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Fruchtfolgen in Hochbeet (Gelesen 1018 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
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Bambulko
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Fruchtfolgen in Hochbeet

Bambulko »

Es gibt ja viele Pflanzen, die man nicht mehrfach hintereinander an der gleichen Stelle anbauen sollte. Wenn ich es richtig verstanden habe, kann das verschiedene Gründe haben (Schädlinge, Bodenbeschaffenheit). Was mir aber nicht ganz klar ist, ist wie das in deinem Hochbeet oder Kübel aussieht, bei dem zumindest ein Teil der Erde ausgetauscht, oder zumindest aufgeschüttet wird. Ist das ganze da weniger dramatisch, oder hängt das auch von der Pflanze ab? Speziell geht es um Erbsen.
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thuja thujon
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Re: Fruchtfolgen in Hochbeet

thuja thujon » Antwort #1 am:

Erbsen wollen nach guter fachlicher Praxis eigentlich 7 Jahre Anbaupause. Soweit zumindest die aktuellsten Versuchsergebnisse zum Thema.
Da geht es aber um nur möglicherweise zB 10% Minderertrag in manchen Jahren, wenn man nur 5 Jahre Anbaupause einhält.

Da solche Zeiträume eigentlich die sinnvolle Nutzungsdauer eines Hochbeetes mit praxisüblicher Substratschichtung schon überschreiten, sollte objektiv beurteilt die Fruchtfolgefrage im Hochbeet nicht so recht ins Gewicht fallen.

Aber fürs Bauchgefühl: wenn man zB Sclerotinia im Hochbeet hat, bekommt man das mit Substrat auffüllen nicht weg, sondern höchstens verdünnt, was dann später aber auch nicht einen messbaren Effekt hat, weil sich Schaderreger exponentiell vermehren.

Soll heißen: Fruchtfolge hat etwas mit nachhaltiger Bodenbewirtschaftung zu tun, Hochbeete sind eher beim intensiven Gartenbau mit zB Substrat dämpfen heimisch, wo es fast nicht zu viel Aufwand gibt, um eine einzige Kultur durchzuprügeln, koste was wolle.

Oder andersrum gefragt: würde es überhaupt auffallen, wenn eine Kultur im Folgejahr 10% weniger liefert und was wären die Folgen davon?
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Trapa
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Re: Fruchtfolgen in Hochbeet

Trapa » Antwort #2 am:

So sehe ich das auch. Es gibt x Faktoren, die den Anbauerfolg beeinflussen. Und da, wo die Bedingungen nicht labormäßig kontrolliert werden, gibt es ohnehin große Schwankungen, die z.B. mit dem Wetter zu tun haben können oder dem Erntezeitpunkt. Natürlich sollte man so viel richtig machen, wie es möglich ist. Aber aus den aktuellen Erfolgen und Misserfolgen dann Rückschlüsse auf einzelne Faktoren zu ziehen, wäre voreilig.
Ich halte Fruchtfolgen ein, wenn ich kann. Mein Garten ist aber zu klein, um das streng durchzuhalten. Und er gedeiht trotzdem. Wenn dann nicht das allerletzte Quäntchen an Ertrag ausgereizt wird, sehe ich das entspannt.
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partisanengärtner
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Re: Fruchtfolgen in Hochbeet

partisanengärtner » Antwort #3 am:

Ich habe hier eine winterharte Primitiverbse (Pisum sativum) von den Feldrändern Italiens. Seit Jahrzehnten geistert sie durch die verschiedenen Gärten.

Überwintert und blüht üppig. Jede Blüte eine volle Schote. Die die sich in die Wiese gesäht haben werden natürlich vorzeitig abgemäht. Alle anderen fruchten und blühen.
Permakultur halt. Ganz ohne Aufwand und Fruchtfolge.
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Axel
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thuja thujon
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Re: Fruchtfolgen in Hochbeet

thuja thujon » Antwort #4 am:

Bedeutet Permakultur nicht das nichts von außen ins System reinkommt? Also keine Dünger zugekauft werden usw?
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partisanengärtner
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Re: Fruchtfolgen in Hochbeet

partisanengärtner » Antwort #5 am:

Richtig. Die sind halt ein lieber Begleiter meiner Gartenjahrzehnte. Da wo die wachsen müssen alle ohne Pflege auskommen. Ich entnehme nur Beikräuter (Die bleiben als Mulch vor Ort) und häcksle den Heckenschniit. Auch nur weil sonst der ganze Winzgarten sonst eine Hecke wird.
Wahr vor Jahrzehnten ein häufiges Begleitgrün der enig intensiv bewirtschafteten Felder Italiens. Mittlerweile dort schon sehr selten geworden.
Gibt aber auch vereinzelt Feldmäßigen Anbau mittlerweile. Habe ich aber nur gelesen nicht gesehen.
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Axel
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partisanengärtner
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Re: Fruchtfolgen in Hochbeet

partisanengärtner » Antwort #6 am:

Im Hochbeet wohl eher fehl am Platz. Aber für ein paar handvoll Erbsen zum Naschen ist ein Hochbeet auch eher übertrieben.
Gibt ja noch genug Platz außen rum wo sie nicht stören sondern sich einranken können.
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Axel
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lumusan
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Re: Fruchtfolgen in Hochbeet

lumusan » Antwort #7 am:

Und wie sieht es mit Kohlpflanzen aus? Die sollen doch auch 5 Jahre lang nicht an der gleichen Stelle wachsen.
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Starking007
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Re: Fruchtfolgen in Hochbeet

Starking007 » Antwort #8 am:

Man könnte den Fruchtfolgekalender
mit dem Mondkalender,
der Höhentabelle
und der Farbscheibe abgleichen.
Bliebe noch das Sonnenstandsdiagramm
und die Erdstrahlung....
Dann alles auspendeln und mit Heilsteinen mulchen.
Nur mit Bachtherapiewasser giessen!

Sorry, aber 60 Jahre Erfahrung.
Gruß Arthur
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thuja thujon
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Re: Fruchtfolgen in Hochbeet

thuja thujon » Antwort #9 am:

Gute Idee, Starking. ;D
Übrigens: Kohlgewächse sollen auch nicht in Spezial-Bio-Hochbeet-Erde wachsen! Sagt man. Soll, haben sie gesagt.
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Starking007
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Re: Fruchtfolgen in Hochbeet

Starking007 » Antwort #10 am:

Soll - eigentlich......
Kommt drauf an ob man auch die Hochbeet-Obererde genommen hat oder doch die Mittelerde.

Ich mache inzwischen meist alles anders als in den Medien beschrieben und von Fachleuten in Gartensendungen erklärt.
Das geht gut, sehr gut sogar!
Gruß Arthur
Bambulko
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Re: Fruchtfolgen in Hochbeet

Bambulko » Antwort #11 am:

Starking007, du hast noch das Kackhörnchen vergessen, das eingegraben werden muss.

In die Hochbeete habe ich nur am Rande Erbsen gepflanzt, die dann einfach runter ranken sollen

Da mein Anbauplatz auch sehr begrenzt ist, müsste ich die nächsten Jahre aussetzen, wenn ich die Fruchtfolgen einhalten will. Und das waren dann 100% weniger Ertrag. Da sind mir 10% lieber.
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strohblume
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Re: Fruchtfolgen in Hochbeet

strohblume » Antwort #12 am:

Ein Hochbeet sollte schon 3-4 Ernten einfahren ist meine Meinung . Ich nutze 5 Stück die auch als Komposter eingesetzt werden. Meine erste Ernte Radies ,Spinat .Portulak. Momentan Salat,Senfkohl, Kohlrabi, Erbsen. Danach . Römersalat, Fenchel und Dauerkultur wie Tomate, Paprika. Natürlich auch Kräuter wie Koriander,Petersilie, Basilikum usw. Ich pflanze enger als im Beet und ernte früher und z.B. auch Salate die von unten abgeerntet werden. Mit dieser Mischkultur gelingt es mir gute Ernten einzufahren, dabei nutze ich Pflanzenjauchen und auch Pflanzenkohle die ich mit Mist auflade.
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susanneM
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Re: Fruchtfolgen in Hochbeet

susanneM » Antwort #13 am:

Starking007 hat geschrieben: 10. Mai 2023, 12:06
Man könnte den Fruchtfolgekalender
mit dem Mondkalender,
der Höhentabelle
und der Farbscheibe abgleichen.
Bliebe noch das Sonnenstandsdiagramm
und die Erdstrahlung....
Dann alles auspendeln und mit Heilsteinen mulchen.
Nur mit Bachtherapiewasser giessen!

Sorry, aber 60 Jahre Erfahrung.

Das steht, was du schreibs, ja sowieso überwiegend auf der Scheibe von nebra ;) ;D
Wir müssens nur noch lesen lernen
Liebe Grüße aus Niederösterreich hinterm Schneeberg

susanne
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