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zu frühe Blüte (Gelesen 11515 mal)
Moderator: cydorian
Re: zu frühe Blüte
Ich verstehe die frühen Austriebe bei euch nicht so wirklich. Dezember und Jänner waren auch hier viel zu warm, vielleicht blieb der Boden wegen der Niederschläge etwas kühler?
- thuja thujon
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Re: zu frühe Blüte
Der Winter ist hier mal wieder ausgefallen. Da fehlt dann nicht viel, bis die Gehölze austreiben.
Hier mal der Hammer, Foto von gestern, bei den ersten Traubensorten platzen die Knospen auf. Anfang März.
Hier mal der Hammer, Foto von gestern, bei den ersten Traubensorten platzen die Knospen auf. Anfang März.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- cydorian
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Re: zu frühe Blüte
Wenn du "zu warm" für die jeweiligen Standorte genau quantifizierst, siehst du deutliche Unterschiede. Bei dir ist "zu warm" eine Woche 5 statt 0 Grad, woanders vielleicht 10 statt 5 Grad.
Hier Regen, 10°C, wie gestern, Sonntag Nacht solls dann einmal kräftig ins Minus gehen. Was solls, Obst von Frühblühern hab ich seit vielen Jahren nicht mehr geerntet. Wärmeperioden im Winter sind längst das Neue Normal. Die Ausschläge ins Minus haben sich weniger geändert.
Re: zu frühe Blüte
cydorian hat geschrieben: ↑10. Mär 2023, 09:57
Wenn du "zu warm" für die jeweiligen Standorte genau quantifizierst, siehst du deutliche Unterschiede. Bei dir ist "zu warm" eine Woche 5 statt 0 Grad, woanders vielleicht 10 statt 5 Grad.
Hier Regen, 10°C, wie gestern, Sonntag Nacht solls dann einmal kräftig ins Minus gehen. Was solls, Obst von Frühblühern hab ich seit vielen Jahren nicht mehr geerntet. Wärmeperioden im Winter sind längst das Neue Normal. Die Ausschläge ins Minus haben sich weniger geändert.
Im Normalfall passen meine Blühzeitpunkte zu dem was hier berichtet wird. Aber heuer bin ich anscheinend weit hinten dran. Hier gab es heuer keinen Schnee (kumulliert vielleicht 1 cm), die Schaufel steht an ihrem Platz und ist nach wie vor mit Spinnweben überzogen. In wie fern dies für mich "zu warm" - aber immer noch kälter wie bei euch bedeutet kann ich nicht beantworten. Von den Lufttemperaturen her hatten wir gestern auch 10 ° C (13.5 im Maximum), da kann es keine so großen Unterschiede geben. Auch mein Stadtklima ist eher wärmer als an freien Standorten.
Nur bei den Niederschlägen bin ich auf einem besonderen Standort. Wenn es hier tagelang mit 5 ° C geregnet hat, auch diese thermische Kapazität muss im Boden ja erstmal erwärmt werden, dann könnte das den Unterschied gemacht haben?
- cydorian
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Re: zu frühe Blüte
Vergleich mal Klimadaten der letzten Wochen. Hier unser Tagesmaximum des Winters:

Re: zu frühe Blüte
In den ZAMG-Daten bieten sie leider nur die Tagesmittelwerte an, aber die korrelieren mit deiner Wärmephase.
Re: zu frühe Blüte
Die Niederschläge waren unterdurchschnittlich, aber immer in der Kaltphase.
- thuja thujon
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Re: zu frühe Blüte
Der 31.12. ging hier mit max 18°C und Schnitt 16°C in die Geschichte ein.
Auf deiner Grafik sieht es nach 12 oder 13°C aus.
3K Unterschied nicht nur einmal machen schon was aus.
Die Niederschläge in Form von Schnee können so zB schneller abtauen und dann den Boden nicht mehr zur Luft hin isolieren. Damit wird es noch wärmer.
Auf deiner Grafik sieht es nach 12 oder 13°C aus.
3K Unterschied nicht nur einmal machen schon was aus.
Die Niederschläge in Form von Schnee können so zB schneller abtauen und dann den Boden nicht mehr zur Luft hin isolieren. Damit wird es noch wärmer.
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Re: zu frühe Blüte
Okeh, dann jammere ich jetzt auch mal mit. ;D
1.1.2023 +16,0°C
2.1.2023 +16,0°C
5.2.2023 -6,3°C
6.2.2023 -8,1°C
7.2.2023 -13,4°C
8.2.2023 -12,0°C
9.2.2023 -9,0°C
10.2.2023 -2,9°C
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Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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Re: zu frühe Blüte
Hinter der Diskussion, wann und wo die Blüte tatsächlich losgeht, steckt ja schon eine recht interessante Fragestellung.
Mir ist bisher nur die Grünflächentemperatursumme als Marker bekannt. Ob die geeignet ist für die Prognose der Blüte?
Bestimmt gibt es Untersuchungen aus den Marillenanbaugebieten, welche (objektiven) Marker für die Blühprognose genutzt werden können...?
Ich könnte mir vorstellen, dass neben der reinen Temperatur auch die Sonneneinstrahlung und evtl. Taglänge etwas ausmacht.
Wo wird denn die Blüte im Baum induziert? Was hängt denn alles dran?
Saftfluss - ist der rein Temperaturgesteuert?
Gibt es in Knospen und (dünner) Rinde nicht auch Fotorezeptoren?
Sagen die Knospen und die einjährigen Triebe dem Baum, dass er den Saftfluss aufnehmen soll? (das schiene mir logisch)
Oder wird das aus den Wurzeln heraus gesteuert? (eher unwahrscheinlich, da dort die Witterungsauswirkungen am geringsten sind...?)
Da gibt es doch bestimmt reichlich Forschung dazu. Ich konnte allerdings nur etwas zu Pflanzen finden, wo in den Blättern "FT" gebildet wird. Ob das bei Bäumen, die vor dem Blattaustrieb blühen, auch eine Rolle spielt, konnte ich nicht rausfinden.
Mir ist bisher nur die Grünflächentemperatursumme als Marker bekannt. Ob die geeignet ist für die Prognose der Blüte?
Bestimmt gibt es Untersuchungen aus den Marillenanbaugebieten, welche (objektiven) Marker für die Blühprognose genutzt werden können...?
Ich könnte mir vorstellen, dass neben der reinen Temperatur auch die Sonneneinstrahlung und evtl. Taglänge etwas ausmacht.
Wo wird denn die Blüte im Baum induziert? Was hängt denn alles dran?
Saftfluss - ist der rein Temperaturgesteuert?
Gibt es in Knospen und (dünner) Rinde nicht auch Fotorezeptoren?
Sagen die Knospen und die einjährigen Triebe dem Baum, dass er den Saftfluss aufnehmen soll? (das schiene mir logisch)
Oder wird das aus den Wurzeln heraus gesteuert? (eher unwahrscheinlich, da dort die Witterungsauswirkungen am geringsten sind...?)
Da gibt es doch bestimmt reichlich Forschung dazu. Ich konnte allerdings nur etwas zu Pflanzen finden, wo in den Blättern "FT" gebildet wird. Ob das bei Bäumen, die vor dem Blattaustrieb blühen, auch eine Rolle spielt, konnte ich nicht rausfinden.
Re: zu frühe Blüte
Grünflächentemperatursumme ist so ne Sache. Die Art der Berechnung ist meiner Meinung nach auch sehr fraglich. Positive Tagesmittel im Januar/Februar/März mal x, da wird weder die Bodenbeschaffenheit noch Sonneneinstrahlung etc. berücksichtigt. Die Natur/Vegetation hält sich irgendwie nicht so wirklich dran. So zumindest meine Beobachtung.
Es scheint auf jedenfall eine genetische Komponente zu geben. Eine selbstgezogene Nektarine blühte bei mir immer am 27./28. März (Blühbeginn), egal wie der Winter war. Eine gekaufte dagegen variierte vom Blühzeitpunkt dagegen ziemlich stark. Einmal war der Blühbeginn Ende Februar, die Jahre danach meistens 2-4 Wochen später.
Es scheint auf jedenfall eine genetische Komponente zu geben. Eine selbstgezogene Nektarine blühte bei mir immer am 27./28. März (Blühbeginn), egal wie der Winter war. Eine gekaufte dagegen variierte vom Blühzeitpunkt dagegen ziemlich stark. Einmal war der Blühbeginn Ende Februar, die Jahre danach meistens 2-4 Wochen später.
- cydorian
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Re: zu frühe Blüte
Ja, zusammengenommen so einige hundert Regalmeter seit 200 Jahren angesichts der enormen Themenbreite der Fragen. Ältere Sachen nicht unbedingt online, da muss man sich immer noch in eine Universitätsbibliothek einer Uni mit passenden Fachbereichen bemühen. Etwas leichtgewichtiger und allgemein lesbarer steht auch was in den einigen Obstbau-Fachbüchern wie z.B. früher dem Friedrich.
So wird das Auftauchen aus der Winterruhe und damit der Expresszug zur Blüte durch Abbau von Hemmstoffen (z.B. Abscisinsäure) getrieben. Und dafür ist Mindesttemperatur plus Dauer der entscheidende Faktor. Da wir und der kommerzielle Pflanzenanbau daran nichts ändern können, ist das zwar interessant, aber für die Praxis leider wertlos. Unser Part ist pflanzen, pflegen, zugucken.
Re: zu frühe Blüte
Hier mal ein Bild von von gestern, Frostschaden ist zu sehen aber auch noch Knospen welche noch zu sind.
Wenn das. Wetter mitspielt, gibt es doch noch ein paar Früchte.
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Nito
aus dem Süden Sachsen-Anhalts
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Re: zu frühe Blüte
wir hängen Gott sei Dank immer noch deutlich hinterher. Erste, einzelne Vorreiterblüten sind im Ballonstadium. Die warmen Tage machen Tempo, schaun wir mal ob Ende März noch ein Temperaturabsturz kommt.