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Total überdüngter Boden - Hilfe bei der Deutung der Bodenanalyse (Gelesen 1236 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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kirstenimgarten
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Total überdüngter Boden - Hilfe bei der Deutung der Bodenanalyse

kirstenimgarten »

Liebes Forum,

ich habe den Boden unseres frisch übernommenen Gartens analysiert. Dort wurde eigentlich seit Jahren nicht mehr gegärtnert, nun bin ich etwas verwirrt von den Proben. Vielleicht kann mir jemand helfen, wie ich weitermachen kann. Hier erstmal die Ergebnisse:

Bodenart: Lehm/schluffiger Lehm
Humuszustand: schlecht

Kalk (Bodenreaktion)
7,0 hoch (pH-Wert in CaCl2)

Phosphor (P2O5)
20 optimal (mg in 100g Boden)

Kali (K2O)
36 hoch (mg in 100g Boden)

Magnesium (Mg)
30 sehr hoch (mg in 100g Boden)

Folgende Pflanzen wachsen hier auf der Wiese: Kriechender Hahnenfuß, Gundermann, Labkraut, Quecke, Fünffingerkraut, Löwenzahn, Brombeere, vereinzelte Zichorien, Knoblauchrauke. Daher würde ich sagen, wir haben einen eher verdichteten und Stickstoffreichen Boden.

Soweit zur Bestandsaufnahme. Nun, was mein Ziel/ Wunsch ist, was ich schon dafür tue und was meine Fragen sind:

- Teile der Wiese sollen in ein Staudenbeet verwandelt werden. Gerne in Richtung Prärie-Bepflanzung, hier aber eher Hochprärie, denn ich werde meinen Boden ja nicht richtig abgemagert kriegen.
- Es sieht aus, als müsste ich Humusaufbau betreiben, habe jedoch Sorge, wenn ich nun Kompost aufbringe, dass das ganze nur noch mehr Nährstoffe bringt und ich ja eigentlich zu viele im Boden habe...? Wie könnte ich sonst Humusaufbau betreiben?
- Empfehlung von Agrolab war für Staudenpflanzungen folgende Düngung: Hornmehl 14+0+0+0, 40g/qm Apr.-Mai und ein 2. Mal im Juni-Juli, dazu Dolophos 0+25+0+0, einmal 35g/qm im Zeitraum März-Sept
- Aber soll ich denn überhaupt düngen, wenn so viel gerade im Boden drin ist?
- Ich versuche durch 3x jährlich mähen und abräumen des Mähguts die Wiese etwas abzumagern
- Zudem habe ich eine Gründüngung mit Phaecelia, Quirl-Malve, Sommerwicke und Sonnenblumen vorgenommen, damit der Boden etwas gelockert wird. Die Pflanzen wurden nach dem Mähen abgeräumt.

Ich freue mich sehr über eure Ideen!

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thuja thujon
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Re: Total überdüngter Boden - Hilfe bei der Deutung der Bodenanalyse

thuja thujon » Antwort #1 am:

Wenn man Gründünger abräumt erhöht das natürlich nicht den Humusgehalt. Man könnte es aber einarbeiten und so den Humusgehalt erhöhen, ohne zusätzliche Nährstoffe auszubringen.

Die Düngung mit Hornspänen und Phosphor würde ich ignorieren. Phosphor ist mit 20 nicht Optimum, sondern hoch. Da haben sich die aktuellen Richtwerte noch nicht bis zu den Staudenfreunden rumgesprochen. Hornspäne sind Stickstoff, der wurde nicht untersucht, sondern die Stickstoffgabe als jährliche Selbstverständlichkeit angesehen. Kann Sinn machen bei Nährstoffbedürftigen Prachtstauden, auf die die Empfehlung wohl münzt.
Du hast etwas anderes vor mit dem Präriebeet.

Ich würde Roggen oder jetzt besser ein Sommergetreide einsäen, diese mit dem Rasenmäher kleinmachen und bis 20cm tief einarbeiten.

Ist die Fläche aktuell ein Saatfertiger Acker oder wächst da noch was drauf?
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kirstenimgarten
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Re: Total überdüngter Boden - Hilfe bei der Deutung der Bodenanalyse

kirstenimgarten » Antwort #2 am:

Danke für Deine Antwort. Bisher wächst da alles, was sich neben der Gründüngung letzten Sommer so angesiedelt hat: diverse Gräser, Brennessel, Löwenzahn, Efeu, Knoblauchrauke und ggf. einige Keimlinge von der letzten Gründüngung...
Ich denke bepflanzen würde ich erst im Herbst, daher könnte ich nun nochmal alles mähen und umgraben, ggf etwas Kompost drauf und dann Gründüngung einsäen...
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Aromasüß
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Re: Total überdüngter Boden - Hilfe bei der Deutung der Bodenanalyse

Aromasüß » Antwort #3 am:

Mein Garten war auch völlig überdüngt, als ich ihn übernommen hatte. Überdüngung ist die Gartenkrankheit No. 1 in Deutschland. Meine Vorgänger hatten wenig gegärtnert, aber gern Blaukorn gestreut. Deshalb wäre für Dich der Stickstoffwert interessant. Hat die Bodenanalyse den nicht ermittelt? :o
Bei mir ist es so, dass bis heute, viele Jahre später, auf der Blaukorn/Stickstoff-Unterlage die Brennesseln gedeihen, nämlich dort, wo ich an bestimmten Gartenrändern wenig angebaut habe. Was bedeutet, dass die Überdüngung über viele Jahre anhält, wenn man nur mäht oder jätet. Jetzt wo ich drüber nachdenke, plane ich, genau dort heute noch Sonnenblumen auszusäen (sie fallen unter die Starkzehrer, brauchen nur in ihrer Jugend regelmäßig Wasser und sind als Gründüngung empfohlen).

Weil ich ebenfalls wenig Humus habe (25cm Schicht mit 1% Humusanteil auf armen Eiszeit-Sandboden) habe ich mir, gleich nachdem ich den Garten übernahm, für Beete und Obstbäume erstmal sog. Mutterboden (=Kompostboden) aus der Kompostieranlage anfahren lassen (2 Tonnen im Container, preiswert!). Das wäre vielleicht für Dein geplantes Staudenbeet und den verdichteten Lehm eine Lösung, die in ausreichender Menge in den Lehm eingemischt auch die gesamte Bodenchemie grundlegend verändert (bei Dir auch den pH-Wert senkt)?

Bei der Gründüngung zur Durchwurzelung/Bodenlockerung habe ich gute Erfahrung mit Lupinen (die blaue eignet sich für Lehm) und Kartoffeln gemacht. Kartoffeln sind noch besser als Lupinen, müssen aber regelmäßig gegossen werden: Verdichteten gestörten Boden grob lockern, etwas frischen Kompost einarbeiten, wenn vorhanden, und eine robuste anspruchslose Kartoffelsorte anbauen. Kartoffeln sind die üppigsten und robustesten Feinwurzler, die mit fast allem zurechtkommen und außerdem als Starkzehrer auch viele Nährstoffe verbrauchen. Esparsette im Herbst wäre wohl eine weitere Wurzelmeisterin, besonders anspruchslos und kalkverträglich (kenne ich nur vom Sehen als Erstbepflanzung nach Erdarbeiten). Für die dezente Humusverbesserung sind Phacelia und Tagetes schnell, unproblematisch und sehen gut aus; nach meiner Erfahrung müssten sie aber einige Jahre lang angebaut werden, um wirklich spürbar den Humusanteil zu erhöhen. Bei Getreide nehme ich Winterroggen; für die Sommersorten (außer Hafer) ist es bei mir zu trocken. Weiteres siehe in dieser altbewährten Bio-Gärtner Tabelle (soweit noch nicht bekannt).

Viel Erfolg bei Deinen Pionierarbeiten!
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kirstenimgarten
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Re: Total überdüngter Boden - Hilfe bei der Deutung der Bodenanalyse

kirstenimgarten » Antwort #4 am:

Danke für Deine ausführliche Antwort @aromasüß!

Das mit dem Mutterboden hatte ich auch schon überlegt - nur kommt man ganz schwer in den Garten. Der Garten hat teilweise 45 Grad Gefälle 😬 (50 Stufen hoch, oder 30m steile Böschung runter)…
Man kann auch Erde mit so Schläuchen hochpumpen lassen - ist dann aber wieder echt teuer, daher wohl eher noch ein bisschen Gründüngung und Handarbeit…

Sonnenblumen, Sommergerste und Phacelia habe ich gestern als Gründüngung bestellt… Kartoffel ist auch ne gute Idee - vor allem im schattigen Teil. Hast Du eine Empfehlung für die Kartoffel? Ich dachte auch daran, einfach noch Zuchini und Kürbis sowie Tomaten dort einzusetzen, die zehren ja auch stark :)
Viele Grüße, Kirsten
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Re: Total überdüngter Boden - Hilfe bei der Deutung der Bodenanalyse

Amur » Antwort #5 am:

Mulchen und alten Kompost einarbeiten. Der enthält normal nicht viel Dünger aber bringt Humus.
Warum geben die eine Empfehlung für N Düngung wenn das gar nicht untersucht wurde?
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Re: Total überdüngter Boden - Hilfe bei der Deutung der Bodenanalyse

thuja thujon » Antwort #6 am:

Weil das die limitierenden Nährstoffe sind im Frühjahr zur Wachstumszeit. Boden kalt, Mikroorganismen arbeiten nicht so ganz auf Hochtouren, deshalb kommt nicht viel nach und sollte in manchen Fällen gedüngt werden. Deswegen versagen dieses Frühjahr auch die ganzen organischen Dünger. Hier sind an fast jeder dritten Ecke gelbe Gemüsepflanzen zu beobachten.

Kompost ist ein Dünger, der enthält viele Nährstoffe. Nicht mehr als 3L pro Quadratmeter und Jahr ist die Faustregel. Bei solch einer Bodenanalyse wie oben 20 Jahre keinen.
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Brezel
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Re: Total überdüngter Boden - Hilfe bei der Deutung der Bodenanalyse

Brezel » Antwort #7 am:

Wenn zuwenig Humus und gleichzeitig zuviel Stickstoff da ist, würde ich Holzhäcksel/Rindenmulch/Sägespäne organisieren und einarbeiten.
.
Vorhandenen Kompost auf gesonderten Arealen ausbringen (ggf. Hochbeet) und dort Starkzehrer anbauen (Rhabarber, Kürbis).

Nachtrag:
Wobei - was heißt denn da "überdüngt"? Nur wegen Kali und Magnesium? Phosphor ist optimal, und von Stickstoff kaum die Rede?
Dann nehme ich alles zurück. Du kannst ganz normal reifen oder auch halbreifen Kompost ausbringen und damit Humusaufbau betreiben.

Düngen mit Patentkali kannst Du Dir sparen. Das sind doch keine schlechten Aussichten! :) :D
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Re: Total überdüngter Boden - Hilfe bei der Deutung der Bodenanalyse

kirstenimgarten » Antwort #8 am:

Danke @Brezel für den Tipp!
Ich hab selbst nen Häcksler - da kann ich mir aus Schnittgut selbst was machen :)

Habe zudem 2 Kürbispflanzen und Zuchini besorgt - mal schauen, was die so machen :)

Und auch sonst - herzlichen Dank für eure vielen Antworten! Ich werde mal loslegen und dann ggf im Herbst nochmal analysieren lassen…
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Aromasüß
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Re: Total überdüngter Boden - Hilfe bei der Deutung der Bodenanalyse

Aromasüß » Antwort #9 am:

kirstenimgarten hat geschrieben: 16. Mai 2023, 08:58
Das mit dem Mutterboden hatte ich auch schon überlegt - nur ... der Garten hat teilweise 45 Grad Gefälle 😬 (50 Stufen hoch, oder 30m steile Böschung runter)…
[/quote]

Für den Mutterbodentransport steil bergauf hatte ich zuerst an eine professionelle elektrische Seilwinde gedacht (z. B. Forstseilwinde), zu mieten vom Verleih an Privat: Eine Person bedient die Schubkarre, die andere die Seilwinde. Das funzt und ist bezahlbar.

Doch diese Motorschubkarren auf Rädern überzeugen mich - So! ;D Oder so! Ähnlich sind auch Dumper auf Ketten, z. B. hier oder hier. ::) Mir ist das auch neu. Weiteres wüsste ein Verleih in Deiner Nähe.

kirstenimgarten hat geschrieben: 16. Mai 2023, 08:58 Hast Du eine Empfehlung für die Kartoffel?


Unter den Trockenbedingungen meines Gartens hat sich die schottischeLady Balfour schon viele Jahre bewährt. Die ist Krautfäule-resistent, schmeckt gut und wird auch von anderen empfohlen.

[quote author=kirstenimgarten link=topic=72325.msg4038150#msg4038150 date=1684220296]
...Tomaten dort einzusetzen, die zehren ja auch stark :)


Dass Tomaten heutzutage ein Dach brauchen, ist Dir bekannt? Wenn nicht, nutze die Suche des Forums Garten-pur.

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Brezel
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Re: Total überdüngter Boden - Hilfe bei der Deutung der Bodenanalyse

Brezel » Antwort #10 am:

Kirsten, lass Dich nicht beirren durch diese Bodenanalyse. Kann sein, dass das für Dich und Deine gärtnerischen Ambitionen überhaupt keine Auswirkungen hat.

Fange einfach an und beobachte, wie sich alles entwickelt. Das Ausbringen von Kompost erhöht normalerweise die Anteile von Stickstoff und Phosphor; Kali und Magnesium könnten sich dadurch sogar verringern.
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Aromasüß
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Re: Total überdüngter Boden - Hilfe bei der Deutung der Bodenanalyse

Aromasüß » Antwort #11 am:

Brezel hat geschrieben: 17. Mai 2023, 00:01
lass Dich nicht beirren durch diese Bodenanalyse


Es könnte sein, dass Brezel recht hat!

Besser als eine unzuverlässige Bodenanalyse ist gar keine.

Bei der Bodenanalyse, die mir sehr geholfen hatte, bekam ich Laborergebnisse vieler Werte (über die ich mich dann auch selber schlaumachen konnte), zusammen mit einer genaueren schriftlichen Erläuterung speziell der Situation meines Gartens (über eine Seite DinA4) von dem hier (für Berlin-Brandenburg) zuständigen Institut. - Ich hätte bei meiner Antwort an Dich, wie Brezel, zunächst genau fragen sollen, wie zuverlässig Deine Ergebnisse sind.
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Re: Total überdüngter Boden - Hilfe bei der Deutung der Bodenanalyse

thuja thujon » Antwort #12 am:

Warum sollte die Bodenanalyse unzuverlässig sein? Das sind Standardmethoden die seit Jahrzehnten etabliert sind und immer wieder angepasst werden.
Und natürlich wird kein Stickstoff gemessen, weil es nicht beauftragt wurde weil die Proben dann Tiefgekühlt verschickt werden müssen.

Ich verstehe auch nicht warum Kompost den Anteil an Kali erniedrigen sollte. Er senkt auch keinen pH.
Stickstofffreisetzung aus Kompost im ersten Jahr liegt bei 4%. Deshalb düngt Kompost so lange, über Jahre. Kali, Phosphor und Co sind komplett anrechenbar.

Wenn man jetzt Komposterde ankarrt und danach eine Bodenanalyse macht, sind die Werte evtl 3 mal so hoch.
Hat dann vielleicht immer noch keine direkten Auswirkungen auf das Gärtnern, aber eben für die Umwelt.
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Brezel
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Re: Total überdüngter Boden - Hilfe bei der Deutung der Bodenanalyse

Brezel » Antwort #13 am:

Da war ja noch was. ;)
.
Ganz allgemein (also nicht speziell hier) lautet ja die Empfehlung, zu Beginn der Wachstumsphase mit Stickstoff zu düngen und gegen Abschluss der Wachstumsphase mit Kalimagnesia, damit die Pflanzen ausreifen und so in den Winter gehen können.
.
Kirsten hat erwähnt, dass sie häckseln möchte. Daher gehe ich davon aus, dass Kompost nicht extra angekarrt wird, sondern vorhandene Biomasse kompostiert und wieder ausgebracht wird.
Die Pflanzen, die während des Wachstums den Stickstoff aus dem Kompost beziehen, müssten sich doch im Anschluss daran das hier reichlich vorhandene Kalium und Magnesium aus dem Boden holen können... denke ich mir so.
Oder nicht?? ???
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thuja thujon
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Re: Total überdüngter Boden - Hilfe bei der Deutung der Bodenanalyse

thuja thujon » Antwort #14 am:

Ja, das können sie. Sie ziehen es aber auch schon zu Beginn des Wachstums aus dem Boden, da es schon zu Beginn benötigt wird. Deshalb ist auch das N/K-Verhältnis in der Vegetationsperiode wichtig, weil das in etwa aussagt, wie groß die Zellen sind/werden und damit wie winterhart die Pflanze.
Also zu Beginn Stickstoff und sonst nur Luft und Liebe reicht nicht, zum wachsen werden alle Nährstoffe benötigt.

Und wenn eine Pflanze fertig gewachsen ist, kann sie keine nennenswerten Nährstoffmengen mehr aufnehmen, weil sie ja schon fertig gewachsen ist. Wo soll sie das hinstecken? Dann hilft auch Kali nicht bei der Winterhärte, weil der Grundstein dazu im Frühjahr, beim wachsen gelegt wird.
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