Terra Preta (Gelesen 271364 mal)
Moderator: Conni
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Re: Terra Preta
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Re: Terra Preta
Microcitrus hat geschrieben: ↑18. Feb 2023, 10:32
Auf dieser Website von Humintech steht bei der Beantwortung der letzten FAQ-Frage [i]"Hat Biokohle eine Berechtigung als Dünger oder zur Bodenverbesserung in der Landwirtschaft und im Gartenbau?" [/I] herbe Kritik zu Terra Preta. Durchaus diskussionswürdig
Das war die Frage. Und sie ist mindestens für mich als Sandgärtner immer noch diskussionswürdig. Binden Kohlepartikel Wasser und Nährstoffe in einer pflanzenverfügbaren Art und Weise, wie sandiger Boden es nicht tut? Ergänzend zu Humuskomponenten und nicht an deren Stelle?
Die Frage von Microcitrus ging vermutlich in eine andere Richtung, nämlich, ob damit oder mit Braunkohle-Produkten die Fruchtbarkeit und Bearbeitbarkeit seines betonharten Lehmbodens verbessert werden könnten.
(Auf die vorausgegangene Frage nach der Sinnhaftigkeit, Braunkohle aus dem Untergrund zu holen und verarbeitet wieder in den Boden zu geben - offenbar die Humintech-Philosophie, hatte Oile schnell und passend geantwortet.)
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Re: Terra Preta
Kohle kann durch seine große Oberfläche oder Porosität, je nach Herstellungsverfahren, Wasser festhalten. In Kohle sind auch Nährstoffe, unter anderem Calcium enthalten.lerchenzorn hat geschrieben: ↑19. Feb 2023, 21:06Binden Kohlepartikel Wasser und Nährstoffe in einer pflanzenverfügbaren Art und Weise, wie sandiger Boden es nicht tut? Ergänzend zu Humuskomponenten und nicht an deren Stelle?
Wasser und Nährstoffe sind wichtige Ausgangsstoffe für Pflanzliches Wachstum.
Es wurden bereits Wuchsbeeinträchtigungen nach Zugabe von Kohle und mit Nährstoffen `aufgeladener´ Kohle beobachtet, welche auch reproduziert werden konnten.
Kohle wird nicht hydrophob, so wie es Humus auf Sandböden oft wird.
Gartenplaner, siehe #1138, 2ter Satz.
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Re: Terra Preta
thuja hat geschrieben: ↑19. Feb 2023, 22:26
…
Gartenplaner, siehe #1138, 2ter Satz.
[/quote]
Siehe
[quote author=Gartenplaner link=topic=34707.msg3993826#msg3993826 date=1676836768]
Der, der kritisiert, muss arbeiten.
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Re: Terra Preta
`Black carbon in soils: the use of benzenecarboxylic acids as specific markers´
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0146638098001946
`Benzene polycarboxylic acid — A useful marker for condensed organic matter, but not for only pyrogenic black carbon´
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0048969718301700
`Identification of thermal signature and quantification of charcoal in soil using differential scanning calorimetry and benzene polycarboxylic acid (BPCA) markers´
https://soil.copernicus.org/articles/8/451/2022/
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Re: Terra Preta
Ich meinte Herrn Gerke.
Der sollte seine Kritik ausführlich belegen, anstatt nur zu behaupten.
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Re: Terra Preta
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Re: Terra Preta
Und am allerbesten detailliert nachprüfbar.
Ganz besonders, wenn er auf einer Firmenhomepage sozusagen Werbung für deren Herangehensweise macht.
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Re: Terra Preta
Gartenplaner hat geschrieben: ↑20. Feb 2023, 10:19
Die Aufgabe eines Verfassers von Fachbeiträgen ist, diese lesbar zu schreiben und seine Argumentation detailliert nachvollziehbar darzulegen.
Ja: Für Fachleute des betreffenden Fachs, nicht für Menschen, die auf dem Gebiet Laien sind, und seien es fachinteressierte.
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Re: Terra Preta
Gartenplaner hat geschrieben: ↑20. Feb 2023, 10:19
…
Ganz besonders, wenn er auf einer Firmenhomepage sozusagen Werbung für deren Herangehensweise macht.
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Zauberspruch für Häckselnde: Schnittgut, Ast und Zweiglein werde schneller so zu Mulch und Erde, häcks-häcks
Re: Terra Preta
thuja hat geschrieben: ↑19. Feb 2023, 22:26
Kohle kann durch seine große Oberfläche oder Porosität, je nach Herstellungsverfahren, Wasser festhalten.
Es hängt aber von der Größe der Poren ab, ob die Feuchte für Pflanzen verfügbar ist oder nicht. Können die Feinwurzeln dieses Porenwasser direkt nutzen oder nur über den Umweg der Verdampfung in den Bodenluftraum?
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- thuja thujon
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Re: Terra Preta
In Grob- und Mittelporen gebundenes Wasser ist verfügbar, in Feinporen gebundenes nicht, das ist Totwasser.
Da Sand recht viele Grobporen enthält, wirkt die Zugabe von feinen Kohlepartikeln in Sandböden steigernd auf den Mittel- bzw Feinporenanteil.
Sprich, Kohlestaub oder Kohlegrus erhöht das Wasserspeichervermögen von Sand, wenn auch nur geringfügig.
Wenn Kohlegrus in Tonböden eingearbeitet wird, erhöht es den Luftanteil.
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Zauberspruch für Häckselnde: Schnittgut, Ast und Zweiglein werde schneller so zu Mulch und Erde, häcks-häcks
Re: Terra Preta
thuja hat geschrieben: ↑20. Feb 2023, 13:34
In Grob- und Mittelporen gebundenes Wasser ist verfügbar, in Feinporen gebundenes nicht, das ist Totwasser.
Und wie wirkt sich die Korngröße auf die Wasserbindung aus (Kapillarbildung, Adhäsion)?
Überwiegt das Kapillarwasser oder das Porenwasser?
Können Netzmittel die Wasserbindefähigkeit steigern?
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Re: Terra Preta
Netzmittel und der Einfluss zur Wasserbindefähigkeit schätze ich als gering/kaum ein.
Wäre ja ein Stoff der im Boden einer Umwandlung/Abbau unterliegt. Egal ob an Kohle gebunden oder nicht.
Für deine Fragen könnte es ab Seite 38 Antworten geben.
Biokohle: Potential und Grenzen der Anwendung / Bundesministerium für Land-, Forst-, Umwelt- und Wasserwirtschaft Österreich
Kurzübersicht:
Problemstellung
Die wenigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Wirkung von Biokohle entstammen nahezu ausschließlich aus Topf- oder Gewächshausversuchen. In den noch jungen Feldversuchen (Biochar Europa 2012) bleiben Standortfaktoren und mögliche, langfristige Veränderungen der Bodenfruchtbarkeit, weitgehend unberücksichtigt. / Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Grüsse Natternkopf
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Re: Terra Preta
thuja hat geschrieben: ↑18. Feb 2023, 20:56
Das Terra Preta `nix taugt´ ist nun kein Geheimnis, es möchte halt nur noch nicht jeder dran glauben.
Wenn es um die vielstrapazierte "Nachhaltigkeit" geht, so ist Holzkohle aus Holz nicht viel besser als Huminstoffe aus Braunkohle.
Holz- und Holzpellets Verbrennung werden ja auch nicht als ideales Mittel gegen den Klimawandel gesehen. Logo, es wächst nach, aber nicht in den ersten 30 Jahren genügend Masse wie zergast würde. Eigentlich sollte der Waldzuwuchs die CO2-Mengen senken.
Und Leonardit ist ja nicht Braunkohle sondern ein Braunkohledreckgemisch, das ansonsten nicht verbrannt würde sondern auf der Abraumhalde vergammelt und verrottet. Ob es das auf der Halde tut oder im Hausgarten ist einerlei, im Hausgarten könnte es Torf und Holzkohle ersetzen.
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