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Tops und Flops beim Pflanzenversand (Gelesen 1853229 mal)

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Conni
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Re: Tops und Flops beim Pflanzenversand

Conni » Antwort #9135 am:

Planwerk, ich schrieb von einer Lieferung Ende Oktober. Und es ging nicht um eine Hosta, sondern um sechzig verschiedene Pflanzen. Und ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich die komplett ersetzt hätte haben wollen. Lediglich, dass ich versucht habe, mit dem Lieferanten eine Einigung zu finden (kompletten Ersatz zu verlangen, wäre mir nicht in den Sinn gekommen).
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Anubias
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Re: Tops und Flops beim Pflanzenversand

Anubias » Antwort #9136 am:

Ich hab keine Ahnung von Wein, deswegen kann ich nicht beurteilen, wie heftig der Vergleich hinkt.

Meiner Ansicht nach ist ein Versandgärtner lediglich verpflichtet, bei der Lieferung art- und sortengemäß kräftige und vitale Pflanzen zu liefern.
Er muss nicht auch noch garantieren, dass sie jeden beliebigen Witterungsverlauf beim Kunden überstehen.

Dieser Winter war extrem unangenehm für Pflanzen, weil es erst sehr lange sehr warm war, dann innerhalb von 10 Tagen abrupt in anderthalbwöchigen Dauerfrost überging und anschließend wieder warm wurde.
Und zumindest in unserer Gegend hat es auch ungewöhnlich viel geregnet.
Da hat es enorm viele Ausfälle bei den Pflanzen gegeben.
Die waren nicht richtig ausgereift und noch garnicht wirklich im Wintermodus, als es sie buchstäblich kalt erwischt hat.

Wieso muss jetzt der Pflanzenproduzent dafür gerade stehen ?
Ich verstehe ja den Frust, aber aus meiner Sicht ist das schlicht Pech mit dem Witterungsverlauf.
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Conni
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Re: Tops und Flops beim Pflanzenversand

Conni » Antwort #9137 am:

Gut, Anubias, der Vergleich mag hinken. Aber wie oben geschrieben, mir ging es nicht um kompletten Ersatz der Pflanzen.

Wahrscheinlich ist es aber egal, was ich jetzt schreibe, das Kind ist eh im Brunnen.
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Anubias
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Re: Tops und Flops beim Pflanzenversand

Anubias » Antwort #9138 am:

Wir sollten das arme Kind nicht darin ertrinken lassen.

Ich kenne das Klima in deiner Gegend nicht, aber bedenke, dass Stade in 7b liegt.
Ich komme aus der Ecke, darum weiß ich das. Da sind seine Pflanzen im Herbst oft noch nicht so weit zur Ruhe gekommen wie in kälteren Gegenden und im Frühjahr oft schon sehr viel weiter getrieben.
Ähnlich ist das bei unseren Pflanzen ja auch.
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netrag
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Re: Tops und Flops beim Pflanzenversand

netrag » Antwort #9139 am:

Natürlich kann ein Versender nicht für das aktuelle Wetter verantwortlich gemacht werden. So habe ich Conni auch nicht verstanden.
Was mir allerdings aufstößt ist die Tatsache dass Versandgärtnereien aus dem Rheingebiet in ihren Katalogen die Angabe "winterhart" machen deren Pflanzen in Ostbrandenburg regelmäßig erfrieren. Eine dieser Gärtnereien habe ich mal darauf aufmerksam gemacht. Antwort habe ich nie erhalten.
Die Regierung hat auf das Volk zu hören und nicht das Volk auf die Regierung. (Friedrich Schorlemmer, DDR-Bürgerrechtler)
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MadJohn
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Re: Tops und Flops beim Pflanzenversand

MadJohn » Antwort #9140 am:

Bei Stade gibt es den Hinweis, bei einer Bestellung auf die Winterhärte der Pflanzen in der entsprechenden Region zu achten.
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Chica
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Re: Tops und Flops beim Pflanzenversand

Chica » Antwort #9141 am:

@ netrag
Was kann ich denn mit der Angabe „winterhart“ einer Versandgärtnerei anfangen? Etwas detaillierteres Wissen um die Pflanzen in meinem Garten tut schon not. Und ich gärtnere hier im fast noch kontinentalen Ostbrandenburg.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
MadJohn
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Re: Tops und Flops beim Pflanzenversand

MadJohn » Antwort #9142 am:

???
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Nox
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Re: Tops und Flops beim Pflanzenversand

Nox » Antwort #9143 am:

Die Kälte war bei uns (Südbretagne) garnicht so schlimm, aber es gab Rekord-Niederschläge. Ich habe seit 10 Jahren ein kriechendes Osteospermum am Hang, es bedeckte bestimmt 4 m2 - fast komplett weg. Teucrium x ackermannii: exitus, nachdem es sich innerhalb von einem Jahr von einem gekauften Töpfchen zu einem Tuff von 30 cm entwickelt hatte. Gelbblühende Salvias microphyllas: eingegangen (nachdem sie schon 2 Jahre standen).
.
Das Substrat, in dem die Stauden kultiviert werden ist halt locker und vor allen Dingen LEICHT. Sonst würden die Versandkosten explodieren.
Ich hatte mal bei Filippi bestellen wollen und bin fast umgefallen, als mir der Shop 40 € Versandkosten ausgewiesen hatte (für ca. 15 - 20 Pflanzen, Inlandsversand). Dort wird in tiefen Töpfen in steinigem Substrat kultiviert. Er ist auch Landschaftsgärtner und möchte, dass seine Pflanzen anwachsen. Ich habe schliesslich bestellt, wo der Versand billiger war und dann das Substrat ausgespült.
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AndreasR
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Re: Tops und Flops beim Pflanzenversand

AndreasR » Antwort #9144 am:

Ich denke mal, Conni war nicht darauf aus, für 60 Pflanzen kostenlosen Ersatz zu bekommen. Aber für eine kleine Geste in der Art "bei der nächsten Bestellung gewähren wir Ihnen 10% Rabatt" hätte sich Stade sicher keinen Zacken aus der Krone gebrochen, vor allem, wenn es um eine langjährige Stammkundin geht...
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Re: Tops und Flops beim Pflanzenversand

Hyla » Antwort #9145 am:

Ich weiß nicht. Natürlich kann man nicht auf ewig Anwachsgarantien geben. Aber wenn weniger als die Hälfte den Winter überlebt, ist das echt heftig.
Man muß das ja auch mal nachrechnen und dann kommt man wahrscheinlich auf 8-10 Euro pro Pflanze wenn nicht sogar mehr, wenn man den Schwund mit einrechnet. Wenn ich in ein Gartencenter gehe und kaufe so teure Pflanzen, kriege ich aber eine anständig große blühende Pflanze im 25cm Container, die was hermacht, und nicht ein Pflänzchen im geschätzt 11 cm Container.
Man kann vom normalen Kunden auch nicht verlangen, daß er weiß, daß das Substrat im Topf eventuell ungeeignet ist oder daß er's sogar auswäscht.
Irgendwie hinterläßt die Geschichte so ein gewisses Geschmäckle, auch wenn der Händler im Recht ist. :-\
Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
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Blush
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Re: Tops und Flops beim Pflanzenversand

Blush » Antwort #9146 am:

Ich hatte eingangs bereits geschrieben, dass ich raten würde, mit dem Versender Kontakt aufzunehmen. Und ich habe Conni nie so verstanden, als ob sie auf Heller und Pfennig mit dem Lieferanten abrechnen wolle. Meiner Meinung nach hinkt der Vergleich mit dem Wein keineswegs. Es geht darum, dem guten (!) Kunden gegenüber kulant zu sein und kurz zu überlegen, welchen Schaden eine Verweigerung bzw ein Beharren auf dem Recht anrichten kann. Außerdem sind 60 Pflanzen verschiedener Arten ausgewintert, nicht drei kleine Töpfe eines ganz heiklen Kandidaten. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Conni sich bei diesem Angebot verschaukelt fühlt.
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Re: Tops und Flops beim Pflanzenversand

Veilchen-im-Moose » Antwort #9147 am:

Ich selbst habe bislang nur supergute Erfahrungen mit Stade gemacht, bestelle dort gerne und gehe davon aus, dass das auch in Zukunft so sein wird. Aber die Art, wie Stade sich in diesem Fall gegenüber Conni verhalten hat, ist meiner Einschätzung nach erstens kleinkariert und zweitens dämlich. Man stößt doch nicht eine Kundin, die dort seit Jahren ohne jede Reklamation bestellt hat, mit einem derart knauserigen Angebot vor den Kopf. Im Grunde hätte ja schon eine halbwegs großzügig wirkende Geste gereicht, um nicht den totalen Frust beim Käufer und das Ende einer langjährigen Geschäftsbeziehung zu provozieren.
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Anubias
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Re: Tops und Flops beim Pflanzenversand

Anubias » Antwort #9148 am:

Ich kann mir das nur mit dem Frühjahrsstress und einer Überhandnahme der „Reklamationssportler“ erklären.
Es ist nämlich Mode geworden, mit der Lupe nach Reklamationsgründen zu suchen und dem Versender mit einer schlechten Bewertung im Internet zu drohen, falls man keine großzügige Erstattung bekommt.
Davon müssen derart viel Emails beantwortet werden, dass man da zwischen langjährigen, durchaus pflegeleichten Kunden und den „ich schlage überall nen Rabatt raus“-Sportlern in der Hochsaison auch nicht mehr unterscheidet und da nach Schema F vorgeht, um wenigstens halbwegs mit der Emailbearbeitung hinterher zu kommen.

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Chica
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Re: Tops und Flops beim Pflanzenversand

Chica » Antwort #9149 am:

Ich glaube das ist eine Branche in der man nicht wirklich viel Geld machen kann als Unternehmen. Dazu gibt es einfach zu viele Risiken. Die Menschen die ich als Arbeitnehmer in solchen Betrieben kenne arbeiten sich alle halbtot. Es gibt eben kein großes Polster. Deshalb bin ich gegenüber Staudengärtnereien auch Baumschulen eher großzügig. Nur eine regionale Baumschule habe ich wegen kultiviertem Unwissen auf dem Kieker :-X.
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