher, woran es lag. (schlechtes Substrat, oder vielleicht doch das trockene Substrat am Boden?)

Also warme Füße = trockene Füße.. :(
Kennt ihr das Problem? Wie geht ihr damit um?

Ich habe jetzt erstmal vorsichtig nachgegossen, an den Seiten, damit die Feuchtigkeit direkt nach unten dringt. Wäre es vielleicht sinnvoll, nachts die Heizmatte auszuschalten, damit die Feuchtigkeit wieder weiter nach unten dringt? Allerdings kann es gut sein, dass die Substrattemperatur dann unter 20°C sinkt..
Daraus resultierend die Frage: ist für die Keimung eine konstant hohe Temperatur wichtig, oder reicht es, wenn nur tagsüber die hohe Temperatur erreicht wird?
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Re: Temperatur und Licht beim vorziehen.

Aspidistra » Antwort #50 am:

Bei mir ist die Keimtemp. Für Tomaten und Paprika deutlich niedriger mit Schwankungen, so ca. 22C.
Und ausserdem Keimen beide auch im Garten "wild" sehr zufriedenstellend.
Vor allem mit den Tomaten rechne ich inzwischen mit einer Ernte, da stelle ich dann ein Gestell drüber und beernte sie. Es handelt sich da wohl um irgendwelche Wilfdtomaten.
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Re: Temperatur und Licht beim vorziehen.

thuja thujon » Antwort #51 am:

Im Garten keimen die Tomaten bei mir erst wen es warm genug ist, normal nicht vor Ende April.
Es braucht also nicht konstant hohe Temperaturen, sondern es kann nachts auch kühler werden. 22/15 ist durchaus noch praktikabel für Tomaten, Paprika ein bisschen mehr.

Die viel spannendere Frage ist aber, wie lange sie das überhaupt brauchen.
Beispiel: Salat hat bei Temperaturen über 20-22°C Keimhemmungen im Sommer.
Hier stelle ich sie für 2-3 Tage in den kühlen Keller. Tag 1 ist zum quellen und initialisieren des Keimvorgangs, Tag 2 und evtl 3 für die Durchführung des Keimvorgangs, danach können sie wärmer stehen. In dieser Zeit bohrt sich dann die Keimwurzel aus dem Samen, das Hypokotyl folgt nach und später durchbrechen dann auch die Keimblätter die Substratoberfläche um sich zu entfalten.

Soll heißen: von den 7 Tagen, die es braucht bis der Gärtner denkt jetzt ist der Salat gekeimt, waren nur 2-3 mit der speziellen Temperatur wirklich notwendig.
Bei Paprika ist das evtl 1-2 Tage länger.

Ich würde sie also von der Heizmatte runternehmen, wenn es unten zu trocken ist. Da wächst schließlich demnächst eine Wurzel hin, die noch nicht viele Kollegen hat und einen Keimling versorgen sollte. PS: bei Starkzehrern wie Paprika und Tomate fällt ihr das leichter, wenn man nicht Aussaaterde, sondern normal gedüngtes Substrat benutzt.
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Re: Temperatur und Licht beim vorziehen.

Hyla » Antwort #52 am:

Kann der Fühler nicht unter das Gewächshaus? Ich vermute mal, im Substrat staut sich die Hitze. Eventuell kannst du das mit einem kontaktlosen Thermometer am Gefäßboden bzw. der Heizmatte genauer ausmachen.

Ich säe mit Aussaaterde nicht direkt in die Schale. Ich tue es in Töpfe oder kleine Schalen und die oft noch in einen Gefrierbeutel. Dadurch haben sie keinen direkten Kontakt mit dem Boden.
Liebe Grüße!


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Re: Temperatur und Licht beim vorziehen.

ringelnatz » Antwort #53 am:

Gute Idee, den Fühler unter die Schale zu legen.

Habe letzte Nacht die Matte ausgemacht, da waren es dann heute früh knapp 19 Grad, das sollte wohl ok sein. Außerdem Thermostat auf 24 runter, die teuren Auberginensamen sind gekeimt... ;)

Mir ist noch was anderes eingefallen. Es macht wahrscheinlich Sinn, die Aussaatschale möglichst hoch mit Substrat auszufüllen, entsprechend haben die Wurzeln mehr Platz, und es ist nicht ganz so dramatisch, wenn die untersten Millimeter des Substrats trocken werden.

Problem ist bei mir auch, dass ich verschiedene Samen in eine Schale sähe, dadurch unterscheidet sich der Zeitpunkt der Keimung. Ich versuche also früh zu pikieren.

Trotzdem wundert mich: hat das Problem sonst niemand, der mit Heizmatten arbeitet?
ringelnatz
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Re: Temperatur und Licht beim vorziehen.

ringelnatz » Antwort #54 am:

nochmal eine Ergänzung zu Fühler unter die Schale:
ist nicht sooo einfach... weil ja sehr nah an der Matte die Temperatur gemessen wird, heißt die Werte sind jetzt 4 Grad höher. Ich guck mir das jetzt mal nen Heizzyklus an und messe die erreichte Substrattemperatur um den richtigen Sollwert bei diesem Setup zu bestimmen.
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Bufo
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Re: Temperatur und Licht beim vorziehen.

Bufo » Antwort #55 am:

ringelnatz hat geschrieben: 12. Feb 2023, 10:35
Trotzdem wundert mich: hat das Problem sonst niemand, der mit Heizmatten arbeitet?


Doch, das hatte ich auch.

Ich habe dann mit 2 Schalen angefangen. Die Saatschale bekommt sehr große Abzugslöcher, die auch seitlich etwas nach oben gezogen sind. Diese stelle ich dann in eine etwas größere Schale, die als Untersetzer fungiert. Gegossen wird ausschließlich in den Untersetzer. Von dort kann sich das Wasser nach oben in das Substrat ziehen.

Das ist das Prinzip Anstautisch. Das ist in diesem Kleinformat etwas frickelig, man muss sehr aufpassen. Aber es funktioniert sehr gut.

Noch´n Bild:

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Saatschale.jpg
Beste Grüße Bufo
Hyla
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Re: Temperatur und Licht beim vorziehen.

Hyla » Antwort #56 am:

ringelnatz hat geschrieben: 12. Feb 2023, 10:35
Problem ist bei mir auch, dass ich verschiedene Samen in eine Schale sähe, dadurch unterscheidet sich der Zeitpunkt der Keimung. Ich versuche also früh zu pikieren.


Genau deshalb säe ich nicht mehr in eine große Schale. Immer alles auseinanderzurupfen, gefiel mir nicht und den Pflanzen auch nicht.
Darum habe ich höchstens eine Art je Schale, besser eine Sorte pro Topf. Die keimen dann gleichmäßiger im selben Zeitraum und können gemeinsam pikiert oder in ein Fenster gestellt werden.. Der Platz im Minigewächshaus wird schneller frei und die nächsten können rein.
Wenn man die Samen zusätzlich 24 Stunden in Wasser vorquellen läßt, kann man die Taktzeit nochmal verkürzen.

Hört sich vielleicht umständlich an, hat sich aber über die Jahre bewährt. Mir ist es auch schon passiert, daß Samen nicht mehr frisch oder nicht richtig gesäubert waren und anfingen zu schimmeln. In einer großen Schale ein absolutes Desaster, wenn der Vermehrungspilz Meter macht. In Töpfen kann ich den einen Pilztopf separieren und der Rest bleibt gesund.
Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
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ringelnatz
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Re: Temperatur und Licht beim vorziehen.

ringelnatz » Antwort #57 am:

Bufo hat geschrieben: 12. Feb 2023, 11:11
ringelnatz hat geschrieben: 12. Feb 2023, 10:35
Trotzdem wundert mich: hat das Problem sonst niemand, der mit Heizmatten arbeitet?
[/quote]

Doch, das hatte ich auch.

Ich habe dann mit 2 Schalen angefangen. Die Saatschale bekommt sehr große Abzugslöcher, die auch seitlich etwas nach oben gezogen sind. Diese stelle ich dann in eine etwas größere Schale, die als Untersetzer fungiert. Gegossen wird ausschließlich in den Untersetzer. Von dort kann sich das Wasser nach oben in das Substrat ziehen.

Das ist das Prinzip Anstautisch. Das ist in diesem Kleinformat etwas frickelig, man muss sehr aufpassen. Aber es funktioniert sehr gut.

Noch´n Bild:
[/quote]

danke für die anschauliche Darstellung. Welche Schalen verwendest du genau (Hersteller?)

[quote author=Hyla link=topic=70454.msg3990082#msg3990082 date=1676218663]
[quote author=ringelnatz link=topic=70454.msg3989924#msg3989924 date=1676194552]
Problem ist bei mir auch, dass ich verschiedene Samen in eine Schale sähe, dadurch unterscheidet sich der Zeitpunkt der Keimung. Ich versuche also früh zu pikieren.


Genau deshalb säe ich nicht mehr in eine große Schale. Immer alles auseinanderzurupfen, gefiel mir nicht und den Pflanzen auch nicht.
Darum habe ich höchstens eine Art je Schale, besser eine Sorte pro Topf. Die keimen dann gleichmäßiger im selben Zeitraum und können gemeinsam pikiert oder in ein Fenster gestellt werden.. Der Platz im Minigewächshaus wird schneller frei und die nächsten können rein.
Wenn man die Samen zusätzlich 24 Stunden in Wasser vorquellen läßt, kann man die Taktzeit nochmal verkürzen.

Hört sich vielleicht umständlich an, hat sich aber über die Jahre bewährt. Mir ist es auch schon passiert, daß Samen nicht mehr frisch oder nicht richtig gesäubert waren und anfingen zu schimmeln. In einer großen Schale ein absolutes Desaster, wenn der Vermehrungspilz Meter macht. In Töpfen kann ich den einen Pilztopf separieren und der Rest bleibt gesund.


das ist definitiv eine gute Lösung. Muss ich mal mehr Rocher und Moncherie essen ;D

Thermostat unter der Schale funktioniert übrigens nicht so gut. Sie heizt nur sehr kurz, kühlt dann wieder schnell ab. Saatschale hat so nur 1 Grad mehr als Raumtemperatur.
Hyla
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Re: Temperatur und Licht beim vorziehen.

Hyla » Antwort #58 am:

Was hast du denn für eine Heizmatte? Manche sind auch sehr warm. Ich hatte ziemliche Probleme mit den schwarz-durchsichtigen aus dem Terrarienhandel.

Ich opfere mich für Eisschalen, Cremiissimo, Mövenpick,... ;D
Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
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ringelnatz
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Re: Temperatur und Licht beim vorziehen.

ringelnatz » Antwort #59 am:

Hyla hat geschrieben: 12. Feb 2023, 18:18
Was hast du denn für eine Heizmatte? Manche sind auch sehr warm. Ich hatte ziemliche Probleme mit den schwarz-durchsichtigen aus dem Terrarienhandel.

Ich opfere mich für Eisschalen, Cremiissimo, Mövenpick,... ;D


Ja, so eine habe ich. Wobei ich eigentlich damit vom Leistungsvermögen her ganz zufrieden bin.
Mir kam jetzt noch eine Idee. Man könnte natürlich direkt in Quick-Pot-Platten säen. Ich habe ein Heizkabel, das könnte ich untendrunter zwischen den Pots langfädeln. Vorteil: man hat eine Wanne drunter zum gießen (also aufsteigende Feuchtigkeit) und man muss theoretisch nicht pikieren.
Für mich passt es trotzdem nicht so gut, weil ich schon früh in rechteckige 7er Töpfe pikiere, die in eine spezielle Halterung vor die Fenster passen.Die Quickpot-Platte könnte ich da nicht hinpacken, da bräuchte ich ein extra Licht oder ich müsste halt docj aus der Quickpotplatte pikieren...
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