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Am Wegesrand (Gelesen 45547 mal)

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Floris
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Re: Am Wegesrand

Floris » Antwort #240 am:

lerchenzorn hat geschrieben: 8. Aug 2023, 20:09
Die Distel ist Cirsium vulgare, die Gewöhnliche Kratzdistel.

Kannst du da bitte nochmal schauen?
Ich hielt das für Carduus acanthoides, mir waren für eine Kratzdistel die Stacheln am Körbchen zu kurz.

Ich meine, ich hätte die Tage auch so eine gehabt
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lerchenzorn
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Re: Am Wegesrand

lerchenzorn » Antwort #241 am:

Carduus acanthoides ist meiner Ansicht nach "dreidimensionaler", die Pflanze stärker verzweigt und die Stengel mit noch stärker ausgebildeten Stachelleisten. Die Hüllen der Blütenköpfe kenne ich kürzer, eher kugelig. Die von Cirisum vulgare sind länger eiförmig wie in Chicas Bild. Ich bin mir mit C. vulgare eigentlich ziemlich sicher. Auch in Deinem Bild dürfte Cirsium vulgare zu sehen sein. - Chica, falls Du noch einmal dort vorbei kommst, zerpflücke bitte einen der Blütenköpfe und schau, ob die Pappushaare gefiedert sind oder nicht. 8)

Chica hat geschrieben: 8. Aug 2023, 20:49
Für die ganz Neugierigen (wie mich :-X): Nektarpflanzen...der Tagfalter... Seite 164. Armeria maritima ssp. elongata steht in der "Hitliste" auf Platz 4 mit 49!! nektarsaugenden Tagfalterarten. Meine Beobachtungen sind da auch dabei 8).


Letztens habe ich die unerschütterlich endgültige Feststellung einer "Entomologin" gelesen, dass Armeria elongata eine für Wildbienen im Vergleich mit den von ihr propagierten Pflanzenlisten völlig bedeutungslose Pflanze sei. :-X
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Chica
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Re: Am Wegesrand

Chica » Antwort #242 am:

Ich zerpflücke und such dann die Pappushaare :o.

Armeria maritima ssp. elongata ist eine ziemlich wichtige N e k t a r pflanze für Tagfalter, unter zig anderen beliebigen Nektarpflanzen, zur Reproduktion und damit zur Arterhaltung und Erhöhung der Individuenzahl trägt sie bei Tagfaltern gar nicht und bei Nachtfaltern in den zwei herausgefundenen Fällen bei, in denen Raupen an ihr fressen. Das ist wie bei den Wildbienen, am Ende entscheidend sind die Pollennutzungen, erst wenn es überhaupt eine Nachfolgegeneration gibt, kann man sich mit den Nektarpflanzen beschäftigen 8). Aber Nektarpflanzen sind eben beliebig, weil in den meisten Fällen austauschbar. Das gilt sowohl für Schmetterlinge als auch für Wildbienen.

Ach und Pollennutzung durch Wildbienen ist nicht nachgewiesen. Wenn Du also vor der Frage stehst, ob Du aus ökologischen Gründen eher Knautia arvensis (Platz 3 Nektar Tagfalter: 50 Arten) oder Armeria maritima ssp. elongata in Dein Staudenbeet pflanzen sollst, dann pflanz' unbedingt Knautia arvensis! Die versorgt zusätzlich zur Nektarnutzung durch die halbe Welt auch noch 13 Wildbienen mit Pollen zur Fortpflanzung, davon 3 oligolektisch. Aber egal, alles ist besser als Dahlien :-X. Die müssen natürlich auch sein - für die Seele :D (für meine nicht).
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zwerggarten
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Re: Am Wegesrand

zwerggarten » Antwort #243 am:

dahlien sind das schlimmste? irgendwelche hummeln sind da aber mindestens dran.

gibt es eigentlich irgendein argument für dominanzbestände von rainfarn? ich kenne eine aussage, dass man den wie z.b. auch solidago canadensis zurückdrängen sollte.
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Re: Am Wegesrand

Hyla » Antwort #244 am:

lerchenzorn hat geschrieben: 7. Aug 2023, 06:00


Hyla hat geschrieben: 6. Aug 2023, 22:16
@Polluxverde
Sind das Grasnelken, Armeria maritima?
Ich finde sie aber erstaunlich hoch. Die werden bei uns ca. 30cm, viel mehr nicht.


Armeria maritima ist im deutschen Binnenland ausschließlich in der Unterart elongata verbreitet. Deren Stengel können bis zu 50 cm hoch werden. Interessant, dass sie bei Dir, Hyla, generell so kurz bleiben. - Die Blütenfarbe auf dem Bild von Polluxverde ist sehr intensiv magenta. Hier sind sie überwiegend blassrosa.


Die geringe Höhe liegt vielleicht am trockenen Boden. Hier blühen sie gerade nach den üppigen Regenfällen aus allen Knopflöchern - Straßenbegleitgrün und ganze Wiesen.
Unsere sind auch eher hellrosa, nicht magenta.
Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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Re: Am Wegesrand

Apfelbaeuerin » Antwort #245 am:

zwerggarten hat geschrieben: 9. Aug 2023, 15:02
gibt es eigentlich irgendein argument für dominanzbestände von rainfarn? ich kenne eine aussage, dass man den wie z.b. auch solidago canadensis zurückdrängen sollte.


Rainfarn ist Nektar- und Raupenfutterpflanze für viele Nacht- und Tagfalter, schreibt der NABU:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/pflanzenportraets/wildpflanzen/22965.html#:~:text=Rainfarn%20ist%20eine%20sehr%20robuste,Rainfarn%2DSud%20vertreibt%20wirkungsvoll%20Blattl%C3%A4use.&text=Der%20Rainfarn%20ist%20eine%20sehr%20robuste%20Pflanze.
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Re: Am Wegesrand

lerchenzorn » Antwort #246 am:

zwerggarten hat geschrieben: 9. Aug 2023, 15:02
... gibt es eigentlich irgendein argument für dominanzbestände von rainfarn? ...


Argumente vielleicht nicht, aber Ursachen. 8) Dass man immer gleich etwas dagegen machen muss, denke ich nicht. Wo er aber struktur- und blütenreiche Gras- und Staudenfluren überrennt, kann man ja die Pflege der Fläche anpassen, also schärfer und häufiger mähen und / oder weiden. Und vor allem auch abräumen.
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Re: Am Wegesrand

Chica » Antwort #247 am:

zwerggarten hat geschrieben: 9. Aug 2023, 15:02
dahlien sind das schlimmste? irgendwelche hummeln sind da aber mindestens dran.
[/quote]

Ich führe keine Negativliste :-X aber Dahlien findest Du weder bei Westrich noch bei Floraweb.

[quote author=zwerggarten link=topic=67436.msg4077900#msg4077900 date=1691586129]
gibt es eigentlich irgendein argument für dominanzbestände von rainfarn? ich kenne eine aussage, dass man den wie z.b. auch solidago canadensis zurückdrängen sollte.


Ich habe hier zwei kleine, völlig harmlose Bestände im Garten auf die ich mitunter sogar aufpassen muss. Tanacetum vulgare findet sich bei Westrich mit 23 pollennutzenden Wildbienenarten, 7 davon oligolektisch und bei Floraweb mit 14 Nutzungen, sowohl als Raupenfutter- als auch als Nektarpflanze. In dem von Dir, Apfelbaeuerin gefundenen NABU-Artikel sind noch eine Reihe anderer Insekten gezeigt, die ihn nutzen, sehr interessant.

Es handelt sich bei der Aufstellung der Pollenpflanzen der Wildbienen Deutschlands nicht um irgendeine propagierte Liste, lerchenzorn. Es gibt im deutschsprachigen Raum schlicht und ergreifend keine Daten zum Nachweis der Pollennutzung der einzelnen Pflanzen mit zugeordneten Wildbienenarten außer der von Westrich. Mir ist jedenfalls keine bekannt. Was Westrich da allen Menschen mit einem Internetanschluss unentgeltlich an Wissen zugänglich macht ist ungeheuerlich - im positivsten Sinne! Bevor er seine Daten vor 2? Jahren online gestellt hat, konnte man (zumindest wenn man die Bienenbibel nicht im Regal hatte) bei der Bewertung des ökologischen Nutzens einer Pflanze in Bezug auf Wildbienen immer nur in irgendwelchen Imkerlisten im Trüben fischen. Honigbienen stellen aber niemals eine Referenz für Wildbienen dar.
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Re: Am Wegesrand

zwerggarten » Antwort #248 am:

danke, dann muss ich da wohl mal eine änderung anregen, tanacetum betreffend. aber gegen die kanadische goldrute darf man unbesorgt vorgehen, trotz massiver später tracht? wenn man nicht an die dreckshonigbiene denkt? :-X ;D
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Re: Am Wegesrand

Chica » Antwort #249 am:

Ich lasse die moderat stehen, schauen wir doch ...14 Wildbienenarten, 5 oligolektisch 8).
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Re: Am Wegesrand

zwerggarten » Antwort #250 am:

ok, aber ich habe die relevanten warnungen im blauen und gelben kasten nicht übersehen und werde mich weiterhin dafür einsetzen, einer goldrutenmonokultur im städtischen grün aktiv entgegenzutreten. :o >:( :P

edit: für die diese fremdsammelnden oligos könnten ja andere solidago gefördert werden, die heimische art oder wenigstens sterile kultursorten.
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Re: Am Wegesrand

dmks » Antwort #251 am:

zwerggarten hat geschrieben: 9. Aug 2023, 15:02
gibt es eigentlich irgendein argument für dominanzbestände von rainfarn? ich kenne eine aussage, dass man den wie z.b. auch solidago canadensis zurückdrängen sollte.


Die tauchen beide unter bestimmten Umständen plötzlich massig auf. (zB. Flächenstillegung oder Bodenaufschüttungen )
Einfach machen lassen - das geht meist von alleine wieder zurück. Und mischt sich mit weniger gierigen Pflanzen.
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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Re: Am Wegesrand

Chica » Antwort #252 am:

zwerggarten hat geschrieben: 9. Aug 2023, 20:31
ok, aber ich habe die relevanten warnungen im blauen und gelben kasten nicht übersehen und werde mich weiterhin dafür einsetzen, einer goldrutenmonokultur im städtischen grün aktiv entgegenzutreten. :o >:( :P


Deshalb ja moderat. Man muss das Wildkraut (jedes) an sich im Auge behalten, es ist nicht weniger Selektion und Steuerung als im konventionellen Garten, nur herrschen völlig andere Selektionskriterien. Und da kann schon einmal eine Dahlie unter die Räder kommen ;D :-X.
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Re: Am Wegesrand

Gartenplaner » Antwort #253 am:

dmks hat geschrieben: 9. Aug 2023, 21:25
zwerggarten hat geschrieben: 9. Aug 2023, 15:02
gibt es eigentlich irgendein argument für dominanzbestände von rainfarn? ich kenne eine aussage, dass man den wie z.b. auch solidago canadensis zurückdrängen sollte.


Die tauchen beide unter bestimmten Umständen plötzlich massig auf. (zB. Flächenstillegung oder Bodenaufschüttungen )
Einfach machen lassen - das geht meist von alleine wieder zurück. Und mischt sich mit weniger gierigen Pflanzen.

Ich hab den Eindruck gewonnen, dass das viele Wiesenpflanzen machen, wenn sich die Gelegenheit bietet, dass aber alle dann auch durch die weitere Entwicklung wieder zurück gehen und sich „einpendeln“.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

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Re: Am Wegesrand

polluxverde » Antwort #254 am:

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Riesiges Sonnenblumenfeld am Feldweg - der Begriff `Monokultur ´ hat wohl doch nichts mit der Vor-Stereosound - Zeit zu tun, sondern beschreibt
tatsächlich eher landwirtschaftliche Flächennutzung.
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