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Gartenfrust (Gelesen 5190 mal)

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Acontraluz
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Gartenfrust

Acontraluz »

Im Moment, nein, wenn ich ehrlich bin, schon eine ganze Weile, wird mir der Garten zur Last. Alles schreit nach Wasser, oder Rückschnitt, oder Jäten...

Morgens weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll, aber, erst mal wässern, ok, aber dann sehe ich ganz viele Dinge, die zu erledigen sind. Wildkräuter, die keine Probleme mit der allgegenwärtigen Trockenheit haben, wuchern ohne Ende, in den Kopfsteinpflasterfugen wachsen komische Grasarten und alles mögliche, was wohl aus den Futterwagen der Bauern kommt. Die machen auch Staub und Dreck im Haus.... im Teich wuchern die Elodia....

Wenn ich Eure schöne Gärten sehe, freue ich mich sehr, das sehen zu können, und dann denke ich, das muss doch funktionieren können. Aber zur Zeit habe ich das Gefühl, ich schaffe es nicht mehr und denke daran, alles zu verkaufen...

polluxverde
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Re: Gartenfrust

polluxverde » Antwort #1 am:

Bloß nicht verkaufen - das bereust Du schon 5 min nach der Vertragsunterschrift.
Trotz aller Miseren - optimistisch bleiben . Hier war mal ein schöner Tagesspruch von Kofi Anan : Es gibt Optimisten und Pessimisten - unter´m
Strich liegen beide falsch - aber die Optimisten leben glücklicher. Gute Losung/ Lösung !
Rus amato silvasque
ringelnatz
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Re: Gartenfrust

ringelnatz » Antwort #2 am:

spontaner Gedanke:
vielleicht kannst du deine Ansprüche anpassen und kannst auch mit einem "wilderen" Garten glücklich sein.
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lerchenzorn
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Re: Gartenfrust

lerchenzorn » Antwort #3 am:

Wenn das Gefühl seit ein paar Wochen anhält, ist es zu früh zum Verzagen. Du wirst Dir irgendwann einen Ruck geben und die schlimmsten Ecken oder Zustände abarbeiten.
Wenn es seit ein paar Monaten anhält ist es zu früh zum verkaufen. Du wirst a,ber vielleicht darüber nachdenken müssen, den Garten zu vereinfachen.
Solange Du mit Neugier in den Garten gehst und gern im Boden arbeitest, brauchst Du den Flecken Erde.
Den Frust kennen wir auch. Es gibt immer wieder Zustände, in denen der ganze Garten nicht mehr wohltuend wirkt. Wir fangen dann mit einem gründlichen Auf- und Ausräumen an. Alles, was unschön wirkt, wird nach und nach abgeräumt. Über drei bis vier Wochen, meist ohne Gewaltakte. Aber beharrlich.
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Blush
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Re: Gartenfrust

Blush » Antwort #4 am:

An's Verkaufen denke ich nicht. Verstehe Dich aber wenigstens zum Teil dennoch. Aktuell geht es mir ähnlich. Ich wässere und wässere und komme kaum zu etwas anderem. Soll heißen, bei mir ist es die Trockenheit, die mir sehr zusetzt.
.
Ich habe noch nicht mal den Vorgarten durchgearbeitet, was ich im Frühling schon hätte machen müssen. Ich arbeite täglich im Garten und schaffe trotzdem nie alles. Wobei es hier sowieso eher wild zugeht und mich Wildkräuter hier und da nicht stören.
.
Mein aktuellster Frust ist ein Nachbar, der mich mit einem unmöglichen Ton anblubbert, meine Beregnung schädige sein Carport. Das hat mich heute extrem frustriert und wütend gemacht. Ist OT, ich weiß, sorry.
"Der andere könnte recht haben."
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Acontraluz
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Re: Gartenfrust

Acontraluz » Antwort #5 am:

5700 irgendwas qm. Wir wohnen hier zu viert. GG und seine Schwester und Schwager, denen aber kein Grundstück gehört. Die drei haben kein Interesse an Gartenarbeit, nur mein GG mäht die Wiesen beizeiten. Alles andere ist meine Aufgabe. Es gibt einen Gartenhelfer, der angemeldet ist, aber nur sporadisch kommt. Aber zum Glück ist er ein Meister des Strauchschnitts, nur hilft das im Endeffekt nicht weiter.

Wie würdet Ihr in so einer Situation handeln? Haus und Grund verkaufen und kleiner setzen? Weiterkämpfen?
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Blush
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Re: Gartenfrust

Blush » Antwort #6 am:

Erstmal besprechen, wie die Arbeit besser verteilt kann.
"Der andere könnte recht haben."
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Secret Garden
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Re: Gartenfrust

Secret Garden » Antwort #7 am:

Dein Garten und das Haus sind wunderschön, in den großen Teich habt Ihr viel Arbeit investiert, vielleicht kannst Du die Ansprüche an Dich selbst herunterschrauben? Wenn etwas vertrocknet, ist es eben für das neue Klima nicht mehr geeignet ... verwilderte Partien können reizvoll sein.
.
Ich merke selbst auch, dass ich nicht mehr soviel schaffe und die Trockenheit nervt gewaltig. Ich übe mich in Gelassenheit.
.
Gestern war ich im Garten meiner Eltern, sie konnten aus Altersgründen seit Jahren nichts mehr machen, ich habe nur das nötigste gemacht, gewässert wurde gar nicht. Der Garten ist anders als früher, manches ist verschwunden, Wildgehölze und -blumen haben sich angesiedelt - es ist verwunschen und wunderbar. ;)
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lerchenzorn
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Re: Gartenfrust

lerchenzorn » Antwort #8 am:

Sehr gute Tipps und Gedanken.

Blush hat geschrieben: 18. Jun 2023, 22:12
Erstmal besprechen, wie die Arbeit besser verteilt kann.


Genau so. Und vereinfachen. Weniger Strukturen, Weglassen, was am meisten Wasser verbraucht und was am schwersten unkrautfrei zu halten ist.
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Kübelgarten
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Re: Gartenfrust

Kübelgarten » Antwort #9 am:

Ich würde mir zuverlässigere Hilfe suchen, in der Zeitung inserieren doch Leute
LG Heike
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maigrün
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Re: Gartenfrust

maigrün » Antwort #10 am:

jemand aus dem forum, leider schreibt sie hier nicht mehr, hat mir mal folgendes erzählt:

ihr war immer klar, dass sie kontinuierlich im garten arbeiten muss, um den gewünschten zustand zu erhalten. dann musste sie operiert werden und konnte über längere zeit nicht mehr dorthin. als sie wieder in den garten kam, war sie regelrecht geschockt. der garten hatte sie nicht gebraucht.

----

meine listen mit hätte-ich-schon-machen-müssen, muss-ich-jetzt-dringend-machen sind verdammt lang in diesem jahr. aber auch deshalb, weil ich einen anspruch an mich selber habe, für den die energie so nicht mehr reicht. also wird der garten wohl in zukunft genau das widerspiegeln.
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Nox
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Re: Gartenfrust

Nox » Antwort #11 am:

Jetzt ist natürlich die Zeit, wo einem alles über den Kopf wächst, im September Oktober wird's da schon friedlicher.
Bestimmt nicht verkaufen, so schön wie es bei Euch ist. Aber über Vereinfachungen nachdenken.
Wiese und Gehölze sind noch recht einfach zu pflegen, denke ich. Notfalls halt die Gehölze mit dem Strimmer freihalten.
Und schauen, was noch an Stauden einfach möglich ist.
Und nicht vor Herbiziden zurückschrecken: Ich nutze sie und habe trotzdem Orchideen in meinem Blumen"rasen".

Lass Dir für die Wandlung einfach ein paar Jahre Zeit.
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susanneM
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Re: Gartenfrust

susanneM » Antwort #12 am:

Ja Acontraluz ich würds genau so machen wie lerchenzorn grad geschrieben hat.

Uns gehts ja immer wieder genau so. Wenn ich vor 2!!m hohen Brennesseln steh,
die sich im Staudenbeet ausgebreitet haben, ists mir absolut nicht lustig.

Ja nicht verkaufen. Beete reduzieren -ich machs grad- und ganz locker sein.
Solang du übers Beikraut am Weg drüber steigen kannst ist alles OK, irgend wann kommst eh dann dazu es zu entfernen.
Liebe Grüße aus Niederösterreich hinterm Schneeberg

susanne
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dmks
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Re: Gartenfrust

dmks » Antwort #13 am:

Acontraluz hat geschrieben: 18. Jun 2023, 22:09
Wie würdet Ihr in so einer Situation handeln?


Mir eine "Insel" anlegen. Was Du gut schaffen kannst und wann immer Potential vorhanden ist erweitern - den Rest kann die Bagage verkrauten lassen oder irgendwann mal durchforsten.
Grundstück abgeben: niemals! Aus jedem Chaos läßt sich wieder ein Garten machen. Und wenn es die nächste Generation tut.

Stell Dir mal vor, der nächste Besitzer würde einen Parkplatz draus machen - oder einen Swimmingpool....mit Schottergarten.
Dann doch lieber Unkraut ;) oder?
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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mora
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Re: Gartenfrust

mora » Antwort #14 am:

Acontraluz hat geschrieben: 18. Jun 2023, 22:09
5700 irgendwas qm.....


Das wäre mir auch zu viel, ohne größeres Gerät, würde es vermutlich verkleinern. Vielleicht auch einen Teil verwildern lassen. Oder einen Teil verpachten.
Und an das Klima angepasste Pflanzen pflanzen.
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