Mir ist nicht klar wie Monilia in aufgeplatzte, aber noch nicht im Austrieb befindliche Knospen infizieren soll.
Im Stadium Knospenschuppen abgefallen ist die Pflanze doch noch mit Schutzbarrieren gegen das Eindringen von Erregern ausgestattet, auch später noch. Wenn die Blüte offen ist, und das war sie im Januar noch nicht, gibt es keine Schutzbarriere.
Wenn die Bäume aber im Januar antreiben und so die Winterhärte verlieren, sorgt ein knackiger Frost für enorme Schäden. Diesen Januar war es noch deutlich feucht dazu, so das auch Reben nach dem Schnitt recht schnell feucht waren an der Anschnittstelle.
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Pfirsichbaum Äste schrumpelig, treibt nicht aus (Gelesen 1994 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Pfirsichbaum Äste schrumpelig, treibt nicht aus
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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Re: Pfirsichbaum Äste schrumpelig, treibt nicht aus
Knackiger Frost kam jedoch keiner mehr. Der knackige Frost war Anfang Dezember.
Die Moniliatheorie habe ich aus der Beobachtung geschlossen, dass der Grad der Baum- und Kronenschäden ziemlich genau mit der langjährig erlebten Moniliaanfälligkeit zusammenfällt und dass die Optik sehr typisch ist - "Spitzendürre" heisst es ja auch. Dieses Jahr hats auch viele Arten besonders erwischt, Sauerkirschen, Zwetschgen, die bekannt anfällige Koreakische (und die ist NUR auf Monilia anfällig) bis hin zum Totalausfall.
Kommt genug Dauerwasser und Wärme, reichen auch die schwierigeren Infektionswege. Die Pfirsiche haben sogar am Stamm Gummifluss-Stellen. Kleine Rindenrisse, Schnittflächen vom letzten Jahr, da gibt es Vieles.
Die Moniliatheorie habe ich aus der Beobachtung geschlossen, dass der Grad der Baum- und Kronenschäden ziemlich genau mit der langjährig erlebten Moniliaanfälligkeit zusammenfällt und dass die Optik sehr typisch ist - "Spitzendürre" heisst es ja auch. Dieses Jahr hats auch viele Arten besonders erwischt, Sauerkirschen, Zwetschgen, die bekannt anfällige Koreakische (und die ist NUR auf Monilia anfällig) bis hin zum Totalausfall.
Kommt genug Dauerwasser und Wärme, reichen auch die schwierigeren Infektionswege. Die Pfirsiche haben sogar am Stamm Gummifluss-Stellen. Kleine Rindenrisse, Schnittflächen vom letzten Jahr, da gibt es Vieles.
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Re: Pfirsichbaum Äste schrumpelig, treibt nicht aus
passend zu der Thematik möchte ich hier mal einen Schaden bei Pfirsich vorstellen, bei dem ich davon ausgehe, dass es sich um Monilia handelt. Es ist eine einjährige Veredelung, ich hatte nicht alle Blüten abgemacht.
Folgendes Schadbild zeigte sich am Haupttrieb, ausgehend von 2 (nicht befruchteten) Blüten. Innerhalb 24h hatte sich die braune Fläche verdoppelt, sodass ich den Haupttrieb gekapppt habe.
Ein gleiches Schadbild hatte ich aber auch ausgehend von den Schnittstellen zweier Seitentriebe (ohne Blüten), auch rechtzeitig rausgeschnitten.
Folgendes Schadbild zeigte sich am Haupttrieb, ausgehend von 2 (nicht befruchteten) Blüten. Innerhalb 24h hatte sich die braune Fläche verdoppelt, sodass ich den Haupttrieb gekapppt habe.
Ein gleiches Schadbild hatte ich aber auch ausgehend von den Schnittstellen zweier Seitentriebe (ohne Blüten), auch rechtzeitig rausgeschnitten.
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Re: Pfirsichbaum Äste schrumpelig, treibt nicht aus
Die scharfe Abgrenzung der möglicherweise infizierten Bereiche ist untypisch für Monilia. Da würde ich auf eine andere Krankheit tippen. Infektion durch die Knospen.
Re: Pfirsichbaum Äste schrumpelig, treibt nicht aus
Hier in dem tschechischen Forum wird drüber diskutierthttps://www-zahrada-cz.translate.goog/forum/broskvone/rakovinne-odumirani-vetvi-peckovin-483341/?stranka=5&_x_tr_sl=auto&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=wapp
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Re: Pfirsichbaum Äste schrumpelig, treibt nicht aus
cydorian hat geschrieben: ↑3. Mai 2023, 20:31
Die scharfe Abgrenzung der möglicherweise infizierten Bereiche ist untypisch für Monilia. Da würde ich auf eine andere Krankheit tippen. Infektion durch die Knospen.
[/quote]
ok, und zwar welche?
[quote author=Simmse link=topic=72253.msg4031339#msg4031339 date=1683141451]
Hier in dem tschechischen Forum wird drüber diskutierthttps://www-zahrada-cz.translate.goog/forum/broskvone/rakovinne-odumirani-vetvi-peckovin-483341/?stranka=5&_x_tr_sl=auto&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=wapp
das ist sie. wird als Monas Fantomas bezeichnet. was soll das sein?
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Re: Pfirsichbaum Äste schrumpelig, treibt nicht aus
Der Link von Simmse ist super!
Offensichtlich gibt es doch einiges mehr an Krankheiten, als zumindest mir bewusst war. Viele der Schadbilder, die in dem Forum gezeigt werden, sind mir gut bekannt.
Was konkret mein Foto betrifft: Monas Fantomas soll wohl eine nette Umschreibung für eine unbekannte Ursache sein.
Eigentlich müsste man so einen Zweig mal an ein landwirtschaftliches Institut schicken, zur Analyse.
Lt Zaharada - Forum kommen in Frage:
Xanthomonas - Bakteriose (die Canker kenne ich vom Aprikosenbaum), ist aber glaube ich nicht die Ursache für den Pfirsichschaden
Leucostoma spp.- Pilzerkrankung
hier finden sich in der Google-Bildersuche fast identische Bilder zu meinem.
Lt. englischer Wikipedia sind die einzigen Maßnahmen ein möglichst später Schnitt (spätes Frühjahr, außerhalb der Sporungszeit!), konsequentes Ausschneiden von Schadstellen und Vermeidung exzessiver Düngung und damit Frostschäden. Fungizide sind nicht wirksam.
Ziel muss sein in der Phase der Sporung (milde, feuchte Winter, kaltes feuchres Frühjahr) möglichst wenig Eintrittspforten zu haben
Offensichtlich gibt es doch einiges mehr an Krankheiten, als zumindest mir bewusst war. Viele der Schadbilder, die in dem Forum gezeigt werden, sind mir gut bekannt.
Was konkret mein Foto betrifft: Monas Fantomas soll wohl eine nette Umschreibung für eine unbekannte Ursache sein.
Eigentlich müsste man so einen Zweig mal an ein landwirtschaftliches Institut schicken, zur Analyse.
Lt Zaharada - Forum kommen in Frage:
Xanthomonas - Bakteriose (die Canker kenne ich vom Aprikosenbaum), ist aber glaube ich nicht die Ursache für den Pfirsichschaden
Leucostoma spp.- Pilzerkrankung
hier finden sich in der Google-Bildersuche fast identische Bilder zu meinem.
Lt. englischer Wikipedia sind die einzigen Maßnahmen ein möglichst später Schnitt (spätes Frühjahr, außerhalb der Sporungszeit!), konsequentes Ausschneiden von Schadstellen und Vermeidung exzessiver Düngung und damit Frostschäden. Fungizide sind nicht wirksam.
Ziel muss sein in der Phase der Sporung (milde, feuchte Winter, kaltes feuchres Frühjahr) möglichst wenig Eintrittspforten zu haben