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Die Geschichte vom Amselnest - von Wurmkönig (Gelesen 8152 mal)

Tiere beobachten, schützen und erkennen

Moderator: partisanengärtner

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Wurmkönig
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Re: Die Geschichte vom Amselnest - von Wurmkönig

Wurmkönig » Antwort #45 am:

Und nach dem Jahrhundertregenfall letzten Sommer wächst überall Moos wo vorher kein Moos war. Da kommen alle Arten von Vögeln um Nistmaterial zu suchen.
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UlrikeN

Re: Die Geschichte vom Amselnest - von Wurmkönig

UlrikeN » Antwort #46 am:

Wurmk hat geschrieben: 15. Apr 2023, 11:55
Und nach dem Jahrhundertregenfall letzten Sommer wächst überall Moos wo vorher kein Moos war. Da kommen alle Arten von Vögeln um Nistmaterial zu suchen.


Das beobachte ich hier auch. Selbst irgendwelches Plastikzeug, was durch die Gegend weht, wird aufgesammelt. So gesehen in einem Nest vom Vorjahr. Aber auch alles andere wird genutzt, solange es sich irgendwie eignet. Ich hab schon gesehen, wie sie Fasern aus Schaffell oder Wolle gerupft haben.

Und was die Katzen betrifft - wir leben auf dem Dorf und hier laufen viele Katzen frei herum. Was sollte es bringen, wenn ich Felix ein Glöckchen umhänge (von dem er irre werden würde) oder wenn ich ihn 2x im Jahr zur Jungvogelzeit wochenlang einsperre? Ich gehe täglich oft rein und raus, er würde immer irgendeine Möglichkeit finden, durchzuschlüpfen.
Was er nicht macht, machen andere Katzen. Felix ist seit frühester Jungkatzenzeit kastriert und kann keine Nachkommen mehr zeugen. Das ist mein Beitrag zur Regulierung der Population (hilft aber auch nicht wirklich, trotzdem gebe ich das Geld dafür gerne aus. Kostet nach geltender Kostenordung etwa 120-140 €, bisher waren es 70-90 €). Es ist Natur und die hier zu Hauf lebenden Waschbären sind unter Garantie schlimmere Feinde der Vögel.
Hawu
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Re: Die Geschichte vom Amselnest - von Wurmkönig

Hawu » Antwort #47 am:

Wurmk hat geschrieben: 15. Apr 2023, 08:24
Die Elstern (...) haben keine natürlichen Feinde

Darauf sollte sich keine Elster verlassen. ;)
Dieses Jahr sah ich hier im Garten einen Greifvogel mit seiner Beute fliehen, als ich den Gartenweg runter ging.
Gefunden habe ich einen halben Kopf und einige Elsternfedern.

Was das Plündern von Nestern und Nistkästen betrifft: das machen Buntspechte auch sehr gern. Selbst recht große Amselküken schleppen die noch weg. Es sind also nicht immer Elstern die "Täter", wenn ein Nest auf einmal leer ist.

(Man merkt irgendwie, dass ich Rabenvögel mag, oder? ;D)

Ich hoffe aber, dass keiner dein Amselnest findet und du noch viel davon berichten kannst.
löwenmäulchen
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Re: Die Geschichte vom Amselnest - von Wurmkönig

löwenmäulchen » Antwort #48 am:

Hier hüpfte an Ostern schon ein schwanzloses Amseljunges hinter den Altvögeln her. Hab mich sehr gewundert, dass die so früh dran sind.
Inzwischen hat das Junge Schwanzfedern, wird aber noch gefüttert.
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Gartenplaner
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Re: Die Geschichte vom Amselnest - von Wurmkönig

Gartenplaner » Antwort #49 am:

Ein Letztes zu Elstern - ich hab hier schon 2x sterbliche Überreste von Elstern gefunden, beim ersten Mal neben den typischen Federn auf dem Boden unter der großen Walnuss, auf der der Prädator die Elster zerlegt hatte, auch noch ein Bein-Knöchlein mit Fuß am Ast hängend 8)
Und andere Elstern schienen in der Walnuss eine Klage- und Gedenkzeremonie abzuhalten, war ein bisschen gruselig.
Das zweite Mal, vor einem Monat, nur ein Federnansammlung am Boden in der Cornus sanguinea-Hecke.
Ich weiß es nicht genau, denke, ein Falke ist der Verantwortliche.
Wesentlich häufiger hab ich Federansammlungen von Türken- und Ringeltauben die letzten Jahre immer mal wieder am Boden gefunden.
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Re: Die Geschichte vom Amselnest - von Wurmkönig

Aspidistra » Antwort #50 am:

Hawu hat geschrieben: 15. Apr 2023, 12:30
(Man merkt irgendwie, dass ich Rabenvögel mag, oder? ;D)


Ich auch! ;D ;D ;D

Ich habe gehört, dass Elstern ihr Nest überdachen, damit es von Feinden nicht aus der Luft erspäht und geplündert wird.
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Lintu
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Re: Die Geschichte vom Amselnest - von Wurmkönig

Lintu » Antwort #51 am:



Wurmk hat geschrieben: 14. Apr 2023, 07:30
Vielleicht sind die 3 x nur eine Möglichkeit wenn die Brut völlig vernichtet wird? Wenn man sieht wie lange die Jungvögel danach noch betreut werden, dann gehen sich nicht einmal 2 x pro Jahr aus.


Hallo Wurmkönig, danke für deine Erfahrungen mit deinen Amseln. Sicher spielen bei mehreren Bruten nacheinander die Umstände und auch Glück eine Rolle. Ich kann selbst nur aus Mitteilungen von anderen bzw anhand der Beobachtungen mittels Webcam sagen, dass es da mal 3 erfolgreiche Bruten in einem Jahr (2020) gab; am 22.4. flogen 4 Küken aus, am 29.4. lag schon wieder das erste von 5 Eiern im Nest, 4 davon als Küken flügge und am 11.6. begann das 3. Gelege wieder mit 4 Eiern. Leider verunglückte das Amselmännchen, wie da berichtet wurde und das Weibchen musste die 4 dann alleine durchbringen, was aber nicht gelang, letztendlich hat dann nur eines überlebt. Somit haben insgesamt 9 Küken das Nest verlassen.

Ich lernte, dass es sich um eine Schachtelbrut handelt, wenn das Weibchen schon wieder brütet, während sich das Männchen um den flüggen Nachwuchs kümmert. Demnach müsste es bei guten Bedingungen, ausreichend Nahrung und entsprechendem Wetter durchaus möglich sein, dass mehrere Bruten erfolgreich sind.


Eine andere erstaunliche Beobachtung: Eine Kohlmeise kam ans Amselnest, als das Weibchen nicht da war, pickte eines der Eier an und flog weg. Amselweibchen kam wieder, sah das angepickte Ei und begann, es auszuleeren. Dann setzte sie sich aufs Gelege und nach einer weiteren Zeit leerte sie den Rest des Eies aus und trug dann die Schale fort. In der Natur wird nichts verschwendet.
Wurmkönig
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Re: Die Geschichte vom Amselnest - von Wurmkönig

Wurmkönig » Antwort #52 am:

# Aspidista, Hawu: Ihre Intelligenz liegt ja bei weitem über den anderen Vögeln - das nützen sie auch aus. Hier bekriegen sich Krähen und Elstern. Ich vermute, die Krähen sind wohl der Hauptfeind der Elstern.

# Löwenmäulchen die waren bei dir aber unglaublich früh dran, das habe ich hier noch nie beobachtet. Die Amseln brüten hier gleichzeitig mit den Meisen, also es beginnt so Mitte - Ende April. Bei der aktuellen Kälte brauchen ja die Eltern als auch die Jungtiere enorm viel Kalorien.

# Lintu: Ich beobachte das hier jetzt seit ca. 5 Jahren, aber so viele Bruten habe ich noch nie erlebt. Vielleicht sind die norddeutschen Amseln tüchtiger als hier im Süden oder lassen die Jungvögel früher selber ihr Futter suchen? Die verlassen meinen Garten nicht, nur mal kurz wenn eine Katze rumschleicht, aber die Jungvögel werden noch sehr lange von den Eltern versorgt. Mit etwas Glück mache ich in einigen Wochen Fotos wie da einige fette Brummer rumstehen und ihre deutlich abgemagerten Eltern um Futter anbetteln.

Die Amseln und die Meisen treten hier am Boden oft gleichzeitig auf. Viele Augen sehen mehr als zwei. Da sind die Amseln aber die stärkeren, da gibt es eine eindeutige Hackordnung. Ich habe auch schon Amseln gesehen die auf eine verirrte Jungmeise losgegangen sind.

Hier liegen noch keine Eier im Nest, es schüttet - wie so oft.
Wurmkönig
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Re: Die Geschichte vom Amselnest - von Wurmkönig

Wurmkönig » Antwort #53 am:

Ojeh, da fing gerade ein Fink an das Nest zu verwüsten. Das Männchen hat ihn zwar vertrieben, aber die sind natürlich in der Überzahl.
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Wurmkönig
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Re: Die Geschichte vom Amselnest - von Wurmkönig

Wurmkönig » Antwort #54 am:

Da ist der 2te Fink
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Wurmkönig
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Re: Die Geschichte vom Amselnest - von Wurmkönig

Wurmkönig » Antwort #55 am:

Aber gemeinsam mit dem Weibchen haben sie die Bande jetzt vertrieben.
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Re: Die Geschichte vom Amselnest - von Wurmkönig

Lady Gaga » Antwort #56 am:

Das ist ja ärgerlich! Hoffentlich kommen sie nicht wieder. Was wollten die Finken, selbst dort brüten?
.
Ich habe jetzt was am Zaun zum Nachbarn gesehen, das ich aus der Entfernung schon für eine Ratte hielt, weil es sich so am Boden dahin bewegte. War aber eine Amsel, und sah wie eine junge aus - noch etwas kleiner und ohne Schwanzfedern. Beim Googeln fand ich, dass Amseln von März bis Juli brüten. Mit 14 Tage Brutzeit geht sich das schon aus. :o
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Cryptomeria
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Re: Die Geschichte vom Amselnest - von Wurmkönig

Cryptomeria » Antwort #57 am:

Vielleicht wollten die Grünfinken Nistmaterial holen. Habe ich so aber auch noch nicht gesehen.
Ich habe gestern auch ein Amselnest 50 cm über dem Erdboden gefunden mit 3 Eiern. Das Weibchen flog auf. Sehr gewagt bei 4 Katzen im Garten. Aber manchmal wundert man sich auch und die Brut kommt trotz Gefahr gut durch. Die ersten Tage nach dem Ausfliegen sind dann nochmal sehr riskant.
VG Wolfgang
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Re: Die Geschichte vom Amselnest - von Wurmkönig

Wurmkönig » Antwort #58 am:

Soweit alles in Ordnung mit dem Nest, die Finken haben sich am Nest nicht mehr blicken lassen. Außer der kurzen Störung gestern wurde das Nest nicht angeflogen, das macht sie nur wenn es nicht regnet.
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Lady Gaga
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Re: Die Geschichte vom Amselnest - von Wurmkönig

Lady Gaga » Antwort #59 am:

Cryptomeria hat geschrieben: 16. Apr 2023, 11:11
Die ersten Tage nach dem Ausfliegen sind dann nochmal sehr riskant.

Das mußte ich gestern auch feststellen. :'(
Unter der Wasserleitung an der Garagenwand steht ein großer Blumentopf, den ich auch zum Schöpfen von Wasser verwende. Im Wasser lag leider eine tote junge Amsel, Kopf zum Boden und schon steif. Wie riskant sind dann erst die Brunnenbecken und der große Teich? :-\
Grüße aus dem Burgenland, dem Land der Sonne!
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